ki- Polizei trieb jedesmal die Angreifrnden zurück. Es gab iiandaemenge, wobei verschiedene Personen ernstlich '"letzt wurden. Die Redner mußten von den Polizisten aus ihrem Weg eskortiert werden. Zuletzt versucht« die Menge noch einen Trambahnwagen zu stürmen, in dem ein N.kner in Sicherheit gebracht war.
* London, 11. Juni. Der „Morning Post" wird au« Peking gemeldet: Die Lag« ist äußerst ernst, da mit Ausnahme der zum Christentum bekehrten Chinesen di« ganz« Bevölkerung in Sympathie mit den Boxern sein soll. Plakate zu Gunsten der Boxer sind in den Hauptstraßen von Peking zu finden. Die englische Gesandtschaft ist voll von Missionaren. In Tientsin ist trotz der Anwesenheit der aroßen Schutztrupp« der Geschäftsverkehr gelähmt. Di« Dampftr stellen ihren Verkehr ein. Eine große Firma zog U Personal zurück. — Das Tsungli-Uamen protestierte h,i d«n Gesandten gegen die Anwesenheit der fremden TrchM in Peking, die doch nicht allein zum Schutze der Wndtschaften dienen können, sondern vielmehr tatsächlich kiiie Garnison in der Hauptstadt eines unabhängigen und -e rkundeten Staates bilden würden.
* London, 12. Juni. Nach einer Meldung der Daily Mail" aus Kopenhagen hat der russisch« Gesandte
in Peking, der auch zugleich Dänemark dort diplomatisch vtttriti, dem dänischen Ministerium oeS Auswärtigen mit- geteilt, daß die Mächte sich in Bezug aus einen AktionS- plan gegmüber China geeinigt haben. Unter Führung Englands und Rußlands werden nicht nur alle Großmächte, rinWMch Oesterreich-Ungarn- und Italiens, sondern auch die klemm» Mächte an einer großen europäischen Demonstration teilnehmeri. Die kleineren Mächte werden nicht aufgesordert werden, Truppen zu senden, weil schon genug Truppen an s Ort und Stelle sind, aber man wird sie ersuchen, ° zu gestatten, daß ihre Flaggen gehißt werden, sodaß unter den vereinigten Flaggen Europa» eine Demon- ^ stration vorgenommen oder ein« Schlacht (!) geschlagen - werden kann. Amerika und Japan sind mit dem Vorschläge bekannt gemacht und Amerika hat gern zugrstimwt, Japan» Ws Zustimmung kann schwerlich ebenso herzlich gewesen sein.
* London, 12. Juni. Sowohl dar Reuter'sch« Bureau o als auch amtliche Depeschen melden, daß der Vormarsch A einer Teiler der Entsatztruppe für Kumasi (wo der Gou- § verneur der Goldküstenkolonie von den aufständischen Aschanti- Z Negern eingeschlossen ist, ernstem Widerstand begegnete.
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. Die Kolonne rückte auf Dompoussi vor, wo die Auf- ständischen in starker Stellung sich befanden. Nach einem Gefecht wurden di« Aufständischen zurückgeworfen; aber wegen der erlittenen Verluste war di« Kolonne nicht im stände, weiter vorzurückrn. Sieben europäische Offiziere sind verwundet. Die Kolonne kehrte nach Kwisa zurück. Weitere Stämme gingen zu den Rebellen über.
* Vor wenigen Wochen war an» Belgrad rin Graf Rabeleschi Garbaia mit seiner jungen Frau nach Monte Z Carlo gekommen und im „Grand Hotel" abgrstiegen. Da» Ehepaar befand sich auf der Hochzeitsreise. Die Gräfin wsr etwa» älter als 20 Jahre; der Graf hatte noch nicht das 30. Lebensjahr erreicht. Wie dar gewöhnlich der Fall ist, besuchte man die Spielhölle in Monte Carlo erst nur M Vergnügen. Der Graf spielte und gewann. Dann spielte dar junge Paar immer leidenschaftlicher und war den ganzen Tag im Spielsaal« zu finden. In wenigen Tagen verlor der Graf sein ganzes Vermögen, mehr als MOOO Gulden. Er blieb zuletzt ohne einen Pfennig Geld und suchte in seiner Not mit seiner jungen Frau den Tod im Meere. Man fand die Leichen in der Näh« des
Schlosses.
