brauche angesammelt wird,) einstellen müsse, da die Fabrikanten zu der Erkenntniß gelangt seien, daß die Accumulatoren einen praktischen Werth nie haben könnten. Damit wäre eine der größten Hoffnungen, die Elektrizität indu­striellen Zwecken dienstbar zu machen, vernichtet, weil gerade in der Verwendung der Accumu­latoren der Schwerpunkt zu legen ist.

Brüssel, 7. Dez. Gestern Nachmittag ist im Parlamentsgebäude, worin sich auch das auswärtige Amt und das Unterrichtsministerium befinden, Feuer ausgebrochen. Die Deputirten- säle find vollständig niedergebrannt. Das Militär lüstete Hilfe. Das Feuer war 10 Uhr AbendS gelöscht. Mehrere Feuerwehrleute sind ver­wundet, einige Soldaten, wie man sagt, umge­kommen.

London. Auf dem transatlantischen DampferBaltic* wurde kürzlich in dem Kohlen­magazin das Skelett eines Mannes gefunden, der sich dort wahrscheinlich verborgen hatte, um billig alsblinder Paffagier* nach der Neuen Welt zu kommen. Der Unglückliche muß ein schreckliches Ende gefunden haben, denn er wurde langsam geröstet.

Madrid, 7. Dez. Wie es heißt, begibt sich der deutsche Kronprinz von Genua nach Rom, um den Papst zu besuchen. Der Kron­prinz schenkte den Armen Madrids 5000 Piaster.

Madrid, 7. Dez. Der Kronprinz mit Gefolge, von dem Grafen Solms begleitet, ist heute Abend mit dem Kurierzuge nach Sevilla abgereist. Der König gab seinem Gaste bis an den Südbahnhof das Geleite. Der Herzog von Montpensier begab sich nach Sevilla, um den Kronprinzen zu begrüßen.

Zur amertk. Präsidentenbotschaft bemerkt die N.-Z.* u. A.: Für Europa ist zunächst der An­trag auf Einziehung der Silberdollars von Be­deutung: er ist eine neue Niederlage der Doppelwährungsagitation. Die fortwährende Ausprägung von Silberdollars in Nordamerika, die von den Bergwerksinteressenten durchgesetzt worden, war der letzte Hoffnuugsanker der Bimetallisten; jetzt erklärt auch der amerikanische Finanzminister sich für den Uebergang zur Goldwährung; aus dem durchschlagenden Grunde weil Niemand in Amerika die Silberdollars annehmen will und dieselben sich in den Kellern des Schatzamts anhäufen.

Handel und Berkehr.

Für den zu erwartenden umfangreichen Postpäckereiverkehr vor Weihnachten find, wie in früheren Jahren, ausgedehnte Vorkehrungen der Beförderungsgelegenheiten und der Arbeits­kräfte getroffen worden. Gleichwohl muß den Aufgebern von Postsendungen, wenn sie auf rechtzeitige und unversehrte Ankunft der letzteren rechnen wollen, dringend anempfohlen werden, die Einlieferung zur Post nicht in den letzten Dagen vor dem Christfest, sondern so frühzeitig üls möglich zu bewirken, auch die Sendungen fest und dauerhaft zu verpacken u. mit einer deut­

lichen und haltbar befestigten Aufschrift zu ver­sehen. Im Weiteren wird es sich empfehlen, die auf den 1. Januar 1884 zu erneuernden Zeitungsbestellungen in Bälde, noch vor den Christfeiertagen, bei den Postanstalten zu ma­chen, wenn ein ununterbrochener Fortbezug der Zeitungen stattfinden soll.

- Vom oberen Neckarthal, 6. Dez., schr. man demSchw. M.": In den letzten 10 Jah­ren hat der Hopfenbau bei uns so an Aus­dehnung gewonnen, daß in manchen Gemeinden die übrige Landwirthschaft mehr in den Hinter­grund gedrängt wird. Es hat sich aber auch an der Hand einer langjährigen Erfahrung ge­zeigt, daß diese Pflanze bei weitem die beste Rente abwirft, ja daß verschiedene Produzenten, welche im Großen Hopfen Pflanzen, vermöglich und sogar reich geworden sind. Man darf nur in den Haupthopfenorten Horb, Rottenburg und Tübingen Umschau halten, besonders hat sich letzterer Ort durch seine Hopfenkultur und das sonstige rege Interesse für diese Pflanze auch beim Verkauf in den letzten Jahren einen gut klingenden Namen erworben, der stets für die Produzenten rasche Abnehmer herbeiführte, so daß von dieser Ernte jetzt nur noch ein ganz geringer Vorrath zu finden ist. Die Preise der letzten zwei Jahre waren ganz besonders geeig­net, den Hopfengarten wieder zu vergrößern, nur stehen die Händler Heuer mit ihrem Ge­schäft nicht besonders gut, da die Preise seit der Ernte keinen wesentlichen Aufschlag erfahren haben, denn wenn man den Einkauf durch­schnittlich auf 165 M. Pr. Ztr. rechnet und den muthmaßlichen Absatz an die Brauer auf Borg- frtst um 190 M., so kommt da ein magerer Gewinn zum Vorschein, da man ein mögliches, zeitweises Verderben der Maaren und den Ge­wichtsverlust auch in Betracht ziehen muß. Zur Zeit sind die noch Vorrath besitzenden Pro­duzenten in keiner rosenfarbigen Laune, da die erhofften Preise immer noch nicht erzielt wer­den, denn man kauft gegenwärttg wieder um 165175 M. pr. Ztr.

