sed. Stuttgart, 26. März. (Ein künstlerischer Verlust.) Wie wir von zuständiger Stelle hören, hat Frau Palm-Cordes durch ihren Rechtsbeistand den Vertrag mit der Hoftheaterintendanz lösen lassen und scheidet am 15. April aus dem Hof- theaterverbande aus. Frau Palm-Cordes hatte einen noch bis 1916 laufenden Vertrag, der aber der Künstlerin infolge von Meinungsverschiedenheiten nicht länger haltbar erschien. Sie wird als Mitglied des Hoftheaters Karlsruhe während der nächsten Spielzeit in Karlsruhe, Nürnberg und am Deutschen GenrehauS in Charlottenburg singen.
Ludwigsburg, 20. März. In der Spielwarenfabrik von O.u. M. Haußer zeigte am Mittwoch vormittag ein 19jähriger Kaufmann dem 32 Jahre alten Buchhalter Friedrich Grün eine neugekaufte Browningpistole. Dabei entlud sich die Waffe plötzlich und der Schuß traf Grün in die rechte Lunge. Der Getroffene machte noch einen Versuch, in die nahegelegene elterliche Wohnung in der Hospitalstraße zu gelangen, brach aber unterwegs zusammen und starb kurze Zeit darauf.
Tübingen, 20. März. Nach einer Blättermeldung soll gestern abend am Holzmarkt ein Kugelblitz geplatzt sein, der gewaltige Lichterscheinungen und große Aufregung verursacht habe. Das Wetter sei sternenklar gewesen. Aufklärung bleibt abzuwarten. !
Reutlingen, 20. März. Die bürgerlichen Kollegien haben den vor 2 Jahren eingeführten GaSeinheitspreis von 16 auf 15 Pfennig pro Kubikmeter herabzusetzen beschlossen, und zwar mit Wirkung vom 1. April ds. Js. ab, nachdem kaufmännische Rentabilitätsberechnung eine Verzinsung des 2,2 Millionen betragenden Anlagekapitals des neuen Gaswerks von 5,3l°/a ergeben hat. Vor dem 1. April 1912 mußten für Leuchtgas noch 20, für Nutzgas 15 Pfennig bezahlt werden. — Die Garantiezeichnungen für die Gewerbe- und Industrieausstellung Reutlingen 1915 haben gestern die Summe von etwas über 143000 Mk. ergeben, einschließlich eines städtischen Beitrags von 20000 Mk.
Geislingen, 20. März. Zu der Darstellung einer der letzten hiesigen Brandfälle erhalten wir von dem Führer der Weckerlinie die Mitteilung, daß die angeblich vergessene Pumpe nicht zum Bestand der Weckerlinie gehöre. Es sei nicht richtig, daß die Weckerlinie die Pumpe vergessen habe uud deshalb wieder habe umkehren müssen. Immerhin sei die Pumpe sofort beordert worden, was jedoch nicht nötig gewesen sei, da der Wasserdruck völlig ausgereicht habe und die vom Hydranten ausgelegte Schlauchleitung beim Eintreffen der Pumpe schon längere Zeit in Tätigkeit gewesen sei.
Hall, 19. März. Der von der Hohenheimer Erdbebenwarte verzeichnete Erdstoß ist gestern nacht kurz nach halb 11 Uhr hier mit nachfolgendem Schwanken, das an Möbeln deutlich wahrgenommen werden konnte, verspürt worden. Auch ein Klirren der Fenster wurde vernommen. Der Stoß erfolgte, wie angegeben wird, in der Richtung gegen Nordost. Ganz kurz darauf wurde ein blendend weißer Meteor beobachtet. Schon vorgestern hatten mehrere Personen einen Erdstoß verspürt.
Friedrichshafen, 20. März. Bei dem günstigen Wetter am Mittwoch legten zwei weitere Schüler unserer heimischen Flugzeugbauindustrie die Zivilpilotenprüfung ab: Wilhelm Truckenbradt aus Heubisch (Sachsen-Meiningen) und Christian Joos aus Hciüeuheim. Es haben somit in der letzten Zeit 5 Schüler vom Flugzeugbau ihre Prüfung bestanden. Gleichzeitig konnte man
wieder den Chefpilot Schirrmeister mit der neuen gleich nach der Ankunft ein Familiendiner statt. Flugzeugtype F. F. 17 „Rumpf-Pfeil-Doppel- Am Montag wird ferner das württembergische decker" von Konstrukteur Jaray bei seinen Uebungs-, Königspaar bei Kronprinz Rupprecht das Souper,
und Versuchsflügen hoch über der Stadt beobachten. Der noch junge Konstrukteur hat mit der neuen Type eine ausgezeichnete Maschine geschaffen, die durch ihre vogelähnliche Form und schöne Linieführung schon äußerlich besticht, aber auch wegen ihrer großen Stabilität und Wendesähigkeit eine ausgezeichnete Leistung darstellt.
Aus Stcröt, Wezirk u. Umgebung.