*Bulgarienhat unbeschränkte Preßfreiheit. Deshalb umtz srch Fürst Ferdinand viel sagen lassen. So schrieb dieser Tage die „Poschta", der Fürst gehöre an den Galgen. Daswarden Machthabern denn doch zu toll, zumaldie „Poschta"
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„In der That, verdient haben Sie die Liebe des holden Kinder nicht, Herr. Doch Sie können gewiß sein, Sie undankbarster der Männer, sie trägt Sie im Herzen. Und war an wir liegt, mein Freund, werde ich thun, die Klein« glücklich zu wachen."
„Das heißt?" fragte Henkel.
„Dar heißt, daß ich nicht ruhen, nicht rasten werde, bis ich Sie überzeuge, daß Ihnen in Militsch, in Ihrer ^ Heimat ein Glück blüht, dar aller Chancen und Freuden "7 - spottet, die Sie in Berlin finden können. Mit einem Wort, Herr Assessor, Sie werden keine Ruh« vor mir bekommen, . bis Sie mich zu Ihrer Hochzeit mit Ihrer Base einladen." -L - unbehaglichsten fühlte sich in der Rolle, die ihm ° aufgedrängt worden war, der Assessor Max Schindler. Der argwöhnische Blick, den Onkel Gotthold Henkel auf ihn richtete, Aiging ihm nicht. Das Schauspielertalent, das Frau « Nosa bethätigte, reizte ihn. Je natürlicher sie die liebevolle is ° Gattm Adalbert Henkels spielte, desto ingrimmiger ward er. ' ^ Als st« gelegentlich an- dem Salon hiuauStrat, schlich " e* z «ner Anwandelung richtiger Eifersucht ge-
"»Pen ,hr nach. Hinter einer Portiere de- Korridors sagt« ^ « zu ihr
-I „I. übertreibst, Rosa, du spielst Adalbert- Frau,
°! "öch in den Flitterwochen lebtet. Dem Himmel
^ Abend bald Überständer,, und daß wir morgen
^ wieder ungeniert und unbeobachtet ganz unter uns sind, „um» ^'lteich. den Mummenscherz nicht mehr aus. Der » Mann mit seinem forschenden Blick irritiert mich."
. . . ^ W Rosa an sich und drückte rasch seine Lippen > ihren Mund. Er war noch immer wie «in Bräutigam N lung, Frau verliebt. Der Kuß sollt« ihn für di« Entbehrungen d,S Abends entschädigen.
nächsten Augenblick fühlte ,r sich von einem Paar Wer Fäuste am Rockkragen in di« Höh. gehoben.
Gotthold Henkel stand hinter ihm. Der alt« Mann
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auch Karikaturen de- Fürsten bringt, Bilder, denen gegenüber die Pariser berühmt gewordenen Karikaturen der Königin von England da- reine Kinderspiel sind. Gerade in der letzten Nummer sieht man den an einer überlangen Nase kenntlichen Fürsten auf der Staat-maschine mit vollem Dampf über die Leichen bulgarischer Bauern «inhrrrasen. Gesetzliche Handhaben, gegen den Urheber solcher Dinge einzu- schrriten, giebt e-, wie gesagt, in Bulgarien nicht: man kam, höchstens nach einem gerichtlichen Verfahren den armen Teufel von Strohmann, der als verantwortlicher Redakteur zeichnet, auf mehr oder minder lange Zeit einsperren.
* New-Jork, 11. Juni. In St. Louis (Missouri) haben sich in der vorigen Nacht SchreckenSszenen ereignet. Drei Strecker und ein Bürger wurden getötet, Dutzende wurden verletzt und vier Wagen mittels Dynamit vom Geleise geworfen. Die Gefängnisse sind überfüllt. Die Polizei ist seit Samstag abend unausgesetzt im Dienst, ferner sind 2500 HülfSsheriffS in Thätigkeit.
