Nr. 63.

Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

83. Jahrgang.

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Friede mit Rußland.

D!e Lage auf den Kriegsschauplätzen

- Die deutsche« amtliche« Meldung««.

(WTB.) Kratze, Hauptquartier, 2. März. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kron­prinz Nupprecht: Nur i« wenige« Abschnitte» lebte mn Abend die Erfechtstätigkeit »uf. Eigene Erkundungen bei Hollebet« nnd südlich von Et. Quentin brachte« G«- fangene. ein.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: N« vielen Stellen der Front führte« wir erfolgreiche Unternehmungen durch. Oestlich von Reims drangen hessische Truppe« in das zerstörte Fort Pompelle, Rheinländer und Westfale« stietzen nordwestlich von Prosne» tief in die feindlichen Stellungen vor. Die von de« Febrnarkämpfen südöstlich von Tahnre «och ln Feindeshand gebliebenen Grabenstücke wurden von badi schen nnd thüringischen Truppen im vngrifs gesäubert. Aus de«, westlichen Ufer der Maas stürmte« rheinische Kam. pagnien di« feindlichen Gräben südlich von Hancourt. Rach Durchführung ihrer Erkundungen lehrten unser« Truppen mit mehr als UM Gefangenen «nd zahlreiche« erbeutete» Ma­schinengewehren in ihr« Ausgangsstellungen zurück. Die südöstlich von Tahure genommenen Grübe« wurde« gehalten und gegen französische Gegenangriffe behauptet.

Heeresgruppe Herzog vlbrecht: Zwischen Maas «nd Mosel stieß Infanterie mit Pionieren in die feindlichen Gräben nordöstlich von Seichrprry vor. Di« amerikanische Besatzung erlitt schwer« Verluste und büßte 12 Gesängen« «in. Hauptmann Ritter von Tatschet errang durch Abschuß eines feindlichen Fesselballons seine« 2S. Snftsieg.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Eichhorn: In Esthland und Livland nehme« die Opera­tionen ihren Verlaus.

Heeresgruppe Liusingen: In der Verfolgung des -ei Rjetschiga geschlagene« Feinde« habe« wir Somel ge nommen. Kiew, di« Hauptstandt der Ukraine wurde durch Ukrainer und sächsische Truppen befr« it.

Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neue«.

Der glänzend« Vormarsch in Livland »nd Esthland sowie in der Ukraine.

(WTB.) krotzes Hauptquartier, 8. März. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kron­prinz Rupprecht: Südwestlich von Lombartzyde «ah­men wir «ine Anzahl Belgier gefangen. Brandenburgi- sche Sturmtrupps brachten von einem Borstotz bei Neuve Ehapelle 8 9 Portugiesen, darunter 8 Ossiziere, ge­sungen zurück.

Heeresgruppe Deutscher Kronrrinz: Französisch« Kompagnien griffen am Abend nach mehrstündiger Feuer- vorbereitung unsere Stellungen bei Corbe « y an. Eie wur­den km Gegenstotz zurückgeworfen. In der Champagne lebte die Gesrchtstätigkeit in de« Kampfabschnitten vom 1. März zeitweilig auf.

Oestlicher Kriegsschanpatz: Front des Gene­ralfeldmarschall Prinzen Leopold von Bayern: Die nach Ablauf de« Wasfenstillstandsvertrags eingeleiteten Ope­rationen haben'Pr großen Erfolge« geführt. Die Truppen des Generalobersten Grasen Kirchbach haben Livland und Esthland mit Unterstützung der be­drängten Bewohner im Siegeszuge durcheilt» begleitet durch Teile der über den zugcsrorenen Moonsund vorgehenden Be­satzung der baltischen Inseln und durch ephläudische Regi­menter. Reval «nd Dorpat wurden genommen. Unsere Truppen stehen vor Rarva. Die Armee» des Eeraloberste« v. Kirchbach «nd des Eeneralfeldmarschall v. Eichhorn haben in unaufhaltsamem Vordringen über Dünaburg und Minsk «ach hartem Kampse Pleskau, sowie Polvsk «nb Boriss»« genommen. I« Bobruisk wurde die Vereinigung mit xqlnischen Divisionen erzielt.

Der Friedensvertrag mit Rußland unterzeichnet.

