Befürchtung Ausdruck, daß bei der Fortdauer der Einfluß­nahme der Königsmörder auf die Entschließungen des Königs die gewünschte Festigung der verworrenen Verhältnisse Ser­biens kaum erreicht werden würde. Wie mitgeteilt wird, find die Beziehungen des Königs Peter zu den auswärtigen Höfen andauernd ungünstig, so daß er den geplanten Be­such in Wien, St. Petersburg und Berlin aufgab.

X Saris, 19. Novbr. (Deputiertenkammer.) Zur Ver­handlung steht das Budget des Aeußeren. Deschanel fragt unter Hinweis auf die Reise des Königs von England und des Königs von Italien sowie des Präsidenten Loudet, ob die Annäherung Frankreichs an England und Italien von Dauer sein werde, und welches ihre Ergebnisse sein werden. Redner sagt, er glaube, daß in Anbetracht des Wettbewerbs Deutschlands und der Vereinigten Staaten die gegenwärtige Politik Englands darauf Hinziele, sich neue Absatzgebiete zu schaffen. Frankreich müsse dahin wirken, England und Ruß­land in deren Interesse und im Interesse Frankreichs selbst einander näher zu bringen. (Beifall.) Während des Krieges in Südafrika habe Frankreich England gegenüber eine loyale Haltung bewiesen, und diese Politik müsse Frankreich weiter verfolgen. Auch die politische Lage Englands in Aegypten müsse Frankreich in betracht ziehen, allerdings unter Wahrung des eigenen Rechts. Wegen Marokkos dürfe Frankreich keinen Krieg unternehmen; Frankreich suche weder militärisch Abenteuer noch eine Teilung Marokkos; es verlange aber die Freiheit der Meerenge von Gibraltar, Reorganisation der inneren Angelegenheiten Marokkos, Sicherheit der Grenzen unter Aufrechterhaltung einer Politik der offenen Tür, doch rin gewisses Uebergewicht in Marokko. Bezüglich Siams sagt Redner, Frankreich gehe nicht auf eine Erob.-rung Siams aus, dürfe aber seine Schutzbefohlenen nicht verlassen. Es gebe keine einzige Frage, die nicht von der Diplomatie oder im Wege des Schiedsgerichts - Verfahrens geregelt werden könnte. Der jüngst abgeschlossene Schiedsgerichts-Vertrag zwischen Frankreich und England dürfe weder skeptisch noch mit Ungeduld beurteilt werden. Verantwortlich für den be­waffneten Frieden seien diejenigen, die bei den Verhand­lungen im Haag sich geweigert hätten, der Frage der Ent­waffnung näherzutreten. Es sei nicht Frankreichs Sache, die Initiative zu einem Abrüstungs-Vorschlag zu ergrefen. (Beifall.) (Schluß folgt.)

0 In Saris ist die parlamentarische Kommission zur Durchsicht der Humbert-Akten zusammengetreten. Verschiedene der Herren, von denen die »große Therese" behauptet, sie hättm in ihrem Hause verkehrt und von ihr Einladungen zur Jagd erhalten, erklären das in Zuschriften an den Fi­garo für Lüge. Es wird vermutet, daß Frau Humbert die Namen fälschte, um ihren Kredit zu vergrößern, was ihr jedenfalls gelungen ist. Wenn es ferner heißt, Madame habe 19 Mill. Fr. unier anderem Namen bei einer Lon­doner Bank hinterlegt, so bleibt die Bestätigung dieses Ge­rüchts doch abzuwarten, wenn es auch nicht ausgeschlossen ist, daß Therese für ihre Zukunft gesorgt hat.

* Lonbo«, 14. November.DerDaily Mail" wird aus New-Dork gemeldet: Ein amerikanischer Arzt hatte

annonciert, daß er 5000 Dollar für ein Ohr biete, das einem Millionär angesetzt werden soll, dem das Fehlen eines Ohres ein Hindernis zur Heirat ist. Von vielen Personen, die ein Ohr anboten, kamen sieben in die engere Wahl und unter diesen wies ein Deutscher von 40 Jahren, der als Gastwirt Bankerott gemacht hat, ein Ohr von der richtigen Größe auf. Die Operation soll am Dienstag stattfinden. Der Name des Verkäufers und der Käufer des Ohres bleiben geheim.

