bei Baraney, am 24. Ang. bei Longuyon und Nörs, am 7. bis 10. Sept. bei Bulainville, und vom 17. bis 21. Sept. bei Montblaneville und Apremont, das 1l. Bataillon am 22. Aug. bei Gorey und Baraney, am 24. Aug. bei Longuyon, am 31. Aug. und 2. Sept. bei Montigny, am 6. Sept. bei Rubecourt, am 10. Sept. bei SommaiSne, am 7., 10. und 11. Sept. bei Pretz, das III. Bataillon am 22. August bei Barancy, am 24. Aug. bei Longuyon, am 2. Sept. bei Sommeranee, am 6. Sept. bei Nubecourt, am 6. bis 7. Sept bei Evres, vom 7. bis 10. Sept. bei Pretz, vom 9. bis 11. Sept. bei Sommaisne gekämpft hat. Weiterhin ersehen wir, daß sich die Reihen unserer Grenadiere bei all diesen Kämpfen stark gelichtet haben; ausfallend groß ist die Zahl der Verwundeten, bezw. Leichtverwundeten, während die der Vermißten verhältnismäßig verschwindend gering ist, ein Beweis dafür, wie tapfer sich das Regiment geschlagen hat. Das II. Bataillon des Füsilier-Regiments Nr. 122 (Heilbronn-Mergentheim) hat vom 22. bis 24. Sept. an den Kämpfen bei Montblaneville teilgenommen.
die sie in gesprochen.
unserer Stadt gefunden haben, aus-
Verzeihet einander! Einen Musterbrief, auch für solche, die nicht im Felde stehen, weil er zeigt, wie Kleinlichkeiten in großer Zeit behandelt werden sollen, brachte dieser Tage die Feldpost aus St. Quentin. Der Kaufmann W. Sch., der ihn schrieb, hatte vor Kriegsausbruch die Beleidigungsklage gegen einen Direktor angestrengt; die Sache sollte eben schöffengerichtlich verhandelt werden. Da lief kurz vor dem Termin in der Gerichtsschreiberei der Feldbrief ein, der folgendermaßen lautete: „In der Privatklagesache Sch. wider W. ziehe ich hiemit die Klage zurück. Ich tue dies nicht etwa, weil ich die Verhandlung zu scheuen hätte, sondern weil ich der Ansicht bin, daß in der gegenwärtigen schweren Zeit aller Hader und Mißgunst beigelegt sein muß. Wenn ich hier im Felde täglich und stündlich dem Tod ins Auge sehen muß, so ist es geradezu lächerlich, wenn ich wegen eines Geschwätzes, welches man alten Weibern in Waschküchen und Gemüseläden überlassen Das I. Bataillon des Jnsant.-Regts. Nr. 126 in ^ soll, noch meine Ehre verteidigen sollte. Augen- Straßburg hat am IS. und 20. Sept. bei Craonne' blicklich habe ich andere, höhere Dinge zu verteidigen, und das III. Bataillon am 7. und 8. Sept. bei ^ Ich verzeihe meinem ehemaligen Freunde, daß er Fraice gefachten. mich durch jene Worte gekränkt hat, und hoffe, daß
Die S4. württ. Verlustliste verzeichnet ! sie ihm inzwischen selbst leid geworden sind. Ich vom Grenadier-Regiment Nr. IIS, Stuttgart z bitte aber diesen Bnef in der Verhandlung ^ (Regimentsstab, Stab des 1. Bataillons, 1. bis perlest» da ich hoffe, daß W. sem Unrecht emsteh 4. Komp., Stab des II. Bat.. 5. bis 8. Komp., j und sich entschuldigen wird. Hochachtungsvoll Maschinengewehr-Kompagnie, 9. bis 12. Komp.) i Sch- Auf dreien Brief hin wurde dieVer-
1705 Namen und zwar: gefallen bezw. gestorben 244, chundlung angesetzt, um dem Anträge des Klägers
