diese wieder erlangt. Schwer und verantwortungsreich ist das Ehrenamt der Geschworenen, besonders in diesem Pro­zeß mit seinem Wirrwarr. Aber man darf das Vertrauen haben, daß der Spruch nach bestem Wissen und Gewissen ausfallen wird.

AusLcinHtscyes

* Wom, 14. Nov. Die Polemik der Presse über den Tod Rosanos nimmt zoologische Formen an. Die Freunde Rosanos nennen Ferri und Genossen Hyänen und diese titulieren die Gegner Schakale. Der Sohn des Eigentümers derTribuna" griff deshalb heute Fern auf der Straße tätlich an, weil er seinen Vater beleidigt hatte. Die Be­richte über diesen Kampf sind unklar. Tatsache ist nur, das Ferri's Stock sich auf die Nase des Gegners verirrte und Blutspurcn hiuterließ. Fern, der sich imAvanti" als Sieger geriert, bestreitet, entgegen dem gegnerischen Bericht, selbst Hiebe erhalten zu haben.

* Saris, 14. Nov. Der Fürst Urussow, welcher Ende d. I. den Posten des russisl en Botschafters in Rom über­nehmen wird, äußerte sich heute gegenüber dem Pariser Korrespondenten des römischenGiornale d'Jtalia" über die Ursache der Vertagung der Romreise des Zaren. Diese Verschiebung sei darauf zurückzuführen, daß die italienische Regierung die in der Kammer von den Sozialisten hervor­gerufene Debatte über die Reise des Zaren nicht verhindert hatte. Schon am Tage nach dieser Diskussion habe der Botschafter Nelidow deshalb bei dem italienischen Minister des Aeußern Beschwerde geführt. Dieser habe jedoch geltend gemacht, daß die Unterdrückung einer solchen Debatte auf das italienische Volk einen viel schlimmeren Eindruck gemacht haben würde als die Diskussion selbst. Der Zar selbst habe stch longe gegen die Vertagung seiner Reise gesträubt, sich jedoch schließlich in die aus der diplomatischen Zwangslage hervorgegangene Situation gefügt. Diese Aeußerungen des Fürsten Urussow bcstätigen den in gut unterrichteten Kreisen schon lange bestehenden Eindruck, daß der Botschafter Neli­dow lediglich das Opfer einer Entscheidung geworden ist, welche der Zar unter besonderem Einflüsse seiner nächsten Umgebung gefaßt hatte.

* Lsndou, 14. Nov. Einer Reutermeldung zufolge veröffentlicht derNew-Uork Herald" folgendes Telegramm aus Bogota vom 10 Nov.: General Rehes ist als Genera­lissimus heute zur Kaste mit einer großen ausgerüsteten Armee abmarschiert. Jorge Holguin, der stellvertretende Präsident, sagte, die kolumbische Regierung werde den letzten Tropfen Blut vergießen und den letzten Cent ausgebcn, um die Rebellion in Panama uiedcrzuwersen. Bogota ist im Belagerungszustände. Die Gesandtschaft der Vereinigten Staaten wird bewacht. Präsident Marroquin schickte an Roosevelt ein wichtiges Telegramm. Man glaubt, Kolum-

B e r » e ck.

Die Freiherr!, von Gültlingen'sche Gutsherrschaft

bien rechne auf die Sympathie der anderen lateinischen Republiken.

* Lonbos, 14. Nov. Auf Ersuchen der Regierung in Peking hatte, einer Meldung der Daily Mail aus Tientsin zufolge, der Vizekönig Auanschikai mit dem russischen Statt­halter Alexcjeff eine Besprechung. Das Ergebnis war für China ungünstig. Vorräte für die chinesische Armee gehen in Eile nach Norden ab. Die Militärwerkstätten arbeiten Tag und Nacht. Der japanische Gesandte hatte eine ge­heime Besprechung mit dem Vizekönig Tschangtschitung und mit dem Präsidenten des Auswärtigen Amtes, Prinzen Tsching.

* Lsudsv, 14. November. Auf einem gestern Abend in Bristol gehaltenen Bankett, an dem Balfour und Hicks- Beach als Gaste teilnahmen, wiederholte elfterer seinen Standpunkt dahin, daß ein Wechsel in der Handelspolitik nötig sei und daß England Freiheit zu Vertragsverhand­lungen und das Recht haben müsse, in gewissen Fällen wo es notwendig sei, mit Wiedervergeltungsmaßregeln zu drohen. Der Ministerpräsident erklärte ferner, daß Wahlen zum Parla­ment seiner Annahme nach nicht früher als in zwei oder drei Jahren stattfiuden werden. Hicks-Beach sagte, obwohl er Freihändler sei, beabsichtige er doch, die Politik des Ministetpräsidenten zu unterstützen, weil die SchuZzolltarife des Auslandes die heimische Industrie Englands schwer schädigten, während sie die ausländischen Fabrikanten in den Stand setzten, hohe Preise im eigenen Lande zu erhalten und ihre überschüssigen Vorräte unter dem Selbstkostenpreise nach England zu schicken.

ss Das Kaager Schiedsgericht hat sich nach zwei oder drei Berotungstagen auf unbestimmte Zeit vertagt, in der Zwischenzeit soll das Urteil gefällt werden; wenn es vor­liegt wird die Konferenz zu seiner Entgegennahme noch ein­mal zusammentreten.

* Koustautiuopek, 13. November. Nach dem heurigen Selamlick empfing der Sultan den englischen Botschafter Sir Nikolos O'Conor in einer bemerkenswert langen Audi­enz. Man inmmt an, daß Mazedonien den ausschließlichen Gesprächsstoff bildete und daß der Botschafter dem Sultan eine Verständigung mit dem Entente-Mächten ans Herz legte.

