sind und 21 seither als vermißt Gemeldete gefallen'
sind, unter ihnen Leutnant d. L. Frick aus Stutt-
gart, 1 Vermißter ist wieder eingetroffen; von
der 3. Kompagnie dieses Regiments sind 3 bisher;
Vermißte gefallen. '
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Nach Mitteilungen mehrerer verwundeter Offiziere ist in Frankreich nun auch Oberst v. Reutter, der vormalige Kommandeur des 99. Infanterie-Regiments in Zabern, an der Spitze des Grenadier-Regts. Nr. 12 gefallen. Oberst v. Reutter starb den Heldentod als Kommandeur desselben Regiments, an dessen Spitze auch sein Vater im Jahre 1870 fiel.
In den „Münchner Neuesten Nachrichten" erzählt Oberleutnant A. Eberlein in einem Feld- postbrief, wie er sich das Eiserne Kreuz erwarb, folgendes: . . . Also schnell wieder zurück in den bergenden Ginster und abgewartet, was zu tun. Mit 25 Mann kann ich doch jetzt nicht die Linie stürmen. Ein sekundenlanger Umblick I Du lieber Gott, was ist denn los? Dort halblinks, kaum 300 Meter, ein Geschützt Und dort
— noch eins! „Hurra I Kinder! Die müssen wir noch haben!" — 25 Augenpaare glühen mir zustimmend entgegen. Es stehen ein paar armselige Hütten dort und eben jetzt saust ein Volltreffer von unserer Artillerie hinein — es macht nichts, holen tun wir sie doch. Und wie das fiebernde Auge den besten Weg hinübersucht, wie die französischen Kanoniere in heftiger Flucht dem Hohlweg zujagen I Volltreffer sind immer unangenehm. Mir also los! Jetzt sind wir am Hohlweg, wieder kommt eine Granate. Gott sei Dankl Sie geht darüber. In 10 Minuten sind 2 Geschütze bespannt, die Infanterie-Kanonier» und die Fahrer aufgesessen und eben wollen wir abfahren
— da gehen die französischen Schützen vor uns zurück. Wie eine Faust preßt es mir das Herz zusammen! Soll der Streich im letzten Augenblick zuschanden werden? Wenn sie halblinks zu- rückgehen, sind wir verloren I „Feuerstellung!" — Die Hand ergreift den Revolver. Billig sollen sie uns nicht bekommen l — Aber nein l sie gehen gerade zurück. Kaum 200 Meter von uns weg. Aber ohne Ahnung, was hier hinter den Häusern steckt. Und als sie an uns vorbei sind, da knallen unsere Büchsen unter sie hinein, und wie vom Leusel verfolgt, jagen sie dem unteren Teil des Hohlweges zu. — „Batterie aufgesessen I" — Wie ihnen die Augen leuchten, als es nun hinuntergeht, mitten durch unsere vorgehenden Schützen hindurch, welche sich noch so viel Zeit nehmen, zu präsentieren, hinunter nach C. Ich selbst reite auf einem großen, braunen Franzosengaul voraus, dahinter die beiden Geschütze, alle Unteroffiziere als Geschützführer usw., alle beritten, auf den Protzen stehen die Kerle und halten die erbeuteten Maschinengewehre. Ich werde dieses Bild in meinem Leben nie vergessen. Und als unten in C- mir der ritterliche General die Hand drückt und mir bewegt zuflüstert: „Das Eiserne Kreuz ist Ihnen sicher!" da hätte ich in diesem Augenblick mit keinem König auf der Welt getauscht! — Aber Glück haben' wir dabei gehabt, viel Glück I
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Ein ehrliches Wort.
In den Londoner „Daily News" schreibt Bernhard Shaw:
Wir führen nicht Krieg, weil Deutschland den Vorschlag machte, wir sollten ihm gestatten, die Neutralität Belgiens zu verletzen. Hätte es uns gepaßt, diesen Vorschlag anzunehmen, so hätten wir eine Menge Gründe finden können, dies zu tun. Lassen wir also unfern nationalen Tric, mit tugendhaften Entrüstungen zu prunken, was schon in friedlichen Parteikämpfen widerwärtig genug ist und unedelmütig und unerlaubt. Dieser Krieg ist ein Krieg um das Machtverhiillui». Wir müssen im Falle eines Sieges alle der Tatsache ins Auge schauen, daß eine Uebermacht zu Gunsten Rußlands gefährlich wäre, und daß Deutschland ein so wichtiges Bollwerk der Zivilisation ist, daß selbst wenn wir siegen, die Aufrechterhaltung seiner Macht unser Endziel sein muß. (Es scheint, daß in England allmählich die Erkenntnis dämmert, wohin die Politik Greys gesteuert hat.)
