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«ustragt, bei allen durch Beschneiden minder- verthig gewordenen Geldstücken, die dienstlich in ihren Besitz kommen, ein solches Verfahren einzuschlagen. Das Publikum wird daher bei der Annahme solcher Geldstücke etwas vorsichtig sein müssen, wenn es nicht zu Schaden kommen Will. _
Ausland.
Wien, 22. April. Heute Mittag langte ein Erlaß des Justizministers wegen Strafnach- stcht für die im Ringtheater-Prozeß Verurtheilten ein. Jauner, Nitsche und Geringer werden sofort aus der Haft entlassen.
— Im österreichischen Abgeordnetenhause las am Montag der Bauerndeputirte Ruf einen eben erhaltenen Drohbrief vor, in dem er für den Fall, daß er für die Schulgesetznovelle stimme, mit dem „rothen Hahn" bedroht wird. (Große Bewegung.) Abg. Wildauer nannte den Brief eine Büberei, die nichl aus dem liberalen Lager hervorgegangen. Der fakultative Halbtagsunterricht wurde mit 170 gegen 152 Stimmen angenommen. Schönerer stimmte dafür. (Zischen auf dm Gallerten.) Schönerer schrie hierauf, wenn man dort oben noch eine Ausstellung mache, werde er andere Maßregeln ergreifen. (Lärm.) Es sind Judenbuben oben ... (Große Heiterkeit rechts, Entrüstungsrufe links.) Der Präsident ertheilte ihm einen Ordnungsruf wegen der beleidigenden Ausdrücke gegenüber den Gallerten. — Deutsche Studenten halten morgen eine Versammlung ab, um die Veranstaltung eines Fackelzugs zu Ehren der Abgeordneten, die als Redner gegen die Schulnovelle aufgetreten sind, zu beschließen.
Wien, 23. April. Zahlreiche Bäcker haben die Arbeit eingestellt und es stehen noch weitere Einstellungen in Aussicht. 200 Militärbäcker sind zur Verwendung genommen. Ein Bäckergehilfe, der aufreizende Flugschriften aus- > streute, wurde verhaftet.
Zürich, 21. April. Der Feuerwerker Rüegg von Zürich, ein fleißiger und sparsamer Mann, wohnte viele Jahre in der nächsten Nähe von Zürich und brannte manches Feuerwerk ab. So oft Rüegg ein Feuerwerk anzeizte, ebenso oft regnete es, hörte man sagen. Vor einigen Zähren zog Rüegg in Folge einer Explosion in seinem Laboratorium fort von der Stadt, nach Wetrschweil, Bez. Affoltern. Vor einigen Tagen flog, Vormittags 11 Uhr, sein Laboratorium aus bis jetzt unaufgeklärter Ursache in die Luft. Die Folgen sind fürchterlich: Rüegg's Frau, sein Schwiegersohn und seine Tochter starben im Spital an den Wunden, Rüegg selber ist auf den Tod verletzt, er will aber in seinem Hause sterben! Er hatte viel Arbeit auf die Landesausstellung. Die Theilnahme mit dem braven Mann ist allgemein.
Der Vorstand des Polizeidepartements des Kantons Neuchatel erläßt nachstehende Warnung,welche weiteste Verbreitung verdient: „Das Departement der Polizei glaubt Familienväter
und Mütter, besonders diejenigen, welche in ärmeren Verhälrnissen sind, warnen zu muffen vor gewissen Stellenvermittlerinnen, die Handel treiben mit jungen Mädchen von 9—15 Jahren, um dieselben als Gespielinnen nach Oesterreich- Ungarn zu placiren, wo diese armen Kinder, von ihren Eltern unter schönen Versprechungen, welche aber niemals gehalten werden, ausgeliefert, oft der Gegenstand schlechter Behandlung sind, und nur schwer ihrem Vaterland wieder zurückgegeben werden können. Man bezeichnet unter andern eine gewisse Lilla Friedland in Buda-Pesth, welche sich thätig an diesem Handel betheiligt."
Rom, 21. April. Gestern wurde in der Kammer ein Gesetzentwurf betr. die Reform des Sicherheitsdienstes vertheilt. Derselbe enthält unter anderen Bestimmungen solche gegen Personen, welche die Explosion von Bomben oder anderen Explosionsmaterialien in Straßen und auf Plätzen oder anderen öffentlichen Orten veranlassen.