* London, 17 .Nov. Die Türkei bestellte, wieDaily Chronicle" ans guter Quelle erfährt, 220 000 Mausergewehre und bei Krupp in Essen 96 Geschütze.

* London, 18. November. Der gestern abend ver­öffentlichte Bericht des zur Untersuchung der Lage und der Aussichleu des britischen Handels in Südafrika dorthin ent­sandten Spezialkommissärs Birchenough besagt, Deutschlands Wettbewerb, wenn auch weniger ernst als der amerikanische, sei doch viel allgemeiner. Er mache sich fast bei jedem Ar­tikel von Wichtigkeit bemerkbar, habe aber noch keinen recht festen Fuß gefaßt mit Ausnahme von Maschinen für Berg­bau und elektrischen Anlagen. Der Wert der deutschen Ein­fuhr habe im Jahr 1902 1 789 352 Pfd. St., (je 20 Mk.) betragen. Birchenough zollt dann dem deutschen Unter­nehmungssinn und der deutschen Ansdauer lebhafte Aner­kennung und fordert die britischen Fabrikanten auf, auf die deutsche Methode zu achten und sie nachzuahmen.

' Hlew-^ork, 16. Nov. Eine Depesche des Herald ans Bogota meldet: Der Präsident von Kolumbien erbat die Unterstützung der spanisch amerikanischen Republiken für den Krieg zur Rückeroberung Panamas und erklärte dabei, daß die Aufrechterhaltung der Souveränität gemeinsame Sache aller dieser Republiken sei, oder doch sein solle. Die Meldung besagt ferner, Banken hätten Kapitalien für den Feldzug angeboren und Privatpersonen ihr Vermögen und ihre Dienste zur Verfügung gestellt, auch seien viele Samm­lungen eingeleitet.

* Washington, 19. Nov. Das Staatsdepartement hat von den Departements Cauca und Artioguia die Mitteilung erhalten, daß sie aus Kolumbien auszurreten und in die Republik Panama einzutreten wünschen.

* Washington, 19. Nov. Der Vertrag zwischen Staats­sekretär Hay und den Gesunden von Panama, betr. den Bau des Panamakanals, ist unterzeichnet worden. Der Vertrag wird weit einfacher als der Hay Herrand-Vertrag sein, ob­wohl er dieselben Grundzüge verfolgt wie dieser. Den Ver­einigten Staaten wird die absolute Souveränität über den Kcnalstreifen zuerkannt.

* Die Beziehungen zwischen den Bereinigten Staaten und Kolumbien sind in ein kritisches Stadium getreten. Einem Telegramm aus Bogota zufolge verlangte die kolumbische Regierung von dem amerikanischen Gesandten eine Erklärung darüber, ob die Vereinigten Staaten die Republik Panama in einer solchen Weise anzuerkennen beabsichtigen, die eine Drohung gegen Kolumbien bedeuten würde. Das Staats­departement wies den Gesandten an, die Mitteilung der Anerkennung zu wiederholen und die guten Dienste der Ver­

einigten Staaten zur Beilegung der Streitigkeiten zwischen Panama und Kolumbien anzubietev.

* Ilew-Hrkearrs, 16. Nov. Ein furchtbarer Kampf zwischen Weißen und Farbigen fand in Gillsburg im Staate Louisiana statt, als daselbst ein Neger gelyncht wurde. 18 Neger wurden getötet und viele schwer verwundet.

Handel uud Berkehr.

' Stuttgart, 16. Novbr. (Landesprodicktenbörse.) Mchlpretse vr- 100 Kilogr. inkl. Sack: Mehl Nr. o: 38 Mk. so Pfg. bis 39 Mk. dto. Sir. 1: 36 Mk. SO Pfg. bis 37 Mk., dto.Nr. 3: 35 Mk. bis 3d Mk. 50 Pfg., dto. Nr. 3: 33 Mk. S0 Pfg. bis 34 Mk., dto Nr. 4: 30 Mk. SO Pfg. bis 31 Mk. Suppengries 38 Mk. SV Pf. bis 39 Mk. Kleie 9 Mk.

