Amtliche Veka»»r»rinachu««gen.

VerHigung der Fleischversorgungsstelle für Württemberg !> ^ Hohenzollern, betreffend zeitlich« Beschränkung der Hansschlachtung von Schweinen.

Einer Anordnung des Staatssekretärs des Kriegs­ernährungsamts gemäß wird auf Grund des 8 1 der Verfügung des K. Ministeriums des Innern über die Regelung des Fleischverbrauchs vom 25. September 1916 (Staatsanzeiger Nr. 225) verfügt:

8 1. Hausschlachtungen von Schweinen dürfen nur noch bis zum Ablauf des 31. Januar 1918 vorgenommen werden. Vom 1. Februar 1918 ab sind sie bis auf wei­teres verboten.

Z 2. Ausnahmen kann der Kommunalverband zu­lassen für die Hausschlachtung von Schweinen t -ck> die von ihm als Selbstversorger anerkannten Kranken bäuser und ähnlichen Anstalten sowie Gewerbebetriebe für die Versorgung der von ihnen zu verköstigenden Personen bezw. ihrer Angestellten und Arbeiter, wenn kcMtebt. daß die Schweine nur mit erlaubten Futter­mitteln ernährt werden.

Im übrigen können Ausnahmen nur von der Fleischverloronngsstelle zugelassen werden.

8 3. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe bis zu 10 000 oder mit einer dieser Strafen bestraft.

Neben der Strafe können die Gegenstände, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, eingezogen werden, ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehören oder nicht.

Stuttgart, den 10. Jan. 1918. Schall.

Vorstehende Verfügung wird hiemit zur Kenntnis der Beteiligten gebracht.

Calw, den 17. Januar 1918.

K. Oberamt: Binder.

Im Namen des Volkswohl, im Namen der in Qualen darniederliegenden sozialistischen Staatsordnung, alle auf zur Hilfe in dieser Stunde! Mit den Räubern wer­den die Soldaten der sozialistischen Armee des Ruß­lands der Arbeiter und Bauern unbarmherzig Abrech­nung halten. Sie werden es nicht zulasten, daß die Nichtswürdigen den Namen des Volkes beschimpfen und dos Glück ihrer (Mitbürger?) vernichten. In den näch­sten Tagen werden wir mit den Waffen in der Hand Eure Arbeit beschirmen. Gebt uns aber Zeit! Berück­sichtigt den Ernst der Stunde! Strengt in dieser ent­scheidenden Minute noch einmal alle Kräfte an! Gebt der Front Brot, Fourage,' rettet sie vor dom Hunger! Nur Eure bis zum äußersten angestrengte Arbeit kann die Revolution retten! Jeder Einzelne möge durchhal­ten und alle mögen im Namen der Zukunft zu Hilfe eilen. Jeder auf seinen Posten, jeder an seine Stelle, im Namen der Revolution!

Das Zentralkommitee für das Versorgungs- und Ver­pflegungswesen der Armee.

Das Allrussische Verpflegungskomitee.

Der Rat der Volkskommissare für Militärangelegen­heiten.

Der Kommissar für das Verkehrswesen.

Trotzky im Petersburg «otwendig.

Berlin, 19. Jan. Wie derBerliner Lokalanzeiger" über Stockholm aus Petersburg erfährt, macht sich die Abwesenheit Trotzkys dort sehr fühlbar. Er beabsichtige demgemäß, wie aus guter Quelle verlaute, für einige Tage die Verhandlungen in Brest-Litows den anderen Delegationsmitgliedern zu überlasten, um selbst in Pe­tersburg nach dem Rechten zu sehen.

Günstiger Fortgang der wirtschaftlichen Verhandlungen in Petersburg.

