Lir zum andern. Die drei Retter würden, wenn sie sich hier öffentlich zeigten, wie die größten Sieger empfangen werden. Shermann sagte, er sei erfreut über die Rettung. Diese Aeußerung wird in den offiziellen Kreisen Washingtons bedauert, da sie die Spannung mit Spanien verschärft und Amerikas Stellung anderen Kabinetten gegenüber verschlechtert. Man bezweifelt kaum, daß der spanische Gesandte, der jetzt abwesend ist, bei der Rückkehr die Verhaftung und Auslieferung der Gefangenen und ihrer Retter verlangen wird, welches Gesuch Amerika aus Versätze- denen Gründen würde ablehnen müssen. (Bekanntlich war Frl. Cisneros beschuldigt, an einer Verschwörung gegen den Gouverneur der Insel Pinos beteiligt zu sein. Red.)

Handel und Verkehr.

-n. Nagold , 15. Okt. Der gestrige Jahrmarkt war gut besucht und mit allen Viehgattungen stark befahren. Sehr lebhaft ging der Handel in Mastvieh, das von badischen und rheinländischen Händlern rasch aufge- kauft wurde. Zugvieh war weniger vertreten, auch weniger begehrt; dagegen waren sehr gesucht gute Milchkühe und Jungvieh. Die Viehpreise bewegten sich auf seitheriger Höhe. — Die Zufuhr an Schweinen war ebenfalls groß und fanden fast sämtliche der zu­geführten Tiere schnell Absatz, Milchschweine pro Paar 24—34 Mk.; Läufer zu 45—80 Mk. das Paar. — Auf dem Krämermarkt wurden nur mäßige Einkäufe gemacht, ja es klagten manche Geschäftsleute über flauen Geschäftsgang.

* Calw, 13 Okt. Auf dem heutigen Viehmarkt

war der Umsatz gering. Fette Ware war begehrt, aber wenig zugeführt. Auf dem Schweinemarkte wurde lebhaft gehandelt. Gesamtzufuhr 439 Stück Rindvieh, 31 Körbe Milckschweine und 49 Läufer. Preise der Milchschweine 20—30 Mk. pro Paar, Läufer wurden mit 45—100 Mk. bezahlt. (C. W.)

* Vaihingen a. E., 13. Oktober. Der Oktober- Viehmarkt war" mit 690 Stück Vieh befahren und ist

der schwache Besuch des Marktes den Herbst- mW anderen Feldgeschäften zuzuschreiben, doch wurde sehr viel und rasch gehandelt. Jungvieh war sehr gesucht und wurde zu steigenden Preisen meistens von Handels­leuten aufgekauft; auch Fettvieh und Nutzkühe waren sehr gesucht.

* Weinberichte vom 12. bis 13. Okt. Gerad- stetten. Lese wird am Freitag beendigt, Quant, schlägt zurück, Qual. gut. Sehr viel verstellt; noch kein fester Kauf. — Fellbach. Mittelgewächs 115, 120, 125 Mk., 1 Kauf Bergwein 150 Mk. pro 3 bl. Lese noch in vollem Gang. Qualität gut. — Mar­bach a. N. Einige Käufe zu 120 u. 150 Mk. pro 3 bl. — Kirchheim a. N. Lese beendigt. 1 Kauf zu 145 Mk. Käufer erwünscht. — Bönnigheim. Käufe zu 120 und 121 Mk. für schwarzes Gewächs.

— Dürrenzimmern. Käufe zu 138 u. 140 M. pro 3 Irl. — Owen, Station Kirchheim u./T. Lese begonnen, noch kein fester Kauf. Käufer erwünscht.

— Asperg. Lese in vollem Gang. Verschiedenes verstellt auf Mittelschlag. Noch kein fester Kauf. Quant, schlägt zurück, Qual, dagegen vor. Käufer erwünscht. — Horrheim. Lese im Gang, Quant, schlägt zurück. Verkauft zu 110, 112, 120 u. 123 M. pro 3 bl; noch viel Vorrat, gute Qual. Käufer er- wünscht. — Erligh eim. Käufe zu 120—125 M. pro 3 bl.

* Stuttgart, 12. Okt. (Mostobst, Wilbelms- platz): Zufuhr 400 Zentner. Preis per Zentner Aepfel 6 Mk. 60 Pfg. bis 7 Mk., Birnen 6 Mk. 40 Pfg.

* Stuttgart, 12. Okt. (Mostobstmarkt auf dem Nordbahnhof.) Es wurden heute zugeführt: 11 Waggons aus Hessen und Rheinland, 68 Waggon aus Belgien und Holland, 3 Waggon aus Öesterreich-Ungarn, 1 Waggon aus Frankreich, 2 Waggon aus Italien, zusammen85Waggons. Waggonpreis Mk.1220—1280. Detailpreis Mk.' 6.30-6.70 per Ztr.

* Reutlingen, 13. Okt. (Obstmarkt auf dem Güterbahnhof.) Zufuhr: 7 Waggons holländisches Obst, Preis Mk. 6.60—6.80 per Zentner. 1 Waggon Birnen, Preis Mk. 5.50 per Zentner.

* Kirchrntellrnsffurt, 11. Okt. Die meisten hiesigen Hopfen hat Ochsenwirt Dürr von hier per Zentner um 50 Mark -und dem üblichen Trinkgeld ge­kauft. Nur noch wenige kleinere Posten sind vorhanden.

Neueste Nachrichten.

* Berlin, 14. Okt. Der Staatssekretär des Marineamtes, Contreadmiral Tirpitz, begibt sich heute nach Stuttgart, um sich beim König von Württemberg zn melden.

* Hamburg., 14. Okt. Der „Ham. Corresp." meldet aus zuverlässiger Quelle: Die im Laufe des Sommers angestelltenVersuche mildem neuen Jnfanterie- gewehr haben ein sehr günstiges Resultat ergeben. Das Kriegsministerium ordnete deshalb an, das neue Gewehr derartig in Benutzung zu nehmen, daß die im Herbst eingestellten Rekruten bereits mit der neuen Waffe ausgebildet werden können.

* Paris, 14. Okt. Der Publizist Edward Simon, Senior der Pariser Presse, ein geborener Deutscher, ist gestorben.

* Padua, 14. Okt. Die große Färberei Venuti wurde infolge einer Benzinexplosion total vom Feuer zerstört. Zwei Personen sind umgekommen, sechs ver­wundet.

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