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Bestellpreis pro Quartal jN Bezirk Nagold SV Pfg.

Nßerhalb deSselbm Mk. 1U0.

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EinrückungspreiL für Mmsteig und nahe Umgebung? bei einmaliger Ein­rückung 8 Pfg. bei mehrmal. je 6 Pfg auswärts je 8 Pfg. die Ispaltige Zeile oder deren Raum.

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Donnerstag, 9. August

Bekanntmachungen aller Art finden die erfolg­reichste Verbreitung.

1900.

Das K. Oberamt Nagold erläßt folgende Bekanntmachung: Man Lat die Wahrnehmung gemacht, daß vielfach zu geringe Bäume gesetzt M zu schwache Baumstützen verwendet werden. Die Ortsbehörden wollen darauf hinwirken, daß nur Bäume gesetzt werden, die eine Stammhöhe von mindestens 1.80 bis 2 Meter haben und gehörig erstarkt sind, und daß die zur Verwendung kommenden Baumstützen sauber geputzt werden und genügend etwa 10 Zentimeter stark'find.

Zn Spielberg ist die Maul, und Klauenseuche ausgebrochen.

* Altensteig, 7. Aug. In unserer Gegend sind Heuer zwei Stuttgarter Ferienkolonien untergebracht. Ja WörnerS- derg (Gasthaus z. Anker) eine Knobenkolonie und in Omers­bach (Kropfmühle) wie seit mehreren Jahren eine Mädchen- kolonic. Beide Orte eignen sich in ihrer Art gleich gut für diesen Zweck. Wörnerlberg auf seiner schönen, freien, lustigen Höht und die Kropfmühle im weltabgeschiedenen, Men Schwarzwaldthale. Die Kinder beider Kolonien sind wohl und munter und freuen sich dankbar der ihnen zu Teil werdenden Wohlthat. Die Koloniewirte aber sind in uneigennützigster Weise für das Wohl der bei ihnen untrr- gebrachten Kinder besorgt. Dir Heimreise der Kolonien er­folgt am 17. August.

* Altenst«ig. 8. Aug. Nach China sind weitere Streitkräfte benötigt. Heute erging in ortsüblicher Weis« eine Bekanntmachung, wonach Unteroffiziere und Mann­schaften der Reserve und Landwehr unter Zusicherung »inet Handgelds und höherer Löhnung aufgefordert werden zum frei­willigen Kriegsdienst in China sich beim BezirkSkowmando in Calw persönlich zu melden.

* Altensteig, 8. Aug. (Theater.) Eine zu schnell vorübergrgangen« angenehme Abwechslung in unserem All­tagsleben boten di« Vorstellungen der Theater-Gesellschaft Aßmayr. Mit dem Lustspiel:Als ich wiederkam", einer Fortsetzung des beliebten BolksstückrIm weißen Rößl" gingen dieselben gestern abend zu Ende. Die gediegenen Leistungen der Gesellschaft begegneten von Anfang bis zu Tube dem Verständnis des Publikum», war sich in dem stet» zunehmenden Besuch de» Theaters auspriigte, und wodurch der pekuniäre Erfolg des Unternehmens sich befriedigend ge­staltete. Sehr zweckmäßig hat sich auch für die Vorstellungen die Veranda der Bahnhofrestauration erwiesen. Die Ge­sellschaft giebt heute abend in derLinde" noch eine Ab- schiedrunterhaltung und wird sich dann nach Urach begeben, um auch dort eine Reihe von Vorstellungen zu geben. Die Gesellschaft hat sich während ihre» vierwöchentlichen Hier­seins ein gute» Andenken gesichert.

* Altensteig, 8. Aug. Wir leben gegenwärtig in

Hochsaison der Beerenzeit. Groß und klein, alt und

jung wandert hinaus in die grünen Hallen, um dem Wald« die vielbegehrten süßen Früchte zu rauben. Wie ein ernster warnender Mahnruf dringt in dieser geschäftige Treiben hinein die SchreckenSkunde von der Ermordung zweier Kinder aus Grunbach, OA. Neuenbürg, welche Heidelbeeren suchten. Drum laßt die Kleinen nie allein in den Wald! Stets sollte sich bei einer beerenpflückendeu Kinderschaar mindestens eine erwachsene Person befinden. Die Fälle mehren sich in erschrecklicher Anzahl, bei welchen ahnungslose Kinder- Herzen zum ruchlosen Opfer lüsterner Wüteriche werden. In Ergänzung unsere» letzten Berichts teilen wir mit, daß gegen­wärtig die Heidelbeeren mit Mk. 1.50 bisMk.2. p. Simri bezahlt werden./