Paris, 20. April. Bei weitem der größte Theil der Presse spricht sich über Mn Konver- tirungsplan, welcher den Hauptgegenstand des Tagesgesprächs bildet, ungünstig aus. Abgesehen von den monarchistischen Organen, die darin einig sind, die Konvertirung als einen Raub, den die Republik an den Bürgern begehe, zu brandmarken, und die ganz zu vergessen scheinen, daß unter den früheren Regierungen gleichfalls öfters konveritrt wurde, unter dem Kaiser sogar durch einfaches Dekret, kritisireu die republikanischen gleichfalls überwiegend das von Tirard vorgeschlagene Verfahren der Umwandlung.
Paris, 22. April. Altschüler, welcher die blutige That auf dem Boulevard des Italiens ausführte, ist von den Aerzten für unzurechnungsfähig erklärt worden. Er ist jetzt vollständig wahnsinnig und wird in einem Krankenhause untergebracht werden. Zum Glück sind seine Opfer alle außer Lebensgefahr und auf dem Wege der Besserung.
Marseille, 23. April. Am Sonntag flog in St. Chamas ein dreitausend Kilo Pulver enthaltendes Pulvermagazin in die Luft. Die durch die Explosion herbeigeführte Feuers- brunft legte sieben große Nebengebäude in Asche. Nur mit großer Anstrengung gelang es, die Explosion des zweiten Pulvermagazins, welche die ganze Stadt gefährdet hätte, zu verhüten. Getödtet wurde nur ein Mann.
Liverpool, 23. April. Ein am Samstag ausgebrochenes Feuer zerstörte drei große, vorwiegend Baumwolle enthaltende Magazine. Der Schaden wird auf 250000 Pfd. geschätzt.
Dublin. Die Geschworenen, welche das Todesurtheil über Curley fällten, haben Briefe erhalten, die sie mit dem Tode bedrohen, und sind deshalb unter polizeilichen Schutz gestellt worden.
— Ein Erlaß der rumänischen Regierung schreibt den fremden Beamten der rumänischen
Staatsbahnen vor, binnen drei Monaten sich die vollständige Kenntniß der rumänischen Sprache anzueignen. Nach Bekanntgabe des Erlaffes kündigte die Bahnverwaltung einer größeren Anzahl deutscher und österreichischer Unterthanen die Stellungen beim Betrieb. Weitere Entlassungen werden befürchtet.
New-Aork, 24. April. Im Staate Mississippi richtete ein heftiger Wtrbelsturm großen Schaden an. Die kleine Stadt Bauregard ist vollständig zerstört, dreiuudzwanzig Personen sind getödtet, neunzig verletzt. In Weffön sind siebennndzwanzig Häuser niedergerissen, dreizehn Personen getödtet, sechzig verwundet worden. Auch an mehreren anderen Orten sind große Schäden angerichtet.
Handel and Berkehr.
Stuttgart, 23. April. (Landesproduktenbörse.) Die rauhe Witterung, welche sich nach einigen warmen Tagen bei fortdauerndem Nord- und Ostwind eingestellt hat, hält unsere Vegetation sehr zurück, und es wird jetzt wohl behauptet werden können, daß die heurige Ernte einige Wochen später als zu normaler Zeit fallen wird; auch wird allgemein ein warmer Regen gewünscht, welcher das Wachsthum unserer durch die trockenen Winde welk gemachten Saaten beleben und den stark ausgetrockneten Boden befeuchten soll. Daß der Stand der Saaten in verschiedenen Ländern zu wünschen übrig läßt, macht sich in der fast ausnahmslosen festen Haltung der verschiedenen tonangebenden Getreidemärkte geltend. In unserem Lande wird zwar der Stand der Wintersaaten als dünn geschildert, übrigens ist er noch derart, daß bei nachfolgender fruchtbarer Witterung noch eine gute Mittelernte erwartet werden kann. Die heutige Börse verlief in sehr ruhiger Haltung und war der Umsatz bet unveränderten Preisen ein nicht bedeutender.
Wir notiren per 100 Kilogr.:
Weizen bayer. prima 19 M. 75 bis — M. — dto. serb. . . 21 M. 50 bis — M. — dto. russ. . . . 23 M. — b^s-
Stuttgart, 23. April. (Mehlbörse.) Preise per Sack von 100 Kilogr., Brutto für Netto bei Abnahme größerer Posten:
Mehl Nr. 0 . . 33 M. 50 bis 35 M. 50
Nr. 1 . . 32 M. — bis 33 M. 50
Nr. 2 . . 30 M. — bis 31 M. 50
Nr. 3 . . 28 M. — bis 29 M. 50
Nr. 4 . . 23 M. — bis 24 M. 50
Nagold, dm 21. April 1883.
