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Steward und ein Mann wurden gelötet, Paget und rin ander« Oifizier und 5 Mann schwer verletzt. Ein Ingenieur mit 10 Mann geriet in Grfangenschast.
* Kopenhagen, 11. Okt. Der dänische Minister de« Äußern hat bei der englischen Regierung wegen Aur- weisung einiger Dänen aus Transvaal protestiert und Ent- Wdigung sür di« AuSgewiesrnen verlangt.
* Madrid, 10. Okt. Offiziell verlautet, in Lerida (Katalonien) seien bei einem Schlossermeister Goya 607 RemingtoN'Gewehre, 40 Beyounette und Maschinen zur Flinten-Fabrikation entdeckt worden. Gi,ya und andere Aarlisten wurden verhaftet.
* Vor einem Jahre hat der Krieg in Südafrika seinen Anfang genommen. Am 11. Okt., um 5 Uhr abends, war di« Frist der Ultimatum» der Tranlvaalreginung abge- Mfrn und die Burrntruppen setzten sich gegen die Grenze in Brvegung. Am 12. Okt. betraten die Buren im Osten Nie im Westen «nglischeS Gebiet, und bald begann die K.ihe ihrer glänzenden Erfolge, di« einen förmlichen Zu- ftwmnbruch de» militärischen Ansehens der englischen Armee bedeutet««. An den festen Stellungen der Engländer versagte indrsseu die Kraft der Buren, und mir der Ankunft d«r FeldmarschallS Lord Roberts und unter dem Druck der gewaltigen britischen Uebermacht trat «in Umschwung « den kriegerischen Vorgängen ein, der mehr und mehr zu einer völligen Auflösung des BurenheereS führte. Der Mangel einer einheitlichen Führung, die beispiellose DiS- Mnlofigkrit der Buren traten offenkundig hervor. TS mr kein Hallen mehr. Aber die Erwartung, daß der Krieg
der Einnahme von Pretoria zu End« sein werde, hat ßch nicht erfüllt. Und auch heute, »ach 12 Monaten, ist n den Engländern noch nicht gelungen, den Widerstand d«r Buren völlig zu brechen. E< find zwar nur noch schwache, zerstreute Guerillabanden, die im Felde stehen, ich» das Kämpfen dauert fort und dürft« auch in absrh- danr Zeit noch nicht sein Ende finden. Freilich ist der «igentlrche Krieg vorbei. Die Engländer haben ihr Ziel «rreicht: di« beiden Freistaaten sind dem englischen Reiche «inverleibt worden. Ein tapfere-, freiheitsliebendes kleine- Volk hat seine Unabhängigkeit ringebüßt. Di« Engländer glaub«« Recht und Gerechtigkeit auf ihrer Seite zu haben; aber di« nichtenglisch« Welt denkt darüber auch heut« »sch anders.
Handel und Verkehr.
* Alten steig, 12. Okt. Der N tzt« MittwochSviehwarkt war von 127 Paar Ochsen und Stieren, 63 Stück Kühen and 56 Stück Jungvieh befahren. Gegenüber d«m l«tzt«n Markt war die Zufuhr schwach; die Ursache ist darin zu suchen, daß gleichzeitig in Calw rin Viehmarkt stattfand. Bei etwa- weichenden Preisen entwickelte sich ein ordentlicher Handel in Ftttvirh, auch Zugstirre wurden aufgrkauft besonders von einem Berliner Zuckerfabrikbrsitzer. In Nutz- mid Jungvieh war der Umsatz belanglos. — Auf dem schweinemarkt herrschte lebhafter Handel, die Zufuhr war rasch abg'setzt, wa» bei der großen Kartoffellernte nicht zn verwundern ist.
* Altensteig, 10. Okt. Auch in unserer Gegend wird jrtzt dar Obst, dar besonder- auch in den Waldgemein- d«n reichlich vorhanden ist, von den Bäumen entfernt. Für Mostobst wrrden hier p. Ztr. 180 bi- 2.— Mk., für ge- brochenkS Obst 2 20 bis 2 70 Mk. bezahlt.
