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Wenn der Himmel günstig, verspricht das Fest nach dem uns vorliegenden Programm ein gelungenes zu werden. Der hiesige Turn-Verein wird an dem Fest auch theilnehmen; Abmarsch um 8 Uhr früh vom Turnplatz aus.
— Aus Wunsch der hiesigen Bienenzüchter hat Hr. Wanderlehrer Fütterer aus Stein in Baden vergangenen Freitag in der Funk'schen Bierbrauerei einen Vortrag über Bienenzucht gehalten, welcher von zahlreichen Bienenzüchtern und Bieuenfreunden mit Nutzen angehört wurde.
— Abgedankte Hundertmarkscheine. Mit dem 15. Sept. verfallen die im Jahre 1874 zur Ausgabe gelangten Reichskastenscheine von 100 M. Also Achtung!
Was man irr Frankreich über die Deutschen zu schreibe« wagt,
ergibt sich aus einem Feuilleton in der „Opinion", in welcher die Deutschen in folgender liebenswürdiger Beleuchtung erscheinen:
„Das gesittete Volk der Deutschen, das vordem einen Schinderhannes zu seine» größten Berühmtbeiten zählte, ist sich gleich geblieben. Dieses Gezücht von hanover'schen Juden und arabischen Straßenrändern sagte sich selber, daß der Krieg das beste Mittel sei, sich auf Kosten der Besiegle» zu bereichern. Der bekannte Lieblingsgrundsatz des Herrn von Bismarck: „Macht geht vor Recht" rechtfertigt ja alle Gemeinheiten und Schändlichkeiten. Wenn diese Räuber es noch bei den uns gestohlenen Pendulen hätten bewenden lassen; wenn sie uns blosgeplündert und gebrandschatzt hätten überall, wo nur etwas zu rauben war; wenn sie sich damit begnügt hätten, unsere Denkmäler zu zerstören, unsere Tempel zu verwüsten und unsere Krankenhäuser niederzubrennen; wenn sie, mit einem Wort gesagt, einen ehrlichen Krieg geführt hätte», so würde man jetzt sagen können: „So schwer Frankreich auch heimgesucht worden ist, es ist reich genug, um seine Thorheiten und Fehler zu bezablen." Aber nicht genug damit, daß ihre widerwärtigen Schaaren unsere Heimath überschwemmt und sich an dem Heerde unserer Familien breit gemacht haben; sie hatten es auf noch mehr als unsere Ehre abgesehen, nämlich auf die Ehre unserer Töchter, unserer Mütter. Man möge nur ja nicht einwenden, daß es bei ihnen doch Unterschiede gebe, daß ein Bandit nicht wie der andere sei; sie haben alle denselben Naturtrieb, dieselben Laster, dieselben Leidenschaften; der Deutsche ist nicht nur unser Erbfeind, das wilde Thier, welches mutig sein Leben schützt und den Gefahren trotzt; er ist die Giftschlange, das Gewürm, dem man den Kopf zertreten muß. Aber trotz alledem finden sich noch heute manche Franzosen, die so unwürdig dieses Namens sind, daß sie Mitleid mit dem deutschen Bettervolk haben und ihnen Brot reichen, während
viele unserer ehrlichen Landsleute dessen für ihre Kinder bedürftig sind. Es ist eine Schande! Diese Elenden habe» nur zu bald die Lehren vergessen, die sie aus den von den Deutschen im Jahre 1870 verübten Verbrechen und Gewaltthaten ge- gezogen haben. Möge der Himmel es verhüten; aber sie könnten selber die erste» Opfer werden, wenn der Tag der der Rache gekommen sein wird. Die Franzosen sind. Gottlob, wenig zum Hasse geneigt; aber die Erinnerungen suchen den Haß gegen die Deutschen immer von neuem an. Hüten wir uns, denselben einschlafen zu lassen; er kann nicht lebhafr genug sein, wenn die Stunde schlagen wird, da wir mit den Deutschen über die von ihnen verübten Frevel abrechne» werden."
V er in i s ch t e s.
