zahl Angestellter einer hiesigen Bankfiliale Unter den Linden berichtet. Ueberall fast ist das Krankheitsbild dasselbe: Fieber oft in beträchtlicher Höhe, grenzenlose Abgespannheit, tränende, oft anschwcllende Augenlider. In München hat die spanische Krankheit stark zugenom- «ncn. Leute erkranken plötzlich auf der Straße und auch in einzelnen Betrieben kommen gruppenweise Erkrankungen vor. Der Verlauf der Krankheit ist nicht dös- rrtiq.
Deutsche Reifeprüfung in Bukarest.
(WTB.) Bukarest. 1. Juli. In Bukarest fanden Gymnasialkurse für Heeresangehörige mit anschließender Abiturientenprüfung statt. An 66 der feldgrauen Schüler konnte das Reifezeugnis verteilt werden. Gelegentlich der Abschiedsfeier richtete Eeneralfeldmar- schall v. Mackensen folgende Ansprache an die Abiturienten: Es ist mir eine ganz besondere Genugtuung, Euch zu Eurem heutigen Erfolge beglückwünschen zu können. Ihr habt Eure Pflicht getan, habt Euch die Grundlage geschaffen, mit der Ihr tüchtige Männer in «nserem deutschen Vaterlande werden könnt. Ich glaube nicht, daß einer unserer Feinde eine ähnliche Tat für die geistige Fortbildung seiner Angehörigen im Felde vollbrachte, wie hier die Militärverwaltung durch die Einrichtung der Gymnasialkurse. Ihr zieht nun wieder zur Front. Ich bin überzeugt, daß ihr mit derselben Willenskraft und Pflichttreue, die Ihr hier in Euren Studien gezeigt habt, auch draußen zum Heil und Segen unseres Vaterlandes die Waffen gegen den Fein- führen werdet.
Der Sohn Jaurös vermißt.
Berlin. 2. Juli. Aus Zürich wird dem „Berliner Tageblatt" mitgeteilt, daß der Sohn des Ermordeten französischen Sozialistenführers Iaurös, der als Leutnant an der Front stand, seit dem 8. Juni vermißt wird.
Das Privatoermögen der Familie des Exzaren.
* Im „Briefkasten" von Vobachs „Modeztg." finden wir aus die Anfrage, welches Privatvermögen der ehemalige Zar von Rußland gehabt hat, folgende Antwort: Das Privatvermögen der Familie des abgehetzten Zaren bestand aus 7 900 000 Deßjatinen Grundbesitz, 1366 Mühlen, 830 Handelshäusern, über 100 Fabriken und Werkstätten, * sowie den ertragreichsten Weinbergen Rußlands. Dieser Besitz brachte gegen 40, Millionen -.st ein. Hiervon entfielen auf die Weinberge allein 31L Millionen -st. Der Zar persönlich besaß in Sibirien 42ll Millionen Deßjatinen Land, hierzu kamen auch die Einkünfte von zahlreichen Kohlen- und Erzgruben. Zu dem Familieneinkommen waren noch die Staatssubventionen zu rechnen, die jährlich zwischen 30 bis 40 Millionen -st betrugen. Eine Deßja- tms sind 1,0925 Hektar.
Die russische Schwarzmeerflotte.
Berlin, 2. Juli. Eine Haager Depesche des „Berliner Lokalanzeigers" besagt: DeL Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten in Moskau teilte der Presse mit, daß ein Teil der Schwarz-Meerflotte nach Sewastopol zuriickgekehrt sei. Die Regierung habe dieser Rückkehr Zugestimmt unter der Bedingung, daß Deutschland und seine Bundesgenosse» während des Krieges von diesen Schiffen keinen Gebrauch machen und sie «ach Frie- srensschluß an Rußland zuriickgebeu werden.
Aus Stadl und Land.
Calw, den 2. Juli 1918. Das eiserne Kreuz.
Kanoni»r Jakob Lutz, Sohn des Johs. Lutz in Altbulach hat das eiserne Kreuz erhalten.
