Die dauernde Wohnfitzveranderung der Zarensamilie.

Bcrli», 3. Juli. LautBerliner Lokalanzeiger" meldetDaily Expreß" aus Stockholm: Die Familie Romanow ist nach Kupclmick in der Provinz Wtatka ge­bracht worden Es ist nicht bekannt, ob sich der Erzar auch dabei befand.

Aus Stadt und Land.

Calw, den 3. Juli 1918.

Kriegsauszeichnung.

Dem Schützen Hermann Schröter von Unter­hau g st e t t wurde die Silberne Verdienstme­daille verliehen.

Verwundet« und kranke Soldaten brachte vorgestern Nachmittag der wiirttembergische Lazarettzug 3 ^ (gestellt vom Hohanniter-Orden) wieder in die Lazarette des Nagoldtales. Auch für das hiesige Verein slazarett wurde eine Anzahl abgegeben und von Mannschaften der hiesigen Sanitäts­kolonne unter Leitung von Gruppenführer Mann dorthin verbracht.

Lustiger Meisteraliend.

^ Der in Stuttgart so rasch beliebt gewordene Hof­schauspieler Arnold Meister gibt am Freitag in Liebsnzell im Easthof zumAdler" einen heiteren Abend, mit dem der Künstler dank seines Humors und seiner Vortragskunst anderwärts große Erfolge hatte. Karten für die Veranstaltung sind bei Kaufmann Schlag zu haben.

Verkehr mit Geflügel.

Im amtlichen Teil desStaatsanzeigers" Nr. 115 ist eine Verfügung der Fleischversorgungsstelle über verschiedene Aenderungen der Verfügung über Geflügel vom 1. August 19l7 enthalten, die sich auf die Befri­stung der Abgabe von Schlachtgänsen und -enten, sowie Höchstpreise für diese bezieht. Darnach dürfen ge­schlachtete oder zum Schlachten bestimmte Gänse und Enten durch den Geflügelhalter, Züchter oder Mäster vom 1. November 1918 ab nicht mehr verkauft werden, da die Mast von Gänsen zur Schonung unserer Eetreide- vorräte nur durch Ausnützung der Stoppelweide ge­stattet werden kann und diese höchstens bis Ende Ok­tober möglich ist. Für lebende Gänse und Enten sind Höchstpreise nunmehr auch für die Monate Juni und Juli in entsprechender Abstufung eingefllhrt worden. Die gesteigerten Handelsunkosten haben die Erhöhung des Zwischenhandelszuschlags und damit auch eine Er­

höhung des Verbraucherpreises nötig gemacht. Dieser beträgt nunmehr 4 -/ll für Kg., wozu in Stuttgart noch ein Zuschlag von 25 ^ kommt. Die Preise für Ganspseffer und Entenpfefser sind nicht erhöht worden.

Vom Finanzausschuß.

Verwaltungsfragcn. Landwirtschaftliche Vertretung.

Kohlenvcrsorgung.

