ArrsläirdisHe».

* In Wien ist im vorigen Spätjahr

^ die 22 Jahre

... Milöda Freund ihren Ellern davongelaufrn. Es sprechen «»»ichen dafür, daß sie sich in Deutschland aufhält, vielleicht ?2d.t sie sich in einem Krankenhause. Das Mädchen ist mittelaroß von schlanker Figur, hat ein ovale-, nette. Ge- weiße Zähne, sehr lange, kastanienbraune Haar« und ,s?in'e Hände? Sie spricht deutsch, böhmisch, französisch, alienisch, spanisch, beherrscht die Buchhaltung, Stenographie und kann Zitherspirlen. Die Eltern haben auf die Er- Mittelung eine Belohnung von 2060 Gulden au-gesetzt.

* Budapest, 13. Mai. Nach Meldungen au- Kon- sjantinopel au- angeblich guter Quelle wurde im Laufe der vergangenen Woche auf den Sultan ein Vergiftung-Versuch aewacht, welchem der Sultan nur durch «inen Zufall ent-

Er wurden viele Verhaftungen in der Angelegenheit vorgwommen. Unter anderem wurde der Sohn de- Polizei- MMkkS und der Sohn einer Professors an der medizinischen A-Wule verhaftet.

* Budapest, 14. Mai. In seiner heutigen Delegation-rede sprach Slaaia dem Minister GoluchowSki da- vollste Miß­trauen Namens der Czechen au-. GoluchowSki sei bei allen Kabinetten seit 1895 zugleich Hebamme und Engelmacherin qewrse». Der Redner befürchtet, die Deutung de- Berliner Kaiserbesuchcs werde dar Verhältnis zu Rußland trüben. In Serbien und Bulgarien habe Oesterreich alle Sympathie verloren und die teuer erhaltenen Sympathien MilanS Utrdkli wenig nützen. Der Redner fragt, welche Schritte -er Minister gegen die Massenausweisungen aus Preußen unternahm und ob er Repressalien gegen Bier au- Deuisch- land anwenden wolle. Graf Dzieduszycki appelliert« an die Parteien, den Sprachenstreit beizulrgen, da die Fortdauer der inneren Kämpfe die au-wärttge Politik lähmen müsse. Delegierter Dewel betonte die Bereitwilligkeit der Deutschen, die auswärtige Politik zu fördert,, und empfahl noch den Anschluß an die kontinentalen Staaten gegen die rücksichts­losen wirtschaftlichen Kämpf« England- und Amerika-. Minister Graf GoluchowSki erklärte, er Hab« nie etwa- gegen di« Czechen gethan. Da- sei «ine tendenziöse Er­findung. Das Wesen des U-bereinkommens mit Rußland bestehe in der Nichteinmischung in die inneren Verhältnisse -er Balkanländer, da sie dadurch die Möglichkeit von Zu­sammenstößen vermeiden. Die Ausweisungen von Arbeitern au- Preußen seien nur vereinzelt. Gegen ein« Zollerhöhung auf böhmisches Bier könne vorläufig nicht reklamiert werden, da es sich nur um Ausschußbeschlüsse handele. Bei der Erneuerung der Handelsverträge werde dieser Punkt beachtet sein. Der Berichterstatter friert den Kaiserbesuch und Dreibund alr rin Unterpfand de- Friedens. Eine Erhöhung des Bierzolles in Deutschland entspringe dem Bestreben, vor Erneuerung der Handelsverträge negative Zölle zu schaffen, denn bevor man in den Kampf gehe, schärfe man die Waffen. Der Dispositionsfond-, der die Vertrauens­frage involviert, wurde mit ollen gegen die Stimme de- Czechen Slama bewilligt. In der Spezialdebatte warf S/ama dem Minister vor, daß er die Arberterausweisungen aus Deutschland als Bagatellsache behandele. GoluchowSki wie- dies zurück. Die Ausweisungen betrafen slavische Ar­beiter, weil nur dies« nach Deutschland au-wandern. kleb­rigen- habe di« Auswanderung galizischer Arbeiter nach Deutschland bereit- einen solchen Umfang angenommen, daß sie zu einer wahren Kalamität geworden sei. Schließlich wurden all« Kapitel de- Ministerium- de- Arußern bewilligt.

