größten Vorsicht. Mancher Pferdebesitzer mag darum auch von Anfang an etwas ängstlich und zurückbaltend gewesen sein. Man wollte erst sehen, wie der „Hase" läuft. Doch der Verein war und ist bestrebt, nur gute Elemente aufzunehmen und Pferdebesitzer, von denen keine gute Behandlung und Pflege, oder eine allzustarke Abnützung der Tiere zu erwarten ist, fernzuhalteu. Die günstigen Folgen dieses „Ordnungssinnes" blieben nicht aus und es hat das abgelaufene Jahr gezeigt, daß der Verein bei guter Leitung lebensfähig ist und sich zu einer segensreichen Einrichtung ausgestalten kann. An Prämien werden 3,6°/° für gewöhnlich und 5°/, beim Langholzfuhrwerk erhoben. Von Seiten des Staats und des landwirtschaftlichen Vereins hatte sich der Verein einer dankenswerten Unterstützung zu erfreuen. Der Rechnungsabschluß ergab an Einnahmen 2476 Mk. 69 Pfg. und an Ausgaben 1198 Mk. 46 Pfg. Der Ueberschuß beträgt 1378 Mk. 23 Pfg., wovon 392 Mk. zur Bildung eines Reservefonds angelegt und weitere 886 Mk. 23 Pfg. auf neue Rechnung vorgetragen wurden. Bemerkenswert ist, daß nur 1 Schadensfall zu entschädigen war, der eine prompte Erledigung gefunden hat. Möge dieser erstjährigr gute Abschluß ein gutes Ohmen für die Zukunft sein. Bei der Ergänzungswahl in den Vereinsausschuß wurde Fr. Kloß- Wildbad als ordentliches Mitglied und Eugen Pfau-Wildbad als Stellvertreter gewählt.
MnkerHcrlstenöes.
Der schwarze Koffer.
Autorisierte Uebersetzung aus dem Englischen von Emmy Becher.
(Nachdruck verboten.) (Forts.)
„O, ich bin schon so stumm wie eine Muschel" versicherte Polly.
Dumme Leute ins Bockshorn jagen, macht mir Spaß. „So, nun ist den Herren von der Polizei die Suppe versalzen," sagte ich mir im stillen. „Prosit Mahlzeit, meine verehrten Kollegen; dieser Mord ist nun einmal mein kleines Privatvergnügen, und zu zwei Dritteilen habe ich die Fäden in Händen."
Vierzehntes Kapitel.
Beim alten Mohren.
Noch eins hatte ich mir aus Frau Jessops Redestrom herausgefischt — Philipp mußte an jenem Sonntag abend mehr Wein getrunken haben, als ihm zuträglich war.
„Und ist dieser Philipp vielleicht links, Frau Jessop?" fragte ich plötzlich, während ich schon im Gehen begriffen war.
„Könnte es wirklich nicht sagen, mein Herr — hm, hm — habe nie darauf acht gegeben."
„Und Sie, Fräulein Polly?"
Polly wußte es gleichfalls nicht, es erschien ihr aber unwahrscheinlich.
„Und was soll ich sagen, wenn Fräulein Raynell wieder kommt?" fragte die Hauswirtin noch. „Auf welche Weise — hm hm — soll ich es Ihnen zu wissen tun?"
„Schreiben Sie an Herrn Austin," rief ich ihr zu, uud rannte hastig die Stufen hinunter — die Harmlosigkeit mit der diese Ermordete als lebend behandelt, ging mir auf die Nerven.
Auf der Rückfahrt war ich keineswegs niedergeschlagen, befand mich im Gegenteil in gehobener Stimmung. Ich fürchte, ich gehöre zu den sanguinischen Naturen, aber auch ein minder leicht erregbarer Mensch hätte einräu- men müssen, daß ich ungeheure Fortschritte gemacht hatte, und der Vorsprung, den ich nun vor der englischen und französischen Polizei hatte, machte es höchst unwahrscheinlich, daß sie mich einholen konnten, wenn sie mir auch zweifelsohne auf dem Fuß folgen würden. Die einzige Aufgabe, die mir noch zu lösen blieb, war, den Aufenthalt des Mörders zu entdecken.
Frau Jessop hatte mich versichert, daß Fräulein Raynells Bett in der letzten Nacht, die sie im Hause zugebracht, benützt worden sei, und dies veranlaßte mich zu der Annahme, daß der Mord erst Montag in aller Frühe und nicht, wie die französischen Aerzte gemeint hatten, Sonntag abend verübt worden sei.
