Pegkelchnng ihr« Nechnnng «ft DenkscManb Senichk hc^en. Für die Alliierten gibt eS aber eine» viel bequemeren Weg, Rußland zu einem Sonderfrieden zu veranlassen. Sie werden d-n Deutschen erlauben, die Letten, Litauer und Polen zu vergewaltigen, um nachher nicht nur diese Ver­gewaltigung auSzunützen, sondern auch die Verantwortung dafür vor ihren eigenen Völkern abzulehnen. Dies der Plan der Entente.

Eine eigenartige russische Meldung.

(WTB) Wien, 8. Jan. Wie aus Blättern des neu­tralen Auslandes ersichtlich ist, hat die amtliche russische § «legraphenagentur eine Nachricht verbreitet, wonach die Regierung der Arbeiter, Soldaten und Bauern auf den deutschen Vorschlag über Polen, Kurland und Litauen nicht einaebe. 1l"ter dem Belagerungszustand sei es lächerlich, o-n eim-w sr-ien Ausdruck de? Volkswillen? zu sprecb-'n. D'e dcctt'che Negierung gehe darauf aus, einen Teil der be­setzten Gebiete, die Rußland gehören, zu räumen, aber rS weigere sich, Polen und Litauen zu räumen. Darauf könne die russische Revolution niemals eingehen und werde auch niemals darauf eingehen. Die Revolution der Arbeiter und Bauern sgise 'ich nicht ausliefern weder an die eine noch an die andere imperialistische Bande. (!) Das Wiener K. K. Bureau stellt fest: Diese Meldung ent­spricht in keiner Weise den Tatsachen, wie aus dem Text der am 25. Dezember von der russischen Delegation er­teilten und bereits veröffentlichten Antwortnote hervorgeht.

Rutsche Schwindelnachrichten.

Berlin. 9. Jan. DieNorddeutsche Allstem. Zeitung" schreibt:Djen" verbreitet folgende phantastischen deut­schen Friedensbedingungen Auslieferung der schweren Artillerie an Deutschland, der Schwarze Meerflotte an i die Türkei. Recht Deutschlands a»s zollfreie Einftik"' ft"-- s 15 Iabre. Alle von Enoland und Frankreich nach Ruß land einzuführenden Waren müssen über Deutschland geben. Demobilisieung aller mit den Alliierten operie­renden russischen Truppen. Keine Einmischung Rußlands in Angelegenheiten zwischen den Mittelmächten und den Allii->'-ten o>'ch nicht bei Regelung der serbisch-huleern- scheu Fr»»»» ^»llchstand darf im Red»rssfall leichte Ar­tillerie in Rußland erwerben. Es scheint, daß gew'lle Kreise in Rußland seht wieder daran gehen, das Volk xe"en die Mittelmächte aufzubringen.

Die Frone der Zurückziehung der Truppen auS Persien.

lWTB) Berlin, 9. Jan. LautB. Lok.-A." meldet die BaselerN. Korresp.". eS verlaute, daß Trotzky am DonnerStao der Pforte eine Note übermittelt habe, worin er den Vorschlag mache, man mülle über die Zurückziehung der russischen Tru»men aus Persien Verhandlungen anknüvsen unter der Bedingung, daß dieses Beispiel auch von der Türkei befolgt werde.

Ein neue Konferenz der Alliierte« in Paris.

(WTB.) Belin, 9. Jan. DemEcho de Paris" zu­folge wird in nächster Zeit eine neue Konfeenz der Mi- nisternrM>»""fen d^x Alliierten in Paris unter dem Vorsitz El» ceanc aboekwlten werden.

DaS englischeEntgegenkommen*.

(WTB) London, 8. Jan. Reuter meldet:Daily Cbronicle" schreibt: Die Staatsmänner der Mittelmächte innsien bedenken, daß die von Lloyd George ausgestellten Bedingungen unsere Mindestforderungen stnd. Sie können nicht herabgesetzt, sondem höchstens verschärft werden. Dies sollte namentlich von Oesterreich-Ungarn und der Türket wohl bedacht werden; denn die Alliierten könnten gezwungen sein, nicht aus Rachsucht, sondern wegen ihrer eigenen Sicherheit eine drastische Politik in Anwendung zu bringen. DieTimes" schreiben: Für Deutsch, land und in noch höherem Grade für Oesterreich- Ungarn und die Türkei ist die Erklärung des Pre­mierministers Slovd George eine Warnung. Sir wird vom ganzen Reich, von den anderen Alliierten und von den Vereinigten Staaten allgemein als das nicht weiter Herabsetzbore M * n > in u m unserer Forderungen be­trachtet. Die Bringungen, die einigen der verbündeten Mittelmächte angeboten werden, stnd außerordentlich günstig und werden von der vollen, ehrlichen und sofortigen An­nahme der an sie geknüpften Forderungen anhängig gemacht. Wenn diese Forderungen nicht angenommen werden, ver­fällt das Angebot.

Eine englische Arbeitergruppe gegen da» KriegSkabinet».

