Tagilflnsse und der Fabrik Nowoyaßk hat sich ein Kampf Mischen Weißen Karden und Sovjetsstrelt- träften entsponnen. Die Schlacht dauert bereits meh­rere Tage. Auf der Seite der Weißen Karden nehmen vvg Mann mit vier Panzerautoinobilen und einem .Panzerzug teil. Auf der Uralfront haben die Sovjet- streitkräfte die Tschechoslovaken geschlagen und Katzlin st25 Werst von Jekaterinenburg und 160 Werst von Tscheljabinsk) besetzt. Dieser Erfolg verschafft dem Sovjetkommando die Herrschaft Uber die größere Hälfte der Eisenbahn Jekaterinenburg-Tscheljabinsk.

Oestereeich-ungarische Kriegsgefangene gegen die Tschechoslowakei

(WTB.) Wien. 6. Juli. DasN. W. Tgbl." meldet: Nach den hier angelangten Nachrichten wird die Lage der in Sibirien operierenden Tschecho-Slovaken für diese immer bedenklicher. Sie haben bereits s e h r schwere Niederlagen erlitten. In den Kämp­fen gegen die Tschecho-Slovaken sind in hervorragendem Maße die in Sibirien weilenden österreichisch-ungari­sche» Kriegsgefangenen beteiligt, die sich zur Bekämp­fung der Tschecho-Slovaken als TrupMi organisierten.

Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.

Die amtlichen deutschen Meldungen.

W.T.B. Großes Hauptquartier, 6. Juli, amtlich. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Mehrfache Angriffsversuche des Feindes westlich von Langhemark scheiterten. 3n dem Kampfabschnitt südlich der Somme blieb die Artillerietätigkeit tagsüber gesteigert, am Abend lebte sie auch an der übrigen Hceresgruppenfront auf.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: Zwischen Aisne und Marne südwestlich von Reims zeitweise erhöhte Gefechtstätigkeit. Starke Vorstöße des Feindes gegen den GlignonAbschnitt wurden ab- gewiese», Erkundungsgefechte in der Champagne.

Leutnant Bolle errang seinen 20. Lustsieg.

Der erste Eeneralquartiermeister Ludendorff.

WTB. Großes Hauptquartier, 7. Juli, amtlich. Westlicher Kriegsschauplatz: An den Kampf­fronten zwischen Hser und Marne zeitweilig auflebende Gefechtstätigkeit.

Westlich von Chateau Thierry griffen Franzosen und Amerikaner trotz ihrer wiederholten Mißerfolge er­neut unter Einsatz stärkerer Kräfte an. Dis Angriffe find gescheitert. Harte Nahkämpse dauerten bis in die Nacht hinein an. Die Verluste des Feindes find nach Trnppenmeldungen wiederum schwer

In den oberen Vogesen wurden feindliche Vorstöße am Hilsenfirst abgewiesen.

Leutnant Kroll errang seine« 3V.. Leutnant Koennecke seinen 21. Lustsieg.

Der erste Eeneralquartiermeister Ludrudorff.

Die englischen Berichte.

-;(WTB.) London, 6. Juli. Heeresbericht vom 5. Julf, morgens: Die Gesamtsumme der Gefangenen des erfolgreichen Unternehmens am Donnerstag an der Somme übersteigt 1300. Ein deutsches Feldgeschütz; 100 Maschinengewehre und eine Anzahl Grabenmörser sind bereits gezählt. Ein Gegenangriff in. der Nacht vvm 4. Juli auf die neuen Stellungen östlich von Hamel wurde leicht abgewiesen. Wir führten einen erfolgrei­chen Vorstoß im Abschnitt Beaumont-Hamel aus. Wir wiesen einen Angriffsversuch in der Nähe von Strazede ab.

Englischer Heeresbericht vom 5. Juli abends: Die Zahl der gestern bei den Unternehmungen an der Som­me gemachten Gefangenen übersteigt 1500. Außer ei­niger feindlicher Artillerietätigkeit in der Gegend des Scherpenberges ist nichts zu melden.

(WTB.) London 7. Juli. Heeresbericht vom 6. Ju­li morgens: Wir machten auf Patrouillenunternehmun­gen in der Umgebung von dpern einige Gefangene. Feindliche Artillerie war zwischen Visiers Bretonneux und der Ancre tätig.

Heeresbericht vom 6. Juli abends: Die Australier schoben ihre Linien in der Nacht zum 5. Juli nordöst­lich von Visiers Bretonneux in einer Front von 2000 Pards vor. Lancashiretruppen stießen bei Hinges e-- falgreich vor und machten mehrere Gefangene.

