«eriickemnacher-Jnnung hat sich nun in ihrer am Donner»- ,aa abend abgehaltenen Sitzung eingehend wit dieser An- aeleamheit beschäftigt; .» kam dabei di- Meinung zum Äusvruck. daß man weniger gegen da» Rasteren m der Saierne obwohl hierdurch viele Geschäftsleute geschädigt werden al» vielmehr dagegen protestieren solle, daß Soldaten, dir einem ganz anderen Gewerbe angehören, einen oberflächlichen Unterricht erhalten und dann nach ihrer Entlassung au« dem Militärdienst nicht nur dem Friseur- aewttbe »ine bedenkliche Konkurrenz machen können, sondern auch eine gefährlich, Uebrrfüllung de» Stande» herbeisühren werden. Di« Versammlung beschloß daher, daß die Innung runächst beim Generalkommando dahin vorstellig werden soll«, daß in der Kaserne kein Unterricht im Haarschneide» and Rasieren an die Mannschaften mehr erteilt werde. Sollte diese Eingabe ohne Erfolg bleiben, dann wird sich die Innung an da» KriegSministerium und eventuell au den Landtag wenden.

* Da» königliche Salinenamt Holl hat unterm 15. d. M. insolge anhaltender Steigerung der Produktionskosten di« Salzpreisr per Zentner um 25 Pfg. erhöht.

* Karlsruhe, 21. Mai. Eine nach Tausenden Mende Volksmenge empfing heute nachmittag 4 Uhr in Maxau die Torpedoflsttille. Der preußische Gesandte von Elstndecher in Admiral-uniform begrüßt« die Offiziere und Oberbürgermeister Schnetzler hieß si, namens der Stadt willkommen. Ein Extrazug führte die Offiziere wie Mann­schaften nach der Residenz, wo sie unter den Klängen der Grenadierkopelle durch die Stadt »ach dem Stadtgarten marschierten, wo heute abend verschieden« Festlichkeiten vor sich geh««.

* Zn Bad en - Ba d«n hat die Saison begonnen. Dre Fremden treffen täglich in großer Zahl ein, so daß die neueste Liste schon auf 13 000 gestiegen ist.

* B « rlin, 21. Mai. Di« Abordnung d«Sawerik.-deutschen Kriegerbunde» unter der Leitung de» Vorsitzenden Müller traf nachmittag» 1 Uhr hier ein und wurde von zahlreichen Vertretern der Berliner Kriegervereinr am Bahnhofe mit Hurrahrufen empfangen. Drr Vorsitzende de- Haupt- verbandrS der Berliner Kriegervrreine, Pfanustiel, hielt eine Ansprache, worauf Müller antwortete. Abends findet ein Kommers statt und am DieMag ein« Fahrt durch Berlin. Am Donnerstag abend fährt d r Abordnung nach Dresden ab.

* Berlin, 21. Mai. In den beiden großen Ver­sammlungen, welche seiten- der Angestellten der Straßen­bahnen stattfanden, wurden dir Bestimmungen, welche eine Deputation unter Leitung 1eS Oberbürgermeisters Kirschuer mit der Direktion ausgearbeitet hatte, einstimmig angenommen. Die Bedingungen gipfeln in folgenden Hauptpunkten: Au- fang-gehalt 85 Mk., nach 6 Monaten 90 Mk., nach weiteren 2 Jahren 95 Mt., nach 5 Jahren 100 Mk., nach 8 Jahren 105 Mk., nach 10 Jahren 110 Mk., nach 12 Jahren 113 Mk., nach 15 Jahren 115 Mk>, nach 17 Jahren 118 MI., »ach 20 Jahren 120 Mk. Ueberstunden werden wit 50 Pfennig bezahlt. Ferner wurde eine PenstonSkass- bewilligt mit dem Zugeständnis einer Brrufskommiffion von zwei Aerzten, von denen drr eine von der Direktion, der andere von der städtischen B.kehrSdeputation ausgestellt wird. Fahr­dienst für Wagenführer 9, für Schaffner 11 Stunden ein­schließlich de- Vorbereitungsdienstes. Der Streik ist be­endigt.

* Berlin, 22. Mai. Di« freie Kommission, welche auf Anregung der Präsidenten Graf Ballrstrem zur Berat­ung über die Isx Heinzr im Lause de« gestrigen Nachmittags im Reichstag zusammengetreten ist, hat auf folgender Grund­lage ein Kompromiß vereinbart. Di« Isx Heinz« wird in der jetzigen Form ganz fallen gelassen, aber als Initiativantrag wieder eingebracht unter Streichung de» ganzen Theaterparagraphen, de» sogenannten Kunstpara­graphen, auch de- Absatzes bezüglich de« Aussteller,» in den Schaufenstern. Der H184, der sogenannt« Kunstparagraph,

Wird in der neuen Fassung nur dar Anbietrn oder Ver­kaufen unzüchtiger oder die Schamhastigeit gröblich ver­letzende Schriften, Abbildungen u. s. w. an Personen unter 16 Jahre bestrafen. Di« Fraktionen berieten gestern abend über da» Kompromiß; im Zentrum macht sich eine sehr stark« Strömung gegen dasselbe geltend. Di« Verhandlungen, die gestern nicht zum Abschluß kamen, sollen heut« vor Er­öffnung der Sitzung fortgeführt werden.