WTB. Berlin, 2. März. Amtlich «ird mitgeteiltr Der Frieden mit Rußland ist heute 8 Uhr nachmittag« «nterzcichnet worden.

Der Kaiser zum Friedensschlutz mit Rußland.

(WTB.) Große« Hauptqnartier, 8. März. Seine Maje­stät der Kaiser «nd König hat aus Anlatz des Friedens­schlusses mit Rutzland an den Reichskanzler Grafen v. Hert- ling folgendes Telegramm gesandt:Trotzes Hauptquartier, 3. März 1918. Da» deutsche Schwert hat, geführt von grohen Heerführern, de« Frieden «it Rutzland gebracht. Mit tiefer Dankbarkeit gegen Gott, der mit uns gewesen ist, erfüllt mich stolze Freude über die Taten meiner Armee, über die zähe Ausdauer meine» Volkes. Dah deutsches Blut und deutsche Kultur Hot gerettet werden können, ist mir eine besondere Befriedigung. Empfangen auch Cie für treue starke Mit­wirkung am großen Werke meinen warme» Dank. Wil­helm s. kr -

Rnmänien stellt sich ans den Boden der Friedenobrdingnngen der Mittelmächte.

(MTV.) Berlin, 2. März. Aus Bukarest wird «ns so­eben mitgeteilt, daß di« Rumänen sich auf de» Bode« der vom Dierbnnd vorgeschlagene« verhandlungsgrnndlagen ge­stellt haben und Vertreter zur Beratung über den Friedens schloß entsende« werden.

(WTB.) Paris, 3. März. Die Agence Havas meldet:

Echo de Paris" schreibt über die Zusammenkunft des Grä­fin Tzernin mit dem König von Rumänien: Dr König ant­wortete, daß er den Grasen Czerni« nur mit Zustimmung seines Kabinett» empfangen werde. Nachdem dieses zuge­stimmt hatte, fand die Zusammenkunft in Baka (!) statt Sie dauerte etwa eine Stunde. Die von den Mittelmächten gestellten Bedingungen sind folgende: Abtretung der Dobrn- dscha nnd Erenzberichtigung an der ungarischen Front.

Teile der Heeresgruppe Li ns in gen habe« ln tleber- einstimmung mit der ukrainischen Regierung den Eifrnbahn- weg von Luiniek über Rjetschiza an den Dnsrpr bis Gom « l nach mehrfachem Kampf« geöffnet. Ander« Divisionen an­der Führung des Ge«, v. K « örzer haben, feindlichen Wi­derstand brechend, die auf Kiew führende Bahn nnd die Bahnlinie KiewShmerinka vom Feind« gesäubert. Am 1. März wurde Kiew im Verein mit Ukrainern genom­men. Deutsch« und österreich-ungarische Truppen find in Shmerinka eingerückt.

Die dem Feind abgenommene Beute ist noch nicht an­nähernd zahlrumöhig sestzusielleu. Soweit Meldungen vor liegen, find in unserem Besitz an Er fa »gen K8VÜ Offi­zier« und 5 7999 Man«, au Bente 2 49 9 Geschütze, über 5999 Maschinengewehre, viele Tausend Fahr­zeuge. darunter über SM Kraftwagen und 11 Panzerautos, über S Millionen Schuß Nrtilleriemunition und 129 999 Ge­wehre, 899 Lokomotiven nnd 8909 Eisenbahnwagen. Dazu kommt die Beute von Reval mit IS Offizieren, S99 Mann, 229 Geschützen, 22 Flugzeugen und viel rollendes Material.

Heeresgruppe Mackensen: Der Waffenstill­stand mit Rnänien ist gestern gekündigt worden. Darauf hat sich die rnmiinifche Negierung bereit erklärt, in neue Verhandlungen über einen weiteren Waf­fe «stillst «nd ans Grund der von den Mittelmächten gestellten Bedingungen eiuzutreten. An diese Wassenstill- standsvcrhandlungen sollen sich Frledensverhand- lnngen «»schließe«.

Der «rst, Generalquartiermeister: 8 « dendo r sf.

Die gestrige Abcudmeldusg.

Dl« militärischen Bewegungen tn Grotzrutzland eingestellt.

