O Herr des Himmels! Steh' ihr bei! Erhalt sie uns noch lange!
Zumal in dieser bösen Zeit Ist ost dem Herzen bange.
O, schenk ihr Segen, Kraft und Mut, Gesundheit hier auf Erden!
Beschütze Du dies teure Gut Und wende all' Beschwerden!
Sei Du ihr Leitstern für und für Auf ihren Lebenswegen.
Den Geist laß' ruhen stets in Dir!
Sei überall zugegen!
Beschütze. unser Königshaus I Und wer darinnen weilet!
Geh' Du mit allen ein und aus.
Laß' keines Du alleine!
In treuer, echter Schwabenart Stehn wir auch heut' zusammen.
Und will uns auch der Feinde Schar Mit Hab und Gut verdammen!
Der alte Gott! er lebet noch!
Ist jederzeit zugegen;
Er siehet an der Menschheit Joch Und hilft uns allerwegen!
Drum woll'n wir unsre Königin Ihm nochmals anbefehlen In seinen Schutz, und bleibe „Hie Gut Württemberg, all'wegen!
Pauline Kaß, Wildbad.
Sonntagsgedankrn.
Einen großen Gedanken im Sinn heimlich hegen und tragen.
Hoch wie auf Fittigen hebt es dich hin über die täglichen Plagen.
Karl Gerok.
Durchhalten!
Ruhig in wütenden Wogen!
Wahlspruch Wilhelms von Oranten.
* . *
*
Was getragen werden muß, kann auch getragen werden. Das Hindernis, an dem wir uns die Stirne blutig stoßen, bedeutet immer nur, daß wir höher hinauf sollen, darüber hinaus.
I. M. Sick.
Ich bin wie gestählt zu neuem Kampf.
Auf meiner Schlachtfahne soll in leuchtender Schrift glänzen das edelste Wort: Selbstzucht! Und um das gewaltige Wort stick' ich den
jStachelkranz:
Tod aller Weichlichkeit!
Ueber mich aber komme die Kraft Gottes, den ich suche, seit ich denken kann.
Liltenorfon.
Stuttgart, 8. Okt. (Mostobstmarkt.) Dem heutigen Mostobstmarkt auf dem Wilhetmsplatz waren 1400 Zentner zugeführt. Preis 6.60 bis 1.20 Mk. per Zentner.
Stuttgart, 8. Okt. (Vom Markt.) Auf dem heutigen Großmarkt galten folgende Preise: Aepsel b—14 Pf., Birnen 7—18, Zwetichgen 8 bis 9 Pf., Pfirsiche 8—18, Quitten 18, Trauben 20—25, Preiselbeeren 38, Nüsse 22—35 Pf. per Pfund.
Letzte Nachrichten.
(W. Tel.-B.) Großes Hauptquartier, 9. Okt. Heute vormittag sind mehrere Forts der inneren Befestigungslinie Antwerpens ge»
fallen. Die Stahl ist seit heute nachmittag in unserem Besitz. Der Kommandant und die Besatzung haben den Festungsbereich verlassen; nur einzelne Forts sind noch vom Feinde besetzt. Der Besitz von Antwerpen wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Es waren auch hier die schweren Geschütze, die nach 30stündigem Artilleriekampf die Festung bezwangen.
(W. T.-B.) Essen a. d. Ruhr, 9. Okt. Die „Rheinisch-westfälische Ztg." meldet durch Extrablatt :
Rotterdam, 9. Okt. 32 deutsche Han» delsvampfer, darunter der Lloyddampfer „Gnei- senau" und viele andere große Seedampfer, sowie über 20 Rheinschiffc sind heute im Hafen von Antwerpen auf Betreiben der Engländer hin in die Luft gesprengt worden, da die Niederlande dem Verlangen, die Dampfer zum Abtransport von Flüchtlingen nach England durchzulassen, nicht skattgaben. Holland konnte sich deshalb widersetzen, weil die sämtlichen Scheldeausflüsse in die Nordsee zum holländischen Gebiet gehören.
(Diese neueste „Heldentat" kennzeichnet so recht die englische Kampfesweise und englischen „Mut".)
König Albert von Belgien wollte gestern schon vor Beschießung der Stadt diese übergeben, wurde aber daran von englischer Seite gehindert.
Berlin, 9. Okt. Wie die Blätter melden, soll der König der Belgier, der anfangs bei den Truppen ausharren wollte, gestern nacht um 9 Uhr bei Selzaetle an der Grenze eingetroffen sein.
Berlin, 8. Okt. Aus Zürich wird der „Voss. Zeit." gemeldet: Aus Lyon wird über Zürich gemeldet, Frankreich mache gegen die deutsche Armee die letzten Anstrengungen. Von der italienischen Grenze sind nunmehr alle Truppe»; H»rückgeholt worden, ^e nicht direkt für die Aufrechterhaltung der inneren Ordnung notwendig sind. Die in Italien ansässigen französischen Reservisten haben den Befehl zur Gestellung erhalten.
