vor der Strafkammer zu verantworten. Das Kind befand sich bei seiner Auffindung in einer äußerst erbärmlichen Verfassung und hatte am ganzen Körper Verletzungen, die von schweren Mißhandlungen herrührten. Durch Nach­forschungen wurde festgestellt, daß das Mädchen den Gerwig- straße 47 wohnenden Schlossereheleuten Franz Josef Haist aus Oberndorf gehörte. Die Anklage legte ihnen nun zur Last, daß sie in der Zeit vom Mai bis Anfang Oktober 1903 in ihrer Wohnung ihre 4'/g Jahre alte Tochter Martha fast täglich durch fortgesetztes Schlagen mit einem Riemen und anderen Gegenständen und durch Stoßen an Wände und Türen lebensgefährlich mißhandelt haben. Die Angeklagten redeten sich damit aus, das Kind nur darum gezüchtigt zu haben, weil es verlogen und unreinlich gewesen sei und ge­stohlen haben. Sie seien daher auch gezwungen gewesen das Kind stets einzuschließen, wenn sie fortgingen. Der Angeklagte Haist gab sich besonders Mühe, die Untugenden und Fehler seines Kindes in ein möglichst grelles Acht zu rücken. Er verflieg sich dabei z» ganz ungeheuerlichen Be­hauptungen. Unter anderem suchte er den Glauben zu er­wecken. daß das 4 Jahre alte Ki> d einmal eine Flasche

Wein gestohlen und völlig ausgetruuken habe. Der

Vorsitzende indes ermahnte darauf den Haist, doch

keine Dinge zu erzählen, dle man nicht für wahr halten

könne. Das Zeugenverhör lieferte ein ganz trauriges Bild von der Gefühls- und Herzlosigkeit, mit der das angeklagte Elternpaar sei» eigen Fleisch und Blut behandelte. Das Kind war vom 20. Mai 1902 an wegen eines Hautaus- schlags im städtischen Spital in Behandlung. Am 12. Mai ds. Js. wurde es entlassen und kam wieder zu seinen Eltern. Mit diesem Tage begann für das Kind ein wahres Marty­rium. Das Mädchen wurde fast tagtäglich mißhandelt; zu jeder Tageszeit und öfter auch mitten in der Nacht bekam ! es meist ohne Anlaß Prügel. Hageldicht und kräftig fuhren i dieselben am Körper des bejammernswerten Geschöpfes nieder, i Mit welcher Ausdauer das Kind von dem Haist mißhandelt wurde, bekundete ein mit Haist im gleichen Hause wohnen­der Zeuge, der einmal über dreißig Schläge zählte, die das Mädchen ohne Unterbrechung erhielt. Bei den Schilder­ungen der Zeugen konnte man sich des Verdachtes nicht erwehren, daß die Angeklagten hofften, durch ihre schweren Mißhandlungen das Kind aus derWelt zu schaffen. Seyr häufig wurde das Mädchen mit zusammengebundenen Händen oder an die Bettlade angebunden in der Wohnung einge­schlossen. Das Kind war übrigens, wie festgeftellt wurde, nicht besser ni.d richt schlechter geartet, wie andere Kinder gleichen Alters. Am 6. Oktober gelang es der Martha Haist, ihren Peinigern zu entrinnen und die Polizei fand sie dann auf der Srraße. Die Rabeneliern wurden gestraft leider viel zu mild. Die Frau erhielt 6 Monate und der Mann 1 Jahr Gefängnis.

0 Zwei Fälle von Meuschenqnälerei erregen wieder be­rechtigtes Aufsehen. Wie den Münch. N. Nachr mitgeteilt Wird, wird in Makdeureut in Bayern die 55 Jahre alte geisteskranke Marie Hofbauer von ihrem Bruder seit sieben Jahren in einem stinkenden Loche gefangen gchalten.Das Fenster ist doppelt vergittert. Das Gitter kann von außen geöffnet werden; da hinein wird das Essen verabreicht. In die verschlossene Tür sind von außen Nägel hindurch ge­schlagen, damit die Kranke von innen nicht pochen kann. Auf Anordnung der Gendarmerie sind die Nagelspitzen jetzt umgebogen. Der Bürgermeister will nicht einschreiteu, weil durch die Verbringung in eine Irrenanstalt der Gemeinde Kosten entstehen könnten. Der gelegentliche Besichtigungs- ausschuß findet stets alles in Ordnung, weil die Pfleger der Irren von dem bevorstehenden Eintreffen Kenntnis er­halten. So begründete die Hofbäuerin einmal ihr Verlassen der Kirche vor Beendigung des Gottesdienstes mit den Worten:Ich muß heim, die Marie Herrichten, die Kom­mission kommt." Vor der Strafkammer in WordHarrsen

