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nicht entlastet werden konnten, deren Verwiegung die Bahnverwaltung verweigert. Die hiesigen Käufer müssen hiedurch zu Gunsten der auswärtigen Versender große, durch Eintrocknen entstehende Gewichtsverluste bezahlen.

* Horb , 1. Oktober. Auf dem Bahnhof kam heute Mostobst Pr. Ztr. um 5 Mk. 80 Psg. zum Verkauf.

* Plochingen, 30. Sept. Von Mostobst laufen täglich mehrere Waggons ein. Preis pr. Ztr. 6 Mk. 80 Pfg- bis 6 Mk^'90 Pfg.

* Ulm, 30. Sept. Obstmarkt auf dem Güterbahn- hof. Heute 21 Wagen zum Verkauf. Der Handel ist nicht besonders lebhaft. Die Preise bröckeln ab. Es wird 6 Mark bis 6 Mark 80 Pfennig per Zentner bezahlt.

* Fellbach, 30. Sept. Gestein wurde hier eine Partie Hopfen verkauft, darunter auch die Gemeinde­hopfen, zu 70 Mk. pr. Ztr. Vorrat hier noch ca. 60 Zentner.

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Haus- und Landwirtschaftliches.

* (Gerste) ist gegen feuchte Luft im Lagerraum außerordentlich empfindlich. Sie zieht die Feuchtig­keit sehr leicht an und erhält dann eine bräunliche Färbung und dumpfigen Geruch, so daß sie zu Brau­zwecken nicht mehr verwendbar ist: Aus diesem Grunde müssen die Gerstenscheuern alljährlich vor der Ernte gründlich ausgereinigt und in denselben einige Tage die Thuren geöffnet werden, um der Luft genügenden Zutritt zu geben.

Zum Anbau des Dinkels.

Der Dinkel, auch Spelz oder Besen (Iritiouru ^polta) genannt, ist-die wichtigste unter den ureigent- lichen Weizenarten und wird heute noch im süd­westlichen Deutschland, namentlich in Schwaben und in Franken, am Oberrhein und weiterhin in der Schweiz als eine Hauptbrotfrucht angebaut. Der rote Dinkel wird, weil er kräftiger und weniger empfindlich ist, besonders in den Gebirgsgegenden, die weiße Art mehr in den flacheren Landstrichen angetrosfen. Der Spelz ist in der Hauptsache eine Winterfrucht; hinsichtlich seiner Bodenansprüche gilt, daß aller dem Weizen zusagender Boden auch für den Spelz geeignet ist. Doch kommt der Spelz auch aus solchen Böden noch fort, die für den Weizen zu wenig kräftig und zu wenig gebunden sind und in einer mehr trockenen Lage sich befinden.

Der Dinkel gedeiht auch nach solchen Vor­früchten, wonach der Weizen mißrät, ja er kann sogar was beim Weizen geradezu unmöglich ist recht gut nach sich selbst angebaut werden, nur verlangt er daun eine besonders kräftige Düngung. Dabei vertrügt der Spelz eine rauhe Bestellung und gerät auch dann gleichwohl recht gut, wenn ihm nur eine reichliche Düngung zu Teil wird.

In einer Dinkelernte von 10 000 ÜK Körner werden dem Boden entzogen ca. 220 ÜF Sticksto ff,

57 ÜA Kali, 67 leg Phosphorsäure, und in 10 000 KZ Winterdinkslstroh 40 kg Stickstoff, 52 ÜA Kali, 26 ÜA Phosphorsäure. Daraus ergiebt sich, daß zu Dinkel reichlich gedüngt werden muß. Enthalten auch die schweren Böden Kali genug, so fehlt es ihnen entschieden doch an Stickstoff und Phosphor säure und empfiehlt sich daher pro 1 Hektar eine Düngung mit 600 bis 800 Pfund Ammoniak-Superphosphat auf schwererem Boden oder mit 600800 Pfund Kali-Ammoniak- Superphosphat auf leichteren Böden. Dort, wo be­reits mit Stallmist oder gar mit Pferch zu Dinkel gedüngt wurde, ist es entschieden geraten, wenigstens 5KM Pfund Superphosphat noch nebenher zu verwenden. Die übrige Zubereitung des Ackers ist die gleiche wie beim Weizen. Der künstliche Dünger wird vor der Aussaat tief eingeegt. Die Dinkelsaat wird gewöhnlich auch eingsegt, doch wird sie auf leichteren Böden in rauheren Lagen und nach Vor­früchten, welche den Boden lockern, wie bei Erbsen oder Kartoffeln, mit Vorteil flach untergepflügt. Im Frühjahr empfiehlt sich daun wie beim Weizen das Durcheggen der Dinkelfelder. Dr« K«

Gemeinnütziges.

* (Klärung der Ob st weine mittels der Quitte.) In derSchweiz. Zeitschrift für Obst­und Weinbau" wird die Quitte als billigstes Klärungs­mittel empfohlen. Die Quitte ist eine äußerst gerbstoff­reiche Frucht; daher kann sie zur Klärung aller gerbstoffarmen Obstweine Verwendung finden. Man schüttet im Herbst bei der Mostbereitung Saft von der Quitte dem Obstwein zu. Im Frühjahr, bei Abzug des Saftes, wenn derselbe in der Regel glanzhell ist, entfernt man die Hefe und die Ueberbleibsel vom Safte. Für 100 Liter nimmt man 1015 große schöne Früchte zur Klärung. Zu viel macht den Obstwein berb und bisweilen bleibt ein schwacher Nachgeschmack dem Safte eigen; zu wenig ist von geringem Erfolg.

