ist, verlautet mit Bestimmtheit, daß sie in folgender Weise gedacht ist: Die Kommission hat bestimmte Einnahmequellen Griechenlands, die für Verzinsung ^ L sowohl der türkischen Kriegsentschädigung, als auch ! ^ der europäischen Anleihen ausreichen müssen, zu ver- 2 A walten und aus der Einnahme den Zinsdieust zu

> bestreiten. Wenn im Laufe der Zeit diese Einnahmen ' I« eine Erhöhung erfahren, soll diese auch den Gläubigern t IZ zu gute kommen und solcher Art eine bessere Ver- ! b zinsung ermöglicht werden, was ungefähr den Vor-

> schlügen entspricht, die in früherer Zeit von den ; lZ Gläubigerausschüssen gemacht wurden. Um die griechi- ' j"" fchen Staatsausgaben soll die Kommission sich nicht

-Z zu kümmern haben, ebensowenig um die Einnahme- s l « quellen, die nicht besonders für den Schuldendienst in Anspruch genommen werden. Die Kommission soll iZ. sonach lediglich die Sicherung des Anleihedienstes : 'IN verbürgen, sich aber sonstiger Einmischung in die z ) L griechische Staatsverwaltung zu enthalten haben.

* Wien, 6. August. Bei der Nordbahn wurden LZ heute Unterschleife in der Höhe von 40000 fl. ent-

. N ^ .. deckt, welche die Garderobiere Anna Schmidt durch Ausgabe falscher Coupons seit 15 Jahren veruntreute.

* Wien, 6. August. Auf allerhöchsten Befehl wurde das Militärterritorialkommando telegraphisch

. >.k o L ermächtigt, im Einvernehmen mit den politischen « Behörden die einberufenen Reservisten und Land- -A s L Wehrmannschaften in den vom Hochwasser heimgesuchten Bezirken von der Uebung mit der Waffe zu entheben 2.^ « die bereits einberufenen Mannschaften zu beur-

* Paris, 7. August. Der italienische General Graf Ponza di San Martina erklärte in Thermignon beim Empfang durch den Präsidenten Faure: Der Besuch, den ich auf Befehl des Königs Humbert

" <8 § Ihnen zu machen die Ehre habe, giebt mir die Ge- legenheit, auf die zwischen Frankreich und Italien bestehenden guten Beziehungen und auf die Bande 8-^^ hinzuweisen, welche beide Schwesternationen Vereinen §? L Z und sich zu ihrer größten Freude immer fester schlingen. LZ * Die Mutter eines 4jährigen Knaben in Paris, Luise Roux, machte kürzlich die Bekanntschaft eines «HtSZ Schuhmachers Namens Lechevalier in der Rue Menil- ZEZ » montant, der beide in seine Wohnung nahm. Wegen seiner Pflegvaterrolle von seinen Kameraden verspottet, erdrosselte Lechevalier den Knaben, wobei ihm die ZKZ8 Mutter beistand. Hierauf verübten beide Selbstmord.

* Mous, 6. Aug. Die noch ausständigen Berg- arbeiter haben heute die Arbeit wieder ausgenommen.

ZM-LD Der Ausstand der Arbeiter hat für einen Teil sechs, ^ -- für den anderen fünf Wochen gedauert. Die Ge-

TAZZ schäftsleute sowohl wie die Gruben haben durch den ^ Ausstand bedeutende Verluste erlitten. Der Ausfall Z ^ HZ an Arbeitslöhnen beziffert sich auf etwa zwei Millionen. «Ä * London, 6. Aug. Einem amtlichen Telegramm

o D 8 « aus Malakand zufolge haben sämtliche Stämme an dem Aufstand teilgenommen. Bei dem Angriff auf Mala- kand und auf das Fort Tschakdara hatten die Auf- MH«, ständischen 2700 Tote, sowie zahlreiche Verwundete. § /. 8 T Die Aufständischen sind sehr entmutigt.

" 8 * London, 6. Aug. Aus Konstantinopel wird

gemeldet, daß 114 Frauen aus dem Harem, sowie viele Offiziere verhaftet wurden.

