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der Müssen nicht« bei. Man heißt sie darum mit Recht di» „Güter der toten Hand."
* London, 3. Okt. Ein« Depesche von Lord Robert« au« Pretoria vom 2. d«. meldet: Ein Convoi von 22 Wagen, der unter Eicorte von 60 Mann Kavallerie nach Vryheid ging, wurde gestern von 140 Bure« bei DejagerSdrist an- gegriffen. 12 Mann entkamen. Natalfreiwillige sind ab- gksandt, um in Erfahrung zu bringen, wa« au« den übrige» geworden ist. In der letzten Nacht brachten die Buren einen Eisenbahnzug bei Panstation zum Entgleisen. Im Huge befanden sich 3 Kompagnien von der Coldstreamgarde und andere Truppen. 5 sind tot, 1 Offizier und 13 Mann
verwundet.
* London, 3. Okt. Nach einer Meldung der „Daily Mil" au« Maritzburg machten die Buren «inen plötzlichen Anfall in da« nördliche Natal und nahmen einen Train. Zwei Koffern wurden dabei gelötet und mehrere Natalsche Freiwillige schwer verwundet, während andere gefangen ge- uowwt» wurden. Man war gerade im Begriff, die Nalalschen Freiwilligen in ihre Heimat zu schicken. Die« ist jetzt auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
* Die Kosten de« südafrikanische» Kriege« liefern bei dem fitzt in England lobenden Wahlkampfe der Opposition ,jn unerschöpflicher Thema und ein« scharfe Waffe gegen da« Toiy-Ministerium. Bi« August beliefen sie sich schon auf 69.323,000 Psd.St., also auf rund 1,400,000,000 Mk., uad dabei war noch gar nicht abzusehen, wir hoch sie weiterhin steigen werden. Im Oktober vorigen Jahre« glaubt« Schützsekretär Htckr-Beach, mit 10 Millionen Pfund aul- ksmmen zu können. Im Februar aber mußte er schon 13 Millionen Pfund nachfordern. Später wurden Schatz- amtinoten in Betrage von 30 Millionen Pfund ouSgegeben, welche Anleihe, da stk zu 98^2 au-geqeben wurde, 29,550,000 Pfd. St. «inbrachte. Und schließlich wußte im August noch «ine Anleihe von 1,313,000 Psd. St. auf den Markt gebracht werden. Bi« Anfang August hatte also, wie ein Redner der Opposition erklärte, der Krieg England ruud 2000 Psd. St. gekostet für jeden Buren, der iw Felde stand. Bi« Ende de« Kriege« rechnet man auf 100 Mill. Pfd. St. (2000 Mill. Mark), da zu de» eigentlichen Kriegslasten noch di« Kosten der „Beruhigung" de- Lande«, der englischen Garnisonen, die monatelang in Südafrika bleiben müssen, u. s. w. hinzukommrn werden.
* Port-Said, 4. Okt. Infolge de- Stranden« beim Norfolk in Virginia kommenden Dampfer« „Emir" liegen im Kanal 10 Schiffe fest, darunter mehrere Post- dampfer.
* Die Niederlage der Amerikaner auf den Philippinen, worüber wir berichtet haben, ist die schlimmste seit Beginn der Krieger, u«A die Nachricht hat in Washington die größte Bestürzung hervorgerufen. Wie der amerikanisch« Höchst- lommandirrende General Mc Arthur kabelt, ist da« 29. Zvfünterierrgimrnt bei dem Marsch« von Torrijo» nach Santo Cruz in einen Hinterhalt geraten und hat außer Mreichen Toten 53 Gefangene ringedüßt, unter Letzteren Kapitän Shield«, der verwundet in dir Hände der Philipiuo« fiel. General Mc Arthur läßt die Philipino« durch zwei Kompagnien des 38. Regiment« verfolgen, in der Hoffnung, sie zu überholen und dir Gefangenen zu befreien.