London, 17. Sept. (Englische Offenherzigkeiten.) Die „Times" schreiben in einem Leitartikel vom 12. Sept.: Admiral Jellicoe leistet dem britischen Reich einen unvergleichlichen Dienst, indem er die deutsche Flotte von der Hochsee fernhält. Eine große Seeschlacht zwischen der englischen und der deutschen Flotte könne genau die Lage herbeiführen, die die Einleitung des deutschen Flottengesetzes vom Jahre 1900 skizzierte. Wir würden siegen, aber der Preis könnte so hoch sein, daß wir eine Zeitlang aufhören würden, die größte Seemacht zu sein.
— Der Krieg gibt auch den Zahnärzten« Meldung der „Vossischen Zeitung" zufolge, verein Rätsel auf. Wie die Besatzung von Lüttich stärkt worden, und ein starkes Geschwader ist nach und Manonviller, so berichteten auch die in Mau- j den Philippinen abgegangen. (Diese amerikanische beuge gefangenen Franzosen, daß die Schüsse von, Maßnahme gewinnt eine große Bedeutung, da sie unseren 42er-Mörsern eine seltsame Wirkung aus wahrscheinlich die Antwort auf Englands Hilferuf die Zähne haben. Die Soldaten verspürten näm ^
lich nach jedem Schuß der großen Brummer einen fürchterlichen, sich schließlich bis zur Unerträglichkeit steigernden — Zahnschmerz, welcher ihnen fast die Besinnung raubte.
Straßburg, 18. sept. Die französische Besatzung im Oberelsaß hat, der „Straßb. Post" zufolge, vor ihrem Rückgang auf Grund eines Befehls des Generalissimus Joffre sämtliche Forsthäuser der Vogesen zerstört und die Bewohner wegen Spionage als Kriegsgefangene nach Frankreich abschieben lassen. Der Förster Tschupke mit Frau aus Forsthaus Donon, denen man den Verlust des Donon zur Last legte, wurden in Belfort erschossen.
Rom, 17. Sept. Der Pariser Korrespondent der „Tribuna" gibt ein trübes Bild von den französischen Truppen. Die auf dem Marsch befindlichen Leute seien völlig erschöpft. Alle seien so am Ende ihrer Kraft, daß sie glücklich sind, wenn sie sich mit der Hand an einem neben ihnen fahrenden Karren festhallen können. Alle diese Leute tragen die Spuren schlafloser Nächte und endloser Mühen. Kein Soldatenlied erschallt in den Reihen, keine flotte Militärmusik. Die neben den Truppen einherreitenden Offiziere sind ebenso erschöpft. Wenn ein Regiment irgendwo Halt macht, fallen die Leute einfach hin und schlafen, keiner denkt an Essen. „Wie lange sind Ihre Leute schon auf dem Marsch ?" fragte der Korrespondent einen Offizier. Die Antwort lautete: „Seit drei Tagen", und der Offizier fügte hinzu: „Was hat das aber alles für einen Wert? Wir werden ja doch niedergeschlagen; nicht, weil wir schlechte Soldaten waren, sondern wegen dieser verwünschten roten Hosen. Dieses Rot ist ein Verbrechen."
Die Biertisch-Strategen werden nervös, weil die Festungen von Belfort und Verdun nicht schon sämtlich genommen sind. Sie mögen folgendes bedenken: Die Belagerung von Port Arthur im russisch-japanischen Kriege dauerte volle 210 Tage. Die Belagerung von Plewna im russisch-türkischen Kriege erstreckte sich über 144 Tage. Die türkische Festung Kars widerstand im Jahre 1855 8 Monate lang, Venedig wurde 1848/49 über ein Jahr lang belagert, während die Belagerung Sebastopols und die von Khartum 11 bezw. 10 Monate dauerte. Aber sie alle waren ein reines Kinderspiel gegen die Belagerung von Richmond im amerikanischen Sezessionskriege, bei der die Truppen der Nordstaaten die Stadt 1485 Tage, d. h. länger als vier Jahre hindurch, belagerten.
