fcstgenommen. Nach einer weiteren Mitteilung ist die Verhaftete die Inhaberin der Schreibmaschinenhandlung Scheuß und Möltgen in Koblenz, die in Konkurs geraten war. In Koblenz hatte sie auf zwei falsche Wechsel Mk. 7000 erhalten. Bei dem verhafteten Geschäftsführer sollen noch mehrere falsche Wechsel gefunden worden sein.
* Kamvurg, 4. Febr. Der Dampfer „Xenia" ist unweit Werdern gesunken. Der Kapitän und 24 Mann wurden gerettet. Ein Heizer und ein Maschinist ertranken.
Ausländisches.
* Wie«, 5. Februar. Die Kronprinzessin von Sachsen sandte ^gestern von Genf aus eine umfangreiche Drahtmeldung an den Kronprinzen, worin sie sich darüber beschwert, daß alle ihre Anfragen über das Befinden ihres Sohnes Friedrich Christian bisher unbeantwortet blieben und die Versicherung abgiebt, daß sie auf ihre Mutterrechte keineswegs verzichte. Die Prinzessin beabsichtigt, heute nach Salzburg abzureisen, um mit ihren Eltern die Gestaltung ihres künftigen Lebens und des Verkehrs mit ihren Kindern zu besprechen. Vorläufig ist auf die Anfrage der Prinzessin aus Salzburg keine Antwort erteilt worden. In hiesigen Hofkreisen wird mitgeteilt, der toskanische Hof weigere sich, die Prinzessin zu empfangen.
* Amsterdam, 4. Febr. Ein neuer, für Amsterdam gefährlicher Streik ist in Sicht. Heute Nacht fanden zwei große Versammlunacn der dem Centralbund der Gemeindebeamten angeschlossmen Organisationen statt. In allen Betrieben wurde eine Aenderung des Lohntarifs verlangt. Die Föderation der Transportarbeiter unterstützt die Bewegung. Mit Mühe konnten die Arbeiter von den Führern bewogen werden, den Streikbeschluß bis Montag aufzuschieben, um erst eine friedliche Regelung zu versuchen. Dem Bund sind angeschlossen das Trambahnpersonal, die städtische Druckerei, die Straßenreiniger, die Arbeiter der Wasserwerke, der Magazine und des Hafens, des Schlachthauses und der öffentlichen Arbeiten, ja sogar die Feuerwehr, die Telephonisten (das Telephon ist in Amsterdam städtisch) und die Gasarbeiter. Allein für die Gasarbeiter betragen die Forderungen für die Stadt eine Mehrausgabe von 200,000 Gulden.
* Mevtoue, 4. Febr. Expräsident Krüger ist schwer an Lungenentzündung erkrankt. Von seiner Rückreise nach Südafrika kann daher keine Rede sein.
* Meutone, 4. Februar. Präsident Krügers Ableben scheint bald bevorzustehen. Wie man der „Rh.-Wstf. Ztg." meldet, dämmert Präsident Krüger in trüber Stumpfheit feiner Auflösung entgegen. Wir meldeten schon bald nach dem Friedensschluß, Krüger sei geistig stark zurückgegangen. Das wurde dann durch das Erscheinen seines Buches scheinbar entkräftet. Jetzt ist aber eine allgemeine Niedergeschlagenheit hinzugekommen. Die Depression ist derartig, daß Krüger sogar seine Btbellesung eingestellt hat.
* Welgrad, 5. Februar. In hiesigen gut unterrichteten Kreisen behauptet man, das macedoni che Komitee in Sofia verfüge über 15,000 Gewehre für einen Aufstand in Makedonien.
jf Kouffautinepek, 3. Febr. Die Pforte teilte den hiesigen Botschaftern einen Bericht des türkischen Handels- Agenten in Rustschuk mit, welcher meldet, daß 7 bulgarische Banden 6730 Mann stark, organisiert worden seien, von welchen cr die Namen der Führer der Banden und die Distrikte nennt, in denen sie operieren sollen. Die Hauptoperationen sollen vom Vilajet Saloniki ausgehen.