* Kortstarrtivopel, 13. November. Die türkische Ad­miralität klagte beim Seegericht 95 000 Pfund Schaden­ersatz ein gegen den englischen DampferColdy" wegen der Bescbädigong der Brücke über das Goldene Horn. Die Brücke ist noch unpassierbar und die Admiralität verliert durch den Entgcmg der Einnahmen täglich ungefähr 250 Pfund. Dem Sultan wurde heute von einem preußischen Hofkurscber zum erstenmale der vom Kaiser Wilhelm ge­schenkte Trakehner Viererzug vorgefahren. Es sind Füchse, deren vorzügliche Gangart dem Sultan sehr gefiel.

ss Soüa, 15. Nov. Der Fürst eröffnet« heute die So-

branje. In der Thronrede bemerkte er, daß dir Ereignisse des letzten Sommers die Regierung zu außerordentlichen Ausgaben veranlaßten, um die Armee in den Stand setzen zu lassen, dessen sie als Wächterin der Unverletzlichkeit und Unabhängigkeit des Landes bedarf. Die Kammer werde ge­wiß die Ausgaben und die Handlung der Regierung billigen. Die Thronrede betont sodann das Bestreben der Regierung, die bestehenden guten Beziehungen aufrecht zu erhalten und weiter zu entwickeln mit der großen Befreierin Rußland und den anderen Großmächten, sowie besonders mit den Nach­barstaaten. Unter den Vorlagen befindet sich eine Abänderung der Heeresorganisation.

ss Kugavrog, 15. Nov. In der verflossenen Nacht wurde von unbekannten Personen das Bahngeleise zwischen dem Bahnhof Pokrowskaja und der Ausweichestelle Kasch­mirs zerstört. Wie es scheint, um den nach Wolotschirk gehenden Kurierzug zum Entgleisen zu bringen. Dadurch stürzte ein Güterzug, der die Strecke vor dem Kurierzug be­fuhr, den Bahndamm herab. Ein im Zuge befindlicher Reisender wurde getötet und mehrere Beamte verletzt. 3V Wagen gingen in Trümmer.

* Kreuts« (New Jersey), 12. Novbr. Italiener warfen gestern die Fenster des italienischen Konsulats ein, weil es zum Geburtstag des Königs Viktor Emanuel geflaggt hatte. Ein Polizist holte die Flagge herab, um weiteren Ruhe­störungen den Anlaß zu nehmen. Der Konsul Searletta wandte sich jedoch an den Bürgermeister, welcher dann der Polizei besohl, dir Flagge von neuem zu hissen und sie zu beschützen.

* Sretoria, 14. November. Gestern abend drangen zwischen Pietersburg und Nylstroom zwei Männer in einen Eisenbahnwagen, als der Zug einen Abhang hinauffuhr, überwältigten die Begleitung und raubten 10 000 Pfund, die für die Stadtbank in Pretoria bestimmt waren.

Handel und Berkehr.

* Stuttgart, 14. Nov. (Schlachtviehmarkt.) Erlös aus V, Schlachtgewicht: Ochsen: vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlalt- werts bis zu 6 Jahren 7375 Pfg., Farren (Bullen): vollfleischige, höchsten Schlachtwerts 59-61 Pfg., mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 5859 Pfg.; gering genährte bis Pfg., Kalbeln (Färsen), Kühe: volllleischige, ausgemästete Kalbeln, höchsten Schlacht­werts 6869 Pfg., ältere ausgemästete Kühe und wenig gut ent­wickelte Kalbeln und jüngere Kühe 65 bis 66 Pfg., mäßig genährte Kalbeln und Kühe 59 bis 60 Pfg., gering genährte Kalbeln und Kühe 36 bis 46 Pfg.; Kälber: feinste Mastkälber (Vollmilchmast) und beste «Saugkälber 8286 Pfg., mittlere Mastkälber und gute Saug­kälber 78 - 82 Pfg., geringe Saugkälber bis Pfg. Schweine: vollfleischige der feineren Rassen und Kreuzungen bis zu 1' » Jahr 6061 Pfg., fleischige 5859 Pfg; gering entwickelte alte, sowie Sauen und Eber 51 bis 54 Pf. Verlauf des Marktes: Verkauf mittel­mäßig.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

verkauft

aus Thann, Abt. Hochgericht folgendes aufbereitete Nadelstammholz: Laug- und Sägholz : 482 Stück mit 427,07 Aestw. und zwar

Klasse

I

II

III

IV

V

Summe

Fichten und Tannen Forchen

Sägholz wor. '/s Forch.

14,53 6 92 1i,28

99.64

37,04

7.11

129,76

10,97

6,37

79,46

3,50

19,82

0,67

343,21

59,10

24,76

Das Holz wird an Ort und Stelle durch den K. Fornwart Dürr in Berneck vorgezeigt.

Die Verkaufsdedingungen sind die staatlichen. Gebote wollen, in ganzen und ^ j» Prozenten der 1903er Taxpreise ausgedrückt, aus das ganze Quantum i» einem Los (Lang- und Sägholz, Normal und Ausschuß) wohlverschlossen und mit der Aufschrift versehen:Gebot auf Stammholz" bis

Samstag, den 21 Nov. 1903, nachm. 3 Uhr

an Freiherrn Karl von Gültlingen in Stuttgart, hauptpoft- lagernd eingereicht werden.

. Entfernung des Schlags von Station Berneck und Polter­platz ca. 1 km.

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