„Strafe!" rief der Geistliche. „Mord — großer Gott, Edith!"
Wir sahen alle drei einander an, er bekümmert, sie trotzig, ich zweifelnd.
„Edith, Edith, mein armes Herz, du bist außer dir. Fragen Sie, was Sie wollen, und helfen Sie uns, so weit es in Ihrer Macht steht. Fragen Sie — ob wir Ihnen Antwort geben können, darüber muß unser eignes Gewissen Richter sein, aber den Mörder können wir Ihnen nicht nennen, weil wir keine Gewißheit haben, und die Motive der Tat vermuten wir wohl, wagen aber nicht, sic laut werden zu lassen.
„Wohnten Sie mit Ihrer Tante zusammen?" fragte ich.
„Nein. Ich bin Prediger an der Marienkirche in Southend und mein Tante, der die Aerzte Seeluft verordneten, wählte den Ort hauptsächlich, weil ich dort bin."
„Lebte sie allein?"
„Ja mit zwei Dienerinnen, wovon die eine schon eine alte Frau, die andre ein junges Mädchen ist."
„Waren diese Dienstboten auch in Southend bei ihr?"
„Nein, sie hatte sie in London gelassen und sich in eine Pension gegeben."
„Wie lautete ihre Southender Adresse?"
„O, sag es ihm nicht!" bat Fräulein Simp- kinson.
„Aber meine liebe Edith! Strandpromenade Nr. 17."
Ich schrieb Straße und Hausnummer in mein Notizbuch, wobei Fräulein Simpkinson mir mit sichtlicher Aengstlichkeit zusah. Ihr Benehmen war mir ganz unverständlich.
„Ist es Ihr Wunsch, daß der Täter entdeckt wird?" fragte ich.
„Nein war ihre Antwort.
„Wünschen Sie etwa an seine — oder ihre — Stelle zu treten?"
Sie schwieg. Ich fühlte wohl, daß nichts aus ihr herauszubringen war. Da kam mir ein plötzlicher Einfall und ich beschloß, nicht von der Stelle zu gehen, 'ehe ich etwas über den Koffer erfahren hätte.
„Verzeihen Sie meine Wißbegierde," begann ich, „Sie leben in Greenwich, nicht?"
„Nein," versetzte sie kurz. „In Tooting. Ich habe der Polizei meine Adresse angegeben."
„Ich bitte um Entschuldigung für meinen Irrtum. Ich dachte wirklich. Sie wohnten in Greenwich — es ist ein sehr hübscher Ort an dem es sich angenehm lebt."
„Das mag ja sein," erwiderte sie. „Ich weiß es nicht; bin nie dort gewesen."
Nun wußte ich, was ich wissen wollte: ich hattHnicht erwartet, so leicht zum Ziel zu ge* langen.
„Eines steht fest: der Koffer mit dem Leichnam ging gestern früh von Charing Croß ab. Da'sSie den Koffer als den Ihrigen anerkennen, ziehe ich nicht in Abrede, daß dem so ist — wollen Sie behaupten, daß Sie selbst den Körper der ermordeten Frau hineingesteckt haben?"
Endlich? erblaßte sie; ihre Lippen waren ganz weiß, ihre Stimme aber klang fest, als sie mir zurückgab: „Nein, das sage ich ' nicht."
„WollensSie damit zu verstehen geben,daß ein andrer es in Ihrer Gegenwart getan habe?"
„Nein."
„Nun denn, wenn der Koffer Ihnen gehört, so muß er ohne Ihr Wissen einer andern Person zugänglich gewesen sein."
„Nein. Ich habe den Koffer erst vor vier oder süns' Tagen gekauft, und seither stand er in meinem Zimmer. Gestern früh hat meine > Jungfer ibn gepackt, fragen Sie diese. (Forts, f.)
Aufruf.
Eine Katastrophe, wie sie in der Geschichte der Menschheit nur selten zu verzeichnen ist, hat die Einwohner von Sizilien und Kalabrien betroffen! Ganze Städte und Dörfer'sind von meinem Erdbeben 7 teils zertrümmert, teils schwer beschädigt worden. Die Zahl der Einwohner, welche ein jäher Tod ereilte, geht jetzt schon in?die Zehntauseude. Nicht minder zahlreich werden die Verstümmelten oder sonst Verletzte sein. Das Elend ist unbeschreiblich, baldige Hilfe geboten. Wir wenden uns an den vielbewährten Wohltätigkeitssinn unserer Mitbürger in Stadt und Land mit der Bitte um kräftige Beisteuer zur Linderung der Not. Stuttgart, den 30. Dezember 1908.
Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins (gez.) Geßler.
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