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Alten staig, 16. Jan. Von der gestern Abend im Gasthaus zumWaldhorn" abge­haltenen Versammlung des Kriegervereins ist zu berichten, daß die Berathung über Betheiligung der Mitglieder an sanitären Dienstleistungen im Kriegsfall, welche im Transport von Ver­wundeten und Kranken und Pflege derselben be­stehen wird, vorerst noch zu keinem Resultat ge­führt hat, dagegen wurde beschlossen, den Bundes­tag, welcher am Pfingstmontag in Ludwigsburg abgehalten wird, durch 2 Delegirte zu beschicken. Die Mitglieder können von Vorstand Schüller noch Bundestagslotterieloose a 20 Pfg. beziehen.

Gaisburg, 13. April. Gestern Abend kam ein anständig gekleideter junger Mann in die Wirtschaft des Metzgers Kult hier, setzte sich an einen der Hinteren Tische und trank einige Glas Bier. Plötzlich stieß er ein lautes Ge­schrei aus, stützte seinen Kopf aus den Tisch und war todt. Der zufällig in der Wirtschaft anwesende Landjäger Müller hier untersuchte ihn sofort und fand neben seinem Glase ein ge­leertes Kölbchen stehen und in seiner Tasche noch ein weiteres, noch mit Cyankali gefülltes. Der Unglückliche ist nach einer bet ihm Vorge­fundenen Legitimationskarte Einer der Universität der stuck, xburm. F. E. von Ehingen.

Im Bezirke Horb ist wieder einmal Je­mand spitzbübischen Zigeunern, welche Mark­stücke bestimmter Art (dießmal mit dem Zeichen L) gegen andere Münzen auswechseln wollten, hineingefallen. Der gefällige Bäckermeister wurde in zwei Akten dieser Art, das einemal um 25, das anderemal um 12 M. bestohlen. Nachdem die Zigeuner fort waren, sprang der gute Mann zum Landjäger, aber fort waren die Vögel und konnten bis jetzt noch nicht beigebracht werden.

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Deutsches Reich.

8. 6. Schwerin, 15. April. Großher- zvg Friedrich Franz II. ist heute Vormittag lOVs Uhr gestorben.

Die Verhandlung des Prozesses wegen des Eisenbahnunglücks bet Hugstetten zu Frei­burg brachte am 10. d. eine überaus ungün­stige Wendung für die höhere Bahnbehörde Badens. Durch die Aussagen mehrerer Zug­führer wurde konstatirt, daß die Fahrdienstbe­amten in Bezug auf das Bremserpersonal sehr nachlässig zu verfahren pflegten; es wurde so­gar erwiesen, daß Zugführer, welche sich ge­weigert, ohne die in der Instruktion vorge- fchriebene Anzahl der Bremser zu fahren, dis­ziplinarisch bestraft worden seien. Drei Zug­meister sagen übereinstimmend aus, daß solche Fälle nicht selten vorgekommen wären. Das Oberbahnamt Heidelberg hat einem jener Zug­führer, welcher wegen einer solchen über ihn verhängten Geldbuße von 2 M. rekurirte, noch obenein eine Rüge ertheilt, weil es unstatthaft fei, daß ein Zugmeister dem Vorgesetzten Op­position mache. Als ein Zugmeister aussagte, 1> Beschwerden nichts nützten, protestirte ein anwesender Betriebsdirektor zwar dagegen; es

gewinnt aber allgemein die Ansicht Boden, daß durch die Verhandlung viele Schäden aufgedeckt werden. Selbst der Vorsitzende des Gerichts­hofes konnte nicht umhin, auf tnstruktionswid- riges Verfahren von einzelnen höheren Bahn­beamten hinzuweisen. Als feststehend darf auf Grund deS Zeugenverhöres angenommen werden, daß derZug mit ungewöhnlicher Geschwin­digkeit gefahren ist. Unter diesen Umständen gewinnt'das Zeugniß des bauleitenden Ingenieurs bei dem Bau der Bahnstrecke, Prof. Baumei­ster, an Bedeutung. Derselbe sagte Folgendes aus: Die Bahn gehörte zu den Sekundärbah­nen und sei genau nach den dahin gegebenen Bestimmungen gebaut worden. Das Normale setze also Sekundärbetrteb und nicht große Ge­schwindigkeit voraus, einen sogenannten kleinen Betrieb. Die Schnelligkeit von 15 Kilometer, die Zahl der Wagen und die Beschaffenheit der Maschine war nach seiner Ansicht schon zu weit­gehend. Zeuge ist der Meinung, daß das Schienengestänge durch Gewaltwirkungen der Maschine und schwerer Züge und bei einer Schnelligkeit von 60 Kilometer an leicht zer­rissen werden könne und daß dann eine Ent­gleisung zu den Wahrscheinlichkeiten gehöre. Günstig für die Angeklagten ist der Umstand, daß der Erlaß der Generaldirektion, welcher den Extrazug anordnete, unerklärlicherweise eine Fahrzeit bestimmte, welche mit dem Fahrplan unvereinbar war. Die Sachverständigen haben gestern ihre Urtheile über jeden einzelnen An­klagepunkt abgegeben. Darnach wäre bei mit­telmäßiger Bremswirkung das Unglück nicht geschehen, es sei aber so viel als gar nicht gebremst worden. In der gestrigen Nach­mittagssitzung begründete Staatsanwalt Geiler in zweistündigem Vortrag die Anklage. Heute (Freitag) sprechen die Vertheidiger.