* Der Präsident Loubet weiß sich nicht zu benehmen, er hat kein Geschick, etwas aus sich zu machen. Es fehlen ihm die Umgangsformen. Sobald Loubet öffentlich auf- VM, zeigt er eine Unbeholfenheil, die ihn manchmal beinahe komisch erscheinen läßt. Dabei passiert ihm nur zu oft rin Mißgeschick, da- nicht geeignet ist, sein Ansehen zu erhöhen. Er ist zwar seiner persönlichen Redlichkeit wegen geachtet, aber trotz seiner kleinbürgerliche» Art keineswegs volkstüm­lich. Man erinnert sich noch de- Zwischenfall- auf dem Rennplatz von Auteuil, wo er fast Stockschläge erhielt, weil die Polizei di« elementarsten Vorsichtsmaßregeln verabsäumt hatte. Bei der Einweihung der Kunstpaläste der Welt­ausstellung, wo er arg ins Gedränge geriet und eine lächer­liche Figur spielte, hätte ihm Arhnlichr- begegnen können. Auch fehlte e- selbst in seiner nächsten Umgebung nicht an Jutriguanten, die ihm in ähnlicher Weise zu schaden suchen, wie früher dem schnell de- PräsidrntenspielenS müden Casimir

Prrier. Er ist offenbar, di« Präsidentschaft de-Herrn Loubet ist ebensowenig für dieEwigkeit" gemacht, wie die ganze französisch« Republik.

* (Eine Sensation.) Ein Aussehen erregende- Ereignis setzt di« Zungen von ganz Pari- in Bewegung. In der Nacht zum Sonntag, gegen 2 Uhr, erschien plötzlich die unter dem Schriftstellernamen Gyp bekannte Gräfin Märtel, die alr Führen« der Antisemiten und Nationalisten während de- Dreyfu-Handel- in der Oeffentlichkeit eine Hauptrolle spielte, in zerrissenen Kleidern, blutend, hilfesuchend am Thor« von Bercy, der südwestlichen Vorstadt von Pari-. Den Zollwärtrrn und Schutzleuten de- Thorposten- erzählte sie in allen Einzelheiten, sie sei am Abend, im Begriff, sich in eine nationalistische Versammlung des südlichen Stadt­teils zu begeben, von Männern, di« sich als von ihrem nationalistischen Freunde Barillier geschickt au-gaben, in einen Wagen gelockt und in ein einige Meilen entfernte- Schloß entführt worden; dort sei e- ihr in der Nacht ge­lungen, zu entfliehen, indem sie sich au- Decken, Kissen und Betten ein Rettungsseil angefertigt und damit sich au- dem Fenster hinausgelassen habe. Berichterstattern zeigte Gyp einen ihr schon vor einem Jahre zngesandten gedruckten Ausruf an das Volk von Pari-, laut dessen damals schon ihre Entführung als Antwort auf dir Herausforderung der Nationalisten geplant worden war und nach erfolgter Aus- i führung den Parisern mitgeteilt werden sollte, daß man sie > als Geisel festgenommen habe. Der Staatsanwalt hat die Untersuchung angrordnrt, die bis jetzt keine bestätigenden Einzelheiten zu der rätselhaften Räubergeschichte ergeben hat. Wahrscheinlich ist Gyp da- Opfer einer Hallucination ge­worden.

* Zwei alte Fräuleins haben dem Tierschutzvrrein in Paris ihr mehrere Millionen betragende- Vermögen zum Bau eines Krankenhaus«- für Tiere vermacht.

* London, 15. Mai. Die in den hiesigen Dock- auf den Transportschiffen beschäftigten Arbeiter, Weiße wie farbige, stellten die Arbeit ein; sie fordern höhere Löhne.