' hatte sich letzter Tage, wie die Magdeburger Ztg. berichtet, der in Berga wohnhafte Bäckermeister Kutscher mit seiner Frau zu verantworten. Beide haben ihr 12 jähriges Kind auf dem Hausboden in einer kleinen dunklen Kammer längere Zeit uutergebracht, ohne ihm eine ordentliche Lagerstclle und genügende Nahrung zu geben. Bei der Auffindung des Kindes war dieses zum Gerippe abgemagert,. die Hände waren erfroren. Die rohen Eltern wurden zu je acht Mo­naten Gefängnis verurteilt.

ff lieber die vayeri scheu Bauerntöchter klagte der Bauer Henssinger auf einer Bauernbund-Versammlung in Würzburg, daß sie sich modernisierten, daß ihnen der Bauernstand zu niedrig sei, daß sie feine Häckelarbeiten machen, aber keine Hosen flicken können. Also Besserung, bitte!

* Wiesbaden, 13. Nov. In der Marktstraße, im engsten und belebtesten Teil der Stadt, ist heute vormittag nach 11 Uhr das alte Haus des Bäckers Moldauer plötzlich iu sich zusammengestürzt. Das zweistöckige Haus war vor kurzem geräumt worden und sollte niedergelegt werden. Arbeiter hatten gerade mit Lockern der Verbände begonnen, konnten sich aber noch rechtzeitig flüchten. Auch von Passanten ist niemand verletzt worden.

* Aalkieaau i S., 14. November. In der vergangenen Nacht tötete die verehelichte Eichler Hierselbst ihr einige Wochen altes Söhnchen durch Messerstiche und verletzte ihren sechs­jährigen Sohn auf gleiche Weise lebensgefährlich. Alsdann ertränkte sie sich in der Flöha. Ihr drittes Kind ließ die Frau unberührt. Anscheinend ist Geistesstörung die Ver­anlassung.

* Berlin, 14, Nov, Ja der heutigen Sitzung des Ausschusses und des Beirats des deutschen Zuckerraffinerie- syndikatS wurde die Berkaufsvereinigung auf den 31. De­zember gekündigt. Es wird den Mitgliedern gestattet, vom 1. Dezember ad Verkäufe über Jahre hinaus auszuführen.

* Ker!iv, 14 November. In der gestrigen Sitzung der Laryngologischen Gesellschaft, deren Mitglied er seit Jahren ist, erschien Geheimrat Professor Dr. Moritz Schmidt und wurde vom Vorsitzenden und der Gesellschaft begrüßt. Er dankte für diese Ehrung und bemerkte, die Behandlung des einfache!, Falles, wie ihn die Operation am Kaiser darstellt, würde jeder der Anwesenden so gut wie er gemacht haben. Das Besondere an diesem Falle sei nicht die Krankheit son­dern der Patient. Er freue sich über den guten Ausgang im Interesse des hohen Patienten, und besonders deshalb, weil diesmal die deutsche Laryngologie einen Erfolg habe herbeiführen können. Sonntag seien es 16 Jahre gewesen, daß er mit dem Prinzen W lhelm nach San Remo gefahren sei. Seit dieser Zeit sei er naturgemäß im Konnex mit ihm geblieben. Datzer sei er, nachdem Dr. Jlberg vor 2 Monaten das Gewächs entdeckte, zugezogen worden, und diesmal sei nichts in die Oeffentlichkeit gedrungen, bevor die Untersuchung des herausgenommenen Polypen von Professor Ortb erfolgt sei.