schwer verwundet 86, verwundet bezw. leicht ver- j öerecht zu werden. Als der Beklagte von dem Jn- wundet 1210, vermißt 119, erkrankt 35, verletzt 11 .! halt Kenntnis erhielt, erklärte er sich freiwillig Vom Füstlier-Rkgimeul Nr. 122, Heilbronn- S.ur Uebernahme , amtlicher bisher entstandenen Mergentheim (5., 6., 7., 8. Komp.) sind aufgeführt Koste» bereit und bat zu Protokoll zu nehmen^ 75 Namen und zwar: gefallen 29, schwer ver->ß " sich von der Unrichtigkeit seiner Behaup- wundet 2, verwundet bezw. leicht verwundet 43,! ^ Pi gen überzeugt habe und den Kläger^ um Ent- vermißt 1. ! schuldigung bitte. Beim Verlassen des >saales er-
Vom Jnf.-Regt. Nr. 12 «. Straßburg (1., 2./ klärte W. noch: „Jetzt schicke ich ihm aber sofort 3., 4. Komp, und Maschinengewehr-Komp, des eme Kiste Zigarren ms Feld damit er, vorläufig III. Bat.) sind verzeichnet 39 Namen und zwar: ohne nuch. eme „Friedenspfeife" rauchen kann.- gefallen 3, schwer verwundet 4, verwundet bezw. Möchten m diesen ernsten Tagen, angesichts solch leicht verwundet 32 , bitterer Verlustlisten, wie die vorstehende unserer
DieListe umfaßt demnach insgesamt l81SNamen Stuttgarter 119e^ alle Händel auf diese Art und (gefallen bezw. gestorben 276, schwer verwundet 92, ^eise aus der Welt geschasst werden, oder noch
verwundet bezw leicht verwundet 1285, vermißt 120, ^ besser ganz aufhöre»! *
erkrankt 35, verletzt 11). Unter der Gesamtzahl, * *
befinden sich 43 Offiziere (gefallen bezw. gestorben 13,' Berlin, 7. Okt. (W-T.B.) Prinz Eitel
schwer verwundet 4, verwundet bezw. leicht ver- Friedrich ist im Gefecht mit dem Pferd gestürzt
wundet 24, erkrankt 1, verletzt 1.) j und hat sich eine Verletzung des Knies zugezogen.
* * ;Prinz Joachim erwartet die Erlaubnis des
Hall, 8. Okt. (Abschied unserer Landstürmler.) Kaisers sich zur Truppe im Feld zurückbegeben
Am Dienstag abend hat das hier zusammenge- öu aursen. ^ ...
7° _ B e r lr n, 6. Okt. lieber den Haag wird dem
bataillo!" unsere SMdt verlassen. Eine große !''.Lokalanz." aus Petersburg gemeldet, es sei dort Menschenmenge hatte sich am Sammelplatz des j E Meldung aus dem Hauptquartier e.ngetrosten, Batuillons zusammenge unden. Der Krieger" und »aß der Zar rn der Front der Feldarmee Militärverein mit seiner Fahne unter Vorantritt emgetroffen ,er Als der Zar nach der Fron ab- der städtischen Musikkapelle geleiteten die Vater- "'ste, zeigte d.e Menge große Begersterung. Man landsvert Mger, di nunmehr Haus und Hof und ! nff- »Nach Berlm I Nach Wien!" worauf em Ad- Weib und Kind verlassen mußten, zum Bahnhof, E ^ »Ke.ne menschliche
von wo aus sie um '/.9 Uhr der Zug ins ferne! Kraft kann uns wlderstehe.il _
Feindesland entführte. Der Bataillonskommandeur j ^
und die Mannschaften haben nochmals öffentlich s «"rs Sttclot, ZZeAlr n rrrrd MlNgeHurig
ihren Dank für die gute und freundliche Aufnahme,! Wildbad, 10. Oktober. Nach vierwöchiger >