Vermischtes.

(Heilkraft des Glyzerin.) Glyzerin wird von Dr. Ringer gegen Magensäure und Sod­brennen empfohlen. Man nimmt davon 5 bis 10 Gramm vor und kurz nach der Mahlzeit. Es kann auch den Zucker im Thee und Kaffee ersetzen. Wahrscheinlich wirkt es als Anti- septicum, hindert aber nicht die Wirkung des Pepsins und der Salzsäure im Magen. Gly­zerin ist ein gutes Mittel gegen Katarrh und Husten. Man mische halb Wasser und halb Glyzerin u. nehme täglich 34 Löffel voll; auch bei Croup wird reines Glyzerin sehr empfohlen. Ferner wendet man es bei rothen Fleckchen und Hitzblätterchen auf der Haut und bei Brand­wunden an; man bestreiche oftmals die betreffen­den Stellen, resp. Wunden damit. Glykonin, ein neues Glyzerinheilpräperat, bereitet man, indem man 4 Eigelb mit 5 Gramm Glyzerin

zusammenreibt; man wendet es bei Blutungen an. Sofort bildet sich ein lutt- und wasser­dichter Firniß, ähnlich wie bei Collodium.

(Bon einer Sängerin), die im Verdachte stand, sich gelegentlich selbst eine kleine Ovation zu bereiten, schrieb ein boshafter Kritiker kürzlich: Am Schluß der Vorstellung fiel ein Lorbeer­kranz zu Füßen des Fräulein M. nieder, den sie in der Freude deS Wiedersehens gerührt an

(An der Westküste Jütlands) find in den letzten Tagen acht Leichen, alle mit Schwimm­gürteln versehen, ans Land getrieben. Man glaubt, daß dieselben noch von der untergegange­nenCimbria* herrühren.

Heller'sche Spielwerke.

Die mannigfachen Gebiete der Kunst, Mechanik und Industrie haben in ihrer Totalität keinen zweiten Gegen­stand aufzuweisen, welcher sich so vortrefflich als sinniges WeihriacHtsgslcHsrE eignet, wie diese als vollendet anerkannten Kecker*f<Herr Spietwerke, welche auf allen Ausstellungen, zuletzt inMelbourne 1381" und in Zürich 1883" mit den ersten Wrerferr gekrönt wurden.

Es gibt keine Beziehungen noch so zarter Natur, daß nicht ein Kecker* scHes Apretroerk im Sinne des Wortes öcrs paflerröste WeiHrrcrctztsgescHenL wäre. Wo Werthgegenstände das Zartgefühl verletzen, Nutzobjekte die Empfindlichkeit reizen, da eignet sich das Spielwerk in vorzüglichster Weise. Ja aller Welt wird ein solches willkommen sein, denn wer auf Erden hat keine Stunden der Vereinsamung, in welchen ihn jenes Gefühl von Wehmuth oder Verbitterung überkommt, bas manWeltschmerz" nennt; und wem ist Musik diese Universalsprache aller Herzen in solchen Stunden nicht Trösterin nicht Zeitverkürzerin l? Ein solches Werk ist auch jenen . Personen nicht warm genug zu empfehlen, welche Lebensstellung, Krankheit, Verwaisung u. s. w. zur Einsamkeit verurtheilen. Es bietet Zerstreuuug und Ge­nuß, umsomehr als der Fabrikant mit feinem Geschmacks das Repertoire jedes einzelnen Werkes zusammenstellt. Die populärsten und besten Tonstücke aus altern und neuesten Operetten, die modernsten Composttionen auf dem Gebiete der Tanzmusik, die beliebtesten Lieder der hervorragendsten Tondichter werden in correctester Weise von den Heller'- schen Werken zu Gehör gebracht.

Für Kötels, Mestcrurcrrrts, Konditoreien, u. s. w. gibt es keine einfachere und sichere Anziehungs­kraft als solch' ein Spielwerk. Wie uns von den ver­schiedensten Seiten bestätigt wird, haben sich die Ein­nahmen solcher Etablissemente durch die Anschaffung eines Spielwerks geradezu verdoppelt: darum jenen WirtHen und KefcHästsinbnbern, die noch nicht im Besitze eines Spielwerkes sind, nicht dringend genug anempfohlen werden kann, sich dieser als so sicher sich erweisenden Zugkraft oHne Aögern zu bedienen; auf Wunsch werden Zahlungserleichterungen gewährt.