ff Hleves Calais, 15. Nov. Die Wunde ist zugeheilt. Der Kaiser kann seit gestern die Flüstersprache gebrauchen. Das nächste Bulletin wird übermorgen ausgegeben.

jj Der jetzt beendete Berliner Metallarbeiterkrieg hat den deutschen MetallarbeNerverband vermutlich mehrere hunderttausend Mark gekostet. Auch werden vorläufig noch etwa 3000 Arbeiter beschäftigungslos bleiben, da inzwischen Ersatzleute eingestellt wurdeu.

sj Der Berliner Kindesunteiscbiebungsprozeß neigt nun­mehr seinem Ende zu, die vierte und letzte Verhandlungs­woche har am heutigen Montag begonnen. In dieser Woche werden, nachdem die Sachverständigen-Kornmission zur Prü­fung der Aehnlichkeitsfrage ihr Gutachten erstattet hat, der Ankläger und die Verteigiger sprechen, worauf die Geschwo­renen die Frage Schuldig oder Nichtschuldig? zu entscheiden haben. Von ihrem Spruch hängt es ab, ob die angeklagte Gräfin Kwilecka für längere Zeit ihre Freiheit verliert oder

* Nagold, 13. November. Im Hirschsaale wurde gestern abend eine Lutherfeier abgehalten. Ansprachen hieltev Dekan Römer und Prof. Dr. Häcker; Stadtpfarrer Dr. Fant hatte einen Vortrag über Luther und sein Haus übernommen. Gesangsvorträge des Lieder- und des Sängerkranzes ver­schönten die Feier, die zahlreich besucht war.

* Stuttgart, 14. November. Das Ministerium des Innern veröffentlicht im Amtsblatt einen Erlaß, betreffend die Feuer- und Betriebssicherheit in Geschäfts- und Waren­häusern. Die Oberämter und die Stadtdirektion in Stutt­gart werden beauftragt, alljährlich am 1. Februar Bericht über die zur Herbeiführung möglichster Betriebs- und Feuer- stcherheit getroffenen Maßregeln zu erstatten und insbe­sondere periodische ortspolizeiliche Untersuchungen der Waren­häuser usw. einzuführen. Namentlich sollen die Beleuch- tungs- und Heizungsanlagen, die Gänge zwischen den Waren­auslagen, die Treppen und Ausgänge auf ihre Feuersicher­heit und daraufhin geprüft werden, ob im Notfälle auch größere Menschenmengen, sowie das Personal sich rasch zu entfernen im Stande sind.

* Vor kurzem war in Stuttgart eine mit 1800 Mark bezahlte Assistentenstelle bei der königl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel ausgeschrieben. Darauf haben sich nicht weniger als vierhundert Bewerber aus den verschiedensten Ständen und Berufsklassen gemeldet.

* Bei der Schultheißeuwahl in Zuffenhausen wurde Stadtschultheiß Gutekunst von Heimshetm mit 488 Stimmen gewählt. Ralsschreiber Häusler von Feuerbach erhielt 473 Stimmen und Amtsgerichtssekretär Nikolaus Heilbronn 89 Stimmen.

* B-m StromLerg, 12. N.w. (Wildschweinejagd aus dem Stromberge.) Im Lause des Sommers haben sich die Wildschweine nur vereinzelt gezeigt und daher den Feldern ganz unbedeutenden Schaden zugefügt. Die bisher immer übertriebene Schätzung des noch vorhandenen Standes auf 1015 Stück wird Wohl richtig sein. Die vollständige Ausrottung des seltenen Wildes soll trotzdem auch ferner angestrebt werden und es ist daher für den kommenden Winter das sog. Kreisersystem, das im letzten Winter so gute Erfolge aufzuweisen hatte, auch neuerdings angeordnet werden, so daß nur bei Schnee auf eingekreiste Sauen ge­jagt werden wird.

js Weiler O.-A. Blaubeuren, 14, Nov. Die hiesige Ge­meinde hat, den Vorgängen anderer Gemeinden und einem allgemeinen Wunsche der Einwohner Rechnung tragend, ver­gangenen Sommer sich zu einem Molkereiverbande vereinigt und ein eigenes Molkereigebäude neu erstellt. Die gehegten Erwartungen haben sich erfüllt und eS ist schon nach kur­zem Bestehen der Molkerei eine viel bessere Verwertung der Milchproduktion gegenüber früher zu konstatieren.