* Von den Ausgrabungen in Webe« wird berichtet: Honward Carter, der Verwalter der Altertümer in Luxor, hat in den letzten 6 Wochen in einer Anzahl egyptischer Königsgräber im Thal der Könige elektrische Beleuchtung eingerichtet. Auf diese Weise kann man die prächtig geschmückten Grabdenkmäler gründlich besichtigen, während sie
früher beim Licht einer Kerze oder dem vorübergehenden Blitz eines Magnesiumdrahtes nur trübe zu sehen waren. Nur in einem Grabe hat man die Mumie des betreffenden Königs noch an ihrem Platze gefunden und sie ungestört dort gelassen, wo sie vor über 3000 Jahren hingelegt wurde. Es ist die Mumie des Königs Amenosis II. In einer anstoßenden Kammer liegen die Mumien eines Mannes, einer Frau und eines Kindes. Man glaubt, daß letztere hingerichtet wurden, um ihren königlichen Herrn in eine andere Welt zu begleiten. Man kann sich keine dramatischere Wirkung vorstellen, als wenn das elektrische Licht das Grab durchflutet und diese Ueberreste einer früheren Zeit enthüllt. Die Mumie des biblischen Pharaos, die auch in den letzten Jahren entdeckt wurde, harrt jetzt in Kairo darauf, aufgewickelt zu werden. Mehrere Religionsgesellschaften haben darum gebeten, einen Vertreter dazu entsenden zu dürfen, da sie nicht glauben, daß ein Leichnam darin gefunden wird; sie sind fest überzeugt, daß nach der biblischen Ueberlieferung das Ertrinken des Königs im Roten Meere durch die Untersuchung bestätigt wird.
* (Aus Marokko.) Der Marokkaner hat bei aller Unkultur auch gute Seiten. Wer einem einigermaßen gebildeten Mauren etwa sagte: „Ihr thut unrecht, euch von unserer Kultur zu verschließen," könnte die Antwort zu hören bekommen: „Wir sehnen uns nach eurer Kultur nicht, wir haben, was wir brauchen. Eure Maschinen machen euch nicht glücklicher. Auch bei uns giebt es Wohl Arme, aber nicht das, was ihr unter Proletariat versteht. Bei uns kennt man weder Trunkenheit noch Völlerei, noch verheerende Krankheiten. Eure Weisen wissen nichts Besseres zu sagen, als was Gott und der Prophet gesagt haben. Unsere Vorfahren haben einst halb Spanien unterjocht — wir bitten euch nur um das Eine: Laßt uns gefälligst in Ruhe." Vor allem ist eines Hierzuland dem Fremden auffallend: Der natürliche Anstand und die gelassene Würde des Mauren. Man beobachte nur, wie sie sich auf der Straße begrüßen, welches Maß von Rücksicht sie allen Leuten entgegenbringen und wie freundlich sie die Kinder behandeln. Das eigentümliche Gefühl, das den Neuling befällt, wenn er zum ersten Mal marokkanischen Boden betritt und die wilden Kerle mit ihren Flinten sieht, Kerle, die anscheinend schon morgens zum Frühstück ein paar Christen in die Pfanne schlagen, weicht bald dem Bewußtsein großer Sicherheit. Ein seit zwei Jahrzehnten hier ansässiger Deutscher sagte mir: „Seien Sie überzeugt, daß man in der obskursten Gasse von Tanger um Mitternacht ungefährdeter ist als etwa in der Berliner Hasenhaide am Tage. Verbrechen kommen hier höchst selten vor und wenn irgend mal etwas Passiert, so geht es fast regelmäßig von hergelaufenem spanischen Gesindel aus. Die Konsulargerichte haben wenig Arbeit. Der M mre thut dem Europäer nichts, dazu verachtet er ihn viel zu sehr. Außerdem kennt er die barbarischen Strafen, die der Kadi oben auf der Kasbah diktiert, Strafen, übertrieben und grausam, wie sie bei uns im Mittelalter an der Tagesordnung waren." Der wohlhabende Teil der Fremdenkolonie lebt besonders in Tanger sehr angenehm und gemütlich, dazu gehört aber vor allem der