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Ausländisches-
D Die Prag er Betriebsdirektion der Staatsbahnen ordnete an, daß in ganz Böhmen die Abfahrt auch in tschechischer Sprache ausgerufen wird und daß die Stationsgebäude mit Aufschriften in beiden Landessprachen versehen werden müssen.
2 An der Bank von Neapel, die durch ihre zahlreichen Betrugsaffären eine europäische Berühmtheit geworden ist, steht ein radikaler Personalwechsel bevor. Es handelt sich um Ausstoßung des bloßgestellten oder verdächtigen Personals und Entlassung des überflüssigen Personals. Sechs Direktoren von Bankfilialen sollen „pensioniert" und einer soll abgesetzt werden. Zwei Inspektoren werden aus dem Dienste entlassen, 110 Beamte verschiedener Kategorien sollen verabschiedet oder abgesetzt werden. Unter den Abgesetzten befinden sich viele Angestellte der arg bloßgestellten Zweiganstalt in Bologna. Abgeschafft werden siebzig Buchhalterstellen. Trotz dieser Beseitigung hat die Bank, die große italienische „Krippe," noch Personal genug oder gar zuviel.
* London 12. Juni. „Daily Chronicle" meldet aus Athen: Die Großmächte wollen der Türkei Vorschlägen, die Kriegsentschädigung soll 1,600 000 Pfund betragen. Die Türkei soll die ganze Ernte Thessaliens erhalten und unmittelbar danach Thessalien räumen.
fj Die Sorge Englands um eine Ueberflügelung durch Deutschland auf industriellem und kommerziellem Gebiete ist wieder einmal recht deutlich zum Ausdruck gekommen. Der britische Konsul in Kopenhagen, Bayle, sagt in seinem letzten Amtsbericht, daß Hamburg ohne Zweifel in den letzten 25 Jahren den Kolonialhandel nach der Ostsee, welchen England ursprünglich besaß, an sich gerissen habe. Wenn England diesen Handel zurückerobern wolle, so empfiehlt Hr. Bayle, dann gebe es keine bessere Operationsbasis als Kopenhagen. Dort könnte es seine Waren zu lächerlich billigen Preisen aufspeichern und auf diese Weise ein Centrum für den Ostseehandel schaffen. Man dürfe in England aber nicht vergessen, daß die deutschen Konkurrenten ihren Kunden weit bessere Kredit- und Zahlungsbedingungen einräumten.
* Petersburg, 10. Juni. Bei einer an der Twer gelegenen Ziegelei stürzte ein im Bau begriffener Schornstein ein und begrub die daran beschäftigten Maurer. 6 waren auf der Stelle tot, die 5 übrigen starben bald darauf.
D Bulgarien scheint sich jetzt auch noch bemerkbar machen zu wollen. In Konstantinopel zirkuliert das Gerücht, daß der Fürst von Bulgarien sich demnächst zum König ausrufen lassen werde.
* Konstantinopel. 12. Juni. Es verlautet, daß die Mächte beabsichtigen als Beitrag zur Unterhaltung der türkischen Truppen Griechenland aufzugeben, täglich 7000 Pfund zu bezahlen vom Tage der Einstellung der Feindseligkeiten an bis zum Abschluß des Friedens.
D Nach zuverlässigen Informationen sind die Zugeständnisse, die die Großmächte der Türkei machen wollen, jetzt folgendermaßen festgesetzt: Fünf Millionen Pfund sichergestellte Kriegsentschädigung; umfangreichere Grenzberichtigungen, als ursprünglich zugestanden werden sollten. Ferner sollen zwar die Kapitulationen für Griechenland aufrecht erhalten bleiben, aber die griechische Gerichtsbarkeit in der Türkei soll eine be-
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naschen und zu schmausen. Eichhörnchen holte für seine Kleinen, Ameisen speißten, Vöglein pickten und noch spät abends steckte das Glühwürmchen seine Laterne an, um zu naschen.
Die Erdbeere gab allen von ihrem Ueberfluß, die besten Früchte jedoch behielt sie sorgsam zurück und bedeckte sie mit ihren Blättern. Doch eines Morgens kam ein herziges Kind mit einem Körbchen und suchte Beeren für die kranke Mutter. Da zitterte die Erdbeere vor Wonne, so daß der Morgenwind die grünen Blätter hob und dem Mägdlein die köstlichsten Beeren zeigte. Seitdem wächst die Erdbeere bescheiden und still fort um mit ihren herrlichen Früchten Kranke zu laben.
Nach alter Ueberlieferung darf eine Mutter, der der Tod schon Kinder genommen hat, vor dem Johanni- seiertag keine Erdbeeren essen, weil an diesem Tag die Frau Holle die verstorbenen Kindlein zum Erdbeerpflücken führt, lind da dürfen dann diejenigen Kinder, deren Mütter das Gebot übertreten haben, an der Freude nicht teilnehmen, weil die naschhaften Mütter ihren Anteil bereits verzehrt haben.
Die Thatsache, daß die Erdbeeren nicht den Hunger stillen, behandelt das kleine Gedicht von Pölz:
Erdbeeren sammelnd, streiften Kindlein im Wald umher, Kommt Christ der Herr gegangen, erschöpft, ermattet sehr.
