Die nächsten Tage nichts als Marsch auf Marsch, Damit der Feind nicht Ruhe hat, noch Rast,

Bis er sich selber stellte an des Waldes Rand,

An einem Sonntag war's, der neunte genannt.

Jetzt lagen wir im Feuer jeden Tag,

Es wurde weggetragen mancher Kamerad,

Bis in der Nacht vom neunten auf den zehnten Im Sturm wir uns des Feindes wollt'n entled'gen.

Doch mit des Tages Grauen welch ein Graus! Wie schauderhaft sah da das Schlachtfeld aus!

Viel Deutsche, doch noch mehr Franzosen

Den meisten war das Lebenslicht erloschen.

Auch einige von unfern Stadtkameraden Vermißten wir auch schon am nächsten Abend.

Zwei waren tot, die anderen verwundet.

Und selbst von Adolf keine Nachricht uns bekundet. Wir sind beisammen nur noch unsre Sieben,

Die andern von der achten find schon ausgeblieben. Wir sahen uns ein jeder fragend an,

Ob jeder es auch richtig fassen kann.

Selbst unter'm Zelt wir waren grad beisammen, Batt, Wacker, Keppler und Karl Eitel (Hann), Der Aberle, Schmidkarle und auch ich Gedenken Ihrer noch in dem Gedicht.

Doch eines noch wir von Euch erflehen:

Denkt auch an uns, wenn Ihr zur Kirche gehet; Vergesset nicht, daß Gott im Himmel lebt.

Und denkt an uns beim täglichen Gebet.

Und mag auch kommen, was nur kommen mag.

Der liebe Gott uns schützen möge jeden Tag;

Dann können wir getrost noch in die Zukunft Und an Euch denken mitAuf Wiedersehen".

Wildbad, I.Okl. (Bessere Bahnverbindung.) Von heute ab treten einige Verbesserungen im Bahnverkehr ein, wie aus dem Fahrplan im In­seratenteil der heutigen Nummer hervorgeht.

TerPforzh. Anz." bringt folgende hübsche Episode: Nicht oft dürfte der Zufall einen derart humoristischen Vorgang veranlassen, wie dieser Tage im Osterfeldlazarett. Ein verwundet gewesener Soldat, ein Gipser aus Wildbad, kam nach erfolgter Genesung aus dem Krankenhaus in das Osterfeldlazarett zu seiner militärischen Meldung. Hier spazierten gerade die verwundeten Franzosen im Hofe, als der biedere Schwabe, in etwas feuchtfröhlicher Stimmung, sofort auf einen der Gefangenen zusprang, ihn umarmte und rief: So, so, do bisch' herkomme, gelt, i Hab dirs schö nabrocht?" Ec hatte in dem Verwundeten seinen Nahkampfgegner wiedererkannt, mit dem er, eben­falls verwundet, ohne beidersetiiges Wissen hierher kam. Als Schmerzensgeld kaufte er seinem Feind eine Flasche Bier und einige Zigarren, die der Franzmann hocherfreut annahm. Doch die schwä­bische Gutmütigkeit erreichte erst ihren Höhepunkt andern Tags, als schon bei Tagesgrauen der Franzose aus dem Bette raus mußte, um einem letzten Wunsche zu entsprechen und sich mit seinem ehemaligen Feinde, der einen Photographen mit­gebracht hatte, gemeinsam photographieren zu lassen. Des will i dir aber sage", meinte beim Abschied

der biedere Schwabe,wenn i di jetzt nomol verwisch, no bisch he!" Spruchs und ging, dieweil eine Lachsalve ertönte, wie sie in diesen Räumen wohl noch nicht gehört worden ist.

Letzte Nachrichten.

(W. Tel.-B.) Großes Hauptquartier, 1. Okt-, 8.30 vorm. Nördlich und südlich von Albert vorgehende überlegene feindliche Kräfte wurden unter schweren Verlusten für sie zurückgeschlagen.

Von der Frontschlachtlinie ist nichts Neues zu melden.

In den Argonnen gehen unsere Angriffe stets, wenn auch langsam, vorwärts.

Vor den Sperrforts an der Maaslinie keine Veränderung.

In Elsaß-Lothringen machte der Feind gestern in den mittleren Vogesen Vorstöße. Seine Angriffe wurden kräftig znrückgeworfen.

Vor Antwerpen sind zwei sehr unter Feuer genommene Forts zerstört.

Vom östlichen Kriegsschauplatz noch nichts Besonderes zu melden.

Berlin, 28. Aug. (W-T.-B. Nicht amrl.) Nach den bisher hier eingegangenen Nachrichten ist das Befinden des Prinzen Oskar den Umständen nach befriedigend. Prinz Joachim bewegt sich bereits im Freien ohne Stock.

München, 29. Sept. (G.K.G.) Prinz Franz von Bayern, der dritte Sohn des Königs, der als Generalmajor das 2. bayrische Infanterieregiment kommandiert, wurde bei den letzten Kämpfen am Oberschenkel leicht verwundet und befindet sich auf dem Rücktransport nach München.