(WTB.) Berlin, 3. März. Abends. Amtlich wird mil- geteilt: Infolge der Unterzeichnung de» Friedensverirage» mit Rutzland find die militärischen vewegnngen in Groß» rutzland eingestellt. Von den anderen Kriegsschauplätze« nichts Neues.

Die Lage an den Hauptsronte».

(WTB.) Berlin, 8. März. De« erfolgreichen deutsche« auch am 2. März voll geglückte Dorstöhe der Deutschen gefolgt. Um nehmungen an de» Westfront am gestrigen Tage sind In der Nacht vom 2. zum 8. Mär- wurden bei einen« Bor- stotz südlich von Lombartzyde autzer einem Offizier und neun Belgiern für uns wichtige Beutestücke und ein Maschinen­gewehr zurückgebracht. In der Gegend von Mannekensveen brachte ein weiterer Patrouillengang die gewünschten Er­gebnisse. Andere Vorstöh« bei Neuve Thapelle macht« ein« brandenburgische Sturmabteilung, die im Vertrauen aus Führung und Offiziere und mit altgewohnter Siegeszuver­sicht trotz heftiger Gegenwirkung der feindlichen Artillerie in di« feindlichen Stellungen eindrang, die Verteidigungsan­lagen zerstörte nnd mehrere Unterstände sprengte. Außer drei Offizieren und 83 Portugiesen bracht« diese Sturmab­teilung bei geringen eigenen Verlusten eine gefüllte Kriegs» käste zurück. Die Franzosen melden in ihrem Funkspruch vom 2. März. 4 Uhr nachmittags, sie hätten in der Gegend von Daux le, Palameix deutsch« Gefangene eingebracht. Diese Meldung ist wiederum frei erfunden.

Di« aus dem Osten gemeldet« ungeheure Beute von Tausenden von Geschützen und vielen Tausend von Maschi­nengewehren. von Kraftwagen, Panzerautomobilen und son­stigen Fahrzeugen aller Art, an mehreren Millionen Schuh Artilleriemunition und der gewaltigen Ziffer von erbeuteten Lokomotiven und Eisenbahnwagen sind ein großer Kräfte» Zuwachs für die deutsche Armee und die Industrie.

Die Febeuarberrte der Mittelmächte.

(WTB.) Berlin. 2. März. Im Monat Februar haben die Mittelmächte über 1989 Offiziere und mehr als S9SS4 Gefangene gemacht. Dazu kommen noch verschiedene höhere Stäbe und zwei ruffische Regimenter. An Beute wurde» 13SZ Geschütze. 2154 Maschinengewehre eingebracht. Außer­dem fielen in Minsk den Deutschen 50 000 Gewehre und wäh­rend des bisherigen Bormarsches 104 Lokomotiven, 5009 bis 0000 Fahrzeuge und 2348 Eisenbahnwagen in die Hände, wo­von 704 voll beladen waren.

Neu« U-Bootserfolge.

(WTB.) Berlin, 4. März. (Amtlich.) Der unermüd­lichen Tätigkeit unserer U Boote fielen im Aermekkanak und an der Ostküste Englands wiederum 22 000 B.-R.-T. Handels- ichiffsraum zum Opfer. Unter den versenkten Schiffen be­finden sich der englische DampferHuntsmore" von rund 5000 V.-N.-T. und ein beladener englischer Dampfer von über 6000 B.-R.-T. Zwei Tankdampfer von 5000 B.-R.-T. und 3000 B. R.-T. und ein englischer bewaffneter Fracht­dampfer wurden mit Ladung aus starker feindlicher Siche­rung herausgeschosseu.

Der Chef des Admiralpabs der Marine

Deutsch« Fischdampser ans Mine« gesichert.

(WTB.) Amsterdam, 1. März. Nach Berichten aus Mir- land kam es heute Nacht nördlich der Insel zu einem See­gefecht. Zwei Torpedojäger find gestrandet oder gesunken. 5 deutsche Schiffbrüchige von einem bewaffneten Fischdamp­fer find in Blieland angekommen. An der Küste treiben Boote mit anderen Schiffbrüchigen. Nach einer anderen Meldung hatten die in Blieland «gekommenen deutschen Schiffbrüchigen von einem deutschen Schiff aus heute nacht zwischen und 1 Uhr ein deutsches Torpedoboot nnd zwei