ist. All Zielscheibe von internationalen Unarten ist er doch wohl zu gut. Die Gefahr, daß sich di« verschiedenen versammelten Truppen mit ihren fremdartigen Elementen selbst in di« Haare geraten, ist eine große, KriegSruhm aber Mt den Chinesen gegenüber kaum ab, da der Widerstand fehlt.
* Parir, 15. Dez. Der Shanghai« Korrespondent der „Tempi" telegraphiert: Ich sprach den Prinzen Tsching, der di« Rückkehr de- Kaiserhof- »ach Peking dementiert. Tsching erklärte, China bezahle dir Entschädigung in Annuitäten, nehme aber keine Anleihe auf.
2 Pari-. Mit dem Orden der Ehrenlegion sind, wie au-Pari- gemeldet wird, eine Anzahl Ru-länder, welche sich bet den Kämpfen in China ausgezeichnet habe», dekoriert worden. Bon Deutschen befinden sich darunter der Ge- sandtschaft-arzt in Peking, Dr. Velde und Oberleutnant Aras Sode», der Führer de- deutschen Detachement- in Peking. Beide sind zu Rittern der Ehrenlegion ernannt worden.
0 D,e Bilanz der Pariser Weltausstellung schließt bei einer Ausgabe von 116V- Mill. Fr. und einer Einnahme von 114,4 Mill. Fr. mit einem Defizit von 2,044,000 Fr., also immernoch günstiger, al« man erwartet hatte.
2 Haag, 15. Dez. Der KönigS-Ehepakt soll zur Vorlage an den Landtag fertig sei«. Der Prinz von Mecklenburg wird Holländer, erhält den Titel „Prinz-Gemahl der Niederlande" — alle- ganz wie einst in England, jedoch kein« Staat-apanagr. Neben der Zivillist« giebt eS in Holland nur das Wittum der königlichen Witwe mit 120 000 Gulden, eventuell eine Thronfolgedotation. Innerhalb der Zivtllistr soll die Königin Wtlhelmina dem Gemahl eine Dotation von 100 000 Gulden jährlich au-setzen. Die Summ« wird für alle Fälle und alle Zeit sichergestellt sein.
D Präsident Klüger hält an seiner Absicht, den Zaren um seine Vermittlung anznrufen, fest. An angeblich „gut unterrichteter Stelle" erfährt di« „Int. Korr.", daß in Paris ein Vertrauensmann de- Grafen Lambtdorff in besonderer Mission eingetroffen ist, und daß von hier au- ebenfalls ein Vertrauter de- Präsidenten Krüger zur Besprechung nach Pari« gehe« wird. Der Zweck der Konferenz sei, im Einverständnis mit der französischen Regierung di« Form fest- zustellr», in der Präsident Krüger au den Zaren dar Ansuchen um Vermittlung stellen soll.
* Wie die „Augsb. Neuest. Nachr." melden. Lat der Konsul des OranjefreistaatS in Augsburg, Herr I. Rsseu- fel-, im Haag mit dem Präsidenten Krüger ein« Unterredung gehabt, in welcher dieser u. a. sagt«: „Meine Aufgabe ist, eine Intervention der europäischen Mächte anzustreden, um dem Blutvergießen und Hinschlachten von Tausenden Einhalt zu thun. Ich habe viel« Kaffernkriege mitgemacht und dachte gegen Barbaren zu kämpfe», aber ich bin überrascht, daß eine zivilisierte Nation barbarischer al- dir Barbaren ist. Wir werden und müssen den Krieg fortsitzen und können e- auch thun, wohl wissend, daß wenn auch noch Tausind« von un- zu Grunde gehen, wir da- Land doch unseren Kindern zu erhalten haben. Wir kämpfen schon seit längerer Zeit mit Metfordgeweheen, die wir den Engländern ad- nehmen. Wir erhalten viel mehr Leben-mittel und Munition, al- wir bedürfen, we-halb wir genötigt sind, dieselben zu vernichten, damit sie nicht de» Engländern in die Hände fallen. Lord Kitchener hat di« Frauen verschiedener Burengeuerale zu sich führen lassen und ihnen gesagt, sie müßten ihr« Männer bewegen, di« Waffen niederzulegen, sonst würde ihr ganze- Eigentum konfisziert und alle- verbrannt werden. Dir Frauen erwiderten dem Lord: „Lieber sehen wir unser« Männer und Kinder al- Helden falle», als daß wir sie überreden würden ihr Vaterland nicht zu verteidigen." Die- veranlaßt« Kitchener unwillkürlich zu dem Au-rus: „Tapfere Frauen!" Wir bekamen bis dato nicht nur keine Unterstützung von Seiten der Großmächte, im Gegenteil, es wurden un-soviel al- möglich Prügel in den Weg geworfen, während de« Engländern au- Europa alle möglichen Zufuhren, als Waffe«, Sättel, Pferde u. s. w. gestattet sind, darf für uns gar nichts ins Land."