Paris, 9. Okt. (W. T.-B. Nicht amtlich.) Ein amtlicher Bericht von gestern abend 11 Uhr besagt: Die Lage ist im Ganzen nnver» ändert. Ungeachtet einiger heftigen Kämpfe, besonders in der Gegend von Roye, sind die Stellungen die nämlichen wie früher.
London, 8. Okt. Ashmeud Bartlet schreibt im „Daily Telegraph", Deutschland bedeute mit seinen 54 Armeekorps, dieser ungeheuren Masse von Menschen, die sich in der Defensive hielten und durch dre stärksten Reihen von Festungen unterstützt würden, eine sv furchtbare Macht, daß es große neue Opfer seitens des englischen Volkes erfordern werde, um diese zur Unterwerfung zu zwingen. Die Franzosen kämpften tapfer, aber ihre Kraft, einen ernsten Angriff auszuführen, vermindere sich täglich.
Berlin, 8. Okt. Der „Lokalanz." meldet aus Genf: Präsiden! Poincarö und die Minister Viviani und Millerand, die gestern in Paris weilten, sollen sich den Genfer Blättern zufolge überaus optimistisch geäußert haben. Frankreich werde in kürzester Zeit ausgehört haben, der Kriegsschauplatz zu sein.
W. T. B. Wien, 9. Okt. Unser Vorrücken zwang die Russen, in ihren vergeblichen An
strengungen gegen Przemysl, die in der Nacht auf 8. Oktober ihren Höhepunkt erreichten und die Stürmenden ungeheure Opfer kosteten, nach- zulasfen. Gestern vormittag wurde das Artillerie- feuer gegen die Festung schwächer. Der Angreifer begann Teile seiner Kräfte zurückzunehmen.
Bei Sanent stellte sich unseren vordringenden Kolonnen ein starker Feind zum Kampf, der noch andauert.
Aus Potzwadow sind die Russen bereits Vertrieben. — Auch in den Karpathen steht es gut. — Der Rufsenrückzug im Marmaroser Komitat artete in Flucht aus.
London, 9. Okt. (Nicht amtl.) Das Reuter'sche Bureau meldet aus Peking: Die Japaner haben die Insel Jap, dre westlichste Insel der Karolinengruppe, besetzt.
*
London, 8. Okt. (Nicht amtl.) Dem deutschen Standpunkt, daß das Schicksal der deutschen Kolonien sich auf Europas Schlachtfeldern entscheide, schließt sich auch die Morningpost an, indem sie schreibt: Alle Veränderungen draußen in den Kolonien hängen von dem Kriege in Europa zu Lande und zur See ab. Die Verbündeten beherrschen das Meer und können die deutschen Kolonien besetzen, aber der dauernde Besitz dieser Kolonien hängt von dem Siege der Verbündeten zu Lande in Europa ab, denn ohne einen solchen kann Deutschland nicht gezwungen werden, die Friedensbedingungen der Verbündeten anzunehmen. Das Schicksal der Kolonien kann nicht als entschieden angesehen werden, bevor die englische Flotte die deutsche Schlachtflotte besiegt hat.
Konstantinopel, 8. Okt. Die Pforte hat den fremden Mächten mitgeteilt, daß sie ihre Hoheitsgrenze in ihren Küstengewässern von 3 auf 6 Seemeilen ausdehnen müsse. Während die anderen Missionen von der Mitteilung einfach Kenntnis nahmen, legte die englische dagegen Verwahrung ein, mit der Begründung, daß das englische Hoheitsgebiet nur 3 Meilen betrage.
Konstantinopel, 8. Okt. „Taspir-i-Efkiar" meldet, daß die neue Aufstandsbewegung in Marokko an Ausdehnung gewinnt. Die angesehensten Häuptlinge zögen von Stamm zu Stamm und verkündeten, daß der heilige Krieg gegen Frankreich erklärt sei.
K o n st a n t in o p e l, 7. Okt. (W.T.B. Nicht amtlich.) Die Erderschütterung, die dieser Tage schwere Schäden anrichtete, in der Gegend von Burdur und Sparta dauert fort. Nach neueren Nachrichten sind von 5000 Häusern in Sparta 3000 völlig zerstört, die übrigen sind unbewohnbar. Die Zahl der Toten in Sparta und Umgebung beträgt 1500. Damit steigt die Gesamtzahl der Opfer auf mehr als 4000.
Kopenhagen, 9. Okt. Nach zuverlässigen persönlichen Mitteilungen sind in Bessarabien und Russisch-Polen blutige Progrome gegen Sie Jude» ausgebrochen. Gleichzeitig wird die judenfeindliche Haltung Rußlands jetzt wieder von der gesamten Rückschriltspresse nachdrücklichst verfochten.
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