(WTB.) Wien. 18. Jan. Das Wiener K. K. Korr.- Bur. meldet aus Brest-Litoswt vom 17. Januar: Laut einer vom Generalkonsul von Heupel aus Petersburg eingelaufenen Meldung nimmt der bisher schleppende Verlauf der Verhandlungen der Petersburger Kommis­sion in den letzten Tagen einen günstigen Fortgang. Es gelang. bei der Erörterung über die Eröffnung des pri­vaten Post- und Zeitungsverkehrs mit Rußland die bis­her auf russischer Seite vorhandenen Schwierigkeiten zu überwinden, und es kann bereits zur Formulierung der getroffenen Vereinbarungen geschritten werden. Zur Verharrdlung über den wechselseitigen Austausch von Arzneimitteln wurde ein Unterausschuß eingesetzt, der seine Beratungen am 16. Januar begonnen hat.

Ein russisches Urteil über die Geheimdokumente.

GorkisNowaja Shisn" schreibt über dieunge­heuerliche politische und moralische Bedeutung" der von Trotzky veranlagten Veröffentlichung der Eeheimver- träge:Das große republikanische Frankreich, das sich gegen den deutschen Imperialismus verteidigte, hat sich bei dem blutigen Selbstherrscher aller Reußen das Ein­verständnis zu einem solchenSelbstverteidigungs"- Progrnmm ausgehandelt, wie es die Rückeroberung El­saß-Lothringens und die Annexion des linken Nhein- vf-rs und Syriens ist. Vor den Volksmassen eine ge-

Saatgutverkehe.

Durch oberamtliche Anordnung vom 6. Dezember 1917 (Calwer Tagblatt Nr. 291) ist die Ausstellung von Saatkarten dem Kommunalvsrüand selbst Vorbe­halten und den Ortsvorstehern entzogen worden. Diese Anordnung ist nunmehr durch, die Verordnung des Staatssekretärs des Kriegsernährungsamts vom 22. De­zember 1917 und die dazu gehörige Minist.-Verf. vom 7. Januar 1918 beide abgedruckt in der Bcilap» zu Nr. 7 des Staatsanzeigers v«n 1918 bestätigt. Auch sind die Saatkarten nur noch mit einem Prüfungsver- merk des Oberamts giltig.

Unter Hinweis auf die neuen Bestimmungen wer­den die (Ctadt-)Schultheißenämter beauftragt, die etwa noch in ihren -Händen befindlich-m Ve an Vor­drucken zu Saatkarten unverzüglich dem Oberamt ein­zusenden. Sämtliche Caatkarten üb. Sommersaatgetreide, auf die eine Belieferung noch nicht stattgefunden hat, sind zur Nachprüfung und Beifügung des Prüfungsver­merks gleichfalls vorzulegen. , /

An der Bestimmung, daß Saatkarten in der Regel nur gegen A^'eferunq einer entsvrech" ^en Menge von Früchten aus den selbstgeernteten Vorräten des o-trag­stellenden Landwirts erteilt wttd ist nichts geändert.

Calw, den 17. Januar ^"18.

K Ob-ran»t: Binder.

Kgl. Oberamt Calw.

Die Ortsbehörden

werden beauftragt, die gemäß 8 1 der Vollzugsver­fügung zum Feldbereinigungsgesetz vom 19. Juli 1886 (Reg.-Bl. S. 253) alljährlich zu erstattenden Anzeigen über die auf Grund freiwilliger Uebereinkunft der Be­teiligten ausgeführten Feldbereinigungen und Fcld- weganlagen für das Kalenderjahr 1917 bis 25. ds. Mts. als portopflichtige Dienstsache hierher ernzusenden.

schwollen« Deklamation über die unterdrückten Brüder, die unter fremdem Joch ersticken-und im diploma­