* Altensteig, 8. Aug. Ueber den Hitzschlag machte Oberstabsarzt a. D. Katz in Stuttgart in einem Vortrag« kürzlich folgende Ausführungen, die auch für weitere Kreise Wissens- und beachtenswert sind: Der Hitzschlag entsteht durch äußere Einwirkung infolge des Eintretens einer Miß­verhältnisse- in Bezug auf Wärmeproduktion und Wärme­abgabe der menschlichen Körper». Redner trat zunächst der vielfach verbreiteten irrtümlichen Auffassung entgegen, als vv der Hitzschlag «ine speziellmilitärische" Erscheinung sei, vom Hitzschlag können Personen jeden Alters und Geschlechts "no aus den verschiedensten BerusSständen betroffen werden;

ist dazu auch keine außergewöhnlich hohe Temperatur «forderlich. Begünstigt wird der Hitzschlag beim Militär allerdings durch die eng anliegende Oberkleidung und das Marschieren in geschlossener Kolonne; aber auch Arbeiter auf dem freien Felde, bei denen diese äußeren Zustände mcht zutreffen, sind dem Hitzschlag besonders au-gesetzt. Die Behandlung sollte, wenn irgend möglich, durch den Arzt geleitet werden; doch kann auch der Laie zu rascher Hilfe Akrksam ringreifen. Bor allem muH der Patient an einen tuhlen Ort gelegt und von beengenden Kleidungsstücken be­stell werden; sodann ist ihm eine geeignete Flüssigkeit, etwa «aff«, Wasser mit Cognac, Kirschrngeist rc. oder reines baffer einzugießen, auch sollte er tüchtig abgerieben werden,

^ Schweiß zu erzeugen. Sobald oder solang« Schweiß vorhanden ist, darf ein« Lebensgefahr als ausgeschlossen er- 'welnen; tritt jedoch keine Reaktion mehr «in, dann ist der

Patient verloren. Ueberhaupt entscheidet sich da» Schicksal der vom Hitzschlag Betroffenen gewöhnlich schon in den ersten Stunden nach dem Unfall. Wichtiger als di« Be­handlung ist nach den Ausführungen der Redner» di« Vor­beugung; in weitaus den meisten Fällen werden Leut« vom Hitzschlag betroffen, welche tag- zuvor Alkohol in größeren oder kleineren Mengen genossen haben und zwar ereignet sich da» Unglück öfter- sogar schon in den früheren Morgen­stunden, wo di« Sonne ihren höchsten Stand noch nicht erreicht hat. Daraus «rgiebt sich von selbst, daß eine natur­gemäße Lebensweise mit Enthaltung von alkoholischen Reiz­mitteln ein sicheres Vorbeugung-mittel nicht nur gegen den Hitz­schlag, sondern gegen zahlreiche Erkrankungen überhaupt bildet.

* Nagold, 6, Aug. Die Ernte hat allgemein be­gonnen und liefert eine ausgezeichnete Frucht. Wie sehr eS an Arbeitern mangelt, beweist di« Thatsache, daß auf der Domäne Sindlingen die Erntearbeiten durch Rottenburger Sträflinge besorgt werden.

* Der landwirtschaftliche Bezirk-Verein Calw beabsich­tigt im September wieder einen Aufkauf von Zuchtvieh (ober- badisckeS Fleckvieh bezw. Simmenthalervieh) vorzunehmen. Der Auskauf erfolgt durch «ine Kommission auf Bestellung seitens der Mitglieder und sind di« Besteller verpflichtet, die von der Kommission für sie angekauften Tiere zu übernehmen; die Besteller können jedoch die Kommission begleiten und erhalten in diesem Fall ihre Fahrkosten au- der VerrinSkaffe ersetzt.

* Wildbad, 5. Aug. Unser Badeort steht jetzt mitten in der Hochsaison. Wiewohl da» englische Element, da» sich in den letzte» Jahren überhaupt zurückhielt, Heuer fast gänz­lich auSblieb, wohl infolge des Burenkrieges, so ist doch im allgemeinen der Fremdenzufluß ein enormer und bleibt keinesfalls hinter dem der Vorjahre zurück. Sämtliche Gast- Höfe sind vollbesetzt, und Neuangekommene Kurgäste müssen sich oft in Privathäusrrn unter den bescheidensten Verhält­nissen eiulogieren.