* Tübingen, 10. Okt. (Obstmarkt.) Auf dem heutigen Obftwarkt waren ungefähr 600 Säcke Mostobst zugeführt.
Birnen kostete» Mk. 2,80 di, 3,60, A.pfel Mk 3,10 bis 3,50 und gemischte- Obst Mk. 3 30 pro Zentner.
* Stuttgart, 10. Okt. Er wurden am Nordbohn- hof heute Mostöpfel zugesührt: 2 Waggon- au- Württemberg, Preis pro 10,000 Kilogramm 520—540 Mk., einer au- Beyern 530 Mk.. 1 Waggon au- der Schweiz 500 Mark, zusammen 4 Waggonladungen. Verkauf im Kleinen dir 50 Kilo 2,60 Mk. bi- 2,90 Mk.
* Stuttgart, 11. Okt. (Obstmarkt auf dem Wil- hrlmsplotz.) Zufuhr 6000 Ztr. Mostobst. Preis pr. Ztr. Aepfrl 2 60 bis 3.— Mark, gemischte- Obst 2.40 bis 2 60 Mark.
^ Ludwigsburg, 9. Okt. (Obstmarkt.) Zufuhr an Mostodst ca. 850 Ztr. Prei- p. Ztr. 2.50—2.80 Mk.. Tafel- äpfel kosteten 4.50 bi» 6.— Mk.
* (Weinpreise vom 9. bi< 10. Okt.) Di« fast überall begonnene Lese schlägt meisten- vor. Di« Qualität wird dem 95er in nicht- uachstehen. Klein-Bottwar. Lese in vollem Gang. Qualität recht gut, Quantität schlägt vor. Bis jetzt Käufe zu 170, 168, 160 und 150 Mk. per 3 Hl. Heute «in Kauf zu 148. — Beilstein. Heutig« Preise 120—125 Mk. per Eimer. Lese dauert voraussichtlich bir nächsten Montag. — Hohenhaslach. Quantität schlägt vor. Gewicht von gewischtem Gewächr nach Oechsle 85°. Preise sinken. Heut« verkauft zu 135—142 Mk. P. 3 Hl. Noch viel Vorrat hochfeiner Rotweine. — Besigheim. Lese wird am Freitag beendigt. Käufe zu 105, 110,115, 120, 125, 132, 140 Mk. P. 3 Hl. Viele- verstellt. — Walheiw. Ende der Woche kann Wein gefaßt werden. Zu 115—125 Mk. ziemlich viel verkauft. Noch viel Vorrat. — Böunigheim. Verkauf lebhaft zu 85—87 Mk; viel Vorrat. — Gemmrigheim. Qualität recht gut. Preis« zu 100—110 Mk. p. 3 Hl. — Neckarwestheim. Rote-Gewächr, Preis« zu 105, 110, 115, 120 Mk. p. Eimer. — Hausena. Z. Lese in vollem Gang, verschieden« Käufe abgeschlossen zu 90 und 100 Mt. p. 3 Hl., einig« ohne festen Preir. — Cleebronn. Lese in vollem Gange. Quantität schlägt vor. Verkauf geht, da Qualität gut, lebhaft zu 100 Mk. P. 3 Hl. Einzeln« Käufe zu 98 Mk. — Nordheim b. Heilbronn. Lese in vollem Gang. Qualität besser als erwartet, kommt dem 93er gleich. Preise zu 120 bis 130 Mk. pro 3 Hl. — Dürrenziwmrrn. Verkauf lebhaft zu 110—115 Mk. pr. 3 Hl. — Lese allgemein begonnen, Qualität nach dem Ergebnis der Frühlrs« sehr gut. Quantität schlägt viel vor.
In dm Wirren in Ghina.
* London, 10. Okt. Wir aus zuverlässiger Quell« verlautet, hat Salisbury formell seine Zustimmung zu der deutschen Note vom 1. Oktober erklärt. Der britische Gesandte in Peking ist bereit- demgemäß mit Weisungen versehen worden.
