Paris betroffen, genommen. Zum Schluffe wandte sich der Präsident sehr entschieden gegen den Pater Olivier, der in der Notre-Dame-Kirchs die Katastrophe als eine Sühne für Frankreichs Fehler bezeichnet hatte. Die Worte des Präsidenten waren so einfach wie möglich, trotzdem wurden sie auf Antrag des Abg. Lokroy durch Maueranschlag in ganz Frankreich be- kannt gegeben.

* Pera, 19. Mai. Bei Mauser in Oberndorf sind 160 000 Gewehre bestellt worden.

Der griechisch-türkische Krieg.

sj (Die Orientwirren.) Vom Kriegsschau­plätze ist vor der Hand erfreulicherweise nichts zu be­richten, denn nach der Einnahme von Domokos hat sich auch die Pforte unverzüglich bereit gezeigt, die Unterhandlungen mit Griechenland bezüglich eines Waffenstillstandes, der hoffentlich zu einem definitiven Friedensschluß führen wird, aufzunehmen. Die Pforte hätte begreiflicherweise die Früchte ihres Sieges gern noch weiter ausgebreitet und den Griechen vor den Thoren Athens ihre Friedensbedingungen diktiert; sie war aber verständig genug, dem Wunsche der Mächte, der besonders von Petersburg aus sehr nachdrücklich laut wurde, nachzugeben und mit den griechischen Vertretern in Unterhandlungen einzutreten. So wurde Edhem Pascha vom Sultan aufgefordert, die Feind­seligkeiten gegen Griechenland auf der ganzen Linie einzustellen. Auf dem östlichen Kriegsschauplätze sind die griechischen Truppen anscheinend in alle Winde zerstreut, denn von dort liegen keine eingehenden Mit­teilungen über Verhandlungen bezüglich eines Waffen­stillstandes vor; von Epirus sind jedoch sehr detaillierte Berichte eingegangen. Nachdem vor Arta eine weiße Fahne gehißt worden war, erklärte der türkische General­stabschef Jusuf dem Obersten Manos, daß er vom Sultan den Befehl erhalten habe, unter der Beding­ung, daß sich kein Grieche mehr auf türkischem Gebiete befinde, die Feindseligkeiten einzustellen und zum Ab­schluß eines Waffenstillstandes zu schreiten; von grie­chischer Seite wurde darauf vom Oberst Manos die Erklärung abgegeben, auch er sei von seiner Regierung angewiesen worden, die Feindseligkeiten einzustellen und in Friedensverhandlungen einzutreten. Der Ab­schluß eines Waffenstillstandes ist zu der Zeit, wo sich diese Zeilen in den Händen der Leser befinden, ganz sicher bereits vollzogen worden. Am 19. April war der Krieg erklärt worden, am 19. Mai wurde er beendigt. Gerade einen Monat hindurch haben also die Kämpfe gedauert, durch welche Griechenland von der Pforte gedemütigt wurde. Zur Herabsetzung ihrer Kriegsforderungen ist die Pforte jetzt geneigt.

* Die Herbeiführung einer Waffenruhe zwischen Griechenland und der Türkei ist nicht nur dem persönlichen Einfluß des Zaren beim Sultan zuzu­schreiben, sondern auch Deutschland hat dabei mitge­wirkt. Wir ersehen daraus, daß nunmehr auch Deutsch­land den Augenblick für gekommen erachtet, wo die militärischen Erfolge der Türkei dieser eine genügende Machtstellung sichern, um ihre berechtigten Forderungen gegen Griechenland geltend zu machen. Im übrigen gewinnt es den Anschein, daß der Friedensschluß selbst den Diplomaten der Großmächte nach^den letzten wei­teren militärischen Erfolgen der Türkei nicht gerade viel Arbeit verursachen wird. Daß die Pforte bei ihren Friedensbedingungen auf Rückerwerb ganz Thes­saliens besteht, halten die Hamb. Nachr. für wahrschein­lich. Aus verschiedenen Teilen des ottomanischen Reiches kommen Nachrichten von Symptomen des er­wachenden mohammedanischen Selbstgefühls, dessen Be­rücksichtigung durch die siegreiche Pforte ein ganz neues Moment in die Beurteilung der orientalischen Gesamt­konstellation zu bringen geeignet sein könnte.

* London, 18. Mai. Von allen Seiten laufen Nachrichten ein, daß es gestern in Athen wild her­ging und daß antidynastische Kundgebungen statt­fanden. Die erregte Menge drang bis in das Bureau des Marineministers.

* Athen, 19. Mai. Nach einer Meldung aus Lamia haben sich die Griechen in der Schlacht bei Domokos trotz der beträchtlichen Uebermacht der türki­schen Streitkräfte, die auf 60,000 Mann geschätzt wurden, sehr tapfer geschlagen. Die Griechen be­haupteten nach Beendigung des Kampfes ihre Stellungen und dachten daran, am andern Tag mit Sonnenauf­gang den Kampf wieder aufzunehmen. Aber der Kronprinz Konstantin erhielt schlimme Nachrichten, so­wohl vom rechten als vom linken Flügel und telegra­phierte nach Athen, von wo er Befehl erhielt, von Domokos aufzubrechen, weil die Gefahr bestehe, daß er eingeschlossen werde. Heute morgen trat der Kron­prinz den Rückzug an. Der Kronprinz traf heute mittag in Lama ein. Vor dem Gefeckt steckten die Türken mehrere Dörfer und große Höfe in Brand. Ein Corps von 150 Garibaldianern hielt mit aus­gezeichnetem Mute den großen Streitkäften der Türken stand. 10 Garibaldianer sind gefallen, 46 verwundet. Auch die philhellenische Legion schlug sich gut und trieb ein türkisches Bataillon mit dem Bajonett zurück. An mehreren Stellen drang die türkische Infanterie bis auf kurze Entfernung an die griechischen Truppen heran, welche jedoch Stand hielten. Das Verlangen nach Frieden wächst mehr und mehr. Die geängstigten Einwohner verlassen die Ortschaften, lieber 1000

Greise, Frauen und Kinder kampieren von allem ent­blößt in der Umgebung von Lamia.

Handel «nd Berkehr.

* Benningen, 18. Mai. (Brenn- und Stamm­holz-Verkauf.) 587 Nummern gelangten zur Ver­steigerung, worunter mehrere Starkeichen. Es wurde alles mit Aufschlag verkauft. Eine Seltenheit waren 2 Eichen, eine mit 8,82 Festmeter zu 614 Mk. und eine mit 9,21 Festm. zu 501 Mk. Mit dem Abholz wurden aus diesen 2 Eichen zusammen 1300 Mk. er­löst. Aus den Ringen zu schließen waren die Eichen über 400 Jahre alt.

Neueste Nachrichten.

8 Berlin, 21. Mai. In 14, sämtlich überfüllten sozialdemokratischen Volksversammlungen wurde gestern abend über die Vereinsnovelle verhandelt. Ueberall referierten Reichstagsabgeordnete. Die Versammlungen nahmen sämtlich gegen die Novelle gerichtete Reso­lutionen an.

Z Paris, 21. Mai. Der Temps meldet aus Konstantinopel, daß der Zar auf Bitten des griechi­schen Kronprinzen eine Depesche an den Sultan ge­sandt. Die franz. Presse ist über den Vorgang sehr erfreut, da er beweise, daß nicht nur Deutschlands, sondern auch Rußlands Einfluß auf den Sultan groß sei.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

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