* Peking, 11. Juni. In der von den Boxers am 9. d. M. niedergebrannten amerikanischen MiisionSanstalt Tungchow sind «ver 40 eingeborene Christen getötet worden.
* Wie Londoner Blätter berichten, verlautet in Tientsin, die Kaiserin-Witwe von China habe sich in die russisch« Gesandtschaft geflüchtet. Die Meldung klingt einstweilen wenig glaubwürdig.
* Tientsin, 10 Juni. Seit heute Morgen sind alle nordchinksischeu Eisenbahnen außer Betrieb. Wegen der Schwierigkeit, vom Vizekönig die Erlaubnis für dieExprdir- ung eine- dritten SondrrzngeS nach Peking zu erlangen, besetzten die Truppen den Wagen, worauf der chinesische Lokomotivführer mit der Maschine davonfuhr. Ander« rissen da- Geleise auf. Die fremden Truppen trieben di« eingeborenen Truppen mit dem Bayonnet zurück und bemächtigten sich der Lokomotive. Als der Vizekönig hiervon Kenntnis erhielt, erteilte er di« Erlaubnis zum Abgang de- Zuge-.
Handel und Verkehr.
* Crailsheim, 8. Juni. Gegenwärtig wird viel Gerberrinde zugeführt, die Preise sind für den Zentner Glanzrinde 4—4,20 Mk., für Raitrlrinde 3 20—3 50 Mk. und für Grobrinde 2 Mk. Fichtenrind« gilt der Zentner 2 Mark und 1 Rm. 4 Mk.
* Niederstetten, 11. Juni. Seit einigen Tagen ist der Rindenhandel lebhaft im Gange. Die Prelse sind etwa- niedriger wie im Vorjahr und bewegen sich, je nach Qualität zwischen Mk. 3.20 und Mk. 4 20 pr. Zentner. — Dagegen setzt der Handel mit Wolle recht flau ein. Die Schäfereien verlangen, angeregt durch die vorjährige Hausse sehr hohe Preise, während die Händler infolge der geringen Kauflust an den Hauptplätzen eine abwartend« Stellung einnehmrn..
Konkurse.
Wilhelm Schüller in Schwenningen. — Nachlaß des ff Johann Tobias Fehler, gewes. Bauers in Flacht. — Hehl, Friedrich, Händler in Großbottwar. — Endretz, Friedrich, Bauer in Kirchensall — Regine geb. Lind, Witwe des Gg. Jak. Schwerer, Jnhab. eines Posamentiergeschä fts in Jsny. _
Mchrichten vom südafrikanischen Kriege.
* Die seit 5 Tagen andauernde Schweigsamkeit de- Lord Roberts in Pretoria erklärt sich jetzt einfach dadurch, daß seine rückwärtigen Verbindungen abgeschnitten sind und zwar, wie e- scheint, in ausgedehnter Weis«, denn der Befehlshaber der englischen Truppen in Kapstadt, General Forestier Walker meldet, daß die nach Pretoria führend« Eisenbahn im Oranjefreistaat, nördlich von Kroonstad zwischen den Stationen America und Roodevaal, also auf einer Entfernung von 37 Kilometer, von den Buren „fast vollständig" zerstört worden ist. Dar soll durch drei Kolonnen Buren geschehe« sein, doch wird deren Stärke nicht genauer angegeben. In London hat man sich in den letzten Tagen
war dem Hausfreund, wie er ihn verstohlen da- Zimmer verlassen sah, voller böser Ahnungen gefolgt. Hinter einer leicht angelegten Thür stehend, hatte er da- LiebrSgespräch auf dem Korridor und den Schall der Kusse- vernommen.
„Tod und Teufel," rief er und dann stürzte er vor.
Die Frau seine- Neffen und dieserHauSfreund, dem er vom Anfang an nichts Gutes zugetraut hatte, im tZto-L-tsts in einer Ecke de- Halbdunkeln Flures. Und dann dies« Worte! Und daun dieser Kuß! Das ging ihm über den Spaß.