- A 2- englische Oberhaus ist am Freitag mit

H -sDann werde ich ihn holen. Heute abend werden 8 wir, wie in alten Tagen, gemütlich miteinanderplaudern."

Sillo begann plötzlich zu weinen. Marie nahm Lr-o-Z«, sie zärtlich in ihre Arme.

8- TLO Marie, die alten Tage kommen niemals ->wieder zurück."

ZsWas das Grab birgt, kommt nicht mehr zurück.

"Z.Ä 8 Was wir sonst aber verloren haben, müssen wir wie- ^ der zu finden suchen. Sei nun ruhig, Kind, du bist

M 8H noch so jung; alles kann noch einmal wieder gut

L HZ werden."

j x.Sillo hatte doch nicht ganz ihre Pflichten als Hausfrau vergessen. Sie ging in die Küche hinaus, L-§ » um ein festliches Abendessen zu Ehren ihres Besuches zu bereiten, während dieser sich in Steins Arbeits- §8 zimmer begab, um mit ihm zu sprechen.

. Hier war die Lampe ongezündet und der Doktor K ^ saß da und las. Als die Thür sich öffnete, schaute er auf und als er Frau Haugaard ansichtig wurde, ergoß sich eine hohe Röte über seine bleichen Wangen.

Auch ex war verändert. Aus einem jungen lebensfrohen Menschenkinde war ein ernster, reifer Mann geworden, der nichts mit der Jugend und der Freude gemein hatte, und was Marie besonders auf- 5wl, das war, daß die früher so lebhaften Züge gleich- sam versteinert waren. Alles, was sie zu sagen beab- ^chtigt hatte, vergaß sie. Sie konnte nur die Worte Hervorbringen:

Was haben Sie nur mit Sillo und mit sich selbst gemacht? Was ist hier geschehen?"

Er erhob sich langsam.

einer Thronrede geschlossen worden, in der es heißt: Ich habe dem König der Belgier und dem deutschen Kaiser die Kündigung der Handelsverträge von 1862 und 1865 überreichen lassen, da dieselben mich daran gehindert haben, innerhalb des Gesamtreiches mit meinen Kolonien solche fiskalische Abkommen zu treffen, wie sie mir als ratsam erscheinen."

sj (Das deutsche Kaiserpaar in Ruß­land.) Kaiser Wilhelm und Kaiserin Auguste Vik­toria sind Sonnabend nach brillanter Seefahrt wohl­behalten auf der Reede von Kronstadt angekommen. Das Wetter war prächtig. Die Ausschmückung der Petersburger Straßen, auch in den entferntesten Quar­tieren, macht einen imposanten Eindruck. Das russische Kaiserpaar fuhr auf der JachtAlexandra" den hohen Gästen entgegen. Die Begrüßung war eine sehr herz­liche, man küßte sich wiederholt, ganz besonders innig war die Begrüßung der beiden Kaiserinnen. Der eigentliche große Empfang fand am Anlegeplatz des kaiserlichen Hafens in Peterhof statt, wo als, Ehrenwache eine Kompagnie der Garde - Flotten- Equipage Aufstellung genommen hatte. Die Bat­terien und die Kriegsschiffe feuerten Salut. Zehn deutsche und acht russische Kriegsschiffe bildeten zwei Linien mit der Richtung auf die Nikolai-Leuchttürme. Die Mannschaften waren auf Deck versammelt und entboten den Majestäten ihren Gruß. Ein Sonder­dampfer mit den Mitgliedern der deutschen Kolonie an Bord war ebenfalls dem deutschen Kaiserpaar zur festlichen Begrüßung bis auf die Außenreede entgegen­gefahren. Das Publikum bereitete den Majestäten große Ovationen. Die Stunden bis zum Spätnach­mittag widmete das deutsche Kaiserpaar Besuchen bei den Großfürsten und Großfürstinnen. Abends war Prunktafel in Peterhof.