— (Zu weit gegangen.) Eine vornehme Städterin logirt im bairischen Hochgebirge und läßt sich auf ihren Spaziergängen und Ausflügen vielfach von dem Sohne ihrer Wirtin, dem biederen Wastel begleiten. Nach und nach findet sie Gefallen an dem munteren kräftigen Burschen und eines Tages, nachdem sie auf einer größeren Wanderung die Spitze eines entlegenen Bergkegels bestiegen, sinkt sie dem nicht ganz verständnislosen Jüngling in die Arme und empfängt von seinen beschnurrbarteten Lippen einen brennenden Kuß. Plötzlich emporfahrend und sich losreißend ruft sie aus: „Ach, Wastel, ich glaube, wir siud doch wohl zu weit gegangen?" — Dös moan i halt a," versetzte der Wastel, „dadrum hätt'n wir nöt bis da auffa gehn braucha, dös Hütten S' aa unten in unserer Hütt'n haben komm;"
— Der neueste Sport. Gegenwärtig ist eine Suche nach Wörtern und Sätzen entstanden, welche vorwärts und rückwärts gelesen, dasselbe Resultat geben. Nachdem auf dem Dresdener Turnfest der selige „Redel mit dem Ledergurt" wieder ausgegraben worden war, nachdem auch Schopenhauer's „Reliefpfeiler" wieder auferstand, erfreut ein Korrespondent der „Straßb. Post", Anhänger dieses Sports, mit folgendem zeitgemäßen Satze: „Ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie."
— Als Kuriosum der Berichterstattung diene folgender Bericht der „Bukarester Freien Presse" über den Verlauf der Bukarcster Börse vom 28. Juli: „Das Schnarchen der Börscnbesucher wurde durch einen Störenfried unterbrochen, der absolut in „Etwas" machen wollte. Es hätte nicht viel gefehlt, daß die ihres Nachmittagsschläfchens beraubten Börsianer den geschäftslustigen Eindringling „gelyncht" hätten.
Die biegsame Organisation der Frauen läßt ihnen oft Kräfte übrig, die dem Manne fehlen, so daß die Frau, welche sonst den Mann als Ueberlegenen anerkannte, nun selbst als Unterlegene ihm zu dienen und sein Herz zu erfrischen vermag.
Necker-Saussüre.
Amtliche und Privat-Anzeigen.
euerwehr Wildbccd.
Der 8. Württembergische Lan-es-Feuerwehrtag wird am 22. bis 24. August d. I.
in Heilbronn stattfinden
Diejenigen Mitglieder unseres Corps, welche sich zu beteiligen wünschen, haben dieses längstens bis zum 8. August ihrem Zugskommandanten oder Kaufmann Rometsch mitzuteilen, damit den in Abs. 3 und 4 der Einladung ausgesprochenen Bestimmungen entsprochen werden kann. Diese lauten:
3) Die rechtzeitig angemeldeten Teilnehmer am Feuerwehrtag überhaupt erhalten eine auf ihren Namen und Stand lautende Festkarte und ein Festband, und es wird mit der Zusendung derselben der Festbeitrag von 50 pro Teilnehmer durch Postnachnahme erhoben. Wer ohne vorherige Anmeldung teilnimmt, hat bei seiner Ankunft Karte und Abzeichen auf dem im Rathaus eingerichteten Quartierlokal in Empfang zu nehmen.
4) Für die angemeldeten Teilnehmer werden auf Grund der ihnen zukommenden und nach erfolgter Beantwortung dem Lokalkomite zurückzusendenden Anmeldebogen dem darin ausgesprochenen Wunsche entsprechend Mittagstisch und Quartiere fest bestellt. Die letzteren bestehen in von den Teilnehmern zu bezahlenden Quartieren in Gast- und Privathäusern, oder in Freiquartieren in Privathäusern. Wenn Gasthaus oder Privathaus nicht besonders genannt ist, so wird vorausgesetzt, daß die Auswahl der Quartierkommission überlassen ist. Die Anmeldungen haben längstens bis zum 8. August an das Kommando der Feuerwehr in Heilbronn zu geschehen.
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Turnverein Wildbad.
Morgen Sonntag den 9. August morgens V?8 Uhr
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auf dem Turnplatz. Prücis 8 Uhr Abmarsch zum Gauturnfest nach Neuenbürg.
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Nr. 1096 Auskunft- und Ueberfahrts-Verträge bei:
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