„Bitte, wollen Sie Platz nehmen. Meine Schwester wird gleich erscheinen."
„Ihr Fräulein Schwester? Ich möchte den Geheimrat sprechen; ich bin angemeldet und werde von ihm heute erwartet." Ein wenig Ungeduld klingt aus dem Ton.
„Ich weiß, ich weiß! Nicht wahr, Herr Doktor Paulus!" Interessiert schaute der junge Mann in das intelligente Antlitz des Doktors. „Leider ist Onkel seit einigen Tagen verreist. Tante ist sehr leidend und wurde kränker. Da bestand Hildegard darauf, daß er sie gleich ins Gebirge begleitete, anstatt erst später nachzukommen, wie er beabsichtigte. Zwei bis drei Monate werden sie wohl bleiben. Es geht hier ja auch alles am Schnürchen. Hilde ist gut im Zuge. Alle Wetter, hätte es nie für möglich gehalten, daß eine Frau so viel leisten könnte."
Doktor Paulus erstaunte über das, was er hier hört. Der Geheimrat verreist? An wen soll er sich denn wenden? Wer ist sein Vertreter hier? Gewiß der erste Assistent! Zweifellos liegt die Leitung der großen An
stalt in seinen Händen. Oder sollte ein Kollege des Geheimrats dieselbe während seiner Abwesenheit übernommen haben? Er wird unruhig. Eine plötzliche Ahnung, wie von etwas Unangenehmen, das ihm bevorsteht, kommt über ihn. Ein Gedanke zuckt in ihm auf, wie ein jähes Erschrecken. Ganz benommen von der Befürchtung, die ihn quält, fragt er hastig:
„Da Ihr Herr Onkel verreist ist — bitte, an wen habe ich mich da zu wenden? Wer hat die Oberleitung?"
„Die Oberleitung? Nun wer anders als meine Schwester!"
Der Doktor richtet sich straff empor. Seine Stimme klingt hart wie Stahl. „Dann be- daure ich, unter diesen Umständen die Stellung nicht antreten zu können. Ich arbeite nicht unter der Direktion einer Dame."
Da — ein leichter Schritt hinter ihm. Durch die Tür des Wartezimmers ist Fräulein Doktor Hildegard Lutz eingetreten. Ihr feines, durchgeistigtes Gesicht ist leicht gerötet, aus den dunkelblauen Augen spricht es. Sie
hat die letzten Worte des Dokters gehört. Dieser ist aufgestanden; er verneigt sich:
„Doktor Paulus, gnädiges Fräulein: Ich höre soeben, daß Ihr Herr Onkel verreist ist. Es tut mir leid, allein unter diesen Umständen kann ich nicht bleiben."
„Aber — die Reise meines Onkels hat gar keinen Einfluß auf den gleichmäßigen Gang hier. Cs geht genau alles so weiter wie bisher." Ruhig und sachlich spricht sie, kann aber doch nicht verhindern, daß die Röte in ihrem Antlitz einer tiefen Blässe weicht. Ihre Augen hängen gespannt an den stolzen, energischen Zügen des vor ihr stehenden Mannes. Der schaut sie an, sieht wie prüfend in das klare, leuchtende Augenpaar, in die lieblichen Züge — ein Ruck geht durch seine hohe Gestalt, aber nein — es geht nicht, er kann sich nicht einer Frau unterordnen.
„Ich bedaure sehr — ich kannte die Verhältnisse hier nicht näher, komme direkt von Amerika herüber und wünschte unter der Leitung des Geheimrats weiter zu arbeiten," be- harrte er.(Fortsetzung folgt.)
Zahlungs-Aufforderung. !
Da die Einkommensteuern per 1908^09 bereits am 1U Febr. j und die übrigen Steuern und Abgaben am 31. März d. I. voll» , ständig zur Zahlung verfallen, so werden die Restanten hiemit aufgefordert,
längstens bis 1. Mai ds- Is.
bei Vermeidung zwangsweiser Beitreibung Zahlung zu leisten Den 13. April 1909.
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