Der österreichisch-ungarische Tagesbericht.

<MTB.) Wien, 7. Juli. Amtlich wird verlautbart: Da sich das Piavedelta ohne schwerere Opfer nicht hätte behausen lassen, nahmen wir unsere dort eingesetzten Truppen in die Kampfstellung am Ostufer des Haupt­armes zurück. Die Bewegung vollzog sich in der Nacht vom 5. zum 6 Juli. Der Feind fühlte gestern mittag bis an den Fluß nach.

Oestlich des Monte Pertica schlug Las wackere Oto- cacer-zznfanterie-Regt. Nr. 79 starke italienische An­griffe in blutigen Nahkämpfen zurück.

In Albanien griffen zwischen dein Devoli und dem Osum Franzosen und Italiener unsere Eebirgs- stellungen an.- Im Verlaufe der Kämpfe gelang es dem Feind an zwei Stellen Vorteile zu erringen, die ihm aber durch Gegenstoß wieder entrissen wurden.

Der Chef des Eeneralstabs.

Der italienische Bericht.

(WTB.) Nom, 7. Juli. Italienischer Heeresbericht vom 6. Juli: An der unteren Piave war unser Druck fortdauernd stark und hartnäckig. Während des .gestrigen Tages gewannen wir trotz des durch den Feind

Schritt für Schritt geleisteten zähen Widerstandes wei­teren Boden und erreichten von neuem das rechte Ufer der neuen Piave in der Höhe der Grijo- lera. Des weiteren sielen 400 (befangene, darunter 6 Offiziere in unsere Hand. Ein starker vom Feind ver­suchter Gegenangriff mehr nördlich in der Richtung von Chiesa Nuova wurde nach lebhaftem Kampf abgewie- sen. Wiederholte heftige Angriffe gegen unsere Stellun­gen am Portes di Salto« (nordöstlich des Grappa) und versuchte Patrouisienangriffe aus dem Cornone (Sassa Rosso) scheiterten. Unsere Luftstreitkräfte waren sehr tätig und bewarfen feindliche Stellungen und wichtige Punkte. Des weiteren wurden an der unteren Piave zwei feindliche Flugzeuge abgeschosssn.

Italienischer Heeresbericht vom 0. Juli: Um 5 Uhr nachmittags ist der Gegner nach fünf Tagen ununter­brochenen Kampfe, der durch feindliche Hinterhalte und Geländeschwierigkeiten noch verschärft war, völlig auf das linke Ufer der Piave zuriickgeworfen worden, das der Feind seit Ende November besetzt und mit allen sei­nen Kräften gehalten hatte So haben wir unseren großen Erfolg aus der ersten großen Schlacht unseres Offenstvgegenstoßes glänzend gekrönt und den Schutz- gürtel um Venedig verbreitert. Wir machten seit dem 15. Juni im Ganzen 523 Offiziere und 23 911 Mann zu Gefangenen und erbeuteten 63 Kanonen. 65 Mörser, 1234 Maschinengewehre, 37 105 Gewehre, 49 Flammen­werfer, 2 unbeschädigte Flugzeuge, 5 Millionen Jnfan- teriepatronen, mehrere Tausend Granaten jeder Größe, eine große Menge Pionierwerkzeuge, Telephongsrät und Ausriistungsgegenstände. Wir fanden außerdem völlig unversehrte Geschütze mit allem Zubehör, Kriegsgerät und Waffen wieder auf, die sich im Gebiet unserer vor­dersten Stellungen befunden hatten und im ersten Teil des Kampfes aufgegeben werden mußten. ^

Neue U-Bootserfolgs

(WTB.) Berlin, 5. Juli. Eines unserer im Mit- telmeer operierenden Unterseeboote unter der Führung des Oberleutnants zur See Ehrensberger versenk­te aus stark gesicherten Geleitzügen 4 wertvolle Damp­fer von 15 OVO Bruttercgistertonnen. Ein 5. Dampfer von etwa 500 Tonnen wurde durch Torpedoschuß schwer beschädigt, vermochte aber ivahrscheinlich einen nahen Hafen zu erreichen.

(WTB.) Berlin, 7. Juli. (Amtlich.) Unsere Unter­seeboote versenkten im Mittelmeer 4 Dampfer und z Segler von rund 18000Br. -R. -Tonne».

Der Chef des Admiralstabs der Marine.

