bindet die überflüssigen Säuren des Magens, paralysiert hämorrhoidale Störungen, befördert die sekretierende Tätigkeit der Nieren, hindert somit die Steinbildung und schützt vor Ver­dauungsbeschwerden und Halskrankheiten.

fferrlos.

Erzählung von S. CH. von Sell.

(Fortsetzung) (Nachdruck verboten)

Kitty dachte gar nicht mehr an die Anwesen­heit des Fremden, als sie am Nachmittag in die kleine Kirche hinüberging, um, wie sie es manchmal tat, Orgel zu spielen und zu singen. Es war die einzige Möglichkeit, hier Musik zu machen, und der Kaplan hatte bereitwilligst die Erlaubnis dazu erteilt. Er liebte Musik und kam oft, wenn er die Töne in seinem Studier­zimmer vernahm, um still zuzuhören.

Heute erwartete Kitty keinen Zuhörer. Alle gesunden Dorfbewohner waren beim Heuen, der Kaplan war vorhin mit der Mon­stranz zu einem Sterbenden gegangen, und Frau von Langfeld wollte einen Brief an eine Jugendfreundin verfassen.

Das Orgelwerk war klein, aber neu und recht gut Kitty hatte schon längere Zeit musi­ziert, als sie den Klavierauszug desDeutschen Requiems" unter ihren Noten hervorsuchte. So gut es gehen wollte, spielte sie die leise Gegenstrophe des Chores neben der Begleitung. Und glockenklar schallte der volle, weiche So­pran durch die Wölbung:

Ihr habt nun Traurigkeit,

Aber ich will euch Wiedersehen,

Und euer Herz soll sich freuen Und eure Freude soll niemand von euch nehmen.

Das letzteWiedersehen I" verklang wie der Hauch einer Engelstimme.

Während sie den Schlußakkord noch einmal an- und abschwellen ließ, blickte Kitty zum erstenmale in den Spieg el, der dem Organisten das Bild d rs Hauptaltars zurückstrahlte. 'Der Ton brach jäh ab. Die Spielerin fuhr auf ihrem Sitze herum. Ja, der Spiegel hatte nicht gelogen! Dort auf den Stufen, gegen das hölzerne Gitterwerk gelehnt, das den Altar­raum abschloß, stand ein Mann in simplem Lodenanzug, den Tirolerhut in der Hand Joachim Mansuetos!

Der Gast des Kaplans!

Erst nach einer langen Weile war Kitty ruhig genug, um sich zu erheben, ihre Noten zu ordnen und den Knaben, der die Bälge getreten, fortzuschicken. Mansuetos hatte die Kirche schon verlassen. Unweit davon stand unter einigen mächtigen Tannen eine Bank. Dort erwartete er sie.

Aeußerlich grüßten sie einander nicht viel anders, als sich zwei Bekannte grüßen, die sich täglich ans der Promenade treffen. Aber in ihren dunklen Augen war ein seltsames und warmes Leuchten, das Mansuetos nicht entging.

Sie selbst verrieten mir Ihre Anwesen- heit,"ssagte er lächelnd,und zürnen mir hoffent­lich nicht, daß ich Ihnen zuhörte."

Die Kirche steht jedermann offen," er­widerte sie ruhig.Es trifft sich übrigens gut, daß Sie da sind. Ich möchte mir einen guten Rat vom Herrn Professor erbitten."

Wollen Sie sich hier eine Villa bauen?"

Das nicht aber etwas Aehnliches." Sie setzte ihm ihre Ideen auseinander.

Beide waren ganz geschäftsmäßig, und doch schwellte ein Glücksgefühl Kittys Herz, daß sie laut hätte aufjubeln können. Er war da! Er hatte sie freundlich begrüßt. Sie wollte nicht grübeln, wie weit Frau Reichmanns Mitteil­ungen seine Meinung beeinflußt hatten. Sie wollte sich seiner Gegenwart freuen.

Also Sie haben ausgezeichnet, wie Sie sich die innere Einrichtung des Hauses denken und sind entschlossen, sich um diese Dorfschöne den Kuppelpelz zu verdienen?" fragte er gut ge­launt.

Ich möchte gern zwei Menschen oder eigentlich vier, denn die alte, blinde Frau und die Mutter Glöck zählen doch auch mit glück­lich sehen."

Verdienen sie's denn?"

Da schaute sie mit den großen, dunklen Au­gen träumerisch auf. "

Wenn man sich Glück verdienen könnte wie gut und geduldig würden wir sein!"

Wahr," murmelte Mansuetos.

