Nr. 71.
Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.
83. Jahrgang.
Srschei»u»gr»«ts», s mal wöchentlich. Anteiorapwill Im Lb«ramt»d«,Ikt
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Die Lege auf den Kriegsschauplätze
Die deutsche« amtliche« Meldung««.
(WTB.) Große, Hauptquartier. 23. März. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Unter Fiihrung E. M. des Kaisers und Königs ist di- «ngrisssschlacht gegcndieeuglischeFrontbeiArras.Lambrai und Si. Quentin seit z»vei Tagen i« Sang. Auch ge- ster« wurde» gut« Fortschritt« gemacht. Divisionen der Heeresgruppe Kr««pri«, Ruppe,cht erstürmte« die Höhe« «ördlich «nd «ordweftltch »»» Lroi- sille «. Zwischen Fontaiae-les-Lroisille» «nd Moenvre, drangen fie k« di« zmekte feindliche Stellung ein «nd nahmen die in ihr gelegene« Dörfer Vaulx-Vranconrt und Morchie«. Starke englische Gegenangriffe scheiterten. Zwischen Vonnelie« und dem Omignon-Bach wurde» die erste» beide« Stellungen de» Feinde« dnrchstotze«. Die Höhe« westlich von Gouzeaucourt, Heudicourt »nd Billers- Fauco« «urden genommen, i« Tal, de« Cologne-Bacher Roisel «nd Marquaix erstürmt. Erbittert war per Kamps um die Höhe« von Epehy. von Norde« und Süden «msajt, muhte der Feind st« unseren Truppen überlassen Zwischen Epehy und Roisel versucht« der Engländer vergeb lich i« starke« Eegenangrisfen »nsere siegreich »ordringenden Truppe« zum Halten zu bringe«. Sie warfen ihn überall «nter de« schwersten Verlusten zurück. Die Höhen nördlich von verwand wurde» erstürmt. Wir stehe« vor der dritten feindlichen Stellung.
Unter der Einwirkung dieser Erfolge räumt« der Feind sei« Stellungen im Vogen südwestlich von Tambrai. Wir find ihm über Demicourt» Fies quieres und Ribecourt gefolgt.
Zwischen Omignon-Bach und der Somme habe» sich Korps der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz «ach Eroberung der"e,ste« feindliche« Stellungen de« Weg durch den Holnon-Wald «nd über di« Höhen von Savq und Roupy erkämpft »nd dringen kn di« dritte feindlich« Stellung ei«. Südlich der Somme durchbrache» Divisionen die feindliche« Linien und warfen de» Feind in unaufhaltsamem Vordringen Über den Trozat-Kanal nach Westen zurück. ISgerbataik- lonr erzwangen de« Uebergang über di« Oise westlich von La Free. Im Verein mit den ihnen nachfolgenden Divisionen stürmten sie die mit den ständigen Werke« von La Fere gekrönten Höhe« nordwestlich der Stadt. An Beut« haben bisher gemeldet:
Heeresqrupp« Kronprinz Rnpprecht: 1SV0V Gefangene, kS0 Geschütze.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: Ivüvü Gefangene, ISO Geschütze, soll Maschinengewehre.
An der übrigen Westfront dauerten di« Artilleriekämpse zwischen Lille und La Bassee-Kanal, beiderseits von Reims, vor Verdun «nd in Lothringen fort.
Osten: Infolge der durch Neubildung de» rumänische« Ministeriums hervorgerufene« Verzögerung der Verhandlungen wurde die Waffenruhe mit Rumänie« um drei Tage verlängert.
Der erste Generalguartiermeifter Ludendorsf.
(WTB.) Grohes Hauptquartier, 24. März. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Di« Schlacht bei Mönch q—C ambra i—S t. Queuti n—L a F 5 re ist gewouue«. Die englische 3. nnd 8. Armer «nd Teile der herangesührten französisch-amerikanischen Reserve« wurde« geschlagen und auf Bapaume—Boucha- vesnes, hinter die Somme zwischen Peronn« und Ham, sowie aus Ehauny unter den schwersten Verlusten zurilckgeworfeu.
Die Armee des Veuerals von Delo« (Otto) Hai die Höhe von Monchy erstürmt und südlich davon den An- grifs Uber Hancourt «nd Henin nach Weste« vorgetrage«. Nordöstlich von Vapaum« steht sie im Kampf um dir tzrittefeiudlicheSteliung. Sta»l» englische Gegenangriffe mm den zurückgejchlagen.
