Noch ist im Westen keine Entscheidung. 2. Komp., 22 Namen: gefallen 5, schwer ver- gefallen. Daß sich dort die schwersten Kämpfe! mundet 4, verwundet 10, vermißt 3. Von der des ganzen Feldzugs abspielen, geht aus den
bisherigen Meldungen des großen Hauptquartiers mit voller Deutlichkeit hervor. Die Franzosen kämpfen mit dem Kut der Verzweiflung; unsere Truppen setzen ihre ganze Energie daran, um ihre bisherigen Siege mit einem entscheidenden Erfolg zu krönen. Hoffnungsvoll klingt die Meldung, daß ein von den Franzosen versuchter Durchbruch siegreich zurückgeschlagen wurde. Der Versuch, den rechten Flügel der deutschen Heereslinie vom Zusammenhang mit den übrigen Armeen zu lösen und dann einzukreisen, ist also mißlungen. Damit hat die Hoffnung auf eine für uns siegreiche Beendigung des gewaltigen Ringens eine neue Stärkung erfahren. Die Spannung, mit der wir in der Heimat dem Ausgang dieser Kämpfe entgegensetzen, ist aufs höchste gestiegen. Wir ertragen sie gern im Gedanken an das, was unsere Tapferen im Felde draußen zu leisten haben, im Gedanken an die fast übermenschlichen Anstrengungen, mit denen sie um einen weiteren entscheidungsvollen Sieg der deutschen Waffen kämpfen.
Im Osten vollendet Generaloberst von Hinden- burg sein Werk so, wie er es begonnen hat. Er rückt dem fliehenden Feind mit voller Kraft nach und nutzt nach großen militärischen Beispielen der Weltgeschichte seinen Sieg durch eine kraftvolle Verfolgung aus. .
Berlin, 15. Septbr. Nach dem „Berliner zu dem abgesperrten Herrscher, selbst der Minister Lokalanzeiger" gibt eine amtliche Mitteilung aus! des Aeußern Ssasonow hat acht Tage lang ver- Petersburg den Rückzug der Russen aus Ost-'geblich versucht, eine Audienz beim Zaren zu Preußen zu. Sie besagt: Am 10. September' erlangen. Der 8piritu8 rsotor aller folgenden wurde eine überwältigende Bewegung deutscher Aktionen war Großfürst Nikolai Nikolajewitsch, Truppen gegen den linken Flügel der Armee des >dergegenwärtigevberstkommandierend-derrussischen Generals Rennenkampf bekannt. Diese Bewegungs Armee, der sich die Unterzeichnung der Mobilnötigte die Russen, sich zurückzuziehen. Am nächsten machungsordre vom Zaren direkt erschlichen hat.
1. und 2. Reserve-Pionier-Kompagnie enthält die Liste 59 Namen: gefallen 8, schwer verwundet IS, leicht verwundet 30, vermißt 2. Von der Reserve- Munitions-Kolonnen-Abteilung Nr. 26 sind es 3 Namen (schwer verwundet 1, leicht verwundet 2). Die Verlustliste enthält somit insgesamt 520 Namen: gefallen bezw- gestorben 111, verwundet 388, vermißt 19, krank 2. Unter der Gesamtzahl sind 21 Offiziere (gefallen 3, verwundet 18). *
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„Der eingesperrte Zar."
Die Wiener „Allg. Ztg." schreibt: Zar Nikolaus war vor der Kriegserklärung acht Tage hindurch im wahrsten Sinne des Wortes abgesperrt; er wurde unter falschem Vorwand gezwungen, die Mobilmachungsordre zu unterzeichnen. Sofort nach der schrecklichen Tat in Serajewo hat die Kriegspartei in Rußland es durchgesetzt, daß der Zar große Mobilisationen anordne. Es ist bezeichnend, daß diese mit aller Eile betriebene Tätigkeit schon am Tage nach der Ermordung des Thronfolgen paares einsetzte, woraus man unschwer schließen kann, daß gewisse Kreise in Rußland von der Bluttat in Serajewo nicht überrascht wurden. Die Situation spitzte sich immer mehr zu. Nachdem das österreichische Ultimatum an Serbien überreicht worden war, wurde der Zar von der Großfürsten klique „in Klausur gesetzt". Niemand hatte Zutritt
halt in außereuropäischen Ländern wird die Ausreise und Heimreise gleichfalls doppelt gerechnet. Der Kaiser verordnet, welche Zeitdauer in Kriegsfällen zu rechnen ist.