„Mein Herr Assessor," stieß er draußen hervor, „und Sie, Madame, potz sapperlot sind dar Berliner Sillen, z die ich bedaure zu stören! Adalbert, Trude," ries er z aus dem Erkerzimmer seinen Neffen und sein« Nichte herbei. „Komm her mein Jung« und sieh, wie wein Mißtrauen gerechtfertigt war und wie man deine Vertrauensseligkeit belohnt."
„Lieber Onkel, was hast du? Was gibt es?" kamen sein« Verwandten auf den Flur heran».
„Nichts eben Verwunderliches," sagte der Onkel höhnisch. „Kein Bein- und kein Halsbruch —"
Assessor Max Schindler riß sich mit Gewalt von seiner Faust los.
„Sind Sie toll, Herr? WaS erlauben Sir sich," rief er. „Die- Extempore steht nicht in Ihrem Programm. Sag deinem Onkel, Adalbert, daß er sich nicht lächerlich machen soll."
„Was ist los, lieber Onkel?"
„Das sollst du gleich hören —"
Frau Rosa hielt sich um nicht laut aufzulachen, ihr Taschentuch vor den Mund. Max Schindler schien indes von der Wendung, die di« Komödie nahm, wenig erbaut. Der Alte hatte ihm, wie er ihn beim Schopf« gepackt, fast den Kragen von seinem Rock abgerissen.
„Dir Situation wird gefährlich," brummt« er. Ich spiele nicht mehr mit.
über die Nachrichtenlosigkeit von Lord Robert- damit ge- tröstet, daß der Feldmarschall immer, wenn er einen großen Coup vorbereite, nichts von sich hören lasse. Damit wäre aber noch nicht erklärt, warum auch die englischen Korrespondenten kein« Nachrichten aus Pretoria oder Johannesburg nach dem 5. Juni haben absenden können. Im Westen von Pretoria ist mit den von Mafeking vorrückenden Truppen noch keine Verbindung hergeftellt, denn diese sind erst bis VenterSdorp gelangt. Im Osten aber ist General Buller noch nicht „über den Berg". Auch er versucht es jetzt mit einer Umgehung, die aber bis jetzt noch nicht geglückt ist, da di« Buren auch am Botha-Paffe Widerstand leisten.
So wird vermutlich Lord Roberts genötigt sein, einen Teil seiner Truppen wieder südwärts über den Baal zu senden, um di« Bahn, auf der allein er die zur Verpflegung seiner Armee nötigen Lebensmittel erhalten kann, wieder herzustellen. Darüber wögen einige Wochen vergehen, während deren die Buren ihren Widerstand in anderen Teilen de- Lande» organisieren können.
* London, 11. Juni. Amtlich. Am 7. Juni fand rin Gefecht bei Roodeval statt. Von dem 4. Bataillon d«S Derbyshire-Regiments wurden 15 Mann und 2 Offiziere getötet und 71 Mann und 5 Offiziere verwundet. Dir klebrigen wurden gefangen genommen. — Lord Metbuen hatte am 8. Juni morgens mit der Hauptmacht seiner Division rin Gefecht 10 Meilen südlich von Heilbrou.
* Kapstadt, 11. Juni. Lord Robert» berichtet, daß 150 englische Offiziere und 3500 Mann, die in Pretoria gefangen waren, in Freiheit sind, 900 seien von den Buren nach anderen Orten gebracht worden, während sich 200 iw Lazaret befinden.
* London, 11. Juni. Ein« Depesche BullerS aus seinem Hauptquartier in Natal von heute meldet: Die britischen Streitkräfte haben sich in der vergangenen Nacht am Klipriver beim Zusammenfluß mit dem GanSvlei konzentriert. Wir kamen bei dem dortigen Passe einer elwa 3000 Mann starken feindlichen Abteilung zuvor, welche di« Absicht gehabt haben dürfte denselben zu besetzen. Dieselbe zog sich sobald unsere schweren Geschütze das Feuer eröffnet««, zurück. Die leichten südafrikanischen Reiter und di« zweit« Kavallrriebrigade hotten während der Sicherung unserer linken Flanke ein scharfes Gefecht. Unsere Verlust« betragen etwa 6 Tote und 7 Verwundete.