* Wildbad, 6. August. Der Stadtfchultheiß sandle

letzter Tage an den König ein Telegramm, worin gebeten war, den hiesigen Königl. Jagdleiter zu stärkerer Ausübung der Jagd zu veranlassen, da die Bevölkerung unter der Zunahme de» Jagdschadens leide. Der König teilte hierauf umgehend mit, daß er der Stadt die Jagd zurückgebe. Da die Stadt die Jagd nunmehr nach Belieben verpachten kann, wa- auch einen finanziellen Vorteil erwarten läßt, so ist er natürlich, wenn die Freud« der Bürger und ihr Dank gegenüber der Krone groß ist. (B.)

* Horb, 7. Aug. Freiherr v. Münch ist in die Jrren- kliuik Tübingen verbracht worden.

* Stuttgart, 6. Aug. Ueber die Geschäftslage und Preisbewegung in der Metallindustrie und Eisenwarenbranche wacht der Jahresbericht der Stuttgarter Handelskammer für 1899 einige Angaben, die auch für weiter« Kreife von Interesse sind. Für die Eisen- und Metallindustrie war dar abgelaufene Jahr ei« sehr günstiges, dar selbst das Jahr 1898 noch übertraf. Die Signatur des Jahre- war eine Eisen- not, die sich auf dem ganzen Weltmarkt geltend machte und eine bedeutende Steigerung der Rohmaterialienpreise zur Folge hatte. Da» Roheisen stieg im Laufe dieses einen Jahres von 75 auf 110 Mk. per Tonne franko Stuttgart, das Walzeisen von 145 auf 210 Mark, dar Schweißeifen von 155 auf 220 Mk., eiserne Tragbalken von 152 auf 159 Mk., Feinbleche von 160 auf 228 Mk. und Drahtstifte von 19,5 auf 38 Mk. per Doppelzentner. Auf Gußwaren und Oefen erfolgte ein Aufschlag von 4 Mk. p. Doppelztr. Manchen Fabrikanten wollte er indessen im Laufe des Jahre» noch nicht gelingen, für di« hohen Einkaufspreis« de- Materials und für die Ueberstunden und Nachtarbeiten, ohne welche die mit den Kunden vereinbarten Lieferfristen nicht einge- halten werden konnten, «inen entsprechenden Ausgleich in höheren Verkaufspreisen durchzusetzen. Sieht man jedoch von diesen Unbequemlichkeiten ab, so muß man dar Jahr 1899 zu den günstigsten zählen, welchs di« Eisenindustrie und der Eisenhandel je erlebt haben. Von den Rohmaterialien der Metallindustrie sind außer Eisen auch Blei. Kupfer und Zinn im Preis gestiegen, während Zink zurückgegangen ist. In den letzten 20 Jahren hat sich die Preisbewegung der einzelnen Materialien der Metallindustrie folgendermaßen gestaltet: Roheisen notierte anfangs der 80er Jahre 75 Mk. per 1000 Kilogramm, sank 1882 auf 52 Mk. und erreicht« im Dezember 1899 den höchsten Stand mit 96 Mk. Bei den Bleipreisen war di« Bewegung eine ähnliche: 33 Mk. im Jahre 1880, niedrigster Stand 1894 mit 10.50 Mark und höchster Stand 34.50 Mk. im Dezember 1899. Kupfer kostete 1880 135 Mk. und fiel in den 90«r Jahren bi» auf 85 Mk., erreicht« aber im Jahre 1899 einen Durch­schnittsstand von 155 Mk. Zinn kostete 1880 p. Doppel­zentner 181 Mk., sank bi» auf 124 Mk. im Jahr 1896 und erreichte 1899 einen Jahresdurchschnitt von nahezu 252 Mk.

Zink endlich notierte 1880 pro Doppelzentner 38.05 Mk-, sank 1882 bi- auf 27.90 Mk., stieg im Mai 1899 bi» auf 57.50 Mk., um dann einem starken Rückgang Platz zu machen, so daß da» Jahr mit einem Preise von 41.50 Mk. schloß, während der Durchschnitt 50.50 Mk. beträgt. Daß in der Eisenwarenbranch« bei der allerseits herrschenden Hausse­stimmung keine PrriSübrrtreibungeu mit folgender Ueber- Produktion eingetreten sind, sondern eine ruhige Entwicklung stattgefundru hat, welche der Steigerung des Bedarfs ent­sprechend zu rinrr gesunden Aufwärtsbewegung führte, darf nach dem Jahresbericht in sehr erheblichem Umfang dem maßvollen Verhalten der Syndikat« zugeschrieben werden. Zu Klagen hat nur der Verband deutscher Drahtstift-Fabri- kanten Anlaß gegeben, der eine ziemlich unbeschränkte Herrschaft über den Markt ausübt und nur zu den von ihm emseitig festgesetzten Bedingungen liefert. Die steigende Tendenz der Preise dehnte sich auch auf die landwirtschaft­lichen Maschine« und Gerät« aus und es kann in dem JahreS-Bericht auch hervorgehoben werden, daß sich bei der Landwirtschaft eine größere Kauflust und Zahlungsfähigkeit zeigte, als in früheren Jahren.