* London, 11. Okt. Dar Reutersch« Bureau meldet au» Peking vom 8.: Ein kaiserliche» Edikt ist erschienen. Dasselbe befiehlt di« sofortige Hinrichtung Kangys, Tschaotschu- tschioo» und der anderen au dem Ausbruch der Box-rbr- wegung beteiligten hohen Beamten und verbannt den Prinzen Tua» zur Arbeit an der Poststraß« von Kaschgarien. Prinz Ai und Herzog Thailau werden zu lebenslänglichem Ge- fängniS verurteilt.
* Bei der Einnahme von Tientsin stieß die aus verschiedenen Kontingenten zusammengesetzt« Sturwkolonne vor dem Stadtthore auf rin«n stark befestigten Vorbau. Di«
50 bis 60 Fuß hohe Stadtmauer schloß ein Erklimmen derselben au». Um aber bi-vor das Thor zu gelangen, mußten eine Brücke und rin völlig unbedeckter Platz genommen werden. Trotz de, Feuers der Chinesen von den Mauern herab avancierte ein Trupp jopan«sischer Sappeure, um Häklein« Fort an dem Thorr zu sprengen. Dreimal wurd« die Zündschnur durch die Kugeln der Chinesen zerrissen und jedr-mal hatten di« Japaner den Mut, dieselbe von neuem anzuzünden; als aber auch ein vierter Versuch vereitelt wurde, stürzte sich ein Sopeur mit Todesverachtung auf di« Mine und hielt ein brennendes Zündholz unter dieselbe. Er opfert« sei« Leben mit Vorbedacht für seine Kameraden. Sofort erfolgte ein« heftige Explosion, aber der heroisch« Japaner war in Atom« zerblasrn.
* Das Reutersche Bureau meldet aus Tientsin: Der Marsch der Expedition nach Paotiugfu ist auf Freitag festgesetzt. Da» Expeditionskorps, 7000 Mann stark, ist aus Deutschen, Engländern, Franzosen und Italienern zusammengesetzt.
* Ti« ntsin, 9. Okt. Gestern wurd« folgender Brigade- befkhl au»geg«ben: Feldmarfchall Graf Walderse« hat am 27. September den Oberbefehl über die verbündeten Truppen in Petschili übernommen. Bei der Befehl-Übernahme äußeiO er sich wie folgt: «TS erfüllt mein Herz mit Stolz und hoher Freude, daß ich an die Spitze so ausgezeichneter Trippen gestellt bin, di« schon rühmliche Beweise ihr», Heldenmutes gegeben haben. Wohl wissend, daß ich mit einer schwierigen Aufgabe betraut bin, habe ich die feste Ueberzeugung, daß «S mir schnell und sicher gelingen wird mit Hilfe dieser bewährten Truppen da< mir gefitzte Ziel zu erreichen, jrtzt, da diese Truppen unter einem eivzigen Führer vereinigt sind/
* Au- Hongkong meldrt dar Reutersche Bureau: Den B Hörden soll dir Mitteilung zugegaugeu sein, daß der allgemein« Aufstand in den südlichen Provinzen iw November zum Ausbruch kommen werde. Die gegenwärtigen Anzeichen deuten auf die Wahrscheinlichkeit hin, daß sich di» Lage ähnlich dem Boxeroufstand im Norden entwickeln werde.
* Hongkong, 9. Oktober. Alle weißen britischen Truppen einschließlich der Hongkouger asiatischen Artillerie wurden plötzlich au« unbekauntem Anlaß hierher zurückberufeu.
* Die amerikanische Bibelgesellschaft hat von ihren Agenten in Shanghai dir Namen von 66 Männern, 73 Frauen und 39 Kindern der protestantischen Mission-geseL- schäften erhalten, von denen 11 Männer, 19 Frauen und 13 Kuder sicher getönt worden sind, während dvS Schicksal der Ü brigen noch zweifelhaft ist, doch dürften auch von düsen nur sehr wenige entkommen fei».
Vermischtes.