sj Die russischen Marineoffiziere gaben am Sonntag den deutschen Marineoffizieren ein großes Frühstück im Kronstädter Marineklub. Der Peters­burger Gemeinderat hat für die deutschen Marinesol­daten 4000 Pakete Zigaretten übersandt; außerdem wird die Stadt an drei aufeinanderfolgenden Abenden je 500 Mann der deutschen Marine im Zoologischen Garten bewirten. Ferner ist auf verschiedenen Eisen­bahnlinien den deutschen Offizieren und Mannschaften freie Fahrt eingeräumt; zahlreiche Vergnügungsanstalten haben Tausende von Freikarten zu Konzerten und öffentlichen Lustbarkeiten eingesandt, auch von ver­schiedenen Privatpersonen sind sehr reichliche Wid­mungen erfolgt.

* Die Trunksucht bei dem Zugpersonal der russi­schen Eisenbahnen hat so weit überhand genommen, daß die Bahnverwaltung dagegen kein wirksameres Mittel weiß, als eine Verordnung, nach welcher die Maschinisten und Zugführer sowohl vor ihrer Abfahrt wie auch unterwegs sich Prüfungen auf ihre Nüchtern­heit unterwerfen müssen.

* Konstantinopel, 6. August. Heute ist eine Abteilung Taucher nach Volo abgegangen, um die von den Griechen versenkten Kanonen und Kriegsmaterialien zu heben.

* Rnstschuck, 7. Aug. Gestern nachmittag, gerade als der Zug des Fürsten Ferdinand aus Giurgiewo hier einlief, explodierte ein Patronenlager mit mehreren Millionen aus dem russisch-türkischen

Was ich mit Sillo gemacht habe, fragen Sie mich. Ich habe mich mit ihr verheiratet. Alles, was ich liebe, was mit mir in Berührung kommt, geht zu Grunde."

Das ist nicht der Fall. Sie war so glücklich, wie eine Frau nur sein kann. Ihr wäret beide glück­lich, wie zwei glückliche Kinder, und jetzt" Ja," unterbrach er sie,wie zwei glückliche Kinder, da kam aber die Sorge, da flog das Glück aus der Thür. Sie wissen wohl, daß Kinder es nicht ver­stehen, etwas festzuhalten."

Sorge, welche Sorge kann euch erdrückt haben? Sehen Sie mich an! Wenn jemand Leid und Rot gehabt hat, so bin ich es, und doch stehe ich hier hoch aufgerichtet vor Ihnen."

Die Fähigkeit im Leben, Leid zu tragen, ist eine verschiedene. Sie erinnern sich wohl, daß Sie selbst mir an unserem Hochzeitstage sagten, Sillo sei ein Kind des Sonnenscheins, das bei Unwetter unter­liegen würde."

Ist die Brust schwach, fehlt ihr etwas?"

Nein, eine wirkliche Krankheit hat sie nicht. Das ist gerade das Unglück. Sie schwindet nur dahin."

Und das können Sie ruhig sagen?"

Ruhig! Ja wie ruhig ich es nehme, weiß nur ich selbst. Aber ich kann nichts für sie thun. Denn, sehen Sie, Marie, es war einstmals eine Zeit, da ich keine Herrschaft über mich besaß. Da stieß ich sie von mir und seit dem Augenblick fürchte ich mich. Ich

Kriege stammenden Patronen. Die Explosion forderte schwere Opfer. 46 Personen sind tot, 60 Verwundete liegen in hoffnungslosem Zustand im Spital. Fürst Ferdinand spendete eine bedeutende Summe für die Hinterbliebenen.

b Aus Besorgnis wegen der Mission Dschevad Paschas, welche nach Annahme der Kreter ein Scheitern des Selbstverwaltungsplanes der Mächte bezwecken solle, haben die Deputierten derHauptprovinzen Kretas offiziell erklärt, daß sie die Selbstverwaltung annehmen. Dieses Schriftstück ist die erste offizielle Mitteilung an die Mächte, daß der Selbstverwaltungs- Plan angenommen ist.