* DerRetchSanz." meldet amtlich die Verleihung der Brillanten zum Schwarzen Adler-Orden» an den österreichisch- ungarischen Minister de- Aeußrrn Grafen GoluchowSki.

* Köln, 21. Mai. Bei einer Uebung der Deutzer Kürassier« wurde heute morgen einer Schwadron, die Fuß­exerzitien vornehmen sollte, Befehl zum Absitzen gegeben, al- Plötzlich rin« Anzahl Pferde scheuten. 52 Pferd« rasten m die Stadt hinein. Dabei stürzten mehrere Pferde und zogen sich schwere Verletzungen zu. Ein Milchfuhrwerk wurde zertrümmert. 40 Pferde langten wiederum in der Kürassierkaserne an, die andern jagten weiter.

* Hamburg, 21. Mai. Gestern nachmittag 2 Uhr

fand drr Empfang de« deutschen KriegrrbundeS aus New- Aork durch den Senat im Kaisersaale der Rathauses statt. Bürgermeister Hachmann richtete herzliche Begrüßung-Worte an die Amerikaner. Hauptmann Sauer brachte ein Hoch auf die Amerikaner aus. Nach Borantritt der Amerikaner setzte sich der Festzug, ca. 6000 Krieger mit 80 Fahnen und 21 Militär- und Zivilkapellen in Bewegung nach dem Krieger­denkmal, wo ein Parademarsch de- FestzugeS stattfand. Sodann weiht« Pastor StrasowSky die vom Senat gestifteten Fahnen­bänder. Präsident Müller legte am Denkmal einen mäch­tigen Lordeerkranz nieder mit der Inschrift:Deutscher Kriegerbund New-Aork"._

Arrrläirdisetzer.

* London, 21. Mai. In Aberdeen kam ,S Samstag zu ernsten Tumulte», weil man verhindern wollte, daß Crorrwright Schreiner in einer vom sozialdemokratischen Bunde einberufenen Versammlung eine Rede halte. Da- Lokal war von einer feindseligen, patriotische Lieder singenden Menge belagert, di« die Polizei davon abhielt den Saal zu stürme. Es wurden mit Steinen und anderen Gegen­ständen geworfen und Fenster wurden zertrümmert. Di« Polizei mußt« dreinschlagen. Drei Verletzte wurden in- Hospital geschafft. Schreiner konnte seine Rede halten, weil er gelungen war. Ruhestörern den Eintritt zu verweigern und dir wenigen eingrdrungenrn Ruhestörer hinauSzuwerfen. Nachher kam e» auf der Straße noch zu solchen Ansammlungen und Tumulten, daß «ine Abteilung Gordon-Hochländer mit Polizei die Menge vertreiben mußt«.

* London, 21. Mai. DerLiverpool Post" wird von besonderer Seit« geschrieben:Die Meldung, daß Krüger mit Hinblick auf den Frieden um Einstellung drr Feind­seligkeiten ersucht habe, ist nicht unwahrscheinlich. An einigen wohl informierten Stellen hatte man erwartet, Krüger würde in dem Augenblicke, da di» englische» Truppen Transvaal erreichen, versuchen Verhandlungen anzuknüpfen. Diese Eventualität hat man vorhergesehen und dafür Vorkehrung getroffen. Auf Grund einer hohen Autorität kann ich versichern, daß der Waffenstillstand nur unter der Bedingung vollständiger Uebergabe gewährt werden wird. Die Buren müsst« di« Waffe» niedrrlegen uv*» in ihre Heimstätten zurückkehren; alle Fort-, die Artiller,« und die Waffen im Besitz drr Buren müssen übergeben werden. Ob Krüger schon bereit ist, solchen Bedingungen zuzustimmen, ist schwer zu sagen. Man erwartet nicht, daß die Regierung sich in Erörterung der Bedingungen eine« politischen Friedens­schlusses emlassen wird, ehr der Krieg vorüber ist. Krüger darf kaum erwarten, daß Transvaal sein» alte Unabhängig­keit zurückerhält. Doch wenn er bereit ist, di« britische Suprematie und den Status einer freier», sich selbst ver­waltenden Kolonie anzunehmrn, so kann man sich leicht über di« weiteren Bedingungen einigen."