Neuer
Dinkel ... 6 80
6 49
5 80
Kernen
..... — —
9 50
— —
Haber
7 _
6 48
6 80
Gerste
..... 8 20
7 88
7 20
Weizen
.11 60
10 23
9 50
Calw, dm 21. April 1883.
Dinkel
. .... 6 80
6 53
6 40
Haber
.6 70
5 73
5 —
beherbergt, daß es 15 000 Mann fassen kann und daß zu seiner Ver- theidigung nicht weniger als 10000 Mann nöthig sind? Die Kompanie lg tritt auf, wie es den Repräsentanten einer großen Nation zukommt und ,r durch die offiziellen Statistiken weiß ich, daß die Gesammtkosten des
r- FE Williams seit seinem Bestehen die ungeheure Summe von zwei
Millionen Pfund Sterling erreichten!"
t, Der Major hatte sich eine Zigarre angezündet und bot seinem
c, ' Begleiter sein Etui an.
,e „Danke sehr!" antwortete dieser. „Morgens, wenn ich noch nüch-
n i tern bin, ist mir der Zigarrenrauch unerträglich, und wenn alle Herren e Londons mir glichen, so wären die 1800 Tabakshändler dieser Stadt u E gezwungen, ihre Läden zu schließen."
l- Sie durchschritten in diesem Moment ein mit Wallnuß-, Karda-
! uwm- und Wurzelnägelbäumen bepflanztes Feld; die Lust war von den u j scharfen Gerüchen der Gewürzbäume vollständig geschwängert und die i- ! Eranwne konnte vorrücken, ohne befürchten zu müssen, daß das Wild, n weiches sie überraschen wollte, durch die Witterung von Menschen geil Eus würde. Es handelte sich nemlich um nichts Geringeres als eine
W"che Tigerjagd! Den Tag vorher hatte Major Turner die Nach- ucht erhalten, daß sich in der Umgegend drei Tiger gezeigt hätten und er Yattt unverzüglich auf den folgenden Tag eine Jagd ungeordnet, n» -- Tigerjagd, wie sie die Engländer veranstalten, ist ein herr- "ches Dmg, ein Schauspiel, wie man Aehnltches in Europa nie sehen rann, und die Einwohner von Kalkutta sind sehr erpicht darauf.
Die Karawane bestand aus Personen, die der Leser zum Theil ,?rmt. Zuerst kam der Major Turner, welcher nach seiner Hoch- E Opüelm Bonnington nach Kalkutta zurückgekehrt war. Dann -verr Bonnington selbst nebst zwei Beamten der Kompanie; endlich der
Herr Kus-Brough, das ehrenwertste Mitglied der statistischen Gesellschaft. Die beiden Damen waren Frau Turner, geborene Ophelia Bonnington, und ihre Schwester, die hübsche Miß Lucy. Der Begleiter von Major Turner war, wie der Leser bereits errathen haben wird, kein anderer, als unser Freund Gus-Brough aus Piccadtlly. Er hatte sich in den achtzehn Monaten gar nicht verändert, er war noch dasselbe kleine, untersetzte, wohlbeleibte Männlein, das auch in Kalkutta dasselbe Geschäft, welches er in London betrieben, die Statistik, fortsetzte.
Herrn Bonnington hatte es nach dem Unglück, das sein Haus betroffen, nicht mehr in Europa geduldet und er hatte sich nach Indien begeben, indem er aus dem Schiffbruch nur ein äußerst bescheidenes Vermögen gerettet hatte, das er indessen durch Arbeit bald wieder zu vergrößern hoffte. Anfangs wollte er dem Major Turner das Wort, welches dieser ihm gegeben hatte, wieder zurückgeben, aber der Major war ein Mann von strengen Grundsätzen und ec erachtete sich durch das Unglück, welches die Familie Bonnington betroffen nicht seines Wortes entbunden. Uebrigens hielt er mehr auf Bonningtons Ehrenhaftigkeit, als aus sein Vermögen, und er selbst bestand darauf, daß die Hochzeit noch vor der festgesetzten Frist stattsinde. Herr Gus-Brough fühlte sich durch einen so edelmüthigen Zug tief gerührt, und nachdem er sich von der statistischen Gesellschaft hatte einen Auftrag geben lassen, brach er mit seinen Freunden nach Indien auf.
Was Samuel Hampden anbelangt, so hatte man ihn ruhig fliehen lassen, ohne sich weiter um ihn zu bekümmern. Er war abgeretst, man wußte nicht, was aus ihm geworden, und niemals hatte mau seither etwas von ihm gehört.
(Fortsetzung folgt.)