Die Schiffsraumnot zwingt unsere Feinde za merkwürdigen Abhilfsrnittsln. Längst wußte man schon, daß alte Hulks, d. h. ausgedehnte, nur als schwim­mende Speicher benutzte Segelschiffe wieder aufgekakelt und für die Seefahrt neu in Dienst gestellt werden. Kürzlich traf eines unserer Unterseeboote einen Geleit­zug, in dem sich einige abgetakelte Linienschiffe als Frachtführer befanden. Ein Kriegsschiff ist das un­wirtschaftlichste Handelsschiff, das man sich denken kann. Seine Maschinenanlagen und Kesselräume sind unzweck­mäßig für diesen Dienst. Auch unter der Voraussetzung vorgenommener Umbauten zur Unterbringung der Lad­ung wird aus einem Kriegsschiff kein vorteilhaftes Handelsschiff. Wenn unsere Feinde trotzdem ehemalige Kriegsschiffe zum Fmchtverkehr herangezogen haben, so beleuchtet diese Tatsache die Wirkung des Untersee­bootskrieges.

Ein großer amerikanischer Trupventrausportdampfer versenkt.

(WTB.) Washington, 6. Juli. Das Marinedepar- tement teilt mit, daß der TransportdampferLo- venghon" (früherCincinnati" der Hamburg-Ameri- ka-Linie, 16 339 Vruttoregistertonnen) Montag nacht auf der Heimreise im Sperrgebiet versenkt wurde. Sechs Mann der Besatzung werden vermißt. Fahrgäste waren nicht an Bord. Der Dampfer hielt sich noch bis Diens­tag über Wasser. Es wurde kein Unterseeboot gesehen.

Aus dem feindlichen Lager.

Die politischen Gefangenen in Paris und die deutschen Fliegerangriffe.

(WTB.) Berlin. 8. Juli. DemB. Tgbl." wird über Bern aus Paris berichtet: Die politischen Gefangenen im Santegefängnis, also vor allem Cail- laux. Humbert und Türmet, beklagen sich, daß sie ohne Schutz den Gefahren der deutschen Flieger­angriffe ausgesetzt bleiben. Ihrer Forderung, während des Bombardements in den Keller des Gefängnisses gebracht zu werden, konnte nicht entsprochen werden. Die Gefangenen leiden während der Explosionen unter starken nervösen Erregungen, die durch ihre Isolierung noch verstärkt werden. Man erwägt jetzt den Plan, Caillaux und seine Mitgefangenen in das Gefängnis von Poitiers überzuführen.

Die amerikanischen Kredite an die Alliierte«.

(WTB.) Berlin, 8. Juli. Die Vereinigten Staaten von Amerika sotten, nach derBoss. Ztg.", einen neuen Kredit in der Höhe von 10V Millionen Dollars ge­währt haben, durch den sich der von der Union an die Alliierten gewährte Kredit aus 6082 Millionen Dollars erhöhe. (Das wären also 24 Milliarden °ll.)

Neue Ausstandsabsichte» unter den Buren.

(WTB.) Pretoria, 2. Juli. Reuter meldet: Gene­ral Botha hat durch Vermittlung von Reuter an das südafrikanische Volk einen Aufruf gerichtet, sich nicht durch feindliche Jntriguen verleiten zu lassen. Er er­klärt. die Regierung habe Mitteilungen erhalten, aus

denen das Bestehen einer Bewegung hervorgehe, die den gewaltsamen Umsturz der Negierung zum Ziele ha­be. In den letzten Tagen Hütten Ereignisse stalroe funden, die schnelle und energische Militär- und Polk- zeimaßnahmen notwendig inachten, ohne welche ernste Unruhen ausgebrochen und wahrscheinlich viele Ver­luste an Menschenleben eingetreten sein würden. Bo­tha erklärte seine Befriedigung, daß die Leiter der po­litischen und industriellen Organisationen Aufrufe ver­breitet haben, in denen sie dazu mahnen, sich der Ge­walt zu enthalten.

Vermischte Nachrichten.

Das Programm des Zentrums.

Berlin» 6. Juli. Zu dem Programm der Zentrums­partei. welches der Reichsausschutz kürzlich seststellte, schreibt dieGermania": Auf innerpolitischem Gebiet wird volkstümliche und freiheitliche Ausgestaltung der Verfassung erstrebt. Was das für Preußen heißt, ist, nachdem seit Monaten der Kampf ums gleiche Wahl­recht geht, ohne weiteres klar. In außenpolitischer Hinsicht ist das Zentrum nicht für Eroberungspolitik. Wir halten uns von Annexionismus fern, aber wir for­dern Sicherung und Ausbau der deutschen Weltstel­lung in jeder Hinsicht. Die Notwendigkeit einer Re­form des Völkerrechts nach christlichen Grundsätzen ist wichtig. Es versteht sich von selbst, daß auch die gesicher­te Unabhängigkeit des Heilige» Stuhls für die politi­sche Arbeit des Zentrums richtunggeben ist.

