lässig mitgeteilt wird, in den Besitz sämtlicher Beweisstücke gelangt für den von Belgien lang M dem Kriegsausbruch begonnenen eigenen Bruch seiner Neutralität. Es handelt sich um die Beweise für den Abschluß einer geheimen Militärkonvention Belgiens mit Frankreich und England, die m den ersten Tagen des April 1914 in Brüssel geschlossen worden ist. Die Veröffentlichung der Dokumente soll bereits für die nächste n-ji in Aussicht genommen sein.
^ Berlin, IS. Sept. (W. T.-B. Amtl.) Wie zu erwarten war, ist nach zuverläsiigen Nachrichten nunmehr auch Rabaut, der Sitz des Gouvernements in Deutsch-Neuguinea, von den Engländern besetzt worden.
Schließlich macht die englische Admiralität noch solgendes bekannt: In der Nacht vom 14. zum 15 . Sept. versuchte ein deutscher Dampfer auf dem Kamerunfluß das engl. Kanonenboot „Dwars" durch Bomben zu versenken. Der Versuch mißglückte und der Dampfer wurde erbeutet. Am 16. Sept. versuchte ein anderer deutscher Dampfer den „Dwars" zu rammen. „Dwars" wurde nur wenig beschädigt. Der deutsche Dampfer wurde vernichtet, ebenso zwei Boote mit Explosivstoffen.
Berlin, 22. Sept. Daß im südafrikanischen Abgeordnetenhaus die Anträge auf Beteiligung am Kriege abgelehnt wurden, will die „Köln. Ztg" über Holland erfahren haben.
Paris, 22. Sept. (Nicht amtlich.) Nach dem endgültigen Ergebnis der Pariser Volkszählung sind etwa 1807 044 Einwohner vorhanden, also nur zwei Drittel der Zahl in normalen Zeiten, und zwar fast die doppelte Zahl Frauen als Männer.
Stockholm, 21. Sept. (W. T.-B. Amtl.) Eia Londoner Telegramm an Stockholm Dagblad teilt mit, daß die französischen Anleiheversuche in Amerika endgültig gescheitert sind, da die amerikanische Regierung ihre Zustimmung verweigerte. Frankreich soll Ersah in London suchen.
Genf, 22. Sept. Die durch die Kathedrale iu Reims gedeckten französischen Hauptbatterien sollten, Pariser Meldungen zufolge, für den ent- scheidenden Augenblick aufgespart werden. Das ungestüme deutsche Vorgehen veranlaßte sie jedoch, zu feuern. Dadurch wurde das Bombardement allgemein. Die Fassade der Kathedrale hat etwas gelitten, aber ihre Wiederherstellung ist durchführbar. Das Stadthaus ist teilweise zerstört. (Der Bau des Stadthauses ist im Jahre 1627 unter Ludwig XIII. begonnen worden; vollendet wurde es im 19. Jahrhundert. Es enthält die städtischen Museen und die Bibliothek.).
Zürich, 22. Sept. Die neue Zürich. Ztg. verzeichnet die Meldung englischer Blätter, wonach ein aus Buren, Engländern und Schwarzen bestehendes Expeditionskorps den Grenzfluß Oranje überschritten und mit dem Einbruch in Deutsch- Südwestafrika begonnen habe. Die Herero, der kriegerische Volksstamm, der so lange gegen die Deutschen Krieg führte, hat sich den Anrückenden angeschlossen, den Aufstand proklamiert und die Fahne der südafrikanischen Union gehißt.
Rotterdam, 22. Sept. Der Berichterstatter der Daily News meldet, daß alte Bauern den
französischen Truppen folgen, um abends die Toten zu begraben. Er schildert die schreckliche Verheerung der Champagne, die der Mittelpunkt der Operationen sei. Millionen von Weinranken mit Trauben liegen vernichtet auf dem Boden. Die Keltergebäude wurden zerstört, die Keller geplündert.
Amsterdam, 19. Sept. (W.B. Nichtamtl.) Wie nach dem „Rotterdam'schen Courant" aus Gibraltar verlautet, beginnen die Marokkaner sich entlang der ganzen Küste zu rühren. Nach demselben Bericht verließen Tausende Tanger und dessen Umgebung und setzten nach Algeciras über aus Furcht vor einem marokkanischen Aufstand.
London, 22. Sept. (Nicht amtlich.) Das Pressebüro teilt mit, daß Vizeadmiral Turnbridge von der Mittelmeerflotte zurückberufen und eine Untersuchung über die Ursache des Entkommens der beiden deutschen Kreuzer „Gäben" und „Breslau" eingeleitet worden ist.
London, 19. Sept. „Reuter" meldet aus Kapstadt: Die Generäle Delarey und Beyer wurden auf einer Automobiltour nach ihrer Farm von der englischen Polizei, welche nach Räubern suchte, für solche gehalten, wobei Delarey erschossen wurde.
Mailand, 19. Sept. (W. T.-B.) Der Corriere della Sera meldet aus Bari: Mehrere englische und französische Kriegsschiffe liegen vor Durazzo und Eattaro in Blockadestellung.
Dem Giornale d'Jtalia zufolge zerstörte ein österreichisches Geschwader von 6 Torpedobooten und einem Kreuzer die Station für drahtlose Telegraphie in Antivari und legte schwebende Minen.
Berlin, 22. Sept (Nichtamtlich) Admiral v. Cörper wurde in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs zur Disposition gestellt. Vizeadmiral Dick, Direktor des Werftdepartements des Reichsmarineamts, wurde zum Admiral befördert.