Aber alles, was wir tun und dulden, das wirbt uns kein Anrecht auf Glück," fuhr sie fort.Wenn aber Menschen in Sorg' und Müh' sich rechtschaffen sauer werden lassen und tüchtig und treu sind, denen gönnt man es doch, daß sie ihres Herzens Wunsch gewinnen, und wer dazu helfen kann . . . Sehen Sie, ich beobachte Mutter und Tochter seit Wochen! Wenn man unter einem Dache wohnt, hat man wirklich Gelegenheit, einander kennen zu lernen. Und der Loisl ist inein Gefährte gewesen auf manchem gefährlichen Weg. Alle sagen ihm Gutes nach. Die Steinhuberin hat ihn heiraten wollen, eine reiche Witwe und Hofbesitzerin. Sie hatte dem Loisl, der bei ihr arbeitete, lange schön getan, aber merkte scheinbar nichts davon.

(Fortsetzung folgt).

Nagold, 29. Dez. Bei der heutigen Ziehung der großen Geldlotterie zugunsten des Kirchenbaus fielen Hauptgewinne auf folgende Nummern: 15000 Mk. auf Nr. 47 020; 5000 Mk. auf Nr. 41279; 2000 Mk. auf Nr. 57 219; je 1000 Mk. auf Nr. 35894 und 85884; je 500 Mk. auf Nr. 87 683, 13 708, 77 615, 87115; je 200 Mk. auf Nr. 97 272, 87182, 7894, 27 225, 34 684; je 100 Mk. auf 33 571, 73327, 81213, 11878,61354, 61327, 53898, 81262, 10 760, 71577; je 50 Mk. auf 64641, 74456, 98 358, 23129, 33 888, 73 879, 22 069, 40066, 48 706, 43 286, 13 320, 77 352, 60 583, 93 003, 44 354, 1644, 77 295, 23 664, 52149, 62 745. (O. Gew.)

Zur Jahreswende.

Mein Ohr vernimmt ein Rauschen, Es ist der Strom der Zeit!

Herz, sammle dich, zu lauschen In stiller Einsamkeit.

Das alte Jahr, es scheidet.

Ein Neues tritt hervor.

Von Hoffnungsgrüu umkleidet.

Wir schaun zu Gott empor.

Zieht sonst ein Freund ins Weite, Verläßt er Haus und Land,

Giebt man ihm das Geleite Und drückt ihm warm die Hand. Vielleicht im tiefsten Innern Wie bittre Reu' es klopft Und leise beim Erinnern Vom Aug die Träne tropft.

Es schenkt dem Erdensohne Der Herr der Ewigkeit , Von seinem heil'gen Throne Ein teures Pfand: die Zeit!

Sie schmiegt sich an sein Leben,

Folgt ihm auf Schritt und Tritt Und nimmt ihn im Entschweben Zum ew'gen Richter mit.

Was, Mensch, willst du dann sagen Von Gottes Flammenblick,

Wenn Jahre dich verklagen? Bejammre dein Geschick!

Darum soll dich verlassen Nicht stumm das alte Jahr Komm, Jesu Hand zu fassen In Buse tief und wahr.

Verzeihen und Vergeben!

Soll unsere Losung sein.

So rankt sich frisches Leben Ins junge Jahr hinein!

Trotz mancher Zweifel Grauen Im Frieden floß das Jahr,

Drum laßt dem Herrn uns bauen Heut einen Dankaltar!

Neujahr! Nun magst du treten Mit Gott auf deine Bahn;

Mit, Singen und mit Beten Stehn wir, dich zu empfahn.

Breit, Herr, die Segenshände Auch über dieses Jahr,

Und deinen Frieden senden Jetzund und immerdar!

A. Sch e

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verbunden mit Gesang, komischen und turnerischen Aufführungen in der Turnhalle

ab, wozu die Ehren-, passiven und aktiven Mitglieder mit ihren Familienangehörigen, sowie auch Freunde und Gönner des Vereins freundlichst eingeladen werden. Turnhalleöffnung abends b-7 Uhr. Anfang 7 Uhr. Eintritt für Nichtmitglieder 1 Mk.

Der Borstand

dlL. Dem Verein zugedachte freiwillige Gaben zur Verlosung wollen bei Vorstand Kallsah oder Kassier Fröhlich abgegeben werden.

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b'ür die vielen Leveise u!I»e- insiner berrliebsr Teilvubine bei dem sebvversn, unersetrckieben Verlust meiner lieben, §uten 6utrin, unserer Ib. Doebter, Lebviegertoobter, Lebvester, LebvüZerin unck ll'unts

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geb. Lloosmunn, kür die vielen Lluwenspenden unck cken erbebenden 6le- sunZ des verebrlieben LiederkrunMS, sa»t kersliebsn Dank.

Im turnen der trauernden Hinterbliebenen Osr tislUsbsuFts Ostts

UkilllksU, 29. Dezember 1909.