* London, 14. Dez. Einem Telegramm drS „Evening
Standard" zufolge, zwang General Kuox im Zusammenwirken mit einer Abteilung von RedderSburg, Dewrt, Stand zu halten. Der Kampf ist in vollem Gange, viele Buren wurden gefangen.
* London, 15. Dez. Die Niederlage des General Clement- bei Novitgedacht hat der Befürchtung, daß der Krieg sich noch sehr lange hivzirhen kann, einen neuen festen Grund gegeben. Daß heute ei« Jahr nach Eintreffen der Nachricht von der Niederlage bei Koleuso die Gefangennahme von beinah« 600 Engländern gemeldet werden wußte, scheint di« Vorhersagungen der größten Pessimisten zu bestätigen. Manche bringen die Niederlage mit Robert'- Abreise in Verbindung. Das Bataillon der Northuwberland- FüsilierS, dal die Niederlage erlitt, scheint da< nämliche gewesen zu sein, dar am 10. Dezember vorigen Jahres unter Gatacce bei Stromberg eins Niederlage erlitt.
* London. 15 D-zbr. Lord Kitchener meldet au» Pretoria vom 14.: Clement brachte seine Streitmacht, ohne Widerstand zu finden, nach Kommando-Neck. SeineBer- lust« sind sehr schwer. 5 Offiziere und 9 Mann sind tot, 18 Offiziere und 555 Man» werden vermißt, darunter 4 Kompagnien Northumberlandsüfiliere.
z XLondon, 16. Dez. Ein Telegramm Ldrd Kitchener» meldet: Bei dem Angriff auf Vryheid am 10. dr. hatten di« Buren 100 Tote und Verwundete. Die Engländer hatten 6 Tot« und 19 schwer Verwundete. 30 Man«, darunter 1 Osfizirr, werde» vermißt. Am 13. ds. griffen die Engländer bei ScheperSneck 600 Buren an und erbeuteten Waffen und Munition. Die Bure« erlitten große Verluste. Bei einem Kampf« im Eastrondistrikte »ahmen di« Buren kürzlich 120 Monn Kavallerie gefangen. Von den gefangen genommenen Northumberland-Füfilieren sind 315, darunter fünf Osfizirr« freigelaffen worden und sind in Rusteuburg eingetroffen.
* London, 16. Dez. Ein Telegramm Lord KitchenerS au» Pretoria von gestern meldet: General Clement berichtet, drei Kompagnien Northumberland Füsiliere hielten sich auf dem Berg solange ihnen die Munition auS- reichte. Dir Buren, welch« den Berg angriffru, zählten etwa 2000 Mann, während diejenigen, welch« ihren Angriff auf da« englische Lager richteten, 1000 Mann zählten. General Clement zog sich in vollständiger Ordnung zurück, mußte aber große Teil« seine» Train» zurücklassin. Die Munition, welch« nicht mitgenommen werden konnte, wurde vttnichtet. All« Engländer hielten sich sehr gut. Ein Burenparlawentär berichtete, ei» Sohn JoubertS sei gefangen und die Verluste der Buren seien sehr groß.