Wildbad, 20. März. Das durch die Versetzung des Herrn Gerichtsnotars Oberdörfer nach Ulm freiwerdende hiesige Bezirksnotariat ist Herrn Bezirksnotar Brehm-Großbottwar übertragen worden.
Wildbad, 21. März. (Eingesendet zur Gewerbeschulzeitfrage.) Wer da gehofft hatte, man
am Dienstag bei dem württembergischen Gesandten v. Moser und dessen Gemahlin das Frühstück einnehmen. Am Dienstag um 12 Uhr ist ein Besuch des Rathauses beabsichtigt.
Untergröningen, OA. Gaildorf, 20. März. Infolge der ungewöhnlich nassen Witterung hat sich hier ein Teil des Wegs im oberen Dorf los- i gelöst und ist samt den darunter stehenden Akazien den Abhang gegen den Kocher hinabgerutscht.
Berlin, 20. Mürz. Im Reichstag, der gestern wieder zusammentrat, wurde die Lesung des Kolonialetats fortgesetzt.
Braunschweig, 20. März. Das herzogliche Hofmarschallamt gibt folgenden Bericht bekannt: „Nach erquickendem Schlaf befindet sich Ihre K. Hoheit die Herzogin auch heute vormittag
der Lehrling nicht mitten in der Arbeitszeit zur Schule muß, sieht sich eben wieder einmal bitter enttäuscht und sein Mißtrauen gegen den sogenannten „Handwerkerschutz" wächst immer mehr. Es wird eben heutzutage alles über einen Leisten geschlagen. „Steig herab vom Kreuz und hilf dir selber!" heißt das Trostwort für die Kleinmeister. Einer um den andern gibt eben das Lehrlinghalten auf, nicht zu Nutz und Frommen des allgemeinen Handwerks, aber man steht sich dazu gezwungen. Aber, wie früher schon gesagt, man ist an Enttäuschungen gewöhnt und weiß, welche Wünsche Berücksichtigung finden. Wenn nun endlich einmal die Lehrlinge Sonntags am Besuch des Gottesdienstes nicht mehr behindert sein würden, so wäre wenigstens etwas erreicht.
Calw, 20. März. Ein schwacher Erdstoß von einigen Sekunden Dauer wurde gestern abend gegen 8 Uhr hier wahrgenommen.
Pforzheim, 19. März. (Zu dem Eisenbahnunfall.) Der Eisenbahnunfall von heute früh halb 6 Uhr auf dem hiesigen Bahnhof war dadurch verursacht, daß eine Rangierabteilung auf einen leeren Personenzug stieß, der gerade aus der Station auf das Calwer Gleis geschoben wurde. Der Sachschaden beschränkt sich auf zwei stark beschädigte Wagen. Die Arbeiterzüge von Calw und Wildbad hatten heute früh wegen des
Verkehrshindernisses starke Verspätung. Der Vor- fall mahnt wieder, endlich die Arbeiten zu be-! Nacht an der Unglücksstätte gearbeitet worden war, schleunigen, die an den wurttemberglschen Bahn-^ Taucher um halb 6 Uhr morgens das anlagen der Brötzingen s a tfinden und dazu bestimmt gesunkene Dampfboot. Wie er behauptet, sind in sind, den wurttembergrschen Rangierverkehr ganz ^ Boot noch Leichen. Man versucht, das Boot aus dem engen Gebiet der >L>tadt hmaus zwischen ^ die Oberfläche zu bringen.
Brotzrngen und Btrkenfeld zu legen. ! London, 20. März Das Unterhaus hat
/das von Bonar Law gegen die Regierung bean- 'tragte Mißtrauensvotum mit 345 gegen 252 St. weiter' abgelehnt.
Warschau, 20. März. Um gegen das Vorgehen der Berliner Polizei und der deutschen Behörden aus Anlaß des bekannten Vorfalles in der St. Pauluskirche zu Berlin zu protestieren, veranstalteten gestern abend um 7 Uhr^etwa sechzig Studenten vor dem deutschen Konsulat Kundgebungen, zertrümmerten zwei Fensterscheiben mit
Letzte Nachrichten.
Stuttgart, 20. März. Wie jetzt verlautet, erfolgt die Ankunft des Königs und der j Königin in München am nächsten Montag um 1.05 Uhr Mittags. Auf dem Bahnhof findet großer Empfang durch das Königspaar und die Prinzen des Königlichen Hauses, sowie die Be-' Hörden statt. Eine Ehrenkompagnie des Jnf.-j
Bahnsteig Auf-
Witt drüben zu meinem Besuch sagt und was er mir über seinen Steffen M erzählen weiß."
Der Termin für die Gerichtsverhandlung über den an Gabriel Witt begangenen Mord war für den 12. Oktober angesetzt.
Mit ungeheurer Spannung sah das Publikum diesem Prozeß entgegen. War doch die Hauptangeklagte eine F?au, von deren Reichtum und Schönheit man so viel gesprochen hatte in Wien. Und neben ihr als Mitschuldiger — einige meinten freilich sehr zu unrecht — saß ein leibhaftiger Baron aus einem alten Geschlecht auf der Anklagebank. Das kam schon nicht alle Tage vor.