* (Verschiedenes.) Bor einigen Tagen wurden in der Nähe von Schwenningen im Walde beim Moossammeln 10 Stück neue Taschenuhren aufgefunden, welche in einer dortigen Uhrenfabrik gestohlen worden waren. Der noch nnermntelte Täter scheint sich unsicher gefühlt und deshalb die Uhren im Walde versteckt zu haben. In einem An­falle von Schwermut hat sich in Reutlingen die 35jähr. Ehefrau des Kaufmanns Bossert durch einen Schuß in den Kopf das Leben genommen.

* Karlsruhe, 14. Nov. In Rockenall starb vor einigen Tagen der Fleischbeschauer infolge Genusses von krankem Rindfleisch. Er hat von dem Fleisch gegessen, einen Teil davon eingesalzen und auch anderen Personen davon ab­gegeben. Es sollen noch weitere Personen erkrankt sein.

* Großes Aufsehen machte es in Karlsruhe anfangs Oktober, als ein ganz verwahrlostes, etwa 4 Jahre altes Mädchen in der Gerwigstraße von der Polizei aufgegriffen wurde, das von seinen Eltern furchtbar mißhandelt und ge­schlagen worden war. Die Schuldigen hatten sich soeben

Der Märchenprinz.

(Fortsetzung.)

Steinhaufen sah, wie die stillen grauen Augen aus­strahlten, wie eine plötzliche Röte in die zartgerundeten Wangen stieg und eine schmerzliche Ahnung überkam ihn, ohne daß er es vermochte, ihr Gestalt zu verleihen. Mer war jener fremde Mann? lind warum erschien er nicht offiziell in der Gesellschaft, um an ihrem Feste teil zu nehmen? Letztere Frage legte sich auch Hertha vor, aber sie war zu tief erfreut, den Gegenstand ihrer liebsten Träume so nahe zu wissen und zu sicher, daß er sich ihr auf irgend eine Weise zu nähern suchen werde, um an diesem Abend eine Verstimmung aufkommen zu lassen. Excellenz Medora war diesmal ausnahmsweise zufrieden mit ihrer ältesten Nichte.Wenn Du Dich bestrebst, weiterhin so lie­benswürdig zu erscheinen wie heute, so kann es Dir gar nicht fehlen," sagte sie, nachdem das Fest sein Ende erreicht hatte und die Damen in ihren Zimmern angelangt waren. Glaubt es mir nur, Kinder: ein Mädchen vermag sein Schicksal größtenteils mit seinen eigenen Händen zu formen."

Ich will versuchen, dem meinigen mindestens d'e Ge­stalt einer Grafenkrone zu verleihen." sagte Flora, hinter ihrem Fächer gähnend.Was hältst Du davon, Hertha?"

Ich bin heute zu müde, um Dir diese Gewissensfrage beantworten zu können," entgegnet? die Gefragte lächelnd, aber in ihrem Innern sagte sie sich mit pochendem Herzen: Er ist da! ec ist da! Und wenn ec mich liebt, so gilt mir das mehr als irgend etwas in der Welt. Wenn er mich liebt, dann bin ich eine Königin!"

4. Kapitel.

Lektionen.

Am folgenden Morgen erhob sich Hertha früher als gewöhnlich von ihrem Lager und unternahm nach schnell genosscrem Frühstück mit ihrer Skizzenmappe unter dem

Arm die gewohnte Frühpromcnade. Gewöhnlich waren bei diesen Morgei spaziergängen Frau und Fräulein Hellbach ihre Begleiterinnen, heute aber hatte Hertha die Genossinnen nicht abgernfen; sie fühlte das Bedürfnis, sich in völliger Einsamkeit mit den Eindrücken des verflossenen Abends ab- zufinden. So wurde ihr Spaziergang ein längerer als sonst und Halle auch ganz die gewünschte Wirkuna. Rrchia, mit zarten, vom frischen Seewinde gemalten Rosen auf den Wangen kehrte sie zurück und stieß in einiger Entfernung von jenem Teil des Strandes, der den Kurgästen zum Sammelplatz diente, auf Denjenigen, den ihre Augen bereits unter den auf- und abwandelnden Personen zu suchen be­gonnen. Der fremde Maler schien erfreut über die Begegnung und näherte sich Hertha mit weltmännischer Ungezwungenheit.