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Bei einem Verwundetentransport, bei dem die deutschen Verwundeten in Ravensburg, die französischen aber in Weingarten, ausgeladen wurden, lag im Wagen der Deutschen im hintersten Winkel ein Verwundeter in roter Hose. Als man ihn nach Weingarten weiterbefördern wollte, meinte er plötzlich in gut bayrischem Dialekt: „I bm a Bayer. Mei Hosan ist durch an Granatsplitter ganz verrissan gwesen. Do Hab i zu dem Franzose nebe mir gsogt: Willst dei Hosa glei aussizieqa! I hob halt a bissel nochgholfa, und bin dann eini gschlupft, weil mi's so sakrisch gfrora hat." Unter großer Heiterkeit wurde der brave Bayer, der sich so gut zu helfen wußte, ausgeladen und ins Ravensburger Lazarett verbracht.
Letzte Nachrichten.
Stuttgart, 15. Sept. Auf Grund des Erlasses vom 11. September, in dem die Ministerien des Innern, des Kirchen- und Schulwesens und des Kriegs zur Bildung einer württ. Jugendwehr aufgefordert haben, hat sich nun unter dem Vorsitz des Kultministers der Landesausschuß für die Jugendwehr gebildet. Der Landesausschuß hat mit der Durchführung der neuen Einrichtung einen Arbeitsausschuß beauftragt, an dessen Spitze' Generalmajor z. D. Freiherr v. Hügel steht. Der Arbeilsaussckuß wird zunächst für die jungen Leute, die sich beteiligen wollen, und für die Führer, die zur Ausbildungsarbeit bereit sind, die Anmeldung,n einleiten und dann sofort die Aufstellung der örtlichen Jugendwehrverbände für dir Kriegsdauer und ihre Ausbildung nach einheitlichen Richtlinien in die Hand nehmen.
Großes Hauptquartier: Die Lage aus dem westlichen Kriegsschauplatz ist seit gestern unverändert. An einzelnen Schlachtfrontstellen
Morgen unternahmen die Russen zum Aushaltens Er überraschte den Zaren mit der ganz und gar der deutschen Offensive aktive Operationen. Aber erdichteten Mitteilung, daß Deutschland vollkommen dann stellte sich heraus, daß die Russen einem mobil sei und zwar in einer Zeit, wo von einer übermächtigen Gegner gegenüberstanden. ; Mobilmachung in Deutschland noch keine Rede
Berlin, 15. Sept. Aus Transvaal wird war. Er brachte die fertige Mobilmachung mit . . . ^
gemeldet: Die Börse in Johannisburg wurde am und verließ nicht eher das Zimmer des Zaren ' , . Sev?/mber f//n»ökikcke Angriffe
»-schloss-». w°il dl. .».ist.» Ml,Md°- bis dl-ft- !-s»- U»I-,sch-ist d-s Dolum-N. l-s-». Sl»i-7»-^.»»Lg ffkw-E -!
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gegangen seren. Dre Engländer senden Truppen-! » »
transporte nach Kapstadt Einer dieser Züge§ Berechnung der Militärdienstzeit.
wurde/qeMet Ä^verwrmdet^^ s Die Berechnung der Dienstzeit im Frieden und besten und Osten' schreiben die Berliner Neuesten
wuroen gerorei 0 er v vuno . uitz <rorya ^ ^ ist durck das Ofsiziersvensionsaekek und Nachrichten: Es war vorauszusehen, daß der gegen
hat sogar an den König von Belgien eine Sym- 31- Mai 1906 datiert, geregelt. Bezüglich der ^"^^^ sLorst^ß des Feindes sich auf^ die^ge
Berlin, 16. Sept. Zu der neuen Meldung aus dein großen Hauptquartier über die Lage im
pathieadresse gesandt anläßlich des „heldenhaften Kampfes gegen die deutschen Unterdrücker".