* London, 16. Dez. Lord Kitchener berichtet weiter 'an- Pretoria vom 14. Dezember: General Knox trieb Dewet nordwärts nach Thabanchu und Ladybrand, der Linie, dir von englischen Truppen besetzt war. Dewet'S Streitmacht ist etwa 3000 Manu stark. Dieselbe machte im Laufe de» Tages verschiedene Versuche, mit Hilfe einer von Norden her operierenden Burenmacht die Linie zu durchbrechen. Diese Angriffe wurden abgeschlagen, obwohl es einigen Buren gelang, von Süden her durch die Linie zu kommen. — Zn einer späteren Depesche meldet Kitchener: Beim Passieren der britischen Linie in der Nähe von Thabanchu erlitt Dewet beträchtliche Brr! u sie. Die Briten erbeuteten einen Füufzehupsünder, den dlr Buren ihnen bei Dewet-dorp genommen hatten und mehrere Munition-Wagen. Sie nahmen 22 Manu gefangen; einem Teile der feindlichen Truvprn gelang eS nicht nach Norden durchzukomwen.
0 Wie mau in London die letzte Niederlage auffaßt, zeigt folgende Meldung. Bei der Schlußsitzung iw Unterhaus am letzten SamStag erklärten liberale Abgeordnete, dl« Niederlage d«S General Clement- sei eine der schwersten im ganzen Feldzug». England mit seinen 210000 Mann in Südafrika mach« sich vor der ganzen Welt lächerlich. So ist eS in der That. Und der Fluch der Lächerlichkeit wird «och verstärkt durch dis nicht klein zu kriegende Prahlerei der englischen Hrersührer, di« nach der Reih« schon sämtliche Bvrrngenirals tot oder gefangen genommen gesagt haben und die da- Häuflein Boern nicht vernichten können, ja von diesen noch die schönsten Schläge bekommen. Vom General Dewet schweigen di« Londoner Berichte neuerdings ganz und gar. Man weiß, daß dieser unvergleichliche
General trotz aller «utgegenstehenden Schwierigkeiten de» Kaledonfluß, der die Grenze zwischen dem Oranjesreistaat, dem Basuto und dem Cvylaude audrerseit- bildet, überschritten hat. Wie wäre e-, wen» Dewet von den Kapholländern die erwünschte Unterstützung erhalten hätte und nun mit einem starken Heere den Engländern gegrnübertreten könnte. Lord Kitchener steht e- wohl bereit» «in, daß er mit seinem 210,000 Mann starken Heere die Boern doch noch nicht überwältigen kann, er fordert dringend Verstärkungen. Leute, dir eben erst ruhebedürstig den Kriegsschauplatz verlassen haben und in die Heimat zurückgekehrt sind, werde» gezwungen, auf» Neue nach Südafrika zu gehen. Die übrigen seit Jahresfrist den Kriegt strapazrn auSgesetzten Leut« sind vollständig marode und entkräftet. Ein Zusammenbruch der britischen Arme« in Südafrika ist daher mit Nichten ausgeschlossen.
* Wie au» London berichtet wird, haben die Nachrichten von der allgemeinen Offensive der Buren und der Niederlage am MagalieSberg eine Aufregung hrrvorgerufen, wie sie seit den Tagen von Ladysmith nicht mehr dagrweseu ist. Man erwartet im britischen KriegSamte sehr groß« Verlustlisten und nimmt an, daß die Rorthumberlaud-Füfilier« gefangen genommen wurden. Sin plötzlich einbrruseuer Ministerrat soll di« sofortig« Bereitstellung aller verfügbare» Reserven angeordnet haben.
* Petersburg, 14. Dez. Tie Antwort de» Grafen Bülow an den Abg. Hasse im Reichstage beschäftigt heute fast olle Blätter. Di« „deutsche Petersburger Zeitung" findet, daß Bülow in seiner zweiten R»de ebensowenig wir in der ersten den Beweis erbracht hat, daß der Empfang Krüger» Deutschland habe schaden können.