Pause läuteten heute früh wieder die Siegesglocken. Herr Stadtschultheiß Baetzner konnte den Fall von Antwerpen und Erfolge der Oesterreicher über die Russen bekannt geben — ein denkwürdiger Tag! Von Herzen kam denn auch das „Danket alle Gott" der zusammengeströntten Einwohnerschaft. Möge es uns nun auch bald beschieden sein, von den langanhaltenden, auch für unsere württembergischen Truppen so verlustreichen Kämpfen befreiende Siegesnachrichten zu erhalten. — Das Eindringen einer russischen kleinen Abteilung in Lyck in Ostpreußen ist bedeutungslos. Es ist nur folgendermaßen zu erklären. Während General von Morgen die Russen im Gouvernement Suwalki zurückwars, schlich sich von der Festung Lomscha aus eine russische Abteilung um seinen äußersten rechten Flügel herum. Von der Festung Ossowiez, wo sein rechter Flügel steht, scheinen ostwärts nur sehr dünne deutsche Truppenteilen längs der Südgrenze Ostpreußens in Polen zu stehen, so daß recht wohl eine russische Kolonne zwei Tage weit nordwärts marschieren konnte, bis sie die erste ostpreußische Stadt Lyck erreichte. Das wäre kein ostpreußischer Landsturm, der jetzt nicht mit einem einzigen Tritt die Russen hinausbeförderte.
In der 34 württemb. Verlustliste sind aus dem Bezirk Neuenbürg 53 Namen vom Grenadier-Regiment Nr. 119, Stuttgart, aufgeführt, worunter aus Wildbad und Calmbach: Gefreiter d. Res. Karl Salzer, Wildbad, l. verw.; Grenadier Otto Mundinger, Wildbad, erkrankt; Grenadier Herm. Großmann, Wildbad, verw.; Vizefeldwebel Paul Rau, Sprollenhaus, verw.; Grenadier August Rau II, Sprollenhaus, verw.; Reservist Karl Wurster, Calmbach, verw.; Grenadier Karl Fr. Kiefer III, Calmbach, verw.; Grenadier Karl Wilh. Seyfried, Calmbach, verw.; Einj.-Freiw. Paul Winter, Calmbach, verw.; Grenadier Wilh. Chr. Müller, Calmbach, gefallen; Grenadier Albert Theurer, Calmbach, leicht verwundet.
Nagold, 7. Okt. Ein leuchtendes Meteor fiel gestern abend gegen Ve7 Uhr zur Erde nieder und erleuchtete den Nachthimmel taghell. Das Meteor, das am nordwestlichen Himmel sichtbar wurde, hatte grünlichweißes Licht.
Zm GkbmtsscA msem Köchin.
Zu Psalm 62, tt.
Dir ewiglich danken, ohn' alles Wanken,
Will ich, 0 Herr!
Du kannst wohl machen all' meine Sachen Und was ich begehr:
Deiner nur harren in allen Gefahren Dein Name ist groß!
Und all' deine Heil'gen der Freud' sich beteil'ge», Welch liebliches LosI
Ein Wiegenfest in ernster Zeit,
Wie tief geht das zu Herzen!
Doch wollen wir es feiern heut'
Mit Dank, trotz aller Schmerzen.
Wir woll'n von Herzen gratulier'n In echter Schwabentreue Heut' uns'rer lieben Königin!
Das Band knüpft sich auf's neue.
Gerichtet.
Roman von Franz Wichmann.
371 (Nachdruck verboten.)
Der weinende Schmerz, der sich in seinen Worten Lust machte, gab Klara noch einmal Mut, sich ihm zu nähern.
„Vater!" entbebte es ihr.
Da fuhr er wild auf:
„Willst du dich noch verteidigen, weil du nicht mit den anderen gingst, um deinen Buhlen derweil ungestört allein zu empfangen? O, Schande über Schande!"