Kemeindcverband Elektrizitätswerk Calw.
Nach über zweijähriger Pause hat am Samstag wieder eine V e r b a n d s v e r s a m m l un g des Gemeindeverbandes Elektrizitätswerk Teinach im „Bad. Hof" in Calw stattgcsundcn. Die Vertreter der Ver- bandsgemeindeu hatten sich fast vollständig eingesunden, auch waren als Gäste die Bezirksvorstände der beteiligten Oberämter Neuenbürg, Nagold, Leonberg an deren Spitze als Aufsichtsbeamter Herr Negierungsrat Binder (Calw) erschienen. Der Geschäftsbericht ging den Verbandsgemeinden vor der Versammlung im Druck zu. Aus demselben ist hervorzuheben, daß eine Anzahl von Gemeinden satzungsgemäß infolge der Bezahlung von 7500 -st für jährlich bezogenen Strom mit zwei Vertretern stimmberechtigt ist und die Entwicklung des Verbandes eine äußerst günstige ist. So betragen nach dem Stand auf 1. Oktober 1918 die Anschlüsse 7117 mit 45 262 Lampen. 2942 Motoren mit 9136 ?8, 381 Bügeleisen und 24 Ventilatoren und Kleinmotoren. Durch die äußerst beschränkten Materialien und Arbeitskräfte konnten die Gemeinden Ober- kollbach, Ottenbronn, Würzach und Rotensol noch nicht ausgebaut bezw. angeschlossen werden. Die vorbereiteten Voranschläge pro 1917 und 1918 fanden ihre Feststellung, wie auch die Rechnungsergebnisse 1912/14 nach erfolgter oberamtlicher Prüfung ihre Anerkennung. Ebenso wurden die Bilanzen pro 1914, 1915, 1916 fest- gestellt, welche durchaus sehr günstige Ergebnisse haben und weitgehende Abschreibungen und Rücklagen neben der vorgeschriebenen Tilgungen ermöglichten. Den Hauptgegenstand der Verhandlungen bildet die Erwerbung des Elektrizitätswerks Hirsau und Liebenzell, bei letzterem mit der Wasserkraft des Badebesitzers Deker. Bezüglich des bereits erfolgten Uebergangs des Elektrizitätswerks Hirsau in den Besitz des Verbandes um 42500 -st erteilte die Versammlung ihre Zustimmung und genehmigte sodann nach Darlegung der einschlägigen Verhältnisse auch die Erwerbung des Elektrizitätswerks der Stadt Lieben- zell um 90 000 -st und der Wasserkraft des Badebesitzers Deker mit Mühle um 210 000 -st auf 1. Oktober d. I. In beiden Fällen sind die Gemeinden Hirsau und Liebenzell dem Verband beigetreten. Die Verhandlungen verliefen äußerst einmütig. Regierungsrat Binder sprach den Beamten und Angestellten für ihre Tätigkeit seine Anerkennung aus; weiter gedachte er der Verdienste des durch seine Pensionierung aus dem Verwaltungsrat ausscheidenden Mitgliedes Schultheiß Hart mann in Merklingen um die Gründung und Entwicklung des Verbandes in anerkennenden Worten. Zum Schluß bewilligte noch die Versammlung in Würdigung der großen Taten unserer Äusmarschterten für die Ludsndorffspende den Betrag von 1000 -st.
Die Frage der Einheitsschule.