D Die russische Regierung hat den Soldaten, die jetzt in die Heimat entlassen werden solle», „gestattet", in der Mandschurei zu bleiben, sich dort ansässig zu machen und an de« Eisenbahnarbeiten trilzunehmen. Et geht nicht» über di« Selbstlostkkrit der rusische« Regierung, die sogar auf Zahlung einer Kriegskostenentschädigung seiten» China- Verzichten will,' weil so am schlagendsten bekundet werde, daß Rußland tatsächlich für di« Niederwerfung der Aufrührer sein« Truppen zur Verfügung gestellt Hab«. China soll nur de« gesamten, während der Wirren an der mandschurischen Bahn entstandenen Schaden ersitzen und di« Kosten der Wiederherstellung vergüten.
*Konstantiuopel, 14. Dez. Aus zuverlässiger Quelle wird gemeldet, daß dir russische Flotte in den chinesischen Gewässern eine ansehnlich« Verstärkung erfährt. Di« im Mittelmeer befindliche Flotte geht zwischen Weihnachten und Neujahr dorthin ab. Zwei Panzerschiffe, vier TorpedobootSzerstörrr und zwei Kanonenboot« folgen Ende Januar nach Ebiua nach.
* Au» Peking meldet man dem Lok.-Anz.: Die Russen kauften 450,000 Zentner Reis. Sie verteilten dir Hälfte umsonst unter arm« Chinesen und gaben ihnen die andere Hälfte zum billigsten Preise ab.
* Ka «tou, 14. Dez. In der Nähe von Tschrklon wurde eine Dschunke von Seeräubern angehalten und um 3000 Dollar beraubt. Di« Piraterie und da» Räuberunwesen Nehmen sehr überhand. Das Reisen in Kwangsi und in Kwaulung ist sehr unsicher. Di« Polizei ist anscheinend außer Stande, die Ordnung wiedrrherzustelleu.
* Kapstadt, 14. Dez. Wie di« südafrikanische Press«
witteilt, hat der englische General Bruce Hamilton in Vrutersburg (Oranje-Freistaat) folgend« Bekanntmachung erlaffen: Di« Stadt BenterSburg ist zum größten Teil, niedrrgebrannt und aller Lebensmittel entblößt worden; alle Farmen der Umgegend sind zerstört worden als Strafe für die wiederholten Angriff», welche Bnrenhausen aus di« Eisenbahn in der Nachbarschaft, gemacht haben. Die im Ort« zurückgrlossinen Weiber und Kinder der Buren mögen sich an L tztere um Nahrungsmittel wenden, fall» sie nicht sterben wollen, denn von der Bahn au» werden kein« Nahrungsmittel hiugesandt werden! Bruce Hamilton, General- major. ^
* (Hoizpreisr ) Im K. Revier Dornstetteu kamen
am 6. Dez. 1900 zum Verkaufe: 850 Fm. normale» Langholz, 310 Fm. Ausschuß. Erlös 1. Kl. 123 °/o. 2 Kl. 130 3. Kl. 133 °/o, 4. Kl. 130 o/o, 5. Kl. 120°/«,.
Verantwortlicher Redakteur: W. Nieter, Altenstetg.
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Altensteig Stadt.
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am Mittwoch de» TS. Dezbr.
nachm. 3 Uhr
auf hi»s. Rathaus au- Stadtwald Hagwald Abt. 10 Salbenhütt« und Abt. 8. Engrwald:
496 St.taun. Langholzmit153,8Fm. 632 . Baustangen I. Kl.
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139 „ Hagstangen III. u. IV. Kl. 67 „ Hopfenstauen l. u. II. Kl. 54 Rw. tanu. Prügel (Papierholz) 38 „ „ Anbruch
14 „ „ Rei-prügel.
Den 12. Dez. 1900.
Stadtschnlth.-Amt:
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Höttelfingen.
7'"' „--Md.
Am Freitag den 21. Dezbr. ds. As.
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auf die Vizinalstraße» hies. Markung resp. auch auf Schernbacher Markung — Göttelfingen—Omersbach, — Göttelfingen— Besenfeld—Hochdorf — auf hiesigem Rathaus auf 3 oder weitere Jahre in Accord vergeben werden.
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