* In Dover kam «S anläßlich der Mafekiug-Feier zu Exzessen. Beim Fackelzug am Samstag abend begann ein« Anzahl der Teilnehmer vor dem großen Geschäft« von I. Browne, der als Gegner de- Kriege- bekannt ist, zu johlen und erst mit Eiern und dann wit Kieselsteinen, Maurrr- steinen und eisernen Gewichten so lange zu werfen, bis der ganz« Laden zertrümmert war.

* New-Jork, 20. Mai. Generalkonsul Mason in Berlin berichtete dem StaatS-Depardement, die deutschen Kaufleute seien über den amerikanischen Export entsetzt und verlangen Schutzzoll. Di« deutsche Presse werde zunehmend gegen Amerika und unsere Zollbeamten ausfällig.

* Washington, 21. Mai. Heut« fand «ine Massen- Versammlung zum Empfang der Burengesandschaft statt. Da« Opernhaus war überfüllt. Er kam zu Ausbrüchen wilder Begeisterung und zu tobenden Kundgebungen gegen England und die englandfreundlichr Haltung der Regierung. Der Geldrrfolg war indessen beschämend ärmlich. Staats­sekretär Hay erklärte der Burenwission, daß der Prä­sident Mac Kiuley bei dem gegenwärtigen Stand der Dinge sich genötigt sehe, gegenüber England und den Burenrepubliken bei der Politik der Neutralität und Un- parteilichkeit zu verharren.

Handel «nd Berkehr.

* (Schlacht-Birhmarkt Stuttgart.) Preis« per Va Kg Schlachtgewicht: für Ochsen 6870 Pfg., Farrea 50-56 Pfg., Kalbeln und Kühr 40-62 Pfg., Kälber 7885 Pfg., Schweine 4151 Pfg. Verlaus, ausge­nommen Schwein«, die im Preis« zurückgegangen, lebhaft.

* Die Kohlennot hat ein neue- Heizmittel auf den Markt gebracht, aus Sägemehl hrrgestellte Brikett-, dl« leicht brennen und große Heizkraft besitzen. Tiefe Holz- brikett- wiegen je 300 Gramm, der Zentner wird mit 1.30 Mk. gehandelt.

Wachrichten vom südafrikanischen Kriege.

* ES steht sehr schlimm um die Sache der Buren. Ueberall weichen si« zurück, und wo sie dal nicht thun, wollen sie sich ergeben. Präsident Krüger will Friedens- Verhandlungen anknüpfen, di« Engländer aber wollen nicht verhandeln, sie wollen den Frieden diktieren. Si« haben den Krieg begonnen, um die Gold- und Diamantrnschätze Transvaal- sich anzueignen. Jetzt, nach einer Reihe be­schämender Schlappen; jetzt, nachdem endlich die brutal« Gewalt den Schwachen nirderwarf, werden die Engländer keine sentimentale Anwandlung haben und die beiden Bureu- Republiken selbständig weiter bestehen lassen. Beide Staaten werden englisch werden. Di« Engländer werden di« Aus­beuter der Minen und die Unterdrücker der Buren werden. England hat sich eine neue milchende Kuh angeschafft, di« ebenso auSgesogen werden wird wie Indien. Vielleicht, daß formell die Buren-Republiken weiter bestehen werdrn unter englischer Oberhoheit", doch da» ist leerer Schall. In Wirklichkeit werden beide Staaten vernichtet und Eng­land- Riesrnbesitz in Afrika wird um rund eine halbe Million Quadrat-Kilometer vergrößert werden.

Da» Eintreffen Ser Engländer vor Pretoria kann bald erfolgen. In drei Abifi'ungen rücken sie vor: von Mafeking au- kommt General Robert-, von Osten kommt Buller und von Südwesten Hunter und Methuen. Ihre Truppenmassen sind so groß, daß sie die wenigen Buren erdrücken müssen. Den Buren ist eS ganz unmöglich, an drei Stellen zugleich die heranrückrndrn Engländer zurück- zuschlage».

* Nach einer Meldung au» Kroonstad haben die Kom­mandanten Wilhelm Botha und Swaneppen sich unter- warfen.

*Kroonstadt, 20. Mai. Ein englischer Convoi wurde auf dem Weg« nach Linley angegriffen und gezwungen. Halt zu wachen.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rteker, Altensteig.

A l t e n st e i g.

Frciw. Feuerwehr!

Am nächste« Sonntag de« 27. ds.Mts., morgens

7 Uhr, rückt die

I. LIII. Gompagnie

»zur Urbung au».

Vollzähliges Erscheine« wird erwartet.

Unentschuldigte- Ausbleiben wird bestraft.

D<rr Ls»irrtrerir-s.

MM.

» werden gegen gute Mrg- fthaft «nfznnehmen gesucht.

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Meldungstermi« 8 Tage.

Nur jüngere, tüchtige Männer wollen sich melden.

Den 23. Mai 1900.

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Tübingen, 18. Mai.

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