* Maseru, 11. Juni. Ein Deserteur berichtet im , Bezirke Bethlehem ständen 7000 Buren. Bei dem letzte» Gefecht bei Rooikrantz sei Kommandant Olivirr gefallen, Kommandant De VillierS tätlich verwundet. Präsident Steijn besuchte vorige Woche das Burenlagrr bei Bethlehem, er sei gegenwärtig in Vredr. Heute ergaben sich 1500 Buren dem General Brabant.
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Leberrsverstcherurrgs- L Zrfparrris-Wank irr Stuttgart. Der 45. Rechenschaftsbericht der Bank verzeichnet in jeder Hinsicht günstige Ergebnisse. Dem großen Neuzugang des Jahres (neue Anträge: 68 836 030 Mk,, neue Aufnahmen: 45624780 Mk.) stand eine sehr geringe Kostenziffer (Berwaltungskosten: 5,38°/, der JahreSeinnahme gegen 5,59"/, im Vorjahr und rund 10"/, im Durchschnitt der deutschen Gesellschaften) gegenüber. Der große Zugang und der geringe Abgang vereinigen sich zu dem beträchtlichen Reinzuwachs von 30 680448 Mk, welcher den Verstcherungsstand auf 577695 623 Mk. hob. Neben der sparsamen Verwaltung trägt auch die günstige Sterblichkeit (Sterblichkeitsersparnis seit Bestehen der Bank in Summa 28 Millionen, in 1899 über 2 Millionen Mark) alljährlich zu den hohen Ueberschüssen der Bank bei. Die Bilanz weist Ende 1899 einen gegen das Vorjahr um 12 754 664 Mk. gestteg-nen Bankfonds von 171765329 Mk. aus.
„Dar würde Ihnen auch übel bekommen, mein Herr. In Militsch machte ich mit Ihnen kurzen Prozeß."
Er machte eine nicht mißzuverstehende Gest« mit der Hand nach der Korridorthüre hin.
„Wetter noch eins!" rief der Assessor. „Wenn Sie aus der Rolle fallen, Herr, falle ich auch au- der Rolle."
„Um Gottes willen, Kollege," bat Adalbert Henkel. „Ich verstehe zwar dm ganzen Zusammenhang noch nicht. Du ereiferst dich, Onkel. Kollege Schindler blickt ägerlich drein und Rosa lacht, beißt vor Lachen in ihr Batisttuch."
„Was ich nicht ander- als den Gipfel der Scham- losigkeit zu nennen vermag."
„Gemach, gemach!" wehrte Schindler. „Ich ersuche Sie ernstlich, sich zu mäßigen, Herr. Sie haben den Namen Rosa- gar nicht in den Mund zu nehmen."
„Dar werde ich mit meinem Neffen abmacheu. In was mischen Sie sich —"
„Hör einer an!"
„Natürlich," rief Adalbert mit halb entschiedenem halb flehendem Ton. „Er hat recht, Rosa ist meine Frau. Du bist der Hausfreund."
Papperlapapp, ich will es aber nicht länger sein."
„Ich bitte dich Kollege, du mußt! Du bist e», du bleibst.,!"
Onkel Henkel war sprachlos.
„Er muß!" Er schwang sich mit offenem Mund auf dem schweren Absatz seiner breiten Stiefel herum. „Er soll «S bleiben! Und das sagst du ihm. Ist «S menschenmöglich, daß so etwa- in der Welt vorkommt!"
„Lieber Onkel," stotterte Henkel.
„Ja oder nein?" fragt« dieser. „Wirf den Mann vor die Thür."
„Nun wird'S interessant," höhnt« Mox.
„Wenn Sie das interessant finden — vorwärts, mein Neffe!" (Fortsetzung folgt.)