Zuletzt kam noch eine kleine heitere Geschichte zur Verzapfung an das Publikum. Die Witwe Wurm — dieselbe, aus deren Aussage hin seinerzeit die Erhebungen über Gabriel Witts Verschwinden eingestellt wurden — hatte sich wieder zum Wort gemeldet. Sie hatte gerade in den letzten Tagen einen Brief ihrer verschwundenen Tochter aus Chicago erhalten, worin diese ihr mitteilte, daß es ihr gut gehe, sie sei längst Gabriel Eislers Frau, und ihr Mann habe durch Vermitl lung eines Freundes, auf dessen Veranlassung er nach Amerika gegangen sei, eine einträgliche!
Leib-Regiments nimmt aus dem stellung. In der Residenz werden die Prinzessinnen! Steinen 'und begossen die "Wand des Hauses mit zum Empfang anwesend sein. Das württembergische Tinte. Sämtliche Teilnehmer wurden verhaftet. Königspaar nimmt im KöniBbau der Residenz j Aus O d e s s a wird gemeldet: Nach Meldungen, Wohnung. Die Fahrt vom ^Bahnhof fuhrt durch ^ hier eintreffen, sind von 10 000 Astrachanfischern, das Zentrum der Ltadt. Im Brunnenhof der ^lcke einen Tan vor dem nennen Enttnn ins Meer Residenz steht eine 1. Jnf.-Regiments.
unbekannt.
2 MM. ^m -orunnrnqvs ver welche einen Tag vor dem großen Cyklon ins Meer
weitere Ehcenkompagnie des s mie d»rek> ein Wunder 800 nliiiitliid
Zu Ehren der Gäste
c. . ^ ausliefen, ! gelandet.
Stellung als Zeichner bei einem großen Journal! erhalten.
Anna Wurm nannte in diesem Briefe nichts nur endlich den Namen ihres Entführers, sondern klärte auch sonst alles auf, was der Mutter dunkel? geblieben war. Darnach stellte sich heraus, daß! lediglich der gleichlautende Vorname Gabriel und > der Umstand, daß Witt am selben Abend ver-! schwunden war, sowie, daß auch Gabriel Eisler,! wie so viele andere Männer, einen schwarzen Spitz-!
wie durch ein Das Schicksal Die Zahl der
der
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glücklich übrigen 9200 ist der Adschujewsker
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bart getragen hatte, Frau Wurm zu hängnisvollen Irrtum gebracht hatte. i
Uebrigens lag dem Schreiben Annas auch ein; Brief Herrn Eislers bei, der seine Schwiegermutter s für alles um Verzeihung bat, die rasche Abreise mit der durch den Freund in Aussicht gestellten! Stelle und der Furcht, Frau Wurm würde ihm! Anna nicht ohne weiteres mitgeben, erklärte und! schließlich die ihm unbekannte Mutter seiner lieben ^ Anna bat, zu ihnen nach Chicago zu übersiedeln. ^ Frau Wurm hatte all dies einem Reporter ausführlich erzählt und ihn die Briese lesen lassen. Sie selbst rüstete sich bereits zur Fahrt in die neue Welt.-
(Fortsetzung folgt.) !
^ Landzunge Ertrunkenen wird auf 3200 geschätzt.
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könne Wenigstens in kleineren Städten, wo fast Ausgezeichnet, so daß der Erbprinz bereits von nur Kleinmeister in Betracht kommen, die Fort- ! der hohen Mutter genährt werden kann und dabei bildungsschulzeit trotz großen Gesetzes so legen, daß I" vortrefflichem Gedeihen ist."
München, 20. März. Dem Generalleutnant v. Gebsattel wurde an Stelle des in den Ruhestand tretenden Generals v. Horn die Führung des 3. bayerischen Armeekorps übertragen.
Paris, 20. März. Der Rücktritt des Marineministers Monis ist endgültig. Als Nachfolger werden die Senatoren Peytral und Gauthier genannt.
Paris, 20. März. In Saint Denis kam es in einer Wählerversammlung zu schweren Ausschreitungen. Es gab Tote und Verwundete. Die Polizei nahm zahlreiche Verhaftungen vor.
Rom, 20. März. Der König hat nun die Demission des Kabinetts Giolitti angenommen und Salandra mit der Bildung eines neuen Kabinetts betraut.
Ein italienisches Torpedoboot stieß mit einem von Lido kommenden Passagierdampfer zusammen. Der Dampfer sank sofort; etwa fünfzig Personen sind ertrunken. Nur wenige Personen konnten gerettet werden. Das Dampfboot wurde mitten entzwei geschnitten und sank sofort mit dem Bug unter Wasser. Dadurch stürzten die Wassermassen in die Knjütenräume und die darin befindlichen Passagiere ertranken, ohne daß eine Möglichkeit bestanden hätte, Rettungsversuche zu unternehmen. Durch einen glücklichen Zufall konnten 12 Personen gerettet werden.
Venedig, 20. März. Nachdem die ganze
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