Auf Anregung des Wiirtt. Volksschullehrervereins fanden am Samstag in acht Städten des Landes Gaulehrerversammlungen statt, die sich mit den Schulfragen der Gegenwart, insbesondere mit der Einheitsschule, befaßten und in denen einheitlich folgende Entschließung zur Annahme gelangte: ilnser Volk wird nach dem Kriege Aufgaben von geradezu ungeheurer Größe zu lösen haben. Die Schäden, die dem Volkskörper in geistiger, sittlicher und wirtschaftlicher Hinsicht geschlagen werden, sind zu heilen. Der Vildungsstand der breiten Volksmassen ist zu heben, die innere Volkseinheit anzubahnen, die Gütererzeugung wesentlich zu steigern. Voraussetzung hiefür ist ein Volkserziehungswesen, das, aufgebaut aus den Idealen der Rechtsgleichheit und Gewissensfreiheit, jeder Bildungsstätte die Anbahnung der inneren Volkseinheit zur Aufgabe macht: Einheitsschule. In dieser Schuld soll jedes Kind seiner Art
entsprechend soweit gesorderl werden, Als seine körperlichen, geistigen und sittlichen Kräfte cs zulassen bezw. verlangen. Darum sind alle Vildungsanstalten in einen engen Zusammenhang miteinander zu bringen, derart, daß der llebergang von der einen Schule in eine andere immer wieder möglich ist. Der Eintritt in eine bestimmte Schulanstalt und der Ilebertritt in eine andre darf einzig und allein abhängig gemacht werden von der Leistung und der sittlichen Würdigkeit des Schülers. Soll das deutsche Volk sich als Weltvolk behaupten und durchsetzen, so ist eine Neuordnung des Bildungswesens in der ausgezeigten Richtung dringendes Erfordernis und alsbald in die Wege zu leiten.
Württembergischer Landeswohnungsverein.
Der Württembergische Landeswohnungsverein hielt am Sonntag vormittag im Bürgermuseum in Stuttgart seine 2. sehr gut besuchte Hauptversammlung ab. Von der Landesversicherungsanstalt war Präsident v. Hilbert, von der Zentralleitung für Wohltätigkeit Regierungsdirektor v. Falch, vom Ministerium des Innern Präsident v. Scheurlen und Ministerialrat Dr. Neuschler, ferner Oberbürgermeister Lautenschlager und Geh. Hofrat Dr. v. Pfeiffer, der Ehrenvorsitzende des Vereins, anwesend. In seiner Begrüßungsansprache legte der Vereinsvorsttzende O^''^"-rgermeister Dr. Keck (Göppingen) auf ein p' es Zusammenarbeiten von Reich, Staat, G gemeinnützigen
Bereinigungen und Privaten L. ,en Wert, wenn die Wohnungsfrage einer befried^enden Lösung ent« gcgengeführt werden sollte. Er betonte die Notwendig« keit einer umfassenden Aufklärung-;- und Werbearbeit. Wir müssen schon heute die Herstellung neuer Wohnstätten vorbererten, um unseren hoffentlich bald heimkehrenden Kriegern zeigen zu können, daß wir nichts unterlassen haben, um ihnen gute und billige Wohnungen zur Verfügung stellen zu können, lieber baupolizeiliche Erleichterungen sprach Oberbaurat Bur« ger, der der Kleinwohnung mit Garten und etwas Feld den Vorzug gab; wo aber dies nicht möglich sei, in größeren Städten und Jndustriegemeinden, werde man zu dem dreigeschoßtgen Doppelwohnhaus, also dem Sechsfamilienhaus, greisen müssen. Wenn man die neue württembergische Bauordnung richtig anwende, so erschwere sie den Kleinhausbau nicht. In der Erörterung redete Abg. Dr. Lindemann einer Grundstücksumlegung nach dem Frankfurter System das Wort. Abg. Graf sprach über das Wohnungswesen und die Geldbeschaffung. Befriedigende Ergebnisse werden sich nur dann erzielen lassen, wenn die Gemeinden mit Hilfe des zu errichtenden Landeskreditinstituts die Bürgschaft für die zweiten Hypotheken übernehmen, und auch das Privatkapttal sowie die sozialen Versicherungsträger herangezogen werden. Oberamtmann Dr. Hausmann teilte in seinem Vortrag über das Kapitalabfindungsgesetz mit, daß hl Württemberg bis zum 31. Mai über 600 Kriegsinvaliden mit einer Abfindungssumme von 2 848 000 -4k ven diesem Gesetz Gebrauch gemacht haben. Stadtbaurat Muesmann beschloß die Reihe der Vortragenden mit dem Thema: „Die Hausform und ihre Bedeutung für das Wohnungswesen".