Bald nach dem Austausche der ersten Begrüßungs- Worte plauderten sie wie ein paar alte Bekannte miteinander. Dieser Herr Falk so hatte er sich vorgestellt erschien Hertha heute anders als im Dorneck-Schlosse; weniger zurückhaltend und heiterer.Ich muß Ihnen gestehen, daß nicht der Zufall, sondern ein völlig zurechtgelegter Plan mich nach Zantowitz geführt hat," sagte er.Ich Will hier meine Ferien genießen, gleichzeitig aber Stoff zu neuen Bildern sammeln. Ihre Skizzenmappe verrät mir übrigens, daß wir so etwas wieZunftgenossen" sind."

Das darf ich selbst im Scherz nicht gelten lassen," entgegnete Hertha mit bescheidenem Erröten.Leider er­hielt ich bisher niemals regelrechten Unterricht, und der einzige Wert meiner schwachen Versucke, Geschautes mit dem Stif'e festzuhalten, besteht darin, daß sie allesamt glühende Hymnen aus den Genius Ihrer gottgesegneten Kunst sind."

Er lachte leise.Ich wollte, ich könnte IhreHym­nen sehen. Wenn Sie gelegentlich meinen Rat, meine Unterstützung hinsichtlich Ihrer Studien in Anspruch nehmen wollten, so würde mich das sehr glücklich machen."

Sie sind überaus gütig, Herr Falk. Wir werden

darüber noch sprechen können, wenn Sie einige Zeit in Zanto­witz zu verweilen gedenken."

Unterdessen waren sie in der Nähe der Gesellschaft angelangt; der Maler verabschiedet« sich von Hertha und schleuderte zu Willing hinüber, welcher unter einem hart am Strande aufgeschlagenen Leinwandzelte seine Zeitung las. Mit sarkastischem Lächeln blickte der Blonde auf.Halloh, Teuerster! Mit was für einer jungen Schildkröte krochen Sie soeben hinter den Klippen hervor? Hat man auch Ihnen bereits den Lasso über den Kopf geworfen?"

Keineswegs. Sie wissen, daß ich dazu nicht still­halten würde. Jenes junge Mädchen, mit welchem ich so­eben sprach, versteht auch, wie ich glaube, mit dem Lasso nicht uwzugehen. Es ist ein einfaches, natürliches Geschöpf, dessen Gesicht man immer arsehen möchte."

Weihen Sie demselben Ihren Pinsel, aber nicht Ihr Herz, lieber Freund."

Sehr wohl, Sie Weisester der Weisen! Es liegt aller­dings in meinen Wünschen, Fräulein v. Reutlingen malen zu dürfen. Als ich sie gestern gleich nach meiner Ankunft das Lied singen hörte und im Rahmen des Spiegels ihr malerisch von einem seidenen Tuche umschlungenes Köpfchen betrachtete, kam mir der Gedanke für ein neues, sehr effekt­volles Strandbild."

Schon recht. Als Studie lasse ich die Weiber noch gelten. Und deshalb mögt Ihr der Schriftsteller und der Maler Euch meinethalben hin und wieder einfangen lassen. Für mich aber, den keine Muse geküßt, sehe ich wahrhaftig den Grund dazu nicht ein . . Bringen Sie ein paar von meinen Zigarren mit heraus, wenn Sie ins Haus gehen, Falk. Aber machen Sie einen großen Bogen um jene stattliche Dame in der rosinfarbeneu Morgentoilette, wenn Ihnen Ihre Freiheit lieb. ist. Sie nennt sich Ex­cellenz Helmstedt und weiß den Lasso zu schlendern wie ein echter Gcmcho!"- (Fortsetzung folgt.)

Neueste Rach richte«