Wien, 29. Sept. (W. Tel.-B.) Aus dem Kriegspressequartier wird amtlich gemeldet: An­gesichts der von den verbündeten deutschen und österreichisch-ungarischen Streitkrästen eingeleiteten neuen Operation sind auf beiden Seilen der Weichsel rückgängige Bewegungen des Feindes im Zuge. Starke russische Kavallerie wurde unsererseits bei Biecz zersprengt. Nördlich der Weichsel werden mehrere feindliche Kavalleriedivisionen vor den ver­bündeten Armeen Hergetriebe».

Wien, 29. Sept. (W.T.B. Nicht amtlich.) DieReichspost" meldet aus Sofia: Der Be­richterstatter derVolpa", des Organs Ghenadiews, meloet aus Nisch: Der österreichische Angriff hat schwere Folgen für Serbien. Es gärt im Volk und in der Armee. Jeder Tag kann einen all­gemeinen Aufstand bringe». Dieser Tage haben wieder Artillerieregimenter gemeutert und eine Anzahl von Geschützen zerstört. Täglich sterben 200300 Personen. Die allgemeine Hygiene ist aufs erbärmlichste vernachlässigt. Die Soldaten weigern sich, Posten bei den Cholerabaracken zu

beziehen. Die Militärliga soll angesichts dieser Zustände wichtige Beschlüsse gefaßt haben, darunter den wegen eines Ultimatums an Pasitsck, durch das er aufgefordert wird, 100 Aerzte, 3 Bakterio­logen und eine genügende Menge von Präparaten zur Bekämpfung von Seuchen auf dem kürzesten Wege nach Serbien zu bringen. Der König ist aus Ribar zurückgekehrt. Er ist stumpf und teil­nahmslos, Kronprinz Alexander weiß sich keinen Rat. Pasitschs Stern ist im Verblassen. Man befürchtet, daß es in diesen Kreisen bald Opfer geben wird.

Berlin, 29. Sept. Der Wiedereintritt in die deutsche Armee ist nach einer Wiener Meldung derVoss. Ztg." dem Prinzen zu Wied in Wien empfohlen worden, nachdem er sich unterrichtet hatte, daß man dort eine Beteiligung am Kriege in den Reihen des deutschen Heeres billigen würde.

Köln. (GKG) Nach einer Meldung der Köln. Zeitung aus Mailand hat der albanische Senat den Sohn des früheren Sultans Abdul Hamid, Burchan ed Din Effendi, zum Fürsten von Albanien gewählt.

Köln. (GKG.) Aus Rom berichtet die Köln. Volksztg.: Corriere d'Jtalia meldet aus Konstanti­nopel : Die russische Flotte auf dem Schwarzen Meer nähert sich dem Bosporus und die englische Mittel­meerflotte mit einem großen Teil der französischen Flotte versammell sich in den ägäischen Gewässern. Die gleichzeitige Flottenkundgebung im Bosporus und den Dardanellen soll die Türkei zur Zurück­nahme des die Kapitulation aufhebenden Jrades veranlassen und sie zwingen, ihre zweifelhafte Stel­lung gegenüber dem Dreiverbände aufzugeben.

GKG. Die Japaner vor Kiautschou. Die Daily Mail vom 22. Sept. gibt eine Reuter­nachricht aus Peking wieder, wonach ein japa­nisches Torpedoboot vor Kiautschou von einem deutschen Kreuzer vernichtet wurde. Das Tele­gramm fügt hinzu, daß dies das zweite Torpedo­boot sei, das die Japaner verloren hätten.

London, 28. Sept. (W. T.-B.) Das Reutersche Bureau meldet aus Pretoria vom 21. Sept.: Die. Polizeistation Rietfontein ist am 19. Sept. von einer deutschen Abteilung, etwa 200 Mann stark, genommen worden. (Notiz des W. T.-B.: Es handelt sich um die ziemlich be­deutende englische Station Rietfontein, die östlich Keetmannshoop liegt.

Rosendaal (Holland), 29. Sept. (G.K.G.) In Frankreich trägt man sich ernstlich mit dem Gedanken, die der Hauptstadt benachbarten Städte zu befestigen, damit diese nicht wieder wie beim ersten Vormarsch der Deutschen auf Paris erneut mit Leichtigkeit in die Hände des Feindes fallen können.

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HMig vom 1. Oktober 19l4 cüV

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Badinspektor Vogt 10 Mk., Bahnhosverwalter Weiß­mann 5 Mk-, Frl. I. Embacher 5 Mk-, Postsekretär Herzog 5 Mk., Eisenbahnsekretär Volk 5 Mk., I. R. 3 Di., N. N. 3 Mk., Gasmeister Heinrich 3 M., I. Ostertag 2 Mk., A. O. 40 Pfg, Direktor Fichter 10 Mk., Otto Nscher 10 Mk., Stadtpfarrer Fischer 10 Mk., zusammen N Mk. 40 Pfg.

Allen Gebern herzlichen Dank. Weitere Gaben nimmt gerne entgegen

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