* LieLenzell, 2. Juli. Auch hier hatten der Humorist Mendelsohn-Menzel und seine Kameraden mit ihrer Wohltätigkeitsveranstaltung einen sehr guten Erfolg. Die Veranstaltung fand großen Beifall, und auch das materielle Ergebnis für die Ludendorsf- spends war vorzüglich. Es gingen 661 -4t ein, darunter allein 325 -4t bei der Versteigerung von selbstproduzierten „Kunst"-Eegenständen._
Druck u. Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei, Calw, vur die Schrift!, verantwortl. Otto Seitmann. Calw.
Stellv. GenttMonmmdii XIII. IK.W).Amllk»M
Am 1. Juli 1918 ist eine neue Bekanntmachung betr. Beschlagnahme und Bestandserhebiing von Hopfenreben, sowie Höchstpreise von Hopfenreben in Kraft getreten, wovon alle abgeernteten Kultnr- Hopsenreben, sowohl roh in getrocknetem und ungetrocknetem Zustande, als auch entfasert und präpariert betroffen werden. Nicht betroffen werden Blätter, Seitentriebe und Dolden der Hopfenreben.
Die abgeernteten Hopfenreben unterliegen einer Meldepflicht an das Kriegsministerium, Kriegsbedarf- und Rohstoffstelle in Stuttgart, Dorotheenstraße 2—4, auf vorgeschrtebenem Formular, das bei dieser Stelle angefordert werden kann.
Alle näheren Einzelheiten und der Wortlaut der Bekanntmachung sind im Staatsanzeiger vom 1. Juli 1918 veröffentlicht und dort einzusehen.
Stuttgart, den 1. Juli 1918.
ML
Langholz-
Verkauf.
Die hiesige Gemeinde verkauft
158,58 Fm. Langholz,
— Winterhieb — ohne Forchen im Submissionswege am Samstag, den 6. Juli ds. Fs., nachmittags S Uhr, auf dem hiesigen Rathaus, bis zu welchem Zeitpunkte Offerte» ans Grund der Forstlare 1918 erbeten iverden.
Neubulach, den 1 . Full lüls.
LMeinderat.
Hirsau.
Möbl. 4-Zimurer-
Wohnung
eing. Küche, Veranda, Wasser, Gas, Elektrisch, weg. andauernder Krankheit des seitherigen Mieters sogleich
zu vermieten.
Hoetsch, Villenstr. 129.
Wer für Leuchtzwecke
Karbid
benötigt, muß sich spätestens
bis l». M »»melde».
Hans Maisel, Calw, Friedr. Herzog Nachf.
Zwiebeln
empfehlen
PfllNNSllch
Co
Kohlenanmeldung.
Laut Bekanntmachung im Calwer Tagblatt vom 1. Juli hat die Anmeldung des noch ungedeckten Bedarfes an Hausbrandkohlen durch die Einwohner von Calw bis zum 14. Füll zu erfolgen. Die Anmeldungen werden von der neuen
Bezirks-Kohlen-Stelle, Marktplatz Nr. 45,
(früherer Steudle'scher Laden)
vormittags von 9—12 Uhr
entgegcngenomme». Die Geschäftsstelle ist für den Verkehr mit dem Publikum nur vormittags geöffnet.
Lalw, den 1. Juli 1917.
Dr. Blaicher. Aff.. A.-V.
Suche für mein Haus
2 ZiMtr-MWe«, 1 KWn-Mödchen. 1 Msset-MWii.
1 Ettvitt-MWeii,
zum sofortigen Eintritt, ebenso
1 KochlehrjUW« mb Kschstmleiil.
Anfragen an das
Hotel „Lamm", Donaueschingen.
Erlaube mir, meine
Badeanstalt
höflich zu empfehlen und zeige hiemit an, daß dieselbe außer Montag und Dienstag jeden Tag geöffnet ist.
Bäcker Schnürle.
In M IZelmat
A versetzt kühit sich äer ^ reiägraue, wenn er sein ^ H Heimstblstt im Unter- ^ H stanck lesen kann.- ^