Er steht die Beerlein schimmern, tritt drum den Kindlein nah, Macht auch gern welche haben: „Kindlein was habt ihr da?" „Wir haben nichts", so sprechen sie spottend obendrein Drauf er von Licht umglänzet, „Zo soll es auch nichts sein!"
deutsame Umgestaltung erfahren. Dieses Entgegenkommen wird in türkischen Regierungskreisen sehr günstig beurteilt. Es herrscht die Ansicht, daß aus diesem Wege vielleicht eine Verständigung zu erzielen sei.
*Newyork, 9. Juni. (Abnorme Witterung.) Aus dem Westen wird vollständiges Winterwetter statt der normalen Sommerhitze gemeldet. In Chicago und anderen Orten ist die Temperatur plötzlich bis auf den Gefrierpunkt gefallen. In Iowa und Michigan wüteten Schneestürme. In vielen Bezirken des Nordwestens sind die Ernten vollständig zerstört worden und die Farmer versuchen Neupflanzungen.
* Newyork, 10. Juni. Einer Meldung aus Havanna zufolge sollen die Insurgenten zwölf Meilen von Havanna entfernt einen Passagierzug mittels Dynamit in die Lust gesprengt haben. Dabei sollen mehr als hundert Insassen des Zuges, meistens Soldaten, getötet oder verwundet worden sein.
New Aork, 12. Juni. Präsident Mac Kinley beabsichtigt gleich nach Erledigung der jetzigen Tarif- Bill-Beratung dem Kongreß eine besondere Botschaft zugehen zu lassen und darauf zu dringen, daß eine besondere Kommission von 15 Mitgliedern erwählt werde, um das jetzige finanzielle System zu studieren. Die Kommission soll über Mittel und Wege beraten, um die amerikanische Goldwährung auf eine gesunde Grund- läge zu bringen und damit das Vertrauen der Geschäftswelt wieder herzustellen.
D New Aork. Ein Berliner Arzt, Dr. Siegfried Rosenthal, der vor einigen Jahren in den Verdacht geriet, ein Sittlichkeitsverbrechen an einer Patientin verübt zu haben, und sich der drohenden Verhaftung durch die Flucht entzog, hat sich jetzt in Hoboken bei New Jork durch Gift das Leben genommen. R., der schon in vorgerücktem Alter stand, war es nicht gelungen, in der neuen Heimat festen Fuß zu fassen, auch die Erfindung einer Reihe von Geheimmitteln, u. a. eines Mittels gegen Malariafieber, brachte ihm nicht den erhofften Gewinn. Er geriet zuletzt in die drückendste Notlage und machte, nachdem auch ein Versuch, als Lehrer sein Brot zu finden, mißlungen war, mittels Strychnins seinem verfehlten Dasein ein Ende.
Haus- und Landwirtschaftliches.
* (Wann sollen Klee und Wiesen gemäht werden?) Mitten in der Blüte sind die Futterpflanzen am reichsten an leicht verdaulichem Stickstoff ; gegen Ende der Blüte und mit dem Beginn der Samenbildung verholzen außerdem die Stengel mehr und mehr: dadurch wird die Faser immer härter und von den Tieren weniger gern genommen. Aus diesem Grunde soll man mit dem Mähen nicht bis zum Ende warten, sondern damit beginnen, sowie das ganze Feld in Blüte steht.
Vermischtes.
* (Ein einfaches Mittel, Gewitter zu vertreiben.) In den Alpengegenden ist bekanntlich das sogenannte Wetterläuten und Wetterschießen zur Verjagung der Unwetter noch heute üblich und oft als Aberglauben gescholten worden. Nunmehr sandte, wie der Prometheus nach einer Mitteilung der Meteorologischen Zeitschrift berichtet, Herr Bürgermeister Albert Stiger in Windisch-Feistritz (Unter- Steiermark) der Wiener k. k. meteorologischen Zentral-
onstalt «men Bericht über anscheinend günstige Ergebnisse des Schießens ein. Der Genannte besitzt große und kostspielige Weingärten in den besten Lagen des Schmitzberges, die sonst sehr dem Hagelschlag ausgesetzt waren. Da eine Bedeckung mit engmaschigem, verzinktem Eisendraht sich als gar zu kostspielig erwies, versuchte Herr Stiger die Wetter durch Schießen zu vertreiben. Er errichtete auf sechs hochgelegenen Punkten Schießstationen, Holzhütten mit je 10 Stück schweren „Böllern" und Pulverhütten dabei, die sich auf eine Ausdehnung von etwa 2 Klm. verteilen. Ein freiwilliges Winzerkorps, welches für jede Hütte sechs Mann Bedienung stellt, gab aus den 60 Böllern ununterbrochen Schüsse ab, mit Pulverladungen von je 120 Gr. „Drohend schwarz", heißt es in einem von Herrn Zivil-Ingenieur Max Steppischuegg erstatteten Berichte, „drängten sich Wolkenmassen von den Höben des Bachergebirges heran ; auf einen Signalschuß begann von allen Stationen gleichzeitig das Schießen, und nach wenigen Minuten kam Stillstand in die Wolkenbewegung, dann öffnete sich wie ein Trichter die Wolkenwand, die Ränder des Trichters begannen zu kreisen, bildeten immer weitere Kreise, bis sich das ganze Wolkengebilde zerstreute, nicht nur kein Hagelschlag, auch kein Platzregen fiel nieder. In anderen Fällen entluden sich die Wolken durch Regen, während außerhalb des Schutzgebietes Hagel fiel." Sechsmal im Laufe des Sommers 1896 fand das Schießen bei andringendem Wetter statt, mit stets gleichbleibendem Erfolge; die Schutzwirkung erstreckte sich ungefähr auf eine Quadratmeile.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.