* Forstdirektor von Fischbach, früher Professor an der Akademie in Hohenheim, ist im Alter von 73 Jahren in Stuttgart gestorben.

* DerSt.-Anz." schreibt: Der erste Sud aus Malz und Hopfen hat einer württ. Großbrauerei großen Jammer verursacht. 200 Hektoliter de» edlen Nasse» lagerten schon auf der Erde. Da» Faß war aber solch kräftiges Gebräu nicht gewohnt: Ei« Schlag, da» Faß ging aus den Fugen und die Menge Bier eilt« der Dohle zu.

- * (Für württ. WeltaurstellungSbesucher.) Dar für di« Weltausstellung in Pari- eingerichtete württ. Bureau Rue de Petite» Ecurir» Nr. 9 ist seit seiner Er­öffnung bis zum 31. Juli von 190 Württemberg«» besucht und al» AuSkunftSburrau und allgemeiner Sammelpunkt der Württemberg« fleißig benützt worden. Der größer« Teil der Besucher hat Wohnungen durch da» Bureau besorgen lassen und es bewegen sich die Preise zwischen 410 Fr», per Tag und Bett, je nach Ausstattung und Lage der Wohnung. Er wird allen Besuchern, namentlich solchen, die ihre Wohnungen direkt oder durch Bekannt« bestellen, empfohlen, sich über die Lage der bestellten Wohnungen zuvor orientieren zu lassen, denn es kommt häufig vor, daß von OrtSundigen sehr entfernt und ungeschickt gelegene Wohnungen gemietet werden, welch« nicht billiger sind, al» die im Zentrum gelegenen, jedoch einen großen Zeitverlust verursachen.

* (Verschiedene».) Infolge der chinesischen Wirren in Lindenberg und Weiler, zwei industriereichtu Plätzen im württembergischenAllgäu, istdieStrohhutfabrikatio» bedroht und in ihrem Betrieb« beinahe lahmgelegt. Ein« Preiserhöhung für alle au» Stroh gefertigten Gegenstände steht bevor. Auf einer aus der Markung Schömberg ge- legen«» Baumwiese wurde dieser Tage eine Tanne mit einem Meßgehalt von über 14 Festmeter (Wert ca. 360 Mk.) gefällt. Die in P l o ch i ng e n in der dortigen Mühl­steinfabrik entwendeten Seidenstoffe im Wert von 4000 Mk. wurden in dem Souterrain eine» Gartenhauses, welche- sich in der Nähe de» Fabrikgebäude» befindet, unversehrt aufgr- funden und gleichzeitig ein seit etwa zwei Jahren in ge- nannter Fabrik al- Taglöhn« beschäftigter Arbeiter al» der That verdächtig in Untersuchungshaft genommen. Der von Freiherrn v. Münch in Horb schwer verletzte Schweizer lebt noch und befindet sich verhältnißmäßig wohl. Am 1. August begab sich «in etwa 25 Jahr« alte» Mädchen von Fi sch in gen (Hohenzollern) nach Nordstetten und ist bisher noch nicht zurückgekehrt. Alle Nachforschungen blieben erfolglos.

* Karlsruhe, 6. Aug. Die Strafkammer hat sech» Gosdarbeiter wegen Aufruhr» zu Gefängnisstrafen von einem Vierteljahr« bi» zu anderthalb Jahren verurteilt. Der Vor­fall begann mit einem WtrtShauSlärm imNagoldthal". Ein Schutzmann schritt ein, di« Goldarbeit« widersetzten sich der Verhaftung eine» ihrer Kameraden und hieben gemein­sam aus den Polizisten ein.

* In Ruf ach wurde der Gastwirt Meier da» Opfer eine» UnglückSfalle». Er hatte Acetylenbeleuchtung in seiner Wirtschaft eingrführt. Da da» Licht versagte, wollt« er den Kessel wieder in Ordnung bringen. Plötzlich erfolgte ein heftiger Knall und die herbeigeeilten Angehörigen fanden Meier in seinem Blute tot. Die Explosion de» Kessel» hatte ihm den Kopf zermalmt.

* In den Hintergrund gerückt von den dramatischen Vorgängen auf dem Welttheat« spielt sich in der bay­rischen Pfalz in sommerlicher Stille ein Kampf ab, der während sein« kulturellen Bedeutung zu anderen Zeiten

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