* London, 15 Mai. Herr Lionei Dccle, welcher die Expedition de-Daily Telegraph" vom Kap nach Kairo leitet, schreibt aus Uvira am nördlichen Ufer de-Tanganjika- See- vom 20. April folgende-: Die Loge hier ist kritisch. Die Deutschen haben gewaltsam alle- Territorum de- Kongo­staate- bir zum Russist-Flusse und zum Norden vom Kivu- Se« genommen. Sie halt«« 3000 englische Quadratweilen vom Kongo-Territorium mit 1000 Mann Soldaten, 15 Offiziere und Geschütz besetzt. Ende Februar schickten sie ein Ultimatum und verlangten unter Androhung eines Krirges die sofortige Räumung aller östlich vom Russist-Flusse be- legenen Stationen de- Kongo-Freistaates. Da die Posten nicht zurückgezogen wurden, schickten die Deutschen vor drei Wochen dem die belgische Station kommandierenden Offizier ein neue- Ultimatum, welcher besagte, daß, wenn er sich am nächsten Tage, den 1. April, nicht zurückgezogen habe, dann die Deutschen die Station angrrifen würden. Der belgische Offi­zier zog sich zurück und die Deutschen verbrannten di« Station. Dir Deutschen gründen ihren Anspruch darauf, daß als der Kongostaat in den Jahren 1885 und 1894 seine Neutralitätserklärungen abgab, Deutschland eine Linie alr Grenze anerkannte, w-lchr vom nördlichsten Punkte de- Tanganjika-Sees zum 30. Grad 20 Minuten östlicher Länge geht. Zwischen dem Könige Leopold und Deutschland finden Unterhandlungen statt, aber beide Regierungen ignorieren die gegenwärtigen Ereignisse, obwohl die deutschen Offiziere auf Befehl von Berlin au- handeln.

* London, 15. Mai. Da- Reutersche Bureau mel­det au- Pretoria vom 12. ds.: Das Verbot der Einfuhr von Lebensmitteln über die Delagoabai wird in erster Linie die gefangenen Engländer treffen. Erst wird man den Burghrrs Leben-mittel verabfolgen, dann den Angehörigen der neutralen Mächte und zuletzt erst den Gefangenen.

* Der türkische Personendampfer OSmani ist auf dem Schwarzen Meere bei starkem Nebel unirrgegangen. Das Schiffspersonal und die Reisenden, im ganzen gegen 80 Personen, fanden den Tod in den Fluten.

* Madrid, 15. Mai. Ueberall herrscht Ruhe, wer- halb die Regierung vorerst von weiteren Maßnahmen ab­gesehen hat.

* Der Krieg mit den Vereinigten Staaten hat Spanien so in Schulden gestürzt, daß es neue Steuern einsühre« und alte Steuern erhöhen muß. Die Folge sind heftige

Unruhen, besonder- in der Provinz Catalonien. In ver­schiedenen Städten herrscht die Revolution, Barrikaden werden gebaut, da- Straßenpflaster wurde aufgerissen, daß anrückende Militär wurde damit bombardiert, es wurde ge­schossen und e- gab Tote und Verwundete. Der Aufruhr ist noch nicht zu Ende, da er von politischen Agitatoren geschürt wird. Die Königin-Regentin, dieOesterreicheriu", ist unbeliebt und außerdem benützen die Karlisten jede Gelegenheit, um womöglich die Revolution herbeizuführen. Der Minister des Innern, Dacho, der die beginnende» Unruhen durch eine Rundreise Niederhalten zu können ver­meinte, wurde übel empfangen. Nach der Ankunft de- Minister- in Barcelona hieß e-, er sei dort zwar etwa» frostig, aber doch ehrerbietig empfangen worden, nun aber erfährt man, daß die Achtungsbezeugungen darin bestanden haben, daß überall auf dem Durchzug« de- Minister- wild aufgeregte Volkswassen sich ansammelten, ihn auszischten und mit Steinen nach ihm warfen und es großer An­strengungen der Polizei bedurfte, um den Vertreter der Regierung vor Tätlichkeiten zu bewahren. In anderen katatonischen Städten, wie Badalona, Tarrassa, Manresa, di« der Minister besuchte, käme- zu ähnlichen Kundgebungen.

* New-Iork, 15. Mai. Di« Buren-Delegation ist soeben angekommen. Ein Komite de- Stadtrats und be­kannte Bürger holten die Deputation vom Dampfer ab.