Berlin, 18. Sept. (Nicht amtlich.) Beim Untergang unseres kleinen Kreuzers „Hela" wurden von der 191 Mann betragenden Besatzung 172 gerettet und zwar von deutschen Schiffen. Von dem englischen Kreuzer „Pathfinder" sind 270 Mann verloren gegangen.
Aus dem Haag,-16. Sept. (GKG.) Der militärische Mitarbeiter der Times warnt angesichts französischer Siegesmeldungen vor einer Verkennung der Lage. Er bittet, nicht zu vergessen, daß die besten preußischen Truppen in Frankreich stehen und bald verstärkt einen neuen Schlag versuchen werden. Der Mitarbeiter der Times gibt zu, daß die gegenwärtige Lage nur durch das Zurückziehen des deutschen rechten Flügels entstanden sei. Sie könne nicht ausgenutzt werden, solange Maubeuge, Laon, La Fere und Reims in deutschen Händen seien. Nur durch planmäßiges Operieren könne es den verbündeten Engländern und Franzosen gelingen, über die Maas zu kommen.
Rom, 18. Sept. Londoner Blätter teilen, wie das ,B T/ meldet, mit: Die englische Flotte erschien vor Helgoland und versuchte alles, um die deutsche Flotte zum Verlassen ihrer sicheren Ankerplätze zu verlocken. Sie ließ sogar die Sirenen erschallen, um den Deutschen ihre Anwesenheit kund zu geben. Groß war die Enttäuschung der Engländer, daß die Deutschen in keinerlei Weise reagierten.
Kopenhagen, 16. Sept. Zu dem Artikel des „Echo de Paris", der erklärt, die Flotte der Verbündeten müsse nun in die Ostsee eindringen und Dänemark könne fernerhin nicht neutral bleiben, schreibt das Regierungsblatt „Politiken":
„Dänemark kann nur die eine Antwort darauf geben, daß die Kriegsbegebenheiten auf dem Kontinent, wie sie sich auch entwickeln «lögen, nicht auf den Entschluß des dänischen Volkes einwirken können, während des Weltkrieges die strengste Neutralität aufrecht zu erhalten."
Stockholm, 16. Septbr. Die Flotte der I Vereinigten Staaten im Stillen Ozean ist, einer
an Japan zur Unterdrückung der indischen Aufstandsbewegung darstellt.
Aus Htcröt, Wezirk urrö Umgebung.
Auszug aus der Württemb. Verlustliste
Nr. 18 . Jnf.-Regt. 120, 5. Komp.: Musketier Karl Friedrich Wacker aus Neusatz, schwer verwundet, Brust.
Auszug aus der Württ. Verlustliste
Nr. 1 V. Jnfant.Regt. 180, Tübingen-Gmünd, 2. Kompagnie: Unteroffizier d. Res. Friedrich Rößler aus Wildbad leicht verwundet; 1. Württ. Pionier-Bataillon No. 13, Ulm, 3. Feld- pionier-Kompagnie: Pionier Georg Groß mann aus Wildbad gefallen.
Wildbad, 19. Sept. (Fahrpreisermäßigung für Angehörige von Verwundeten.) In den nächsten Tagen tritt im Gesamtgebiet der deutschen Staatsbahnen eine für die Angehörigen von Verwundeten sehr willkommene Fahrpreisermäßigung in Kraft. Den Angehörigen derjenigen kranken oder verwundeten deutschen Krieger, die sich innerhalb Deutschlands in ärztlicher Pflege befinden, wird bei Bahnfahrten zum Besuche dieser Krieger Fahrpreisermäßigung derart gewährt, daß in der 2., 3. und 4. Klasse nur die Hälfte der gewöhnlichen Sätze zu bezahlen ist, wozu bei Schnellzügen der tarifmäßige Zuschlag tritt; die Vergünstigung gilt aber nur im Verkehr mit Stationen, die mehr als 50 Kilometer vom Ausgangspunkt der Reise entfernt sind. Als „Angehörige" gelten die Eltern, Kinder, Geschwister, die Ehefrau und Verlobte des verwundeten oder kranken Kriegers. Wer die Fahrpreisermäßigung in Anspruch nehmen will, muß sich von der zuständigen Ortspolizeibehörde einen Ausweis ausstellen lassen, bei dessen Vorlegung am Schalter der Abfahrtsstation er die Fahrkarte ausgehändigt erhält.
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