(SCB.) Stuttgart, 2. Juli. Bei der Beratung des Etats der Verwaltung des Innern fand im Finanz­ausschuß der Zweiten Kammer eine allgemeine Aus­sprache über die verschiedenen Fragen der Verwal­tungsvereinfachung in Staat und Gemeinde statt, wozu der Minister des Innern sich dahin äußerte, daß er diese Verwaltungsvereinfachung tunlichst zu fördern ge­willt sei, namentlich durch einen Versuch mit der Zu­sammenlegung kleinerer Gemeinden. Die Zusammen­legung von Oberamtsbezirke» werde auf Schwierig­keiten stoßen. Die Ersparnissrage müsse hierbei nach der wirtschaftlichen allgemeinen Seite hin geprüft wer­den. Die Abschaffung der Kreisregierungen halte er für möglich und wünschenswert, wobei den betr. Städten tunlichst ein Ersatz gewährt werden solle. Jedenfalls werde nicht alles in Stuttgart zentrali­siert werden. Für die Organisation der Heber­st a n g s w i r t sch a ft sei die Errichtung einer wirt­schaftlichen Unterabteilung im Ministerium zweckmäßig. Den Wunsch, die Beibehaltung d. Wahlkollegium erneut zu prüfen, sowie daß die Ergänzungswahlen in den Ge- meiirden nur alle drei Jahre stattfinden sollen, werde er eingehend erwägen. Vom Zentrum wurde beantragt, bei der Neugestaltung unserer Handelsbeziehungen an dem durch die Kriegserfahrungen als richtig erwiestnen Grundsatz der Schutzzölle unbedingt festzuhalten und alles zu vermeiden, was einzelne Teile des Reiches oder einzelne Erwerbsstände, insbesondere die württember- gische Landwirtschaft schädigen könnte,' 2. einen Ge­setzentwurf betr. die Errichtung von Landwirtschafts­kammern in tunlichster Bälde vorzulegen: 3. im Bundesrat dafür sinzutreten, daß für den Lurch feind­liche Angriffe und deren Abwehr verursachten Per­sonen- und Sachschaden, soweit er nicht durch Leistungen aus Versicherungen gedeckt ist, aus der Neichskasse volle Entschädigung geleistet werde. Der erste Antrag wurde mit 12 gegen 3 Stimmen angenommen, desgleichen der dritte ohne Widerspruch, der zweite aber mit 11 gegen 4 Stimmen abgelehnt und dafür ein Antrag Strobel allgemein dahin angenommen, einen Ee- setzontwurz betr. eine öffentlich-rechtliche Berufsvertre­tung der Landwirtschaft in Bälde vorzulegen. Ferner wurde angenommen ein Antrag Mülberger auf Er­

wägung dahin, ob nicht den G'emeHdens lnssie« sondere den größeren, das Recht auf Einführung des Einkollegialsystems eingerüumt werden könne. Ferner wurden angenommen ein Antrag Graf und von je einem Mitglied der anderen Parteien, daß zum Zweck einer möglichst billigen Versorgung der Bevölkerung mit Koks und einer größeren Ersparnis an Beförde­rungsmitteln beim Reichskohlenkommissar mit aller Energie dafür eingetreten werde, daß in erster Linie Gaskohlen an die württembergischen Gaswerke ge­liefert werden. Ebenso angenommen wurde ein Antrag Baumann, unterzeichnet auch von den anderen Parteien^ mit Entschiedenheit darauf hin zu wirken, daß die durch die hohen Rheinfrachten gegenüber dem Eisenbahn­transport entstehenden Mehrkosten für die Beförderung von Kohlen solange vom Reiche ausgeglichen werden, als Württemberg aus allgemeinen Gründen mit seinem Kohlenbezug aus den Rhein angewiesen ist. Atorge» Fortsetzung.

(SCB.) Stuttgart, 2. Juli. In der Nacht zu,N Sonntag ist ein 22 Jahre alter Kaufmann in der Schwabstraße von einem Soldaten im Verlauf einer gegenseitigen Anrempelung durch einen Stich in den Unterleib lebensgefährlich verletzt worden. Der Täter, der in stark angetrunkenem Zustand vor sich hinschimpfte, entkam unerkannt. Mutmaßlich handelt es sich um einen Angehörigen des in der Moltkekaserne unter­gebrachten Truppenteils, oder um einen beurlaubten Soldaten, der im westlichen Stadtteil wohnt. Er soll die Gradzeichen eines Unteroffiziers haben und ca. 30 bis 35 Jahre alt sein.