* Bombay, 6. Aug. Die amtliche Statistik zeigt einen beunruhigenden Zustand der öffentlichen Ge­sundheit. In Bombay starben in letzter Woche ins­gesamt 1071 Personen, das ist das Doppelte der normalen Sterblichkeitsziffer. An der Cholera starben 220 und an der Pest 18 Personen.

* Dieeuropäische Zivilisation" zeitigt am Kongo unerfreuliche Blüten. Das Branntweintrinken hat im Kongostaat unter den Negern eine Ausdehnung ange­nommen, daß die Regierung sich genötigt gesehen hat, strenge Maßnahmen zur Eindämmung der Trunksucht unter den kongostaatlichen Schwarzen zu treffen. Dar­nach soll jeder Neger, der auf offener Straße oder an einem sonstigen Orte, auf den die Kriterien der Oeffent- lichkeit zutreffen, betrunken angetroffen wird, mit einer Geldstrafe bis zu 200 Frcs. oder Gefängnis bis zu einer Woche oder auch mit beiden Strafen zugleich be­legt werden.

Vermischte-.

* (80000 Franken im Strohsack.) Der 56jährige Obsthändler Carbonel in Brüssel wurde in seiner Wohnung erhängt aufgefunden. Der Selbst­mörder hatte ein Zimmer innegehabt, dessen gesamte Einrichtung aus einem schlechten Bette und einem alten, wackeligen Stuhle bestand; der Fußboden war mit Kehricht, alten Zeitungsbündeln und einer Masse altenTrödelkrams bedeckt. Die Nachforschungen zwischen diesem Wirrwarr gestalteten sich schwierig, jedoch fand man, in alten Schuhen versteckt, einige Kassenscheine, ferner unter Flaschenscherben eine Anzahl Goldstücke und endlich in dem Strohsacke ein Packet mit auf den Inhaber lautenden Wertpapieren, dre einen Wert von 80000 Fr. darstellen. Die Verwandten des alten Geizhalses sind nicht wenig erfreut, durch seinen Tod plötzlich zu wohlhabenden Leuten geworden zu sein.

* (Fatale Freigebigkeit.)Der Herr Büreauchef zeigt ja heute,eine furchtbar schlechte Laune im Dienst!"Der hA vom Ministerium eine kolos­sale Nase erhalten und die verteilt er jetzt an die Untergebenen."

Benmtwortkicher Redakteur: W. Rteker, Altensteig.

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Keiden-Jaöriken H. Kermeverg (k.u.k.Hofl.) Zürich.

kann sie zu allem bringen, was ich von ihr wünsche, nur die Angst kann ich ihr nicht austreiben, und da­rum lasse ich ihr Ruhe. Das ist das einzige, was ich für Sie zu thun vermag."

Die Zeit wird die Angst vertreiben." sagte sie schwermütig.

Die Zeit! Glauben Sie, daß hier Zeit zu verlieren ist? Tag für Tag schwindet sie dahin. Sie liebte mich, wie ich war, und würde mich gern lieb haben, wie ich bin. Aber die Angst steht zwischen uns, und würde ich es versuchen, sie zu verjagen, so würde sie noch mehr erschrecken. Ihr ganzes Nervensystem ist bereits so schwach, daß es für sie von bedenklichen Folgen sein würde."

Lasten Sie sie mich einige Zeit besuchen. Die Veränderung wird ihr gut thun."

Ich glaube nicht, daß es gut für sie wäre, und außerdem kann ich sie so schlecht entbehren." Und mit plötzlich veränderter Stimme fuhr er fort:

Und jetzt, Frau Haugaard, lassen Sie uns z! meiner Frau hineingehen. Wir haben so lange nickt das Vergnügen gehabt. Sie bei uns zu sehen."

Sie fühlte, daß hier nichts zu machen war. Dann ging sie den Weg, den er ihr angewiesen hatte, un) antwortete:

Ja, lasten Sie uns zu ihr gehen, meine kleine Sillo muß sich heute abend ohne Mama begnügen. Es ist seit langer Zeit das erste Mal, daß ich sie ver- lasten habe."

(Fortsetzung folgt.)