Berlin, 15. Sept. In einem die Verrichtung der 2. englischen Kavalleriebrigade am! 24. August zwischen Mons und Valenciennes schildernden Bericht der „Daily Mail" heißt es: Eine Zeit lang schien alles gut. Das deutsche Artilleriefeuer leerte nur wenig Sättel. Schon schienen die Geschütze in greifbarer Nähe zu sein. Plötzlich kam die Tragödie. Direkt in die heran- stürmende britische Kavallerie eröffneten die Deutschen ein mörderisches Feuer. Wenigstens 20 Maschinengewehre waren verborgen gewesen. Es regnete den Tod auf unsere Reiter. Auf eine Entfernung von 150 Meter! Niemand hatte eine Ahnung von diesen Maschinengewehren gehabt. Das Ergebnis war vernichtend.
Lhristiania, 15. Sept. Die gesamte Morgenpresse bringt die von der Ritzauschen Agentur in Kopenhagen übermittelte neueste Erklärung des Reichskanzlers von Bethmann Hollweg,
Dienstzeit im Frieden wird für Offiziere die Dienst- l"mte Front des Westens übertragen würde. Das zeit vom Tage des Eintritts in den aktiven Mili- ist «un geschehen und da sich die Schlacht über tärdienst bis zum Schluffe des Monats gerechnet, ein riesenhaftes Gelände erstreckt, so ist damit zu in dem das Ausscheiden erfolgt. Die Dienstzeit rechnen, daß die Kämpfe erst nach einer Reihe von vor dem Beginn des 18. Lebensjahres wird nicht Tagen zu einem Abschluß führen werden. Daß angerechnet. ' Für die Mannschaften wird im heute an mehreren Punkten Teilerfolge er-
Frieden die Dienstzeit vom Tage des Eintritts in Zielt sind, berechtigt dazu, das Endergebnis zu-
den aktiven Militärdienst bis' zum Ablauf des »ersichtlich abzuwarten. — Nach den gewal-
Tages gerechnet, an dem die Entlassung erfolgt. Ugen Leistungen und Märschen während der letzten Auch hier wird die Dienstzeit vor dem Beginn Wochen bedarf Generaloberst v. Hindenburg für des 18. Lebensjahres nicht angerechnet. Anders sE Truppen dringend ewiger Ruhetage. Bel der im Kriegsfall. Hier wird die Dienstzeit für trostlosen Verfassung, in der sich die Trümmer des Offiziere und Mannschaften auch vor dem Beginn Feindes befinden müssen, werden diese keine Neigung des 18. Lebensjahres an gerechnet und zwar für empfinden, die kurze Erholungspause unserer Ost- solche, die bereits unter der Waffe sind, vom armee zu stören.