Christiania, 21. Sept. (W. T.-B. Nicht amtlich.) Ein bekannter norwegischer Admiral veröffentlicht im „Aftenposten" eine längere Betrachtung, in der er zu dem Ergebnis kommt, die von der deutschen Flotte gewählte „Fleet in being-Taktik" sei die einzig richtige. Jedes andere Auftreten wäre, wie die Verhältnisse liegen, unsinnig, da Deutschland auch zur See die Front nach. 2 Seiten habe. Die Taktik mit dem Nord-Ostsee-Kanal biete Deutschland die größten Vorteile seinen Gegnern gegenüber, was sicherlich schon eine nahe Zukunft beweisen werde.
Nairobi, 21. Sept. (W. T.-B. Nichtamtlich.) Der britische Dampfer „Kavironda" brachte zwei deutsche Handelsboote auf dem Viktoria- Nyansa zum Sinken. Der deutsche Dampfer „Muanza" griff am 15. September den britischen Dampfer „Winifred" an, der im Begriffe war, in die englische Karungubai einzufahren. Der „Winifred" zog sich zurück, kehrte aber später zusammen mit dem „Kavirondo" zurück und traf in Karunau ein, ohne Widerstand zu finden.
Die „Daily Mail" vom 16. Sept. bringt eine amtliche Erklärung des Japanischen Kriegsministers, wonach Tsimo (ungefähr 15 km von unserem Pachtgebiet gelegen) von japanischer Kavallerie besetzt ist. Das Gelände nördlich des Flusses
Pi-sha ist vom Feind frei. Seine Flugzeuge werden gelegentlich gesichtet. Das erste feindliche Zusammentreffen fand am 13. Sept. hinter Tsimo statt.
Kalkutta, 22. Sept. (Nichtamtlich. Reuterbüro). Die Offiziere und Mannschaften der von dem deutschen Kreuzer „Emden" in der Bucht von Bengalen versenkten 5 englischen Schiffe sind am Nachmittag hier eingetroffen. Sie äußerten sich anerkennend über die ihnen von den deutschen Offizieren erwiesene Höflichkeit. Der Streifzug des Kreuzer „Emden" begann am 10. September. An diesem Tag nahm er den Dampfer „Indus", der durch Geschützfeuer zum Sinken gebracht wurde, und nahm seine Besatzung auf die „Emden" über. Als der Kreuzer auf die Höhe der Bucht von Bengalen kam, fing er alle drahtlosen Nachrichten auf, welche die Abfahrten aus den Häfen meldeten, und kannte infolgedessen die Lage sämtlicher Schiffe in der Bucht. Am 11. September sichtete die „Emden" den Dampfer „Loo", übernahm seine Besatzung uud versenkte ihn. Der Dampfer „Kabinge" ist in der Nacht zum 12- September genommen und 2 Stunden darauf versenkt worden, ebenso der Dampfer „Killie". Während der Nacht wurden 3 andere Schiffe gesichtet, jedoch nicht verfolgt. Am Mittag des 12. September nahmen die Deutschen den Dampfer „Diplomat", der später versenkt wurde. Dann wurde der italienische Dampfer „Larnano" angehalten und „untersucht", aber am selben Tage wieder freigelasfen. Er ist letzte Nacht in Kalkutta eingetroffen. Aus seinem Rückweg warnte der italienische Dampfer mehrere andere Schiffe, die zurück fuhren und so der Kaperung entgingen. Am 14. September nahm die „Emden" den Dampfer „Tratbock" und versenkte ihn durch eine Mine. Die Besatzungen sämtlicher erbeuteten Schiffe wurden dann an Bord eines Fahrzeuges gebracht, das den Befehl erhielt, nach Kalkutta zu fahren. 2 deutsche Schiffe begleiteten es bis innerhalb 25 Meilen von der Mündung des Hugli. — Kommandant der „Emden" ist Korvettenkapitän Karl von Müller.
Stuttgart, 22. Sept. Die im heutigen „Staatsanz." veröffentlichte 23. württember« gische Verlustliste enthält 513 Namen vom Reserve-Jnfanterie-Regiment Nr. 120 (l. bis 12. Kompagnie und Maschinengewehrkompagnie) und zwar: gefallen bezw. gestorben 86, schwerverwundet 6, verwundet bezw. leicht verwundet 372, vermißt 46, erkrankt 3. Ferner verzeichnet die Liste vom Landwehr-Jnfanterie- Regiment No. 120 (5.. 6., 7., 8. Komp.) 101 Namen und zwar: gefallen 20, schwer verwundet 13, leicht verwundet 67, vermißt 1. Vom Land- wehr-Jnfanterie-Regiment No. 124 (1., 2., 4., 9 , 10., 11., 12. Komp.) sind verzeichnet 129 Namen und zwar: gefallen bezw. gestorben 11, schwer verwundet 31, verwundet bezw. leicht verwundet 52, vermißt 33, erkrankt 2. Die Liste umfaßt sonach insgesamt 743 Namen: gefallen bezw. gestorben 117, schwer verwundet 50, verwundet bezw. leicht verwundet 491, vermißt 80.
Bei Mühlhausen a. N. sind gestern fünf Menschen durch Umkippen eines Kahnes ertrunken
Um Zsuntag. üen r7.Seplbr.. «acbmiitag; r Uin. im Saale Oe; Kote! „Maircd"
Kern»-Anzüge,
ein- und zweireihig, von Mk. 20.— bis Mk. 45.—.
von ML 10.— bis Mk. 30.—.
Wozeuer Mäntel,
"" non Mk. 15.— bis Mk. 34.—.
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Wegenmäntel,
von Mk. 32.— bis Mk. 40.—.
Sommer- und Lüsterjoppen,
von Mk. 3.— bis Mk. 16.—.
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Vozeii-r Damen-Mäntel und Atterinen.
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