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unseres Körpers und Geistes die beste Vorschrift, hierdurch werden Störungen im Verdauungs- und Ernährungsleben vermieden und ernsten Leiben vorgebeugt. Sobald sich Erscheinungen wie Kopfschmerzen, Druck in der Magengegend, Ausstößen, Appetitlosigkeit. SchwindÄ, Angstgefühl rc. einstellen und die tägliche ergiebige Leibesöffnung gestört ist. nehme man die bekannten und beliebten Apotheker Richard Brandts Schweizerpillen (erhältlich nur in Schachteln zu Mk. 1.— in den Apotheken. Dis Bestandteile der ächte« Apotheker Richard Brandi'schen Schweizerpillen sind Ertract; von: Silge 1,5 Gr.. MoschuSgarbc, Aloe, Absynt, je 1 Gr., Bitterklee, Gentian je 0,5 Gr., dazu Gentian- und Bitterkleepulver in gleichen Teilen und im Quantum, um daraus 50 Pillen im Gewicht von 0,12 herzustellen.
Und wieder weiter wallet, er todesmüd und matt Die Beeren aber machen, fortan nicht Hungernde satt.
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Wir treten aus dem Walde heraus, vor uns liegt im goldigsten Sonnenscheine Feld und Flur, weit, weit, dehnt sich ein goldgelbes Kornfeld, mosaikartig zusammengesetzt aus unzähligen Vierecken. Aus der in ungebundener Freiheit schaffenden Natur heraus sind wir in das Gebiet der fleißigsten menschlichen Arbeit getreten, aber die Natur hat auch hier ihren Zauber behalten. Wenn der Wind in den weichen Wellen des Weizens buhlend wühlt und wogt in ewigem Werden und Weichen, dann ahnen auch wir in dem Steigen und Beugen der Halme wie unsere Vorfahren den Segensgang der befruchtenden Naturkraft, dann mag die Walpurgis, die Aehrenhüterin, im Winde einherschweben und die Fluren weihen. Wer erinnert sich nicht gerne an jene Beschreibung Göthes in Hermann und Dorothea, wie diese Beiden durch das üppige Kornfeld ziehen. „Das die Durchschreitenden fast, die hohen Gestalten erreichte." Diese übervollen schweren schwankenden Aehren flüstern sich unaufhörlich zu die göttliche Verheißung: Solange die Erde stehet, soll nicht aufhören Samen und Ernte, Frost und Hitze, Tag und Nackt.
Das Getreide, d. h. das von der Erde Getragene oder Ertragene, war von Alters her sehr stark in Sage u. Dichtung verherrlicht, doch müssen wir nun heimwärts eilen. Aber an der Kornblume können wir nicht vorbei.
Ein Blümlein kenn ich gar lieb und hold Das birgt sich in rauschender Aehren Gold Se n Auge blickt treu und himmelrein Drum schaut der Kaiser so gerne drein Dich Kaiserblmne dich lob rch mir,
Als deutscher Männer und Frauen Zier.
Osutaursa, Osanns heißt sie botanisch, sie soll durch die Kreuzfahrer von Klein-Asien her zu uns gekommen sein. Als Ceres, die Göttin des Getreides, einst die Flur durchschritt, klagten die blauen Lyanen, daß sie so nutzlos seien. Ceres tröstete sie aber und sagte: Ihr seid nicht unnütz, ihr seid von mir ausersehen als Priesterinnen, ich gab euch blaue Gewänder zu predigen Glaube und Treue den Göttern. Und wenn die Aehren geschnitten sind, dann sollt ihr der frohen Schnitterin Stirne und Busen schmücken und ihr Herz in Freude erheben, gewiß ein schöner Beruf.
Zu Böhmen ist die Kornblume längst die Parteiblume der Deutschen geworden. Ich' wünsche der Kornblume von Herzen die Kraft, den heute dort tobenden Kampf siegreich durchzukämpfen.
Neben der Kornblume ist es der wildeMohn, der durch sein lachendes Rot Alt und Jung entzückt, schon 1.540 wird erzählt: Die Kinder haben ihre Kurzweil mit den Blumen, indem sie mit den Blättern Schnallen in der Hand oder Stirn machen, daher auch der Name Ackerschuallen.
Im Altertum war der Mohn dem Morpheus ge. weiht, dem Gott des Traumes.
(Schluß folgt.)