Besitz eines Hauses außerhalb der übelriechenden Stadt, eine kostspielige Sache, da Land nur um schweres Geld zu haben ist. Man spekuliert auf Preissteigen, weil man die Ueberzeugung hegt, daß Tanger in nicht zu ferner Zeit ein klimatischer Kurort ersten Ranges werden wird; zahlreiche englische Familien haben schon den Anfang gemacht und sich hier niedergelassen. Das herrliche Klima, das weder Winterkälte noch drückende Sommerhitze kennt und die prachtvolle Lage, die jeden Vergleich mit der Riviera verträgt, eignen Tanger zum Erholungsort. Der Handel Marokkos steht infolge der Un- thätigkeit der Mauren in keinem entfernt richtigen Verhältnis zur Größe und Fruchtbarkeit des Landes, das jährlich zwei ausgiebige Ernten gestattet. Der überwiegend größere Teil
des Sultanats liegt brach, keine Pflugschar durchfurcht da den Boden, keine Hand rührt sich, die kostbaren Schätze unter der Erde zu heben — verbietet doch der Koran den Bergbau! Der reiche Grundbesitzer verzehrt in beschaulicher Ruhe, was ihm seine Pachtbauern und Sklaven erarbeiten und dem Armen bietet die verschwenderische Natur bei mäßiger Thätigkeit genug, um von heute auf morgen das bißchen Leben zu fristen. Handwerk ist nur gering entwickelt und liegt in den Städten zum großen Teil in den Händen der ärmeren Juden, während die reicheren und spekulativeren sich mit Geld- und Vermittlungsgeschäften befassen.
* Fänger, 4. Febr. lieber den letzten Sieg der Truppen des Sultans trafen genauere Nachrichten ein. Danach wurde die Schlacht vom 28. Januar vom Prätendenten eröffnet, weil er von der Bestechung eines Kabylenführers Verrat befürchtete. Drei Abteilungen des Heeres des Sultans suchten darauf den Feind zu umgehen, was jedoch nicht gelang. Das Zentrum indessen entschied die Niederlage Buhamaras und trieb ihn in wilde Flucht. Auf beiden Seiten gab es 200 Tote und Verwundete. Die Sultanstruppen sollen Dynamit angewandt haben. Sie machten 300 Gefangene und zogen in Fez ein, 40 Köpfe getöteter Feinde auf den Bahonetten tragend, 100 Gefangene in Ketten mitführend. Omar Just wurde verwundet, der Zemur- kabyle Said getötet. Trotz dieses Sieges herrscht keine besondere Befriedigung in Fez.
* Fänger, 4. Februar. Die Gefangennahme Bu Ha- mara's erscheint jetzt als erwiesen. Bestochene Führer der Beni Uaram-Kabylen übten Verrat; die Rebellen versuchten Bu Hamara zu befreien; sie brachten den Truppen des Sultans einen Verlust von 1000 Mann bei, sie erreichten jedoch ihren Zweck nicht, da das Gros des Sultansheeres den Gefangenen in die Mitte nahmund in rasendem Galopp nach Fez zu ritt. Unterwegs machten die Giatta-Kabylen einen neuen Versuch, den Prätendenten zu befreien, trotz des mörderischen Kampfes abermals erfolglos, dagegen wurde das Heer des Sultans einen Tag laug aufgehalten. Der Einzug in Fez erfolgte am 1. Februar. Es verlautet, Bu Hamara und seine höheren Offiziere seien schon hingerichtet. Das Heer des Sultans soll im Lager des Prätendenten Dokumente gefunden haben, durch welche vornehme Bewohner von Fez kompromittiert werden, so daß fürchterliche Racheakte erwartet werd:n.
* Ganger, 4. Febr. Der spanische Gesandte empfing einen besonderen in der vergangenen Nacht eingetroffenen Boten, welcher die Nachricht von der Gefangennahme des Prätendenten bestätigte. Muley Arafa verließ Tanger und begab sich mit Truppen nach dem Riff.
* Mew-^ork, 4. Febr. Präsident Roosevelt lud die deutschen Gesangvereine Liederkranz und Arion zu Lieder- vorträqen im Weißen Hanse ein.
