All« AM nnd Lind.

Lalw, den 17. Januar 1918.

Das Eiserne Kreuz.

Reservist Karl Kusterer von Oberreichenbach hat das Eiserne Kreuz erhalten.

Kriegsauszeichnung.

Ersatz-Reservist Georg Kusterer von RUburg hat die Silberne Verdienstmedaille erhalten.

Das rote Ordensband.

3A Jahre Kriegsdienstzeit bringen demalten ge­dienten Soldaten" die Dienstauszeichnung dritter Klasse, eine geschmackvolle Denkmünze in Silber. Eie wird nach neun Dienstjahren verliehen, Kriegsdienst zählt dabei doppelt. Dem Unteroffizier bringe« die ge­dienten 3 Z4 Kriegsjahre die Beförderung zum Ser­geanten, oder wenn schon nicht die Beförderung, so doch, was die Hauptsache ist. die Sergeantenlöhnung. Diese wird nach 5)4 Dienstjahren fällig. Wir werden also von jetzt ab eine stattliche Anzahl Sergeanten und eine noch stattlichere Anzahl Feldsoldaten mit dem leuchten­den roten Ordensband sehen.

Zum Geburtstag des Kaiser».

Der Kaiser hat den Wunsch geäußert, daß auch die­ses Jahr sein Geburtstag nur durch ernste Feiern und Zusammenkünfte wie in den Schulen und bei sonntäg­lichen Gottesdiensten in den Kirchen begangen und von lauten, festlichen Veranstaltungen tunlichst Abstand ge­nommen werden möge. Auch veranlaßt den Kaiser die Rücksicht auf den stark belasteten postalischen Verkehr im F'lde zu der Bitte, von der Uebermittelung von Glück­wünschen abzusehen und sich auf ein freundliches Ge­senken und auf treue Gebete zu beschränken.

Hochwasser und Sturm.

* Schweres Unwetter wird seit den letzten Tagen aus dem ganzen Reich gemeldet. Besonders der gestrige Tag hatte einen furchtbaren Sturm gebracht, der über­all großen Schaden angerkchtet hat. Der gesamte tele­phonische und teilweise auch telegraphische Verkehr in Mittel- und Süddeutschland wurde unterbrochen, und so hat auch der Nachrichtendienst der Zeitungen gelitten. In unserer engeren Heimat war der plötzliche Witte­rungsumschlag an verschiedenen Orten von heftigen Ge­wittern gefolgt. Durch die plötzlich einsctzende Schnee­schmelze trat auch überall Hochwasser ein. Teilweise Ueber- schwemmungen des Neckars werden von Plochingen bis Heilbronn gemeldet. Auch die Nagold ist gestern mittag vielerorts aus den Ufern getreten. Heute ist jedoch wie­der ein gewisser Rückgang zu verzeichnen.

Bon Tag zu Tage.

Die Welt ist so, wie sie für einen tätigen Menschen sein muß, voll von Hindernissen. Kämpfen und nochmals kämpfen das ist unser Leben. W. Bithorn.

»

Als die Geplagten und doch nicht ertötet; als die Traurigen und allzeit fröhlich. Paulus.

In schweren Zeiten muß nÄn seine K r ä sie dd p- pelt an strengen, um seine Pflicht zu erfüllen und das Rechte zu tun; aber für sein Glück und seine innere Ruhe muß man andere Dinge suchen, die ewig un- entreißbar sind. W. v. Humboldt.

*

Haft Tag für Tag die Kraft zerrieben ' du dir im Kampf ums karge Brot, hat jeden Gang dir vorgeschrieben ein Leben lang die harte Not, und gabst du dennoch nicht verloren, was in dir nach Vollendung rang, dann sei gegrüßt als auserkoren,

Held, dem der schwerste Sieg gelangi

Reinhold Fuchs.

Elektrische Großwirtschaft in Württemberg.

Dar einer zahlreichen Zuhörerschaft, in der auch viele fachmännische Regierungskreise vertreten waren, hielt Bau­inspektor von der Burchard im Württemb. Elektrotechnischen Verein einen Lichtbildervortrag über die technisch-wirtschaft­lichen Grundlagen einer elektrischen Großwirtschaft in Würt­temberg. Der Redner forderte in erster Linie einen einheit­lichen Zusammenschluß der Elektrizitäts­werke Württembergs, der die Erstellung von Fern­leitungen für hohe Spannungen zur Voraussetzung Hatz Das vom Redner im Auftrag der Zentralstelle für Gewerbe und Handel ausgearbeitete Projekt rechnet mit einer zentralen Hochspannungsleitung für 100 000 Volt, das die Elektrizi­tätswerke Hetlbronn, Besigheim, Münster (Stuttgart), Alt­bach, Göppingen, Geislingen und Ulm verbindet. Dazu käme noch der Ostring (Hall-Ellwangen-Heidenheim) und der Westring für den Schwarzwald und oberen Neckar. Von besonderem Interesse waren die Ausführungen des Redners über den künftigen Stromerzeugungsantrieb. Würt­temberg set in der glücklichen Lage, den in so mächtigen und ausgedehnten Lagen vorhandenen Posidonienschiefer zur Ge­winnung von Oel verwenden zu können. Von diesem öl­haltigen Schiefer besitze Württemberg so viele Mengen, daß es mit der Zeit bis zu einem gewissen Grad von der Kohle vollständig unabhängig werden könne. Nach vorsichtiger Schätzung würde dieses Rohöl genügen, um den bisher durch Einfuhr gedeckten Mineralölbedarf des Deutschen Reiches auf 800 Jahre zu bestreiten. Als Nebenprodukt könne außerdem GaS für Erzeugung von elektrischer Kraft hergestellt werden. Die Sache werde demnächst in Württemberg aus dem Sta­dium deS Versuchs herauskommen und in die Praxis über­geführt werden, da eine private Firma für das kommende Frühjahr eine große Anlage für Schiefergasherstellung durch Generatorbetrieb im Benebmen mit der Bau- und Berg­direktion zu erstellen die Absicht habe; die Aussichten für ein solches Unternehmen seien durchaus günstig; denn die in Braunschweig gemachten Erfahrungen haben. obwqHl der dortige Braunkohlenschiefer nur einen 3- bis 5-prozentigen Oelgehalt aufweife, befriedigende Ergebnisse erzielt. Bis ein solch großes Kraftwerk erstellt sein werde, müsse zunächst ein großes Turbinenkraftwerk in Münster a. Neckar in Verbindung mit dem dortigen Stuttgarter Werk errichtet werden. Die Gesamtkosten der elektrischen Groß­wirtschaft für Württemberg veranschlagte der Redner (ein­schließlich deS Ausbaus der Wasserkräfte, der Dampsturbinen-

