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zu Zeit auf seinem Balkon erscheinenden werten Gast« mit kleinen Burenfähnchrn zu. Die Osfiziösen, die von den französischen Burenenthusiastrn mit Pharisäermiene immer verächtlich sprachen, werden Mühe haben, die Kundgebungen Le- deutschen Volker zu verkleinern und umzudeuten.
^ P a r i r, 7. Dez. (Senat.) Dar Haus nimmt die Beratung de« Gesetzentwurfs betreffend di« Vermehrung der Flotte auf. Der Marineminister tritt für di« Vorlage ein und erklärt, die Regierung sei, all sie di« Vorlage einbrachte, von keinerlei AngriffSgedauken gegen irgend ein« Nation beseelt gewesen. Sie habe sich nur von dem Wunsche leiten lassen, für Frankreich- eigene Sicherheit zu sorgen. Der Minister verbreitet sich über die Nützlichkeit der verschiedenen Schiff-gattungen, weist die Notwendigkeit von Panzerschiffe» »ach, di« den feindlichen Geschwadern eine Schlacht liefern, die Häfen bombardieren, die Truppen- Landung schützen und die Küsten verteidigen können. Redner erinnert an den spanisch-amerikanischen Krieg und fragt sich, war wohl geschehe» wäre, wenn Cervrra»' Geschwader di« Häf-n der Vereinigten Staaten bombardiert hätte. Ein Kaperkrieg sei ohne Geschwaderkrieg unmöglich. Der Vergleich der französischen Panzerschlff« mit denen der Auslandes falle zu Gunsten der erster«» aus. In Deutschland und England vrrnachläjsige man zu sehr die Stärke einer Panzerung in der Hoffnung, dadurch eine größer« Geschwindigkeit zu erzielen. Auch die gepanzerten Kreuzer seien den entsprechenden Schiffen deS Auslandes überlegen. Der Minister schließt: Wir sind eine Demokratie, dis keinen anderen Wunsch hegt, alt mit de» Nachbarvölkern in Frieden zu leben. Wir werden stark genug sein, daß niemand daran denkt, u»S anzugreifen. (Beifall.) Die Generaldebatte wird damit geschlossen und die Sitzung aufgehoben.
* Haag. 6. Dez. Die erst« Kammer nahm heute end- giltig dir Unfallversicherung an.
* Haag, 6. Dez. Der Extrazug de- Präsidenten Krüger traf mit einer halben Stund- Verspätung gegen halb 4 Uhr hier ein. Tin Frauenchor, unter Richard Ho!»' Leitung, sang Psalm 72. Im Wartesalo», wo nur der Grmeinderat und Wenige Honoratioren zugelassrn waren, begrüßten der Bürgermeister und Vorstand der südafrikanischen Vereinigung Krüger.
U Utrecht, 7. Dez. Bei dem Einlaufen des Zuges mit dem Präsidenten Klüger war eine ungeheure Menschenmenge auf dem Bahnhof versammelt. Sie drängte so stark nach dem Wagen deS Präsidenten, daß die Vertreter der Behörden sich nur mit Mühe einen Weg bahne« konnten. Alle Korporationen der Universität waren mit ihren Fahne« anwesend. Der Bürgermeister und der Rektor der Universität hielte» Ansprachen. Krüger erwidert«, er könne keine Worte finden, um seinen Dank für »inen so warmen Empfang aurzudrücken.
* London, 6. Dez. (Aus dem englischen Oberhaus.)
Bei der Debatte über di« Adresse auf di« Thronrede erklärt Lathorn, die Regelung der südafrikanischen Angelegenheit, durch die für Aufrichtung der festen britischen Herrschaft Sorge getragen werde, könne zufriedenstellend sein. Kimber- ley weist aus dis plötzliche Auslösung deS Parlaments hin und sagte, er setze voraus, die Regierung habe damals den Eindruck gehabt, daß der Krieg in Südafrika thatsächlich beendigt sei. Aber die jetzigen Umstände ließen diese Voraussetzung als ungerechtfertigt erscheinen. Die Thronrede sei äußerst kurz, da« Parlament habe aber das Recht, genauere Auslassungen über dis Politik der Regierung bezüglich Südafrikas zu erwarten. Der Krieg nähere sich offenbar noch nicht seinem Ende, die Feindseligkeiten hätten im Gegenteil in letzter Zeit zugenommrn und einen bedenklichen Charakter angenommen. Sehr unangenehm hätten auch die Meldungen über die grausame Behandlung der Buren berührt. Er habe zur Menschlichkeit Robert» volles Vertrauen. Er sei, dis er erst von maßgebender Seit« Auskunft erhalten, nicht geneigt, jenen Meldungen zu glauben, doch wünsche er zu erfahren, wir weit dar strenge Verfahren überhaupt unvermeidlich war. ES käme vor allem darauf an, daß der Krieg nach Beendigung möglichst wenig