Den Herren HeifMchen, welche aus Rücksichten für ihren Stand, oder der Entfernung wegen EoncerteN u.s.w. nicht beiwohnen können, bereitet solch ein Kunstwerk den schönsten und dauerndsten Genuß.

Diesen Winter kommen 10V der besten Werke, im Betrage von Francs 20 000, als Prämien zur VertheUung, und kann selbst der Käufer einer kleiiren Spieldose, da­durch in den Besitz eines großen Werkes gelangen, da auf je 25 Francs ein Prämienschein entfällt. Reichhaltige illustrirte Preislisten nebst Plan werden auf Verlangen franco zugesandt. Wir rathen, selbst die kleinste Bestellung direkt an die Fabrik in Bern zu richten, da dieselbe außer in Nizza nirgends Niederlagen hält, und vielfach fremde Fabrikate als ächt Heller'sche angepriesen werden. Jedes Werk trägt, was wohl zu beachten ist, den Namen des Fabrikanten I. H. Heller, welcher auch Lieferant fast aller Höfe und Hoheiten ist.

Paula!* wollte Konstantin aufjubeln, aber sie fuhr hastig fort.

Als ich mir aber klar darüber geworden war, floh ich, um Sie Nie wiederzusehen; denn unsere Wege können nicht Zusammengehen.*

Weshalb nicht?* fragte er, erbleichend einen Schritt zurücktretend.

Muß ich es sein, die Ihnen das sagt? Haben Sie die Worte vergessen, die Sie auf dem Markusplatze sprachen?"

Ich habe sie vergessen. Schon am nächsten Morgen wußte ich sie nicht mehr."

Aber mein Gedächtntß ist treuer als das Ihrige. Jene Stunde brannte mir Ihre Worte mit Feuer in die Seele. Sie sagten:Ein Mädchen, das, um ihren Neigungen ungestörter leben zu können, aus der Bahn tritt, welche ihr vorgezeichnet ist, kann für mich nur ein Gegen­stand der Verachtung sein.* Nun denn, ich verließ die Bahn, um meinen Neigungen zu leben, ich habe keine Entschuldigung, mich zwang keine Noth. Ich muß Ihre Verachtung tragen, aber ich brauche es nicht zu dulden, daß Sie mir von Liebe sprechen. Hören Sie, ich dulde es nicht!"

Die Worte waren ohne Sinn und Ueberlegung gesprochen."

Sie waren es nicht. Mit kalter Ruhe sprachen Sie aus, was Sie dachten und was Sie immer denken werden."

Ich sagte, was ich nie gedacht habe und nie denken werde, wenig­stens nicht in Bezug auf Dich. Hättest Du Dich mir damals anver- traut, so hätte ich Dir beweisen können, wie ich Dich ehrte. Paula" Du wirst mich doch nicht so schwer strafen wollen!" Sollte ein ganzes Leben der treuesten Hingebung nicht genügen, ein flüchtiges Wort zurück­zurufen, das ich sprach, ehe ich Dich kannte? Willige ein, meine Gat­tin zu werden, ich will Dich wie eine Heilige verehren und den Saum Deines Gewandes küssen.*

Er ließ sich, ehe Sie es wehren konnte, auf eist Knie vor ihr nie­der. Sie zitterte so heftig, daß Sie umzusinken drohte.

Wie sagten Sie doch damals?* Paulas Stimme klang heiser und unartikuliert:Lieber wollte ich ein: Betteldirne von der Straße zu meiner Frau machen, als ein Mädchen, das wissentlich die Gesetze ihres Geschlechts verletzt hat."

Er sprang auf.

Ich wage es und wenn ich tausendmal so gesprochen hätte. Du gehörst mir, Paula, ich lasse Dich nicht. Glaubst Du, Du könntest Dein Herz so leicht von dem meinen reißen, nachdem Du es einmal lit­test, daß es mit dem Deinigen verwuchs? Ich halte es fest. Medi bist Du und nichts in der Welt soll Dich mir nehmen!"

Ich soll als Ihr Weib zu Ihnen kommen? Müßte ich nicht bei jedem unfreundlichen Worte denken: Jetzt bereut er, Dich an sein Herz genommen zu haben? Müßte mir nicht bei jedem Schatten auf Ihrer Stirn einfallen, daß Sie Ihr Haus und Ihre Ehre nicht sicher bewahrt fühlen bei mir, daß Sie an die veredelnde Kraft der Liebe nicht glauben und meinen Thaten und Worten mißtrauen würden?*

Er verschlang mit flammenden Blicken die vor ihm Stehende.

(Fortsetzung folgt.)

Wer feig des einen Tages Glück versäumt,

Der holt's nicht ein, und wenn ihn Blitze trügen!

Baue mit Lust Dein Feld,

Nach Deinem Bedarf Di in Haas,

Und fleh' auf die tolle Welt Behaglich zum Fenster heraus.