* Stuttgart, 17 Nov. (Mostobstmarkt aus dem Nordbahnhof.) Aufgestellt waren 30 Waggons, darunter neue Zufuhr 19 Waggons, worunter aus Italien 10 (13601300 Mk.), Ungarn-Siebenbürgen 7 13461340M!.), Oesterreich 1, aus der Schweiz 1 per 10 000 Klgr. Nach auswärts abgegangen 4 Waggons. Im Kleinverkauf 6 Mk. SO Pfg. bis 7 Mk. 30 Pfg. pr. Ztr.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

^ine dedemende Preisermäßigung haben in den letzten Tagen die Thomasphosphatfabriken für ihr LhomaSschlackenmehl Sternmarke' eintrelen lasten, indem sie die bisherigen Preise für znronenfämelöSIiche Phosphorjäure von 25«/^ Pfg. auf 21'/, Pfg. und diejenigen für GgamiphoSpbLrjäure von 22'/^ auf 18 Pfg. herabgesetzt haben, sodaß z. B. der Waggon bei 18°/g Ge>»miphbsphorsäure sich »m 76,50 Mark billiger stellt. Die Thomasmehlpreise find damit so billig geworden, wie sie seit langen Jahren nicht gewesen sind.

Gerade zur rechten Zen kommt die Verbilligung, um noch vor Eintritt des Wimers für die Wielen die gewünschte billige PhoSphorsäure- düngung beschaffen zu können, und infolgedessen hat die Nachfrage be­reits eine außerordentliche Steigerung erfahren. Daß das ThomaS- s chlackenmehl für Wiesen immer mehr als der unbestritten wertvollste Dünger sich eingebürgert, hat ,einen Grund nicht allein in dessen vor­züglicher direkten Wirkung, es kommt vielmehr dazu noch die stet» beobachtete uno mit Recht so sehr geichätzte Nachwirkung.

In dem nach Zttronensäurelöettchkeit gekauften Thomasschlacken­mehle kommt zwestelloS die gesamte Phosphorsäure zur Wirkung, auch diejenige, welche der dem Ankauf nach ZuronensäurelöSlichkeit nicht mit- bezahlt wird. Hierzu komm, ferner die ausgezeichnete Eigenschaft de» Thomasschlackenmehls, daß es infolge seines hohen KalkgehaltS geeignet ist, der Säure im Boden, woran die meisten Wiesen leiden, entgegenzu- wirken. Der Kaikgehait im Thomasmehl von rund 50"/, hat nahezu denselben WirkungSwerl, wie die gleiche Menge Aetzkalk, während diel« Wirkung dem Luperphosphat völlig abgeht, vielmehr die sauren Eigen­schaften der SuperphosphaieS die sauren Wiesendöoen noch mehr ver­sauern.

In Geldweit umgercchnet drücken sich die besprochenen Vorteile folgendermaßen aus: 10000 kg Thomasschlackenmehl mir 14'/, zitronen- säurelkslicher -Phosphorsäule, das Kilo zu 21'/, Pfg. kosten Mk. 301. davon ab Radau Art. 16, verbleiben Mk. 28b. Wert d,S Kalkes, 108 kg zu Mk. 1,50, rund 60 Mk. Wert der etwa zwei Prozent über­schüssigen, nicht berechneten Phosphorjäure, angesetzt zu 10 Pfennig rund 20 Mk.: 80 Mk. Mk. 205.

Hiernach kostet das Kilo wiiksamer ThomaSwehlphoSphorsäure nur 1415 Pfg. ao Frachtparität Rote Erde und Diedenhosen, roa» frei Verdrauchsstelle bei Zugrundlegung einer mittleren Fracht eine» Preisunterschied gegenüber Superphosphat von durchschnittlich 10 Pfg. für das Kiioprozcnr me cht oder bei ISprozenriger Ware eine Ersparnis von 14Y Mark pro Doppelwaggon bedeutet.

Bei d.rari billigen Preisen ist es auch empfehlenswert, die Felder für die FrühjahrSsaat schon jetzt mit Thomasmehl zu versehen; durch AuSstreuen jetzt auf die rauhe Furche wird eine Ackergare erzielt, wie sie im Frühjahr durch keine Bearbeitung mehr sich erreichen läßt.

K. Forstamt Enzklöfterle.

Buchen­stammholz Verkauf.

auf dem Stock im Submissivlisweg.

