sitzen und den Fleiß dieser kleinen Tierchen zu bewundern, und daß die richtig betriebene Bienenzucht in manchen Gegenden ein schönes Geld abwerfe. Nachdem der Redner geendigt hatte, sprach ihm der Vorsitzende, Herr Pfau, den Dank für den be­lehrenden Vortrag aus.

Vermischtes.

In Sachen der Crinoline. Die Berliner Wespen schreiben:DerDeutsche Verein" in Mainz beschwört die deutschen Frauen, der Crinoline die Häuser zu verschließen. Werden Worte etwas nützen? Wir fürchten: Nein. Der Deutsche Verein versuche es einmal mit der That, indem er unseren guten Rath befolgt, der allerdings wie jeder andere gute Rath theuer ist. Jede Damenmode findet dann ihr Ende, wenn sich das weibliche Geschlecht vom Dienstmädchen abwärts ihrer bemächtigt. Der Deutsche Verein fange also mit dem Ende an, indem er etwa eine Million Crinolinen unter die Dienstmädchen vertheilt. Der Effekt wird ein überraschender sein. Plötzlich werden unsere Damen finden, daß die Crinoline eigentlich geschmacklos, plump und gemein aussieht und die Gestalt verunziert. Ein Aufruf sind Worte. Worte machen die Damen nur zur Opposition ge­neigt und der Deutsche Verein wird keine andere Antwort er­halten, als das bekannte weibliche:Nun gerade!"

Ein Doktor. In einem bekannten Gasthof der Stadt Köln ereignete sich jüngst nachstehender lustiger Vorfall, welcher den Vorzug hat, buchstäblich wahr zu sein. Ein Sohn Albions, welcher wohl etwas allzu stark den Tafelgrnüssen zugesprochen haben mochte, verspürte gegen Abend ein heftiges Leibkneipen, das ihn veranlaßte, nach einem Arzte zu senden. Der Portier des Hauses entkleidete sich der Tressen und begab sich persönlich auf die Suche nach dem Gewünschten. Nach vergeblichem Be­mühen, noch zu später Stunde einen Jünger Aeskulaps aufzu­treiben, kam er endlich in den Gasthof zurück und begab sich unverzüglich nach des Briten Gemach. Derselbe lag schon, des Helfers harrend, bis über die Ohren in seinen Linnen, unv ver­meinend, der eintretende Hausdiener sei der langersehnte Heil­kundige, begrüßte er denselben mitgoock svsninA, ckootor." Der so meuchlings mit diesem Titel Belehnte stutzte ob der schmeichelhaften Anrede, wußte sich jedoch sofort in die ihm auf­gedrungene Fakultät hineinzufinden und schritt auf das Schmerzens­lager zu, ergriff den Arm des Misters und zählte mit der Uhr in der Hand ernsthaft dessen Pulsschläge, befühlte und beklopfte die leidende Stelle und verschrieb schließlich eine Einreibung mit Kölnischem Wasser, welche Procedur er höchst eigenhändig und mit solchem Nachdruck vornahm, daß der Behandelte endlich meinte, es gehe schon besser. Außerdem mußte sich der Insulaner noch einen heißen Grog leisten, und siehe da, er war curirt. Voll Dank erkundigte er sich nach seiner Schuld, jedoch der mit feinem Takt behaftete Pseudo-Mediziner erklärte:nsver minck, 8ir tlmt'8 W- eluäsck in tbs koclginA," welches in unser gutes Deutsch über­

setzt also besagen will:Hat nichts zu sagen, das ist bei der Wohnung mit einbegriffen." Sprachs, verschwand, um alsbald seinen Flurposten wieder einzunehmen.

Die Frau mit dem Todteukopse.

In das Geschäftslokal des Wiener Juweliers Turner neunter Bezirk, Servitengasse Nr. 8, kam gestern Abend eine elegant gekleidete Dame, welche einem vor dem Haus, wartenden Wagen entstiegen war. Jedermann mußte wobl die schlanke Frauengestalt dadurch auffallen, daß ihr Gesicht tief verschleiert war. Ein dichter Schleier in der heißen Jahres­zeit die Dame hatte wohl ihre besonderen Gründe, ihr Antlitz zu verbergen. Ein starker Moschusgeruch erfüllte bald nach dem Eintreten der Dame das Lokal und versetzte den, Juwelier, der sich gerade an die frische Luft begeben wo llte in Unbehagen. Nichtsdestoweniger fragte Herr Turner mit der größten Liebenswürdigkeit die Kundin um ihr Begehr und legte der Fremden auf ihr Verlangen einige Schmuckgegen­stände besserer Sorte zur Auswahl vor. Die Dame sprach mit leiser und heiserer Stimme ein gebrochenes Deutsch. Sie war mit den gebotenen Preisen einverstanden und suchte sich ein 105 fl. kostendes Bracelet aus. Um diesen Gegenstand besser besichtigen zu können, hielt sie ihn gegen das Licht, ohne jedoch den Schleier zu lüften. Jndeß schien ihr die Gesichts- büllc in diesem Momente doch höchst unbequem zu fein, denn sie zerrte an ihr herum und verschob sie. Unverhofft löste sich jedoch der Schleier gänzlich los undDer Mensch be­gehre nimmer und nimmer zu schauen, was die Götter gnädig bedecken mit Nacht und Grauen." Es war etwas Gräßliches, was der Juwelier, allerdings einen Augenblick nur, sah, denn unmittelbar danach fiel er in Ohnmacht. Ein Totenschädel hatte ihn angegrinst. Die Ohnmacht des Juweliers konnte höchstens eine Minute gedauert haben. Als er erwachte, war die schreckliche Frau verschwunden und der im selben Hause wohnende Herr Hüttler damit beschäftigt, Herrn Turner zu sich zu bringen. Herr Hüttler war in den Laden getreten, um seinen Freund Turner zu besuchen, und traf denselben im Zustande der Bewußtlosigkeit. Das erwähnte Bracelet war nicht mehr vor­handen, dagegen lag auf dem Verkaufstische der bedungene Be­trag von 105 Gulden. Dieser für den Juwelier erfreuliche Umstand hat zur raschen Erholung Herrn Turner's beigetragen. DieDame mit dem Totenkopf" ist, wie wir erfahren, vor­gestern in Begleitung ihrer Mutter in Wien angekommen und in einem Hotel im vierten Bezirke abgestiegen. Sie ent­stammt einer hochachtbaren, wohlhabenden italienischen Familie, welche hier Verwandte besitzt. Die Unglückliche steht im 17. Lebensjahre und befindet sich seit ihrer Geburt in dem fürchter­lichen Zustande." Man merkt, daß die Sauregurkenzeit ihren Höhepunkt erreicht hat.

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