(SCB.) Rottweil, 2. Juli. Das der Stadt Rott- weil gehörige Fischwasser im Neckar unterhalb der Easfabrik bis zur König-Karl-Vrücke (Pächter ist die Fischhandlung Mehl hier), wurde von einem Fisch­sterben heimgesucht. Forellen, Äschen von 1 bis 3 Pfund bis herab zum jüngsten Setzling, Barben im Gewicht von 3 bis 4 Pfund und 30 bis 55 Zentimeter Länge wurden angeschwemmt, stellenweise lag das Neckarbett wie gesät mit toten Fischen. Die Fische scheinen durch Ersticken verendet zu sein, da sie alle mit geöffnetem Rachen im Flußbett lagen. Der Fisch­bestand ist auf Jahre hinaus vernichtet und der Schaden um so beträchtlicher, da die Fische infolge der Fleisch­knappheit sehr preiswert und gesucht sind. Die nähere Ursache des Sterbens ist bis jetzt unbekannt.

Druck u. Verlag der A. Oelschläger'schen Vuchdruckerei. Calw. o»>r die Schriitl. verantwort!. Otto Seltmann, Calw.

Stellv. GenMlkMWndo Xl!I. <K.W). Armeekorps.

Am 2. Juli 1918 ist eine neue Bekanntmachung Nr. lA 703/3. 18 betr. Bestandserhebung von Wismut in Kraft getreten,

durch welche eine Meldepflicht für Wismut als WIsmutmctall mit einem Reingewicht von mindestens 90 vom Hundert des Gewichts, für Wis­mut in Wismutlegierungen und für Wismut in Salzen und sonstigen chemischen Verbindungen mit einem Wismutgehalt von mindestens 10 vom Hundert des Gesamtgewichts ungeordnet ist. Es bestehen auch Ausnahmen von der Meldepflicht.

Die Meldungen sind an das Sanitäts-Departement (Medizinal- Abteilung) des Kriegsministcriums in Berlin zu erstatten.

Alle näheren Einzelheiten ergeben sich aus dem Wortlaut der Bekanntmachung, welcher im Staatsanzeiger vom 2. Juli 1918 ver­öffentlicht und dort einzusehen ist.

Stuttgart, den 2. Juli 1918.

Stadtfchultheißenamt Calw.

Bei einem Teil der Einwohnerschaft, namentlich Minderbemittelten, herrscht eine

große Kartoffelnot.

Es ist aber nicht möglich aus dem Bezirk oder von außerhalb z. Zt. Kartoffeln zu bekommen. So richten wir an alle diejenigen, welche Kartoffeln, selbst in kleinen Mengen, entbehren können, die höfl. Bitte dies bis zum Samstag, den 6. ds. beim Stadtschultheißen­amt mündlich oder schriftlich unter Angabe der Menge anzuzeigen, wo­raus wir ihnen Käufer zuweisen werden. Bezahlt wird der derzeitige Höchstpreis mit 8 Mk. für den Zentner.

Calw, den 2. Juli 1918.

Stadtschultheiß A.-V. Dreiß.

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EinsWMng der Wasserverbrauchs.

Es wird beobachtet, daß in zahlreichen Haushaltungen die -

Verschlüsse der Wasserhahnen undicht

sind und dadurch andauernd

Wasser vergeudet wird.

Für die nächsten Tage ist die namentliche Feststellung solcher Haushalte angeordnet und cs haben die Hausbesitzer, bei denen Unregel­mäßigkeiten sestgestellt werden, mit einer Erhöhung des Wasscrzinses zu rechnen

Unverzügliche Instandsetzung der Leitungseinrichtungen ist drin« gend geboten.

Den'2. Juli 1918.

Stadtpflrge: Frey.

Stadtfchultheißenamt Calw.

Bestellt können werden auf Lebensmittelmarke Nr. 52 lV

Teigwaren,

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Die Bestellmarken sind von den Kaufleuien am Montag, den 8. ds., vormittags 812 Uhr auf dem Stadtbauamt abzuliefern.

Calw, den 3. Juli 1918.

Stadtfchultheißenamt: A.V. Dreiß.

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