Erbitterung zurücklassr. Bezüglich der Lage in China hält der Redner dafür, daß die Mächte sich so gut verständigt hätten, wie dies unter so schwierigen Umständen man vernünftigerweise erwarten konnte. Der Abschluß des englisch-deutschen Abkommen« habe ihn mit Genugthuung erfüllt, er hoffe jedoch nicht, daß dieses Abkommen einen Plan der Expedition nach dem Innern Chinas rinschließe, um dort den Kaiser und dir Kaiserin von China gefangen zu nehmen und solche Unternehmen noch länger htnzuzrehen als Mn Krieg in Südafrika. Premierminister Salisbury pflichtet in dem Ausdrucke der Bewunderung für die ausgezeichnete Thätigkrit der britischen Truppen unter Führung Roberts und Kitchener» bei, sprach jedoch sein Bedauern über die großen Verluste an Menschenleben au». Kimberley habe ihn gefragt, ob e- möglich sei, etwas zu thu», war die den Guerillakrieg Führenden veranlass-« könnte, die Waffen niederzulrgen und dir Haltung friedlicher Bürger anzuurhmrn. Glaube Kimberley denn, daß England alle gebrachten Opfer vusgeben und -ine Art Unabhängigkeit geben wolle? (Kimberley unterbrechend: Das würde ich über alle- bedauern.) Was sei dann auf K mbcrltyr Aeußerung zu geben, denn de« einzige, was diese Guerillas befriedigen könne, sei die Wiederherstellung einer Art von Unabhängigkeit. Das könnte nicht geschehen. In dieser Hinsicht sei die Politik der Regierung obsolut unv-räul ert. Die Posilion einer britischen Kolonie mit eigener Verwaltung wünsche dir Regierung dem Volke anzubirten, Wenn es bereit sei, dieselbe anzunehmrn. Er wlss- nicht, wie lange die» dauere, eS könnten Jahrs sein, es könnte auch eine GenEtiön darüber hingehen. Diejenige», dir den Kamps foristtzten, tragen die Verantwortlichkeit für das unaurbleiblichr Ende.
Sie verzögerten die Gewährung von wertvollen Privilegien, dt« di« anderen weißen Unterthane« der Königin genießen. I« länger sie di« Annahme der Privilegien verweigerten, umso länger würde di« Gewalt in Anwendung bleiben und di« Wohlthot vollständiger Freiheit zurückgehalten. England könne niemals erlauben, daß auch nur ein Stückchen Unabhängigkeit bleibe, aber wenn die Regierung einer Haltung sicher sei, ähnlich der von de» anderen Kolonie» eingenommenen, dann könne sie keine bessere Genugthuung haben, als di« Buren als glückliche und zufrieden- Bewohner des Landes zu begrüßen, dar eine der schönsten Juwelen in der Krone der Königin bilde.
ff London, 7. Dez. (Unterhaus.) Cranbsrn« erklärte, die Aun'xiou von Transvaal und de» Oranje-Freistaats sei keiner fremden Macht notifiziert worden. Man habe die Präzendenzfällr näher untersucht, aber nicht fest- ftelleu können, daß die Notifizierung notwendig sei oder daß di« Anerkennung einer Annexion seiten- einer fremden Macht von irgend einer formellen Notifizierung abhäuge.
X London, 7. Dez. Nachdem heute dem Parlament zugegangenrn NachtrsgSetat verlangt dir Regierung zur Deckung der Ausgaben für dir in Südafrika und China stehrnden Truppen 16 Mill. Pfund Sterling. Da- Rruter'schr Bureau meldet au- Wor erster vom 6. Dez. über den Afrikanderkongreß folgendes: Chronwight Schreiner sagte in einer heftigen Rede, eS sei unmöglich, di« Stellung Englands gegenüber Südafrika zu rechtfertigen. Bei dem Einfall« Jamesons seien die britischen Staatsmänner Werkzeug« der Kapitalisten Englands gewesen. Jetzt Wirde von de» englischen Soldaten mit Unmenschlichkrit und Barbarei Krieg geführt, welcher die zivilisierte Welt in Siaunen fetzt.
* Nach dem amtlichen Berichte über die englischen Verluste in Südafrika büßte« die Engländer bisher 49,278 Tote, Verwundete und Gefangene ein. Ja dieser Aufstellung find dir Kranken in den Hospitälern nicht mit inbegriffen.
* New-Jork, 6. D«z. Dar Repräsentantenhaus in Washington bat die Armeevorlaa« angenommen.
* Stuttgart, 4 Dez. (Schlachtviehmarkt.) Preis
für */z Kgr. Schlachtgewicht: Ochsen 70Pfg, Farren 53 bis 54, 50—52 Psg., Kalbeln, Kühe 60—62, 54—60 und 50 bi» 54 Psg,. Kälber 64—70, 60-64 und 54-60 Psg., Schweine 61—63, 50—61 u. 54—60 Psg. Verlauf deS Markte« : Mittlerer Markt.
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