* (Gegen die Ratten) bildet die Meerzwiebel ein sehr geeignetes Mittel. Man nehme 100 Gramm frische Meerzwiebel, zerreibe sie möglichst fein und menge sie unter Brotteig. Aus diesem Teige formt man sodann starke Flalnn, bäckt diese gut in Fett, zerteilt sie nach dem Erkalten in kleinere Stücke und legt sie aus. Diese Stücke werden von den Ratten gierig genommen und sind zur Vertilgung derselben fragelos empfehlenswerter als die Verschiedenen Gift­breie. Das Auslegen der Stengel und Wurzel der bekannten Hundszunge, auch Venusfinger genannt (6^nc>Alc>88Uln ottioinals) au den von Ratten besuchten

Orten ist übrigens ebenfalls reckt wirksam.

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* lieber eine Anwendung des Phonographen im Verkehr berichtetClecirical World" : In Spanien wird das Telephon vielfach an Stelle des Telegraphen auch da benutzt, wo es sich um eine indirekte Ver­

mittlung einer Botschaft an den Empfänger handelt. Dabei hat sich der Uebelstaud herausgestellt, daß der annehmende Beamte die Worte nicht so schnell nach­schreiben kann, als sie gesprochen werden. Man hat daher Versuche gemacht, einen Phonographen vor dem Telephon aufzustellen, der die gesprochene Depesche auf- zeichuet. Wenn diese beendet ist, so läßt der Empfänger den Phonographen die Botschaft wiederholen, so daß er seine Niederschrift vervollständigen kann. Außer­dem bietet dieses Verfahren den Vorteil, daß auch der Absender der Botschaft durch das Telephon die Töne des Phonographen vernehmen und auf diese Weise kontrollieren kann, ob die Botschaft an der Empfangs­stelle richtig ausgenommen wird.

* (Neue Anwendung des Kinematographen,) die besonders der Wissenschaft sowohl zum Studium wie zum Unterricht wertvolle Dienste zu leisten im stände ist, wird in wissenschaftlichen Zeitschriften an­gekündigt. Watkins in New-Iork ist nämlich auf den Gedanken gekommen, das Prinzip der lebenden Photo­graphien auch auf mikroskopische Bilder anzuwenden, und es ist ihm gelungen, in einer Minute 1600 Bilder durch das Mikroskop hindurch aufzunehmen; es soll mit dem hergestellten Apparate sogar möglich sein, 2000 bis 2500 Bilder in der Minute zu erzeugen. Es läßt sich voraussehen, daß diese Entdeckung von großer Tragweite für die Erforschung des Lebens der kleinsten Organismen sein wird und daß die Wissen­schaft über die Entwickelung, Fortpflanzung und Ver­mehrung derselben auf diesem Wege Aufschlüsse erhalten wird, die sich durch die Beobachtung mittels des mensch­lichen Auges gar nicht erreichen lassen.

* (Allzuviel poetischen Sinn) besitzt wohl keiner von denen, die ihr eheliches Glück durch Heirats­gesuche in der Zeitung begründen wollen, aber so wenig ideal veranlagt, wie es ein Herr ist, der in Nr. 254 desBreslauer Generalanzeigers" eine Lebens­gefährtin sucht, sind doch wohl wenige. Er schreibt nämlich:Suche Lebensgefährtin, jung und hübsch, die einen guten Kalbsbraten mit Kartoffelklößen kochen kann." Möge der Klößefreund nicht mehr zu lange nach seinem Lieblingsgericht zu hungern brauchen.

Litterarifches.

^ Wie Larrrr ich «reine WekensinnaHrnen ver­größern, wie kenn ich mir vermehrte Einnahmen verschaffend" fragt sich mancher kleinere Landwirt, der infolge ungünstiger Witterung, schlechte Ernten erzielte und verzweifelnd an der Ren­tabilität, mutlos der Zukunft entgegensteht. Ein dem Namen nach, Vielen auch persönlich bekannter Sachverständiger der Kgl. Zentral­stelle für die Landwirtschaft und der Kgl. Domänendirektion Garteninspektor Held in Hohenheim hat es übernommen in einem Kalender .Der Land mann" Ratschläge aus der Praxis für die Praxis zu erteilen. Unterstützt wurde derselbe von hervor­ragenden Landwirten, die gleichfalls für das Wohl der Landwirte arbeitend, hochlehrreiche Aufsätze lieferten. Da der Kalender g-meinverstättdlich gehalten ist und trotz der Fülle seines Inhalts Landwirtschaft, Obst-, Weinbau, Bienenzucht, hübsche Erzählungen u. s. w. nur 30 Psg. kostet, versäume Niemand den Kalender ninuschaffen- Die kleine Ausgabe lohnt sich mit Zinses-Zinsen.

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