Aus Staatswald Wanne.

1. Los : 12 Fm. I., b. Klasse aus Abt. 3, 6. 13, 26.

2. Los: 30 Fm. II b. Kl. aus Abt. 3, 6, 26.

3. Los: 35 Fm. II b. Kl. aus Abt. 13.

Angebote auf die einzelnen Lose in Geld uud pro Fm. ausgedrückt, find verschlossen und mit der Auf­schrift :Angebot auf Buchenstamm­holz" versehen, spätestens bis TamS- tag, de« 28. November vorm. 11 Uhr beim Forstamt Enzklöfterle rinznreichen, woselbst um diese Zeit die Eröffnung der Gebote stattfindet, wel­cher die Bietenden anwohnen können.

S p i e l b e r g. Einige steinerne

MMMtü

hat noch billig zu verkaufen.

Kieuzle, Steinhaurr.

Ettmauusweiler.

Ein solider, tüchtiger

der auch mit Pferden umgehen kann, findet gute Stelle auf Weihnachten bei

Grünbaumwirt Aaist.

«ltensteig

Fahrnis-Verkauf.

Ju der Konkurssache des Schuhmachers

Karl Krack von Attenfteig

ömmt am

ANttrns^h, 2. Dezember? -s. Is.

)ie hienach genannte Fahrnis in dessen Wohnung im öffentlichen Aus- Ireich zum Verkauf und zwar:

von vormittag- /zd Uhr an:

3 Fässer im Meßgehalt von 180 bis 350 !; 1 Regulator, Feld- und Handgeschirr, 1 Leiterwagen, 1 Karren, 14 Simri Roggen u. Weizen, 1 Zylindermaschine, 1 Säulenmaschine, 1 doppel­ter Kleiderkasten, 1 Futterschneidmaschine, 1 Partie fertige Halbstiefel, lange Stiefel, Zugstiefel, Laschen­schuhe, Schnürstiefel, Kinderschuhe, zugeschnittene Waren u. 1 Nähmaschine;

von nachmittags ' ^2 Uhr an:

1 Kuh, 1 Rind, 2 Kuhgeschiire, ca. 50 Ztr. Heu, ca. 30 Ztr. Oehmd, ca. 15 Ztr. Stroh, ca. 6 Ztr. Kar­toffeln und 2 Läuferschweine,

wozu Liebhaber eivgeladen werden.

Alteusteig, den 19. November i903.

Konkursverwalter:

Bezirksnotar Beck.

Nagold. d

sisnä-8v>ni!is, 8ekuitei'Ki'Sgsn,8 llsmsn-llsstsn, «ollsns Illoksr H unä keksrpss 8

i« großer ««Swahl empfiehlt billigst I

öorm. LrivtrinMi'.

Alteusteig.

Liegenschafts-Verkauf.

In der Konkurssache des Schuhmachers

Karl Krack von Attenfteig

kommt die hinach beschriebene Liegenschaft am

Dienstag, den j. Dezember ds. Is.,

vorwirtags v Uhr,

auf dem Rathaus in Alteusteig-Stadt im öffentlichen Ausftreich zum Verkauf, nämlich:

Mark««g Alteusteig-Stadt:

ein Hausanteil, bestehend in */Zel au Ged. Nc. 141 Wohnhaus, Scheuer mit Hofraum an der Poststraße u. Kellerameilen,

gemeinderätlicher Anschlags- 4,500

Parz. Nr. 84613 » 56 gm Acker am Gänsberg,

Anschlag400 . 841/z39 a 40 gm Acker in der Reute,

Anschlag900 ,

Markung Egenhausen

318815 L 23 gm Acker in Steinäckern,

> 300

31 a 51 gm Acker in der Pfaffenhalden,

' 600 ^ 28 u 60 gm Dungwirse in der Pfasfenhalde,

> 530 >4

21 a 63 gm Dungwiese im Hochholz,

400

Hiezu werden Liebhaber eingdladen.

Alteusteig, den 19. November 1903.

Konkursverwalter

Bezirksnotar Beck.

3216/2 3214 2722 -

Egenhausen.

Die HHafrveiöeMerPachiung

findet eiugetretener Verhältnisse halber erst nächst««

Montag, 23 . Novbr., nachmittags 1 Ahr statt.