Nachrichten vom südafrikanischen Kriege.

* Au- London wird gemeldet: Die Blätter sprechen sich zwar lobend aus über da- schnell« Vordringen von Lord Roberts und die Besetzung von Kroonstad, fürchten aber, daß sein« Avantgarde schließlich von den Buren um­zingelt und abgeschnitten werden könnt«. Dir Optimisten rechnen au-, daß Lord Roberts innerhalb 14 Tagen in Pretoria sein könnte. Demgegenüber ist zu berücksichtigen, daß die Truppen Lord Roberts augenblicklich infolge der Gewaltmärsche erschöpft sein müssen, daß außerdem die Verpflegungsschwierigkeiten mit jedem Tag sich vergrößern. In Kroonstad kann Lord Robert- mit seiner Avantgarde sich nur kurze Zeit aufhalten, da e- ein unbedeutende- Städtchen ist. worin er sein« Truppen weder unterbringeu noch verpflegen kann.

* London, 14. Mai. Das Reutersche Bureau meldet aus Kroonstad vom 12: Präsident Stejn begab sich nach Heilbron, nicht nach Lindley und erklärte Heilbron, nicht Lindley zur neuen Hauptstadt, lieber 400 Burgherr lieferten die Waffen au-. In Kroonstad und Umgegend verlautet, oie Transvraler konzentrieren sich am Vaal-Flusse.

*Kroonstad, 14. Mai. Wie gemeldet wird, kon- zentriren di« Buren gegenwärtig alle Streitkräfte am Vaal- flusse. Der Feind räumte die Selluvgrn an den BiggarS- bergen und an der Südostgrenze. Man nimmt an, daß nicht mehr alr 200 Fceistaatburen am Vaal mitkämpsen werden. Die Reperaturarbeiten an der Bahnstrecke bi- Kroonstad werden voraussichtlich am Donner-tag beendet sein. Der VrrpflegungSzustand funktionirt regelmäßig. Die Mannschaften und Pferde empfangen volle Rationen. Der Gesundheitszustand öer Truppen ist vollkommen gut.

* London, 15. Mai. Das Reutersche Bureau meldet au- Brandsdrift, östlich von Thabanchu vom 13. ds.: Der Distrikt Ladybrand ist vom Feinde, der MequatlingSnek ge­räumt hat, und sich jetzt in der Nähe von Lindley befindet, gesäubert.

* Pietermaritzburg, 14. Mai. General Buller meldet amtlich, e- sei ihm gelungen, die Biggar-bergpässe zu forcieren. Die Besetzung von Dundee wird heute er­wartet.

* London, 15. Mai. General Buller telegraphiert au- KewpSfarm vom 15. d-.: Wir besetzten Dundee, 2500 Buren rückten gestern nach Glencor ab.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Ältensteig.

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empfiehlt W. Rieker.

Landl». Bezirksverrin Nagold.

Generalversammlung

am Sonntag, den 28. ds. MtS. nachm. 2 Uhr in Haiterbach im Gasthaus z. Lamm.

Tagesordnung:

1) Vortrag de- Herrn Landwirtschaft-mspektor- Dr. Wacker über Feldbereinigung":

2) Bestimmung de- Tage- der Wiedereröffnung der Jungviehweid« in Unterschwavdorf;

3) Mitteilung über die Prämierung der im Bezirk ausgestellten Eber;

4) Besprechung über den gemeinsamen Bezug von landwirtschaft- licheu Maschinen, insbesondere Mähmaschinen;

5) Vortrag de- landw. Jahre-bericht- pro 1899;

6) Erörterung verschiedener minder wichtiger Gegenstände.

Die Herren Ortsvorsteher werden ersucht, ihre ort-angehörigen Landwirte auf die Versammlung aufmerksam zu machen und zu zahl­reichem Besuch derselben «inzuladen.

Die Herren Au-schußmitglieder und die Verein-mitgliedrr werden hiedurch zum Besuch der Versammlung dringend aufgefordert.

Nagold, den 14. Mai 1900. Dtk VtttMSMstlMd *.

Obrrawtmann Ritter.