Md von allen Sellen ihre Bildung und seltene Herzensgüte rühmen hören. Sie fühlt sich jetzt besonders einsam, da ihr einziger Sohn, de? viel auf Reisen ist, sie für längere Zeit verlassen hat."
„Wer ist die Dame?" fragte Paula gespannt.
„Frau Rittergutsbesitzer!« Eber-."
„Konstantins Mutter," flüsterte Paula, in der Überraschung nach dem neben ihr stehenden Sessel greifend, um sich darauf zu stützen. Eine Fülle von Gedanken fluthcte über ihre Seele und machte sie sprachlos.
„Du brauchst das Anerbieten ja nicht anzunehmen, wenn Du keine Lust dazu hast," sagte der Onkel, ihr Schweigen für Ablehnen haltend.
„Nein, Onkel," Paula richtete sich entschlossen auf, „thue die nöthi- gen Schritte, ich will die Stelle annehmen. — Es ist Gottes Stimme, die mich zu seiner Mutter ruft," sagte sie leise vor sich hin, als ihr Vormund das Zimmer verlassen hatte. „Wem könnte ich wohl lieber dienen wollen, als ihr? Gott hat Mitleid mit der Unruhe meines Herzens gehabt und mir den Weg gezeigt, den ich gehen soll."-
Wir sind in Konstantin Eberls Heimath und treten in den großen, hinter dem Hause gelegenen Garten, dessen Bäume und Gebüsche schon zweimal grün wurden, seit ihr Besitzer in der Ferne weilt.
An einem sonnigen geschützten Plätzchen unter einem großen Akazien- baume, dessen weiße Blütentrauben die Luft mit schwerem Duft erfüllen, sitzt eine bejahrte Frau. Der Schnee des Alters liegt auf ihrem Haupte, aber aus ihren Augen leuchtet ein Herz, das jung und fwarm geblieben ist trotz der Jahre. Ihre feine welke Hand ruht liebreich auf dem dunklen Haar eines jungen Mädchens, das sein Angesicht in ihrem Schoß verborgen hat. (Fortsetzung folgt.)
Am Keiligaßend.
Weihnachts-Erzählung vonKcrrk Schrneting.
(Fortsetzung.)
Ob der frühere Oberinspektor und jetzige Pächter Weber, bei dem vor circa 12 Jahren stattfindendem Pacht-Arrangement, sich zurückge- gesetzt gefühlt hatte, läßt sich schwer sagen. Er zeigte wenigstens keine Empfindlichkeit deswegen; Graf und er blieben, was sie schon immer gewesen, die besten Freunde von der Welt.
Diese Freundschaft, Einigkeit oder gute Nachbarschaft, dehnte sich auch auf die Angehörigen der beiden Männer aus und umschlangen allgemach beide Familien mit einem Bande, wie es sonst nur Verwandtschaft zu schaffen pflegt. Doch auch diese stand für beide Familien in Aussicht.
Fritz Weber und Klara Graf, die ältesten der Kinder beider Pächter; Letztere ungefähr drei Jahre jünger als der Erstere, hatten sich von Kindheit auf eine Anhänglichkeit bewiesen, welche mit dem Aufblühen des Mädchens zur Jungfrau und mit dem Eintritt des Knaben zu das Jünglingsalter, ganz im Stillen einen innigeren Charakter annahm.
Dies zeigte sich plötzlich in ausfallender Wests, Äs Fritz Weber zur Genügung seiner Militärdienstpflicht für ein Gar-ckorps-Regiment ausgehoben ward und demgemäß später nach der Landesrestdenz abgehen mußte.
Der heftige Trennungsschmerz, den die beiden jugendlichen Wesen gleich stark an den Tag legten, ließ einen ttefM Blick in ihre Herzen chun und den dort vorhandenen Keim stiller Liebe deutlich erkennen.
Doch die beiderseitigen Eltern schienen ganz natürlich zu finden, was sie entdeckten! Niemand von ihnen wunderte sich darüber und kein tadelndes Wort wurde deswegen laut. Aeuderte die bevorstehende längere Trennung nichts an den Empfindungen der jungen Leute für einander, blieb namentlich Fritz Weber in der Großstadt derselbe, welcher er bisher gewesen, so durfte wohl angenommen werden, daß beide bald nach Ablauf der Dienstzeit des jungen Mannes, vor dem Attare den Bund für das Leben schließen würden.
Es könnte auffallend erscheinen, daß beide Familien mit der Zeit so intim geworden, zumal der Amtmann und dessen Frau für gebildeter, angesehener und wohlhabender als das Weber'sche Paar gelten durften und nicht ohne Stolz oder Dünkel waren.
Doch einmal stammte die Freundschaft der Leute noch aus jener Zeit, als Weber noch den Vorrang vor Graf hatte; sodann find Landleute in der Wahl ihres Umganges und ihrer Verbindungen sehr beschränkt und endlich war Fritz Weber ein Oekonom, der sich an Bildung, Kenntnissen und äußeren Vorzügen mit Jedem seines Standes messen konnte — ein Mensch, der, wie man zu sagen pflegt, eine Zukunft habe.
Zwei Jahre der Dienstzeit des jungen Mannes waren bereits hinter ihm. Bald nach Beginn des letzten Dienstjahres erschien er kurz vor dem Weihnachtsfeste, um als Beurlaubter einige Wochen und namentlich auch die Feiertage bei den Setnigen zu verbringen.
Fritz Weber kam, wie er gegangen; seine Empfindungen für Klara Graf waren dieselben geblieben. Die Freude des Wiedersehens war bei Beiden gleich groß und an jener Freude hatten wiederum die Angehörigen ihre antheilvoll ausgedrückte Lust. Man war glücklich seit der junge Mann in der Heimath eingetroffsn. Fritz Weber befand sich in den nächsten Tagen mehr in Reisleben als im Elternhause. Er begab sich früh dorthin und kehrte erst spät am Abend nach Ringefeld zurück. Niemand verargte ihm das und Jeder schien es in Ordnung zu finden, daß Fritz und Klara die meisten Stunden des Tages zusammen verbrachten.
Dieses schöne Verhältniß sollte aber noch auf eine unerwartete Weise unterbrochen werden. Als Fritz nemlich eines Tages wieder im Amtmannshause eintraf, fand er dort Alles in größter Aufregung. Die Post hatte, wie gewöhnlich bei der Vorüberfahrt, die Posttasche abgegeben und in dieser sich ein Brief aus Italien befunden. Derselbe war natürlich vom Rittmeister von Rsisleben, welcher seine Rückkehr anmeldete. Der Amtmann hielt das Schreiben noch in der Hand.
(Fortsetzung folgt.)
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