* Die Fortschritte de» Deutschtum- in Posen dokumentieren sich recht augenfällig in einem Au-Hang, den ein euf der Fischerei daselbst wohnender Schlächtermeister dieser Tage bei der GeschäftSüdernahme an seinem Schaufenster anbringen ließ; er lautet nach — einer Abschrift — buchstabengetreu wie folgt:
Den G-eerten Publikum caige ich ergebenst mit da- ich dcS Fleiß und Wurßt w^reu Geßewt iberoomeu chabe. Wyrt dar «rßt renowiert uno bi» Sonaben grßlosen
Hochachtung»—
wol
R.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.
Altensteig Stadt.
Geschiiftshans- Uerkauf.
Dir Erben der verst.
Alexander Locher Kaufmanns-Witwe hier
verkaufen auf dem hiesigen Rathaus zum erstenmal am
Mittwoch den 17. Okt. d. Js.
nachitiags 3 Uhr
und zum zweiten- und unter Umständen letztenmal am Samstag de« 20. Okt. d. Js.
nachmittag« 3 Uhr Geb. Nr. 62 1 a 67 gur ein 2stock.
Wohnhaus 55 „ Hofraum Parz. Nr. 9 30 „ Gemüse
garten beim HauS am Marklplctz in der oberen Stadt i
» „ 1062 4a04 gm Gemüse
garten mit Gartenhaus » „ 106113 a 92 gm Gras-u.
Baumgarten indrrHalde. dem Wohnhaus wird seit Jahren ein kaufmännische- Geschäst (Spezerei) betrieben. Da» Warenlager und die Ladeneinrichtung können witerworbrn werden.
Kauf-liedhaber — auswärtige mit odrigkeitl.Berwögen-zeugni- vei sehen sind ringeladen.
Den 12. Oktober 1900
Ratsfchreiberei:
Stadtsch. Welker.
Aus
vielen
Alteirfteis
Fahrnis Versteigerung.
In derNachlaßsach« derKaufmcmnS-Witwr!
Am«rlie Äscher vsir hiev
kommt dir vorhandene Fahrnis dem Anträge der! Erben gemäß im öffentlichen Ausstreich zum! Verkauf und zwar am !
Dienstag den 16. Oktober ös. Js. !
von vormittags VsS Uhr an:
Gold und Silber, worunter 1 goldene Taschenuhr mit Kette, 1 Armspange mit goldenem Schloß, Bücher, Frauenkleider, Betten, Leinwand, Matratzen und Küchengeschirr.
Mittwoch den l7. Oktober ds Js.
von vormittags /zS Uhr an:
Schreinwerk, insbesondere 1 Sekretär, 1 Weißzeugkasten, 3 Kleiderkästen, 3 Sofa, Faß- und Bandgeschirr, worunter I Faß, ca. 140 Liter haltend, allerlei Hausrat, Feld- und Handgeschirr, Brennholz, 1 Vorrat Kohlen und 1 Brückenwage.
De» 12. Oktober 1900 StMSNM Btck.
ochttjMtMttüß.
Zur Feier unserer ehelichen Verbindung beehren wir uns Verwandte, Freunde und Bekannte auf
Dienstag de» 16. Oktober ds. Js. in das Gasthaus zum „Löwen" in Simmersfeld
L? freundlichst einzuladen.
Sohn de» Joh. Georg Stieb in Beuren.
Tochter de- Christian Bächtl« ia Oberweiler.
Kirchgang um 11 Uhr in Simmersfeld.
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stört das Dlüoic dsr LsrtliolistsL Wien. Darum, zuuzo Dauskrausu, Littet DuvL vor riu LäuÜAsm Dausxuts, »vor usluut das oiurizs Nittel, das KrüudlioL und aut lauAö kilkt:
Dr. VLornxson's Lstksnpulvsr, Llarlrs 8eliwuu. HlsiuiAsr PavriRant:
Lrnst SisAlin, Düsseldorf.
In Altensteig zu haben bei Pauline Buod und I. Wurster.
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