Di« Armee de» General, von der Marwitz blieb dem geschlagene« Feind auf den Ferse« «nd stieh in scharfe, Verfolgung «och in der Nacht vom 22. zu« 22. März bi» zur dritten feindliche« Stellung in Linie Foaancourt—Hurlu» Templeux-LaFosse—Bernes vor. Gestern früh griff sie de« Feind erneut an und fchlngihntrotzver, welfelter Gegenwehr nnd dauernder seiudlicher Gegenangriffe. Di« Bereinigung mit dem linke« Angrtfssflügel der Armer de» Generals 'von Below wurde erzielt. Zwischen Manan- court und Peronn« habe» die Truppe« der Generale von Kathen und von Gontard den Uebergang über den Tortille-Abschnitt erzwungen «nd stehe« auf dem Kampffelde der Sommeschlacht im Gefecht um Vouchavesnes. Peronn« fiel. Andere Divisionen drangen südlich davon bioandieSommevor.
Schon am Abend des 22. März erstürmt« die scharf aachdrSngend« Arme« de» General» von Hntiee die dritte feindliche Steilung, durchbrach sie »ad zwaag de« Gegaer zu« Rückzug. Zn rastlosem Vorgehen haben die Korps der Generale von Luettwitz und von Oeling«, die Somme erreicht. Ham fiel nach erbittertem Kampfe i« die Hände unserer siegreiche« Truppe«. Englisch« Reserven, die sich in verzw-ifelten Nngris. sen ihnen ««tgegenwarsen, verbluteten. Die Korps der Generale von Webern «nd non Conta und die Truppen des Generals von Gaql habe« nach heißem Kampf de« Trozat-Ka«al überschritte«. Eie warfen eiligst oo« Eüdweste« zum Gegenangriff herangefiihrte französisch«, englische und amerikanische Regimenter ans Ehauny und in südwestlicher Richtung zurück.
Truppe« aller deutsche« Stämme habe« zur Erringung diese« gewaltigen Erfolges ihr Veste« hergegeben. De, Angriffsgeist der Infanterie war durch nicht» z« übertreff»«. Sie hat gezeigt, was deutsch« Tapferkeit vermag. Leicht«, schwer, vnd schwerste Artillerie und Minenwerfer, rastlos vorwärts strebend über das Trichterfeld, trugen wesentlich daz« bei. den Angriff unserer noch vor dängenden Infanterie im Flusse zu erhalten. Flammenwerfer taten das Ihrige. Die Pioniere zeigten sich im Kampfe nnd bei der Arbeit in aller Höhe. Flieger nnd Ballone brachten der Führung wertvolle Meldungen. Unsere sieggewohnten Iagd- ond Schlochtftasfeln behauptete« in harten Kämpfe« di« Herrschaft in der Luft «nd griffe« ^rückflutende feindlich« Kolonnen an. Krostwagentruppen, Kolonne« «nd Trains arbeitete» rastlos. Die verkehrspunkt« im Rücke« des Gegners waren da» Ziel nuferer Rocht für Nacht tätigen Bombengeschwader.
Die Beuet« ist auf übe, 2 l»00 Gesängen« «nd S0S Geschütz« gestiegen.
An vielen Stelle« der übrigen Westfront dauern Ar. tilleriekämpfe und Erkiindnngsgesechte an.
von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.
Der erste Seneralquarliermeistrr: Ludendorff.
Die gestrige Abendmeldung.
Bor Bapaume. — Beschießung von Paris.
(WTB.) Berlin. 24. März. Abends. Amtlich wird mit- geteilt: Gewaltiges Ringe» vm Bapaume. Kamps in der Linie Le Transloy—Combles—Maurepas. Zwischen Peronne und Ham ist die Somme an vielen Stellen im Angriff überschritte«. Zwischen Somme und Oise find unsere Korps kämpfend im Vordringen. Ehauny ist genommen. Die Bente an Kriegsmaterial ist gewaltig. Die Engländer verbrennen auf ihrem Rückzug französische Orte und Städte. Mit weit- trageudem Geschütz beschossen wir di, Festung Paris.
Paris unter dem Feuer weittragender deutscher Geschütz«.
(WTB.) Paris, 23. März. Die Agence Havas meldet amtlich: Seil 8 Ahr morgens beschoß der Feind Pari» vie»<- tclMndlich aus einem weittragenden Gcschlltz. L4Ü Millimeter-Granaten trafen die Hauptstadt nnd ihr Weichbild. Etwa 10 Personen wurden getötet «nd 15 verwundet. Mah- ) nahmen zur Bekämxsnng der Geschützes sind im Gang«.
(WTB.) Paris, 23. März. Die Agence Havas meldet: Nach den letzten Meldungen Hai da» weittragend« Geschütz, da» Paris beschossen Hai, au» einer Entfernung von 12» Kilometer, gefeuert. Es war etwa 12 Kilometer von der französischen Front aufgestellt.