Ueber die Freiburger Prozeßverhand­lung wegen des Hugstetter Eisenbahnunglücks wird weiter berichtet: Die Ausführungen der Vertheidiger haben einen mächtigen Eindruck ge­macht. Anwalt Feder hat ausdrücklich die Ge­neraldirektion und die bestehende Praxis mit verantwortlich gemacht für das Ereigniß. Er­wiesen sei, daß die Bremsordnung überhaupt nicht strikte ausgeführt; viele hätten mit gesün­digt, möge daher der Gerichtshof nicht den einen oder den andern Beamten herausnehmen und bestrafen; es wäre weder recht noch billig. An­walt Muser bestritt die Verantwortlichkeit des Assistenten Feser. Ein irrthümlicher Erlaß der Generaldirektion und der unbestimmte Inhalt desselben erzeugten einen Jrrthum bei dem Vor­stand und den Assistenten. Dr. Köhler hob die Differenz zwischen den Zeugenaussagen und dem Urtheile der Sachverständigen hervor. Der mangelhafte Bahnbau sei schon früher und oft bemerkt worden. Er schloß seine Rede mit der Hoffnung, der Gerichtshof werde nicht die Klei­nen hängen und die Großen laufen lassen. Der Staatsanwalt hielt in seiner Replik die Anklage gegen sämmtliche Angeschuldigte aufrecht.

Freiburg, 14. April. In dem Prozeß wegen des Hugstetter Eisenbahnunglücks wurden alle Angeklagten freigesprochen. Sämmtliche Kosten trägt oie Staatskasse.

Ausland.

Prag, 14. April. Die Polizei überraschte eine geheime Sozialistenversammlung, fand Waffen, Munition, sowie sozialistische Schriften vor und verhaftete fünf Personen.

Luzern. Die Bewohner des Ober-Enge- dins beabsichtigen zwischen den besuchten Tou- risten-Orten St. Moritz und Pontresina eine 7 Vs Km. lange elektrische Bahn anzulegen, deren Betriebskraft von dortigen Wasserläufen geliefert werden soll. Gelingt das Experiment, so wollen die Unternehmer die Bahn nördlich nach Chur (76 Km.) und südlich nach Chiavenna (49 Km.) verlängern, und damit einen zweiten Anschluß zwischen den schweizerischen und italienischen Bahnen zu Stande bringen.

Bordeaux, 13. April. Gestern wurden mehrere militärische Proviantgebäude durch eine Feuersbrunst, die Abends 6 Uhr ausbrach und deren Entstehungsursache unbekannt ist, voll­ständig eingeäschert. Eine große Menge von Lebensmitteln und militärischen Proviantvor- räthen ist verbrannt. Der Brand dauert in der Nacht noch fort.

Rom, 12. April. Bon heute früh ab be­gann in ganz Italien die Wiederaufnahme der Baarzahlungen in den Kaffen des Schatzes und der Banken. Bis jetzt wurden nur geringe Sum­men zur Umwechslung präsentirt.

Ein großes Unglück hat unlängst vor Ho­nolulu stattgefunden. Der Kapitän des bri­tischen Kriegsschiffes Royal-Albert, welches vor Honolulu in Station war, hatte eine zahlreiche Gesellschaft eingeladen, um einen Ball an Bord zu geben. Ein Theil der Geladenen befand sich bereits an Bord, als die Matrosen, um Platz für den Tanz zu schaffen, die schweren Geschütze auf dis Seite schoben. In unbegreiflichem Mangel an Vorsicht brachten sie sämmtliche Ka­nonen auf die eine Sette des Schiffes, so daß der Schwerpunkt vollständig verlegt wurde. Um das Unglück voll zu machen, erhob sich gerade in dem Augenblicke ein schwerer Windstoß, so daß das Schiff kenterte und in wenigen Augen­blicken sank. Von 300 Personen, die sich an Bord befanden, haben sich nur 40 gerettet. Die Stadt Honolulu wurde durch das Unglück in große Trauer versetzt, da die Opfer der Kata­strophe den besten Familien der Stadt ange­hören.