* Der Standard meldet aus I»h Limes vurg: Vom 1. Februar ab wird für alle Truppen in Südafrika, vom Zambesi bis zum Kap, ein Oberkommando errichtet werden. Oberkommandierender wird General Lyttleton. Sein Hauptquartier wird in Pretoria sein. Der Standard bemerkt dazu, diese Maßnahme sei von großer Bedeutung, da sie die Absicht der Regierung zeige, Südafrika wie eine einzige Provinz zu behandeln.
Havdel und Verkehr
* Karlsruhe, 31. Jan. Viehhof. Kaufpreis für Ochsen 65 bis 73 Mk., für Farren 56—63 Mk, für Rinder und Kühe 48-71 Mk., für Kälber 72—86 Mk., für Schweine 58—65 Mk. pro 50 Kgr. Schlachtgewicht. Tendenz lebhaft.
* Stiaßburg, 2. Febr. (Schlachtviehmarkt.) Verkauft wurden 84 Ochsen zu 120—136 Mk., 172 Kühe zu 90-120 Mk., 36 Kuh- vicrtel 84—120 Mk., 16 Stiere zu 120 - 124 Mk., 114 lebende Schweine zu 126—128 Mark, 4 geschlachtete Schweine zu 120-122 Mark, 9 lebende Käiber zu 164—176 Mk. Alles per 100 Wo.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.
die bekanntlich mit gesundheitsstörenden Bakterien geschwängert find, nach Art der Menschen des 19. und 20. Jahrhunderts, so wie sie eben beschaffen sind, zu genießen und damit den Keim zu Tuberkulose, Typhus und Cholera usw. zu legen. Nein, das Wasser wird destilliert getrunken und die Lust erwärmt eingeatmet, wodurch nebenbei auch der Schnupfen aus der Welt geschafft wird. Unsere Enkelkinder haben nämlich das Mittel erfunden, die Temperatac auf dem ganzen Erdball gleich zu machen und so dem Wechsel der Jahreszeiten ein Ende zu bereiten. Es herrscht überall das anze Jahr hindurch 20 Grad Wärme, Celsius natürlich, rnn Reauuur ist ja schon verpönt. Die Polargegenden werden bewohnbar und es ist Aussicht vorhanden, daß Deutschland daran denkt, England zuvor zu kommen und am Nordpol eine Kolonie zu gründen. Die Luft wird nach allen Richtungen durchschifft und wem's mit der Elektrischen zu langsam geht, weil da oft angehalten werden muß, fliegt im Ballon durch die Luft. Man unterhält sich telephonisch (ohne Draht) mit Freunden und Verwandten in Amerika, als wenn sie bei uns in der Stube säßen. Ob dann die Menschen zufriedener sein werden als heute? Wir möchten behaupten, daß dies ebensowenig der Fall sein wird.
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* Das Schmierigste und Stinkendste, was es auf der Pebt, ist eine isländische Walfisch-Station. Eine «olcheStation verpestet die Umgegend, je nach der Stärke des Wrndes, auf io und 20 Kilometer Entfernung, das Bceeresgestade ist kilometerweit von angeschwemmtem Aas bedeckt und die Ufer sind von diesem fetten Zeug so glatt, daß man Mühe hat, auf die Strandkiesel zu treten, ohne auszugleiten. Indes eine Walfischfang-Station bringt etwas ein, denn die bis zu 20 Meter langen Walfische bergen Hunderte Zentner Thran, Fleisch und Fischbein. Die Jagd , auf den Wal wird heute ganz anders betrieben, als wie sie