Beginn des Krieges, d. h. vom Tage der Mobil- l A m st e r d a m, 16. Sept. (GKG.) Im „Dail,
machung, auf die ein Krieg folgt, bis zum Tage Ghroniele" wird aus Chartres gemeldet: „Die der Demobilisierung; für solche, die während des Kämpfe der letzten Tage sind sehr heftig Krieges eintreten, voin Tage des Eintritts ab bis u n d blutig gewesen. In allen Städten der zum Demobilmachungstage. Die Kriegsdienstzeit Gegend rund um Paris sind die Hospitäler gefüllt wird dann besonders hinzugerechnet, und zwar für mit Verwundeten. Paris selbst ist ein
». - Offiziere und Mannschaften gleich. Für jeden
^ Asqmths BK>rten: ^„England führe ^im Krieg nämlich, an dem ein Offizier, Unteroffizier
""" —Gemeiner im Reichsheere teilgenommen hat, wird zu der wirklichen Dauer der Dienstzeit ein Jahr (Kriegsjahr) hinzugerechnet. Diese Zurechnung von einem Kriegsjahr ist die gesetzliche. Der Kaiser kann aber bei Kriegen von längerer Dauer bestimmen, ob und wieviel Kriegsjahre anzurechnen sind. Die Zeit einer Kriegsgefangenschaft ist von der Anrechnung als Dienstzeit allsgeschlossen. Für die Offiziere und Mannschaften des aktiven Marinedienstes wird die Dienstzeit vom Tage der ersten Einschiffung an Bord eines Schiffes der Kaiserlichen Marine an angerechnet. Die auf einer Seereise in außerheimischen Gewässern bei ununterbrochenem Bordkommando zugebrachte Dienstzeit wird, sofern ihre Dauer mindestens sechs Monate beträgt, doppelt gerechnet. Ausgenommen von dieser Doppelrechnung ist die in solche Jahre fallende Dienstzeit, die. bereits als Kriegsjahre zu erhöhtem Ansätze kommen. Bezüglich der Kaiserlichen Schutztruppvn in den Kolonien gilt dasselbe wie für Angehörige der Marine. Die Dienstzeit in den Schutzgebieten wird, wenn sie bei Seereisen der Marinesoldaten ohne Unterbrechung gedauert^ hat, doppelt gerechnet. Bei einem dienstlichen Ausent-
Namen der Freiheit Krieg" Stellung nimmt. Im Sperrdruck wird die Versicherung des Kanzlers wiedergegeben, daß Deutschland niemals Skandinaviens Neutralität antasten werde, während England, was Skandinavien angehe, sich ausschweige. Die ganze Erklärung macht hier den tiefsten Eindruck.
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Die fünfzehnte württembergifche Ber» lustliste verzeichnet 221 Namen des Reserve- Jnf.-Regts. Nr. 121, darunter gefallen 44, verwundet 177. Vom Reserve-Drag.-Regt. sind aufgeführt 19 Namen (gefallen 2, schwer verwundet 1, verwundet 16). Vom Ulanen-Regiment Nr. 20 enthält die Liste 23 Namen: gefallen bezw. gestorben 8, schwer verwundet 1, verwundet 4, vermißt 10. Vorn Neserve-Feldart.-Regt. Nr. 26 sind es 166 Namen: gefallen bezw. gestorben 42, schwer verwundet 24, verwundet 94, vermißt 4, erkrankt 2. Vom Feldart.Regt. Nr. 29 Ludwigs- bürg ist gestorben 1. Von der II. (Württ.) Abteilung des Reserve-Feldart.-Regts. Nr. 29 sind aufgeführt 6 Namen: gefallen 1,schw. verwundet 2, verwundet 3; vom Pionierbataillon Nr. 13 Ulm,
Hospital. Allein durch Orleans sind einige Tage hintereinander ungefähr 7000 Verwundete täglich transportiert worden."
Zürich, 15. Sept. Nach privaten Nachrichten von der Elsässer Grenze wurden die 'Franzofen im Oberelfatz vollständig qe« schlagen; sie ziehen sich fluchtartig zurück. Auf französischer Seite waren etwa 3 Armeekorps und eine Division im Kampf. Die Franzosen waren den Deutschen um etwa 25000 Mann numerisch überlegen. Etwa 3V00 Franzosen wurde« gefangen, viel Kriegsmaterial erbeutet
Rom, 16. Sept. Der Papst richtet an die katholische Welt einen Aufruf, in dem er feinem Entsetzen vor dem schrecklichen Kriege, der die Welt verwüstet, Ausdruck gibt. Seine Pflicht sei es, alles zu tun, um diese Geißel zu bekämpfe». Er erfülle auch damit einen Wunsch des verstorbenen Papstes. Er fordert die Katholiken auf, zu beten, und bittet die Staatsoberhäupter und Regierungen, Frieden zu schließen, damit sie der Zivilisation dienen können.
Gotenburg, 15. Sept. (W. T.-B.) Der hier beheimatete Dampfer „Tua" wurde am letzten Mittwoch früh in der Nordsee von einem englische« Kreuzer überrannt und sank.