* AuS Kapstadt, 10. September, wird geschrieben: Kapstadt beherbergt jetzt auch viele Deutsch«, di« au« dem Transvaal ganz völkerrechtswidrig au-gewirsrn wurden. AuS dem kleinen Städtchen Standerton in Transvaal sind z. B. acht Deutsche au-gewiese», di« glücklich noch genügende Mittel fanden, um, nachdem sie Beschwerde bei dem deutschen Konful eingrreicht, dir Heimreise antreten zu können. Vielen der AuSgewirsenrn fehlen aber die Mittel zur Heimreise, und nur der angestrengten Privatwohlthätigkeit der Deutschen am Kap ist es bisher einigermaßen möglich gewesen, für so viele ein vorläufige«, notdürftige- Unterkommen zu finden. Die Behandlung dieser AuSgewiesrnrn unterwegs hieher über- trifft alle« Maß. So wurde mir u. a. rin Fall erzählt, daß einer dieser Unglücklichen sechs Tage ohne Nahrung zubringen mußte. Di« Behandlung der bei Uebergabe de« BurengeneralS Prin«loo Gefangenen, die, wie Vieh zusammen- gedrängt, in offenen schmutzigen Biehwaggon« in der Hitze
de- Tage- und der Kälte der Nacht mehrere Tage lang stihmd die Reise di« nach dem Kap aujhalten mußten, war so, wie man sie vom englischen Militär kaum anders erwartet hatte. Wer aber gesehen hat, wie ermattet die Greise unter diesen Gefangenen bei ihrer Ankunft in Kapstadt da- hinsankrn, wo sie di« übliche Verhöhnung de« berüchtigten Pöbels in Kapstadt zum Schluß noch zu ertragen hatten, der kann den Anblick, der gegen alle menschlichen Gefühle angeht. nicht vergessen.
* Daily Telegraph meldet Loreuzo-Maique« v. 2. Okt.: Die niederländisch-südafrikanische Bahn von Komatipoort führt jetzt die Bezeichnung ReichSmil.tärbahn.
* Johannesburg, 28. Sept. Der Militärgouverneur benachrichtigte da- Haupiquartier, er habe Veranstaltungen für die Rückkebr von Flüchtlingen, je 3000—4000 wöchentlich vom 10. Okt. ob getroffen.
* Bloemfontrin,3. Okt. Wie gemeldet wird, fand am 29. Sipt. «in Gefecht bei Dewet-dorp statt, wobei da- Burenkommando, wie angenommen wird ein Teil von Dewets Streitmacht unter Pretoriu«, geschlagen wurde.
Handel und Verkehr.
* Tübingen, 1. Okt. Heute kostete der Zentner Birnen 2 Mk. 20 Pfg. bis 2 Mk. 40 Pfg., A.psel 2 Mk. 40 Pfg. bi« 2 Mk. 50 Pfg., gemischter Obst 2 Mk. 20 Pfg.
* Stuttgart, 4. Okt. Obstmarkt auf dem WilhelmS- platz. Zufuhr 4000 Ztr. Mostobst. Preis pr. Ztr. Aepfcl 2 Mk. 40 Pfg. bi- 2 Mk. 60 Pfg., gewischte- Obst 2 Mk. bi- 2 Mk. 20 Pfg. (Kartoffel- und Krautmarkt.) Zufuhr 600 Zentner Kartoffeln. Preit pr. Ztr. 2 Mk. 80 Pfg. bi- 3 Mk. 1000 Stück Filderkraut. Prei« pr. 100 Stück 20—22 Mk.
* Eßlingen, 29. Sept. Auf dem heutigen Markt waren ca. 700 Säcke Mostobst zugeführt. A-pfel per Zentner 2,50 Mark bis 2,70 Mark.; Birnen per Zentner 1,80 Mk. bir 2 Mk. — Filderkraut ca. 400 Köpfe, 12 bi« 15 Pfg. pro Kops.
* Vaihingen a. E., 3. Okt. Heuer trat der für unseren Ort seltene Fall ein, daß Obst waggonweise verladen werden kann. Der Preis beträgt 2 Mk. bi« 2 Mk. 20 Pfg. für den Zentner Mostäpfel.
* Murrhardt, 3 Okt. Da- Mostobst (vorherrschend gute Apfrlsorten) gilt bei großem Vorrat 2—2,20 Mk. per Zentner, für Tafeläpfel werden bis 5 Mk. bezahlt, für Zwetschgen 4 Mk. der Zentner.
WeinSberg. AuS dem städtischen Obst wurde dieses Jahr im ganzen gelöst 3800 Mk., veranschlagt waren 4000 Mk. Die Obstpreise halten sich hier auf 2 Mark 50 Pfg. bis 3 Mk. per Zentner Mostobst.
* Göppingen, 3. Okt. DaS dem heutigen Markte zugeführt« Mostobst war zu steigenden Preisen bald verkauft. Für den Zentner wurden 2 Mk. bis 2 Mk. 50 Pfg. bezahlt. An Brrchobst waren über 400 Körbe zugeführt. Der Zentner kostete 3—4 Mk.