„Vater," beschwor sie ihn, „wenn diese Schwelle hinter mir liegt; — ich fühle es, ich weiß es, — es gibt keinen Weg, der mich zurückführt! Willst du das?"
Ein furchtbarer Blick des Vaters machte sie verstummen.
„Wirf dich ihm an den Hals," rief er, „und sei frei und offen, was du bis jetzt heimlich gewesen bist; seine Geliebte!"
Alles Blut wich aus den Wangen des Mädchens, Marmorblässe überzog ihr Gesicht; sie schien zu Stein zu erstarren. Die Bewegungen, mit der sie Mantel und Hut ergriff, waren so mechanisch, als habe alles Leben sie bereits verlassen.
„Zu ihm?" murmelten ihre Lippen. „Nein, ich kann nicht, niemals! Ins Elend denn! — Vater," wandte sie sich in der Tür noch einmal um, „dieses Wort hat einen Abgrund zwischen uns geöffnet, den
die Liebe nicht mehr überbrücken kann! Jetzt muß ich gehen I"
Mit abgewandtcm Gesicht und auZgestrecktem Arm stand der Unbeugsame da. „Geh!" war alles, was über seine Lippen den Weg fand, und noch einmal: „Gehl"
7 . Kapitel.
In Aurichs Gartenrestaurant, dem größten und beliebtesten Etablissement der Hauptstadt, herrschte auch heute wieder das bewegte Leben und Treiben, das sich an schönen Sonntagnachmittagen hier stets zu entwickeln pflegte.
Es war in der Tat ein prächtiger Aufenthalt unter den großen, schattigen Bäumen, zwischen denen sich üppige grüne Anlagen mit anmutigen Bosketts und lauschigen Lauben hinzogen.
Überall, wo sich ein freier Platz bot, waren Tische, Stühle und Bänke aufgestellt, und doch schienen sie dem immer neuen Andrang von Vergnüguugslustigen kaum zu genügen.
Als die Musikkapelle im Hintergründe des Gartens ihre feierlichen Weisen begonnen hatte, strömten von allen Seiten auf den verschlungenen, vielfach sich kreuzenden, mit feinstem Kies bestreuten Fußwegen immer neue Scharen heran, und die Kellner, die mit fliegenden Fräcken und weißen Servietten in nervöser Hast ab und zu sprangen, vermochten nur allmählich alle Wünsche der Hungrigen und Durstigen zu befriedigen.
Auf den breiten Stufen, die von dem langen, einstöckigen Wirtschaftsgebäude in den Garten hinabführten, blieb eine schlanke junge Dame stehen und wandte das blondlockige Haupt nach einer älteren Frau zurück. Beide waren sauber und nett, doch im Gegensatz zu den übrigen Besuchern des Gartens mu schlicht und einfach, beinahe ländlich'gekleidet.
Die Jüngere ließ eine Weile ihre Hellen Angen suchend über das Menschengewimmei zu ihren Fünen Hingleiten.
„Sie sind nirgends zu sehen, Tante," sagte^ sie dann. „Werden sie denn auch wirklich kommen?"
„Meiner Seel'," erwiderte ihre kleine, lebhafte und trotz ihrer grauen Haare jugendlich bewegliche Begleiterin, „du wirst doch nicht zweifeln, Klara, wenn ich dir's sage? Deine Mutter hat mir's im Vertrauen mitgeteilt, daß sie bei schönem Wetter sicher herauskommen."
Das junge Mädchen mußte diesen Worten wohl oder übel Glauben schenken.
„Freilich," sagte sie, indem sie begann, die steinerne Treppe weiter hinabzuschreiten. „Ottos Geburtstag wurde ja daheim in Grünwald immer mit einem Anflug gefeiert. Und hier in der Stadt werden sie auch nicht zu Hause bleiben mögen, wenn auch der Brnda fern ist. Ach Gott, es muß ja schrecklich sein, wenn e-.- so aussieht, wie du sagst!" fügte sie schmerzlich MA
(Fortsetzung folgt.)