(WTB.) Bern, 24. März. Die gestrigen Pariser Abendzeitungen enthalten bereits die amtlichen Meldungen über di« Beschießung von Pari» durch weittragende Geschütze. Einzelheiten über den angerichteten Sachschaden dürfen nicht veröffentlicht werden. Die Blätter weisen sehr viele Zensur- ILcken auf. Lyoner Blätter berichten, während der Beschießung seien alle Geschäfte, Gastwirtschaften usw. geschlossen gewesen. Der Pariser Stadtrat habe ein« Sitzung im Kellergeschoß des Stadthauses obgehalten. Des «ttkb de. Hauptstadt sei das der Schrrckrns(age km August 1S14 gewesen. Der Kongreß, der heute in der Sorbonne zur Erörterung der Eisen- bahntransportmittel- und Schiffahrtsfragen zusammentrete« sollte, sei verschoben worden. Die Pariser Zeitungen berichten, ihr Erscheinen sei durch da» Ereignis verzögert worden. Di« Nachrichtenagenturen haben teilweise ihren Dienst eingestellt. Die Ausführungen der Presse gipfeln in der Ermahnung an die Bevölkerung, Vertrauen und Kaltblütigkeit zu bewahren.
Der englische Bericht.
(WTB.) London, 24. März Englischer Bericht vom 23. Dezember, abends: Die Schlacht geht mit größter Heftigkeit an der gesamten Front südlich der Scarpe weiter. Südlich und westlich von St. Quentin haben unsere Truppen ihre neuen Stellungen bezogen und sind in schwere Kümpfe mit dem Feind verwickelt. Im Laufe der Nacht wurden starke feindliche Angriffe in der Gegend von Juffy mit großen Verlusten für den Feind abgewiesen. I» nördlichen Teil der Schlachtfront wurden die feindlichen Angriffe mit äußerster Entschlossenheit und ohne Rücksicht auf ihre Verluste vorgetrlebrn. Unsere Truppen hielten ihre Stellungen an dem größeren Teile dieser Front noch wildem, langen Ringen. Große Tapferkeit wurde von den in die Kämpfe ln diesem Gebiet und weiter südlich verwickelten Truppen an den Tag gelegt. Die IS. und S. Division zeichneten sich durch die Tapferkeit ihrer Verteidigung auS. Allein in einem Abschnitt wurden sechs feindliche Angriffe an denen in zwei Fällen deutsche Kavallerie teil» nahm, von einer unserer Jnfanteriebrignden abgeschlagen. Dir feindlichen Angriffe dauern mit großer Heftigkeit fort. Der größte Druck des Feindes richtet sich gegen die verwüsteten Gebiete, durch die die Deutschen sich nach der Sommeschlacht zurückzogen. Weder ibre taktischen noch ihre territorialen Gewinne können von größerem Wert sein, und es erscheint als die wahrscheinlichste Möglichkeit, daß di« mehr auf den äußeren Schein berechneten Gründe, die sie in die Loge versetzen, zu behaupten, daß sie den frühere» Verlust wieder eingebracht haben, von größerem Gewicht sind, als eine bestimmte strategische Absicht. Die Nachrichten, die aus den Feuerwirbeln in den unzusammenhängenden Grabenstücken eintreffen, lassen sich nur schwer miteinander verbinden und geben noch kein klares Bild de» Lage. Um 1015 Uhr morgens rückte der Feind in großen Massen zu beiden Seiten nördlich und südlich von St. Leger vor. Um 11.35 Uhr vormittags wurden dichte Kolonnen, die von Lagnicourt gegen die Straße Baupaume—Lagnt- conrt herab durch Vaulx—Vruucourt marschierten, gemeldet. Heute nachmittag wurden Kavallerieabteilungen auf dem Marsch auf den Straßen Ham—Metigny und Ham— St. Quentin bewerft. Es verlautet, daß feindliche Infanterie den Sommekanal überschritten hat. Wenn diese letztere Nachricht zutrifst, so hat es den Anschein, daß die Deutschen versuchen, eine Drehbewegung zu vollführen mit Ham als Angelpunkt. Inzwischen bleibt da« Wetter prächtig und das schreckliche Gemetzel der feindlichen Massen auf der Erde nnd in der Luft dauert weiter.
Vom ersten Großkampftag.
(WTB.) Berlin, 23. März. Ueber den ersten erfolgreichen Großkampftag der deutschen Offensive gegen die englische Front wird berichtet: Der Nachthimmel rötete sich flammend vom Mündungsfeuer Tausender deutscher Ge- schütze. Der Engländer antwortete nur schwach. GaS- werken, die sich aus seine Batterien senlen, tun ihr,