* Frllbach, 3. Okt. Dir Kartoffelernte ist beendigt; dieselbe fiel qualitativ und quantitativ sehr gut auS; der Morgen ergab gegen 120 Ztr.
* Nach einem uns vom Verband der landw. Konsum- Vereine Badens zugehenden Obstbericht kostet im Seekrri« dar Mostobst 2—4 Mk. pro 100 ÜA und 4—7 Mk. pro 100 üZ Tafelobst (je nach Sorte). In der Gegend von Karlsruhe, in den Gemeinden Ittersbach, Spielberg, Langenalb und Obermutschelbach ist ebenfalls viel Mostobst ü 4 bis 5 Mk. pro 100 ÜA verkäuflich. Zwetschgen (Pflaumen) sind besonder« in der Wertheimer Gegend in großen Mengen zu 5—6 Mk. pro 100 erhältlich. — Es wurde in Baden die Einrichtung getroffen, daß der Verband der badischen landwirtschaftlichen Konsumverein«, Karlsruhe (Bahnhofstraße 2) kostenlose Auskunft über reelle Bezugsquellen erteilt.
Konkurse.
Wilhelm Sommer, Bäcker und Wirt in Rommelshausen. — Gottlieb Trost, Bauer in Linsenhof. — Nachlaß des Karl Karch, Metzgers von Bönnigheim. — Richard Seuffer z. Schönblick bei Cannstatt. — Nachlaß der Sofie Mathilde geb. Läpple in Bittenfeld. — Karl Schmoller, Bankier in Stuttgart
ZU den Wirren in Wina.
* Wien, 3. Okt. Das österreichisch-ungarische Ge- schwadrrkommando für Ostafieu meldet: Infolge einer Aufforderung de- Generalfeldmarschall« Grafen v. Walderse» wurde die Wegnahme von Schanghe.kwan und Tschenwontoa vom Admiralstab am 29. September beschlossen und alle« für die Aktion vorbereitet. Vorher wurden aber englisch« Kriegsschiffe dorthin abgesandt, um die Städte zur Ueber- gabe aufzufordern. Di« Chinesen räumten schon auf dt« Aufforderung hin die Ort« und sie Fort- und zwar bedingungslos. Di« britische Flagge wurde darnach in Schanheikwan gehißt. Alle Admiralschifft gehen nun nach Schanbeikwan, um auf den Fort- ihre Flaggen zu hissen.
* Der Pariser Korrespondent der „Morning Post" will erfahren haben, Frankreich, Deutschland und Rußland haben sich nahezu über da« chinesische Programm verständigt, welche- binnen wenigen Tagen den übrige» Mächten unterbreitet werden werde. Die darin enthaltenen Vorschläge seien derart, daß die unverzüglich« Annahme derselben von allen Seiten erwartet werde. Die befürworteten Maßregeln werden nicht ganz so streng wie die ursprünglich von Deutsch- land vorgeschlagenen sein. Dank dem russischen Einfluß werde sich Gerechtigkeit mit Milde paaren.
* London, 2. Okt. Reuter meldet au« Taku vom 29. S«pt.: Dir Expedition nach Paotingfu (südlich von Peking) ist bi- zum 6. Oktober hinau«geschoben worden. — Di« Zahl der amerikanischen Truppen, di« unverzüglich nach Manila zurücktehren, beläuft sich auf 4000.
* London, 3. Okt. Dem Bureau Dalziel wird au« Shanghai gemeldet: Der französisch« Konsul berichtet, daß die Kaiserin Witwe, al« sie auf ihrem Wege von Peking nach Tatougfu durch Suanhuasu passierte, de» Befehl erteilte, all« Ausländer in Suanhuasu niedrrzumetzeln. In Fola« dessen wurden 15 französische Missionare hingeschlachtet.
Washington, 2. Okt. Der chinesische Gesandte Wutingfang erhielt di« amtliche Bestätigung von dem Erlaß de« EdiklS, durch welche« Prinz Tuan und andere hohe Beamt« degradiert werden.
* New-Aork, 4. Okt. Eine Depesche au« Tientsin vom 30. besagt: General Chaffee und der russische Befehlshaber wachten dem Generalfeldmarschall Grafen von Walderste die Mitteilung von der Zurückziehung ihrer Detachement« auS Pkkmg. Die Deutschen und Engländer fahren fort, Truppen nach Peking zu senden. Bei der Expedition gegen Paotingfu erwartet man auf Widerstand zu stoßen, da sich dort sehr viele Boxer befinden.