tischen Schriftwechsel ohne überflüssige Phrasen und larmoyante Worte rein geschäftliche Unterhaltung über das Eisenrevier Lothringens und das ganze Kohlen­bassin des Saartales! Das edelmütige England, das für den Schutz des kleinen, heroischen Belgiens eingetreten ist, bedingt sich die Einschließung der neutralen Zone Persiens in die englische Einflußsphäre und die Aner­kennung derRechte" Enolands und Frankreichs in der asiatischen Türkei aus. Im Austausch wird Rußland versprochen, alsErgebnis des gegenwärtigen Krieoes": Konstantinopel, die Westküste des Bosporus, das Mar­marameer und die Dardanellen, Südthrozien, die In­seln des Marmarameeres und ein paar griechische Inseln. Die Verbandsmächte räumen sich gegenseitig freund­schaftlich volle Freiheit in der Festlegung der Grenzen gegen Deutschland und Oesterreich ein. Interessant ist eine Meldung, die ein Helles Licht auf das Benehmen des Führers der schwedischen Sozialdemokraten Bran- ting, wirft, des hervorragenden Teilnehmers o dem Orgnisationsausschuß der Stockholmer Konferenz, der gleichzeitig dem russischen Gesandten Gusewitsch intime Ratschläge erteilt, wie man diese Konferenz zum Schei­tern bringen könnte. Als Schreiber dieser Zeilen im letzten Sommer in London war hörte er die Versiche­rung einiger hochangesehener Vorkämpfer des englischen Sozialismus darüber, daß Branting zweifellos ein Agent der britischen Regierung sei. Leider bekommen diese Gerüchte jetzt eine dokumentarische Bestätigung." Heute haben diese Aeußerungen Gorkis durch Vran- tings Abgang einen eigenen Reiz bekommen.

Die Lege ms den KneMmMe«.

Die deutsche amtliche Meldung.

(WTB.) Großes Hauptquartier, 18. Jan. (Amt­lich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Auf dem größten Teil der Front war die Gefechtstätigkeit ge­ring. lebhafter in der Gegend südwestlich von Cambrai. Bei kleineren Unternehmungen nördlich und nordöstlich von Prosne» wurden Gefangene eingebracht.

Oestlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues An der mazedonischen und italienischen Front ist die Lage unverändert.

Der erste Generalquartiermeister: Ludendorff.

Reue U-BovtSerfolge.

(WTB.) Berlin, 18. Jan. (Amtlich.) Neue Uutersce- bootserfolge im östlichen Mittelmeer: vier Dampfer und ei» Segler mit rund 25 0 0 0 B r. - R. - T v n n e ». Eines unserer U Boote versenkte in Sicht der tripolitanischen Küste den vollbesetzten, bewaffneten italienischen Truppen- transportdampferRegina Elena" (7940 Br- R.-Tonnen). Geschützfeuer von Land vermochte nicht, das Unterseeboot an der planmäßigen Durchführung seines An­griffs zu hindern. Auch die übrigen vernichteten Dampfer waren wegen ihrer Größe und Ladung besonders wertvolle AngrisfSobjekte. Sie befanden sich fast alle auf dem Wege nach dem Orient und fuhren sämtlich »mter starker Bedeckung. Unter ihnen konnte der bewaffnete, tiefbrladrnr englische

Die Berichte haben sich aus folgende Angaben zu erstrecken:

1. Markungsteil, Art des Unternehmens, ob Feldweg­anlagen mit oder ohne neue Feldwegeinkeiluug, ob ohne oder mit Zusammenlegung;

2. Zeit der Ausführung;

3. Größe der bereinigten oder mit Wegen versehenen Flächen und Zahl der beteiligten Grundbesitzer;

4. Länge der neu angelegten Wege;

5. Kosten des Unternehmens; s) für die Beteiligten,

d) für die Gemeinden.

Fehlanzeige ist nicht erfordert».,.

Calw, den 17. Januar 1918.

Neaierunasrat B

Als Bertrauensmnan der Landwirtsch. Berufsge» nossenschaft des Württ. Schwarzwald-Kreises ist für die Gemeinde Althengstett Christian Flick, Bauer und Eemeinderat. bestellt worden.

Calw, 18. Januar 1918.

K. Oberamt: Binder

Betrifft Bestandsaufnahme von Bett-, Haus­und Tischwäsche.