Es stand nun ganz deutlich vor mir, daß dieser Philipp Harvey am Sonntag entweder wirklich betrunken nach Hause gekommen war, oder den Betrunkenen gespielt hatte. Er war aus sein Zimmen gegangen, hatte die Nacht dort zugebracht und war zu früher Morgenstunde bei seiner Tante eingedrungen, die aber schon aufgestanden und angekleidet gewesen war. Möglich, daß Fräulein Raynell auch ihr gewohntes Glas Milch selbst getrunken hatte. Der Neffe hatte sie zu Boden gestreckt und dann mit Chloroform betäubt, wobei ihm seine medizinischen Kenntnisse zu statten gekommen waren; dann hatte er die Leiche in seinen angeblichen Bücherkoffer gepackt und auf diese Weise nach der Bahn geschafft, wo ein wundersames Mißgeschick den Koffer unter Fräulein Simpkinsons Gepäck hatte geraten lassen. Der übrige Teil des schauderhasten Dramas hatte sich dann vor meinen Augen abgespielt.
Das war jetzt — am Freitag nach dem Mord — meine Theorie über denselben.
Ich sagte vorhin, daß nunmehr meine einzige Aufgabe gewesen sei, den Aufenthalt des Mörders zu entdecken. Dabei habe ich jedoch einen andern Punkt übersehen — noch waren mir die Motive der Tat unbekannt, und so lange ich die Veranlassung einer Handlung nicht kenne, muß ich sie als unerklärlich betrachten.
Aus Frau Jessops Mitteilungen hatte ich nichts darüber erfahren können. Das alte Fräulein war nicht schwatzhafter Natur gewesen, und die Wirtin wußte nicht das Geringste über das Vorleben ihrer Mieterin. Darüber konnte nur der Mörder selbst mich aufklären, und ich beschloß, noch diesen Abend nach Dover zu fahren. Es war mir in meiner jetzigen Stimmung zu Mut, als könnte ich bei jedem Versuch mit Sicherheit auf Erfolg rechnen.
Philipp Harvey war am Dienstag in Dover gewesen, das ging aus seinem Brief hervor, und aller Wahrscheinlichkeit nach war er noch dort, denn er wartete ja mit Angst und Pein auf seinen Koffer, den sein Bruder ihm nicht schicken konnte.
(Fortsetzung folgt.)
KtarröesbucH-KHronik vom 25. bis 30. Januar 1909.
Gebu r ten:
23. Jan. Haag, Gottlieb Gustav, Holzhauer in Sprol
lenhaus, 1 Sohn.
24. Jan. Platz, Friedrich, Odersäger in Lehensäg
mühle 1 Sohn.
S2. Jan- Rath, Georg Emil, Nillabefitzer hier, 1 Sohn. Aufgebote:
29. Jan. Etterer, Adolf, Hoteldiener hier und Mam- ber, Berta Christiane in Calmbach.
Ilocbfeiner, aromatiscber Orünlcern- Lescknmck, appetitanregende Vl(irtc- unx und bequeme ^ubereitungsveise sind die blonderen Vorrüge von
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Morgen Sonntag,
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im Gasth. z. Eisenbahn. Wichtige Besprechung.
Der Vorstand
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Schützen-Herein Mildöad.
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findet unser
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im Hotel Post verbunden mit
Gaben-Berlofung statt.
Anfang abends 7/, Uhr.
Aktive und passive Mitglieder sind freundlichst 'eingeladen. Nichtmitglieder haben keinen Zutritt
Fremde können nach Anmeldung beim Schützenmeisteramt eingeführt werden.
Freiwillige Gaben zur Verlosung nimmt Herr Großmann (Hotel Post) entgegen.
Sonntag 31. Januar, von nachm. 2 Uhr ab
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Zahlreiche Beteiligung erwünscht. A
Das Schützenmeisteramt. ^
K. Forstamt Wildbad.
Brennholz-Verkauf.
Am
Samstag den 6. Febr 1909
vorm. 10 Uhr
in Wildbad im „Gasthos z. Ochsen" aus Staatswald I, Abt. 15 Eisels- klinge, 21 Paulinenhöhe, 65 Lehmgrube, 69 Mittelberg und 86 Mittl. Langerwald: Rm.: 45 Nadelholz- Roller; 15 Buchen, 33 Nadelholz- Ausschuß; Anbruch: 76 Buchen, 585 Nadelholz, sowie 111 Rm. Reisprügel. (Auszüge gegen Bezahlung vom K. Kameralamt Neuenbürgs_
Liebling
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