* Shanghai, 4. Okt. Die Amerikaner haben sich geweigert, an der Parade für Waldersee in Taku teil- zunehmen. Sie sollen sich dadurch beleidigt fühlen, daß ihnen befohlen worden war, dir Häuser in der deutschen Konzession in Tientsin zu verlassen, weil diese Häuser für die deutschen Truppen nötig waren.
Verantwortlicher Redakteur: W. Nieter. Mensteig.
Dllllll-Äötll-DIlt Mk. 17.5«
rei zugefandt! Muster um- arbiger „Henneberg-Seide'
und höher — 14 Meter! — porto- und gehend; ebenso von schwarzer, weißer und von 85 Pfg. bis 18.65 p. Meter.
G- Heuueberg, Seidrn-Fabrikant (k. u. k. Hofl.) Zürich.
Deutscher Schiffbau. Nachdem bereits in den letzten Jahren der deuische Schiffbau sich durch den Bau von Schnelldampfern allerersten Ranges ausgezeichnet hat. von denen .Kaiser Wilhelm der Große" und „Deutschland" die schnellsten Schiffe der Gegenwart darstellen, befinden sich, wie wir hören, gegenwärtig abermals für den Norddeutschen Lloyd in Bremen, beim Vulkan in Stettin zwei Schnelldampfer in Bau, „Kronprinz Wilhelm" und „Kaiser Wilhelm II.,' von denen insbesondere der Letztere dazu bestimmt ist, das größte und schnellste Schiff der Gegenwart zu werden. Nach Erbauung dis „Kaiser Wilhelm der Große" hatte die englische White Star-Linie ein Schiff in Fahrt gestellt, welches nach Länge und Breite bis jetzt als größter Dampfer der Welt anzusprechen war, nämlich den „Oceanio" mit 704 Fuß Länge, 68 Fuß Breite und einer Maschinenstärke von 28 VW Pserdekräften. Der im Bau befindliche .Kaiser Wilhelm II.' des Norddeutschen Lloyd mißt dagegen 707 Fuß Länge, 72 Fuß Breite uad erhält Maschinen von 38 000 Pserdekräften, welche dem Lchiff eine Geschwindigkeit von 24 Seemeilen in der Stunde verleihen werden. Der .Kaiser Wilhelm II.' tritt damit absolut an die Spitze aller Schiffe der Welt.
Hochdorf.
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HchDrkttf.
Am Montag de« 8. Hktvr. vormittag« 10 Uhr Verde» auf hies. Rathaus
240 AiM. Lang- U. Ktohhotz und 15 Um. ScheiLerchoH
»US den hi,s. Grmeindewaldungen M Verkauf gebracht.
Den 29. Sept. 1900.
HemeinderaL.
Wildbad.
Gesucht
vird bei hohem Loh» ein solide«, flttßiger
Mädchen
A di, Küche, da« auch melken kann. Antritt 11 . Nov.
e.
z. gold. Roß.
Alteirfteis
M kWM«de Hadst- >>»!> Wminsilisol»
empfehle die
neueste Answahl in
KiM, ÄlsMs 4 CMS
auch für Kinder
und empfehle solche zu geneigter Abnahme.
Achtungsvoll
Cmilie Schneider.
Alteufteig.
Eine Partie gebrauchte
II ««
' Zssr
setzt dem Verkauf aus
, z. Stern.
Altensteig. 10 öis 12 Liter
kann täglich abgeben
Bäcker.
H Krombach.
4 CiMiilg M Ml Tq
2 «rrrf Ssirirters ««rchnrittas de« Gkt.
^ in das Gasthaus zum „Löwen."
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In unserem Schwabenlande Besteht schon längst die Sag', Man komm' erst zum Verstände Mit 40 Jahr — welch' Plag'?
Auf Schwarzwald's lichten Höh'u Nimmt man'S so tragisch nicht, Die 40er thun'S versteh'«,
Sie feiern ein Freudenfest;
Am Sonntag Nachmittage,
Bei Roh, dem Löwenwirt
Wird zu dem FesteSmahle Ein flotter Tisch gedeckt.
Da giebt es Rehbocksbraten, Famosen Echwarienmagen, Erport-Bier wehr als fein, Zum Braten Pfälzer Wein.
All' lreue Kameraden Sind heut' zum Fest gedacht; Auch 's Mühltfrieders Grelle, D' Ammei von Haiterbach.
C. V. Ra«. " ", UMdberg
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