Gemäß einer Verfügung der Reichsbekleidun"^ lle Berlin werden die Herren Ortsvorsteher hiemit ai (ge­fordert, alsbald dem Oberamt zu berichten, ob alle meldepflichtigen Personen, welche Bett-, Haus- und Tischwäsche in ihrem Besitz haben, ihrer Meldepflicht seiner Zeit nachgekommen sind. Nötigenfalls sind die vorgeschriebenen Formulare zur Anmeldung vom amt zu beziehen.

Calw, den 17. Januar 1918.

K. Osrams: B i n

TransportdampferSpiraes" (3620 Br.-R.-To.) fest- gestellt werden, der in gut durchgefübrtcm Angriff aus einem ''ark gesicherten Geleit,pig heranSgeschossen wurde V den anderen beiden Dampfern war einer englischer Nationalität, bewaffnet und nach den Holzausbauten, zahlreiche« Booten >nd Rettungsflößen zu urteilen, ein Truppentransporter, der andere ein großer Dampfer anscheinend der P. und O. oder White Star Line mit Sprengstoffladung.

Der Chef des Admiralstabs der Marine.

(WTB.) Berlin, 18. Jan. Die Unsicherheit der Schiff­fahrt im Mittelmeer veranlaßt die Gegner zu immer neuen Schutzmaßnahmen. Die Fahrstraßen sichren dicht unter der Küste. Der Verkehr auf ihnen spielt sich vorwiegend in der Dunkelheit ab, während bei Tage die Handelsschiffe in den Häfen liegen. Diese Maßnahmen haben neben dem großen Zeitverlust auch eine Zunahme der Strandungen und Be­schädigungen zur Folge. Unsere U-Boote kommen daher bäufiger in den Bereich der Landbefestigungen, die deren Arbeit zu stören versuchen. Den oben gemeldeten Batterien an der Küste von Tripolis ist es ebensowenig gelungen, den Truppentransportdampfer zu retten, wie es der Batterie bei Kap San Vito auf Sizilien, deren Niederkämpfung durch ein U-Boot kürzlich bekannt wurde, gelang, einem Unterseeboot seine Beute zu entreißen.

Bm»We Nachrichten.

Vorträge beim Kaiser.

(WTB.) Berlin, 18. Jan. Der Kaiser hörte gestern den Vortrag des Chef des Admiralstabs und den des Chefs des Militärkabinetts. Am 16. Januar, abends, empfing der Kaiser den neuernannten Chef des Zinil- kabinetts, bisherigen Oberprksidenten von Berg, zr r Meldung.

Eine unzweideutige Erklärung Bulgariens.

(WTB.) Bern, 18. Jan. Entgegen den in letzter Zeit mehrfach in der schweizerischen Presse erschienenen Gerüchten über einen möglichen Sonderfrieden Bul­gariens mit der Entente hat der bulgarische Gesandte in Bern, Passaroff, einem Mitarbeiter desBerner Tagblatts" erklärt: Die bulgarische Regierung wird weder jetzt uoch später, weder mittelbar noch unmittel­bar in irgend welche Friedensverhandlnngen mit den Alliierten eintreten, ohne gemeinsam mit ihren Ver­bündeten zu verhandeln. Bulgarien wird, so sehr es den Frieden herbeiwünscht, bis zum äußersten Ende mit sei­nen Bundesgenossen durchhalten. Bulgarien wird den hoffentlich nicht mehr fernen Sonderfrieden mit Ruß­land gemeinsam mit seinen Bundesgeirossen unter­zeichnen.

Die österreichisch-ungarische Regierung und dir Friedensfrage.

(WTB.) Budapest, 19. Jan. Im Abgeordnetenhaus richtete der Abgeordnete Holl an den Ministerpräsidenten bezüglich der Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk die Anfrage, ob die Negierung auch jetzt noch auf dem Stand­punkt des annexionS- und kontributionslosen Ftt dens stehe und ob die Vertreter der Monarchie auf dem Kongreß in der Richtung wirkte», daß die Gegensätze ausgeglichen und em allgemeiner Frieden ßerbrigcführt werde. Der Mi-