von Fenimore Cooper und anderen Seeschriftstellern geschildert wird. Das Tier wird zwar immer noch harpuniert, aber die Harpune wird aus einer Kanone geschossen, die an Bord eines Dampfers steht. Wenn die Harpune den Körper eines Walfisches berührt, explodiert eine Granate, welche in den meisten Fällen das Tier tötet oder betäubt. Indessen kommt es auch noch sehr häufig vor, daß der verwundete Wal Reißaus nimmt und das durch Harpune und Tau mit ihm verbundene Schiff hinter sich herschleppt. Von der Gewcllt eines solchen Meerriesen gewinnt man die beste Vorstellung, wenn man hört, daß er einen Dampfer von 90 Fuß Länge, 18 Fuß Breite und 10 Fuß Tiefgang, dessen Maschine von 230—250 Pferdekräften mit voller Kraft rückwärts arbeitet, der also eigentlich zwölf Knoten rückwärts machen müßte, mit einer Geschwindigkeit von zwölf Knoten vorwärts schleppt. Mitunter reißt das Tau, ein fühlbarer Verlust; denn es ist aus dem besten Material gefertigt und kostet etwa 650 Mark. Ist der Wal erlegt, so macht sich der Dampfer, falls andere Tiere in der Nähe gesehen werden, sogleich an weitere Beute, und wenn Leute Glück haben, können sie in wenigen Stunden drei oder vier Wale töten. Die toten Wale werden mit Luft vollgepumpt, damit sie nicht sinken, und entweder gleich zur Station geschleppt, oder aber, wenn die Jagd fortgesetzt wird, mit der Fahne der Firma versehen, damit sie nicht von andern Fischern genommen werden. Die toten Wale gehen schon nach wenigen Stunden in Fäulnis über, und deshalb müssen sich die Jäger beeilen, ihre Beute zur Station zu bringen, denn der Thran wird immer schlechter, je länger das Tier tot ist. Mit starken Winden wird der gewaltige Leichnam über einen schrägen Brettcrboden an den Strand und in die Fabrik gebracht, dann löst man die in einer Dicke von 20 Centimetern das ganze Tier umgebende Speckschicht in Streifen ab, hackt diese in Stücke und kocht sie 8—10 Stunden lang in großen Kesseln. Der Rücken
speck enthält 80, der Bauchspeck 30 Proz. Thran. Nochmals wird auch noch das Fleisch eingekocht, das ebenfalls 12—15 Prozent Thran enthält, indessen wird die ganze Gewinnung nur sehr mangelhaft betrieben, und ein großer Teil der Ausbeute geht verloren. Im ganzen giebt es in Island zehn Walstationen, die zusammen 27 Jagd- und 12 Transportdampfer beschäftigen. Im nächsten Jahre soll zu diesen dänischen und norwegischen Gesellschaften auch eine deutsche kommen, deren Leiter, Dr. Paul aus Alt-Pillau, schon seit vielen Jahren für eine norwegische Gesellschaft thätig ist und den Betrieb in Island aus gründlicher, Praktischer Erfahrung kennt. Herr Paul, der Chemiker ist, hofft dann die bisherige Art der Ausbeutung bedeutend verbessern zu können und den gesamtea Thranqehalt zu gewinnen. Der Thran ist aber nicht das einzige Produkt des Wals. Das Fleisch wird nach der Entziehung des Thranes in Viehfutter und Guano verwandelt, und zu Guano werden auch die gewaltigen Knochen des Tieres verwendet. Und daß das sog. Fischbein, welches jedermann bekannt ist, aus den Barten resp. Fang- und Kauwerkzeugen des Walfisches gewonnen wird, braucht nicht erst gesagt zu werden. Um nun eine Idee von dem Umfange und von dem Werte eines Wales zu geben, seien die folgenden Zahlen angeführt. Im Jahre 1900 wurden rund 900 Walfische in Island gefangen und verarbeitet. Sie ergaben 5600 Tonnen Thran, L 350 Kr. — 1,960,000 Kr. Kraftfutter und Guano im Werte von 270,000 Kr., 225 Tonnen Barten, ä 1000 Kr. — 225,000 Kr., zusammen 2,455,000 Kr., was den Durchschnittswert eines Wales auf 2730 Kronen oder rund 3000 Mark bringt. Im Jahre 1901 ergaben rund 1200 Wale: 6700 Tonnen Thran, L 350 Kr. — 2,345,000 Kr., Kraftfutter und Guano im Werte von 420,000 Kr., 300 Tonnen Barten, L 1000 Kr. — 300,000 Kr., zusammen 3,065,000 Kr., im Durchschnitt also 2554 Kronen oder etwa 2800 Mark per Wal.