Beginn der Wirtschaftsvcrhandlungen zwischen Deutschland und Oesterreich?A:lgarn

Berlin, 8. Juli. Heute beginnen in Salzburg die Verhandlungen Uber den wirtschaftlichen Ausbau des Bündnisses. Zunächst werden nur wenige Referen­ten der beteiligten Staaten erscheinen. Nach Feststel­lung des Arbeitsplans werden sich die übrigen Ver­treter. ungefähr 60 an der Zahl, einfinden.

Zucker aus der Ukraine.

Berlin. Auf dem Magdeburger Zuckermarkt sind nach einer Meldung der Nordd. Allg. Ztg. 100 OVO Zent­ner Weiszucker aus der Ukraine eingetroffen. Der Preis beträgt 300 Mark für den Zentner. Die Nachfrage ist trotzdem sehr rege.

Der rumänische Goldschatz in Moskau.

Berlin, 8. Juli. Die rumänische Regierung soll be­absichtigen, dahin zu wirken, daß der in den Keller­räumen des Moskauer Kreml verwahrte rumänisch« i Goldschatz unter den Schutz der deutschen Gesandtschaft i» Moskau gestellt werde.

Graf Zeppelin.

1838 8. Juli 1918.

Am heutigen Tage hätte Deutschlands unsterblicher Meister der Lüfte, Graf Ferdinand Zeppelin, seine« achtzigsten Geburtstag vollendet. Wie viele Große und Helden unseres Volkes, wie der Marschall von der Goltz, wie Generaloberst von Vissing, dessen Nachfolger Gene­raloberst von Moltke, General von Emmich und andere, hat auch ihn mitten im Weltkrieg der Tod von dieser blutgekränkten Erde abberufen. Das Lebenswerk, das Graf Zeppelin geschaffen, hat der König der Lüfte vom Bodensee in seiner vollen Auswirkung noch während des Krieges selbst überschauen können. Sein sehnlich­ster Wunsch aber, den Ausgang des gewaltigen Ringens unter den Völkern miterleben zu dürfen, hat sich nicht erfüllt. Mit seiner unendlichen Liebe zum deutschen Vaterlands hat er sein heißes Sehnen, das deutsche Volk frei, stark und mächtig als Sieger über seine vielen Feinde und Neider zu sehen, mit ins Grab genommen. In uns aber und in unseren Enkelkindern und in allen nachfolgenden Generationen, die sich deutsch nenne» werden, wird das Andenken an den Grafen Ferdinand Zeppelin fortleben. Der Geist dieses einzigen Mannes der deutschen Sonne getreuer Eckart", wie Rudolf Her­zog ihn genannt hat, soll uns vorschweben in guten und namentlich in ernsten, schweren Tagen, in denen wir kämpfen um des Vnterlandes Wohl und Sicherheit.

Der achtzigste Geburtstag des Grafen Zeppelin sei uns ein Tag des Stolzes und der Dankbarkeit; denn an ihm wurde einer der größten Söhne Deutschlands ge­boren. Er sei uns ein Tag der Hoffnung und Zuver­sicht, denn im unvergänglich deutschen Geiste des Man­nes. der die Luft bezwang, werden wir weiter uner- schütterlich ausharren und kämpfend und siegend uns den Frieden erzwingen.

Staatssekretär Waldow

über die Ernährungsfragerr.

* Im Reichstag sprach am Samstag der Leiter des Kriegsernährungsamts, Staatssekretär v. Waldow, über unsere Versorgungslage. Erfreulicherweise be­kannte er sich zur Fortführung unseres bisherigen Rationierungssystems, das allein geeignet ist, dem ganzen Volk das Durchhalten zu ermöglichen. Vor­schläge von Interessenten, einen Teft der Ernte zu be­schlagnahmen und den andern dem freien Verkehr zu überlassen, lassen erkennen, wie ahnungslos noch ge­wisse Leute unserm Ernährungsproblem gegenüber­stehen. Wie kann n denn noch große Teile unserer Vorräte freigeben, wenn wir so kaum durchkommen? Die Begründung, daß dann dem Schleichhandel ge­steuert würde, weil die übrigen Vorräte zuetwas" höheren, aber nicht übermäßigen PM)en durch de«