Handel «nd Berkehr.

Heilbronn, 14. April. Beim heutigen Kartoffelmarkt stellten sich die Preise wie folgt: rothe 4 M. bis 4 M. 50. gelbe 4 M. bis 4 M. 60, blaue 6 M. 30 bis 7 M.. frühe 4 M. 60 bis 70 Pfg., Wurstkartoffeln 5 M. 60 bis 6 M. per Zentner.

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Fremde bin, während mein Vater Ihnen, Herr Hampden, so vollkom­mene Freiheit läßt, obwohl Sie sein Kassierer sind!"

. Samuel Hampden biß sich auf die Lippen. Die Bemerkung des Mgen Mädchens war zutreffend, er fand keine Antwort.

Doch wie dem auch sein mag," fuhr Lucy fort, da sie Samuels Verwirrung bemerkt hatte und dieselbe unzweifelhaft nicht in die Länge ziehen wollte,da ich kein Geheimniß zu bewahren habe und Sie sich so offen an mich wenden, so will ich Sie nicht täuschen, nicht noch län­ger auf die Folter spannen; das junge Mädchen, das Sie gestern Abend gerettet haben, war allerdings Miß Lucy Bonnington."

Ist es möglich!" rief Samuel Hampden erstaunt aus.Sie, Fräulein, zu dieser Stunde in einem solchen Viertel?"

Ich bin Ihnen doch auch dort begegnet."

O! Mit mir ist das etwas anderes!"

Weshalb denn?"

Ein Geheimniß, das nicht mir angehört..." sagte Samuel verlegen.

Sei es denn, Herr Hampden! ... Alle Geheimnisse sind unzweifel­haft zu achten, das Ihrige aber ist doch ganz eigener Art. Nehmen Sie sich in Acht. Wenn man so einsam lebt, wird der Charakter mür­risch und reizbar, und war man von Haus aus gut, so wird man miß­trauisch und schlecht . . . Glauben Sie mir nur, Herr Samuel Hamp- oen, Herrn Bonningtons Tochter weiß vielleicht mehr davon zu erzählen, als Sie in diesem Augenblick sagen kann, und sie bittet Sie, diese Worte Wohl zu bedenken."

Und ohne der tiefen Bestürzung, welche sich auf Samuels Zügen Mlte^ weitere Beachtung zu schenken, grüßte sie ihn anmuthig und suchte Me Schwester Ophelia auf, welcher der Major Turner soeben seine retzte Tigerjagd erzählte.

III.

Mehr als ein Monat war verstrichen und war in den letzten Ta­gen des Dezember.

Seit einiger Zeit arbeitete Samuel ohne Unterbrechung; die Ope­rationen am Jahresschluß waren im Hause Bonnington und Co. wich­tige und es bedurfte der angestrengtesten Thätigkeit aller jungen Leute, um diesen furchtbaren 31. Dezember zu bewältigen, welcher allerorrs ein Schreckensbild für die Geschäftswelt ist. Das Haus Bonnington brauchte freilich einen solchen Moment nicht zu fürchten, sein Kredit hätte mit der Bank von England wetteifern können, aber der Prinzipal hatte mit Samuel Hampden von einer möglicherweise zu bewerkstelligenden Liquidation gesprochen und letzterer hielt ohne Zweifel darauf, seine Abrechnung zu rechter Zeit einzuliefern. Samuel schien noch finsterer als er bis dahin gewesen; sei es, daß die ihn zu sehr in Anspruch neh­menden Bücher auf seinen Geist einwirkten, sei es, daß ein wirklicher Kummer neuerdings sein Leben umdüstertc, kurz, man sah ihn nur sel­ten noch in Herrn Bonningtons Salons und er schloß sich «ehr als je von allen Gesellschaften aus. Allerdings beanspruchte Samuel wenig Platz im Leben derjenigen, die ihn kannten, und nur zwei Menschen konnte diese Veränderung nicht verborgen bleiben: dem Herrn Gus-Brough und Miß Lucy Bonnington.

Herr Gus-Brough war hartnäckig; mitten in den statistischen Unter­suchungen, denen er sich htngab, hatte diese schweigsame, kalte Persönlich­keit es ihm wider Willen angethan; er hatte sich von dem heftigsten Verlangen ergiffen gefühlt, diese halbwilde Natur aus größerer Nähe zu studiren, und es vergieng fast kein Lag, an dem er nicht unter irgend einem Vorwand in der Lombardstreet herumstreifte. Was Miß Lucy an­betraf, so läßt sich schwer beschreiben, was sie empfand. . (Forts, ft)