und Gaskraftnläschinenanlagd, sowie der Kosten für die FeM leitungc») zu 37 Millionen

Das wiirttembrrgische Postreservotrechi,

(STB.) Stuttgart, 16. Jan. Bekanntlich war vor einigen Tagen der Staatssekretär des Richspostamls, Wirkl. Geh. Rat Riidlin, in Stuttgart am königlichen Hofe, um dort seinen Antrittsbesuch zu machen. Wie dieSchwäb. Tagwacht" hört, handelte es sich um wich­tige postalische Besprechungen, zu denen der Staats­sekretär einen Stab hoher Reichspostbeamten mitge- bracht hatte. Es still bei den Besprechungen auch die Frage der auf Grund de« württembergischen Post­reservatrechts an Württemberg vom Reich zu zahlenden Ausgleichsbeträge behandelt worden sein. Durch den Krieg hat Württemberg infolge der Mindererträgnisse der Reichspost große Summen ersetzt bekommen, die sich 1914 auf 3. 1918 auf 4 Millionen und 1918 auf einen noch höheren Betrag belaufen. Dieses Bild, st» fährt das Blatt fort, ist nur dann erfreulich, wenn man es ledig­lich vom Gesichtspunkt der einzelstaatiichen Finanzver­waltung betrachtet. Für die Reichsfinanzverwaltnng ergibt sich das Gegenteil, denn die finanziellen Vorteile Württembergs aus seinem Reservatrecht find nur auf die schlechten Ergebnisse der Reichspost während des Krieges znrilckzuführen. Der Ministerpräsident meinte allerdings im Landtag, wo die Sache ebenfalls zur Sprache kam. es sei selbstverständlich, daß für Würt­temberg nicht der mindeste Anlaß vorliege, auf sein Postreservatrecht zu verzichte«.

Nagold, 16. Jan. Oberamissparkassier Gaiser, ein äußerst pflichtgetreuer Beamter und liebenswürdiger Mensch, ist hier am Dienstag früh eines jähen Todes gestorben. Eine sofort vorgenommene Revision der Kasse ergab, daß die Bestände derselben vollständig in Ord­nung sind. Todesursache dürfte ein langjähriges Nervenleiden und starke Depression infolge Ueber- bürdung und Ileberanstrengung sein.

(SED.) Köngen, 16. Jan. Zwischen Köngen und Plochingen hat das Hochwasser ganze Strecken vier Wasser gesetzt und den Verkehr unterbrochen. Die Brücke bei Pfauhausen ist für den Verkehr gesperrt. Bei Altbach steht das ganze Wiesental unter Wasser und der Verkehr über die alte Brücke ist ganz gesperrt. Die Höbe des Schadens ist noch nicht festgestellt. Der Neckar steigt noch weiter.

(SCB.) Ravensburg. 16. Jan. Heute früh kurz vor 6 Uhr wurde ein von unterirdischem Rollen begleiteter heftiger Erdstoß verspürt. Die Bilder in den Wohnun­gen gerieten ins Wanken.

(STB.) Wangen i. Allg.. 16. Jan. Ein reicher Herr besuchte wiederholt den Dahnbofwartsaat, an­scheinend um sich dort zu wärmen. Wie d"s ..Deutsche Volksblatt" berichtet, füllte er aber seine besonders hie­zu geeigneten großen inneren Tasche« seines lieber» ziebers mit Kohlen und trug sie nach Hause. Dies trieb er so lange, bis er ertappt und zum Auspacken genötigt wurde.

Aür die Schrift!. verantwortl. Otto Seltmann, Calw. Druck u Perlao der A Oeltchläger'scben Buchdruckerei. Calw.

Stadtschultheißenamt Talw.

Kar?offel--Verk uf.

Morgen Freitag Bormittag 9 12 Uhr aus dem Rathaus Zimmer Nr. 3. (Stadtbauamtj. Die Kartoffeln können sofort am Inngserkeller gefaßt werden.

Butler-Verkmif.

Die auf Buttermarke Nr. 'Il bestellte Butler kann von heute ab gegen Äezugsmarke Nr. Nl gekauft werden. Bezugsmarke Nr. II kann nicht belieiert werden, muß aber trotzdem an die Kleinhändlerabgegeben werden Calw, den l7. Januar 1918.

Stadtschultteißenamt: A. B. Dreitz.

Einschränkung im Gasverbrauch.

Mit der heutigen Stadtauflage überreicht das Gaswerk seinen Gasabnehmern eine

Anleitung Kr i>ar Wesen d. Sarnieffers n. praktische RatWgc Kr die Erzielung non EaseWrms.

N'chtbezieher des Tagblatts und die Gasabnehmer in Hirsau können Exemplare der Anleitung im Rathaus in Calw und Hirsau erhallen.

»cheu-Tessch.

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