(WTB) Berlin, 9. Jan. Es heißt, in den englischen parlamentarischen Arbciterkreisen werde angekündigt, daß auf der bevorstehenden Jobreskonferenz der Parlamentari­ern Arb e.i t e rgru p p e in Nottingham neun Re'o- !> tionen vsrl-egen werden, die die Zurückziehung der Ar- beitervertrrter aus den englischen Ministerien fordern. Da­mit solle der Versuch unternommen werden, die gegenwärtige Koalition, auf die sich Lloyd George stützt, zu sprengen. Man sehe in diesem Zug den ersten geschloffenen Angriff der Pazifisten auf doS Kriegskabinett.

Die Weigerung der l «stralicr gegen die Einführung der Dienstpflicht.

(WTB) Melbourne, 8. Jan. DaS Kabinett Hughes

infolge der Niederlage bei der Bolts-

aisskmmnng Mer bkr Dienstpflicht «Vged« «kr. Der Arbeiterführer Tudor ist mit der Bildung des Ministeriuin» beauftragt worden.

Die 2ase auf den KrieasschaupWen.

Di« deutsche amtliche Meldung.

(WTB.) Trotzes Hauptquartier, 8. Jan. (Amt­lich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeres­gruppe Kronprinz Rupprecht: Einzelne Abschnitte in Flandern und südwestlich von Cambrai lagen zeit­weilig unter heftigem Feuer. In der Abenddämmerung griffen englische Kompangnien östlich von Bullecouri an, sie wurden abaewiesen.

Hcersgruppe Herzog Alb recht: Im Sundgau entwickelt sich am Abend Arti^r-'^kampf, der

nach ruhiger Nacht heute früh wieder auflebte.

Oestlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.

Mazedonische Front: Zwischen dem Ochrida- und Prespa-See, im Cernabogen. sowie zwischen Mar­mor- v-^ D^iran-See m r die Artillerietätigkeit reoe. Deutsche Jäocr bracht»« von einem Erknndunasvsrstotz kn die feindliche«, bisher von Russen verteidigten Gräbrn westlich vom Prespa-See eine Anzahl Franzosen ein.

Italienische Front: Genen den Monte Molone und den Piaveabschnitt nördlich von Vidor richtete der Feind ta»s8ber beitine Feneriiberfiille. Während der Nacht blieb das Feuer lebhaft.

Der erste Lndendorsf.

Die gestrige Abenbmeldunq.

^WT^f) Berlin 8. Jan., abends. Amtlich wird mit- getr'it: An der Babn ZoesinobeStoßen ist ein eng. lischer Bor stoß gescheitert. In der Gegend von Flireq (zwischen Moos nnd Moftl) sind örtliche Angriffe der Franzosen im Ganor.

Im S » ndgau flaute die Gefechtstätiakeit nach Ab­wehr «-»es m^Snse^ hei Ammemmeiler ab.

Von den anderen Kr'ea'^-.-zzc-en nichts Neues.

Ver-weitste feindliche Erkundunosverflickie im Westen.

(W^B) Berftn, 8. Jan. Trotz schlechten Wetters war an einzelnen Abschnitten der Westfront, in Flandern, west­lich Eambrai, und im Snndaan. das Feuer der beider­seitigen Artill-r'en lebhaft. WeMch Eambrai holten sich englische Komvaanien am 7. Januar eine blutiae Schlavpe. N"ch kurzer Fenervochere'ttmq brachen die cnal'schen S'nnukolonnen um 5.89 Mr nacbm'ttans in etwa 699 Meter Breite gegen untere vordersten Sicherungslinien öMch von Nullecourt zum Angriff vor. Im Feuer und im Ncchkomvs wurde der Feind imt»r schweren Ver­lusten ab»ewiesen. Zahlreiche tote Engländer lieoen vor unseren Gräben und Hindernissen. An vielen Stellen der Westfront setzt der Feind seine verzwettelten Erkundunas- versuche kort. Seine vorgetrtebenen Patrouillen wurden überall restlos zurückgeschlaaen und mußten sich im deutschen Verfolgungsfeuer in ibre G-'ben z u r ü ck flü ch t e n.

Der englische Bericht.

(WTB.) London, 9. Jan. (Heeresbericht vom 7. Ja­nuar, abends.) Ein v»m Feinds heute am frühen Mor­gen versuchter Angriff südöstlich von Vuern wurde ver­lustreich durch unser Gewehr- und ^aschtn?n»ewehrfener abgeschlagen. Eine Anzahl Käm^e fand»« in der Luft statt, bei denen 6 feindliche Maschinen abgeschossen und zwei andere stenerlos zum Ntedergehen gezwungen wur­den. Eine unserer Maschinen wird vermißt.

Der italienisch« Bericht.

(WTB.) Rom. 8. Jan. (Heeresberi-s-t vom 7. Ja­nuar). Heftiges konzentriertes Feuer unserer Artillerie auf die feindlichen Stellungen zwischen dem Frenzola- und dem Brentatal. Sonst nicht Neues.

Unsere U-BootSerfolge.

(WTB) Berlin, 8. Jan. (Amtlich.) Im Atlantischen Ozean und im Aermelkanal stnd kürzlich von unseren U- Booten 5 Dampfer und 1 Segler versenkt worden. Mil Ausnahme eines waren sämtliche Dampfer be­waffnet und fuhren in Geleitzügen. Einem unserer tt-Boote gelang es, durch zähes Festhalten und geschicktes Manövrieren auS ein unb demselben Geleitzug drei schwer brladene Dampfer zu vernickst»«. Unter diesen befanden sich d'e englischen bewaffneten DampferVernarb" (3682 To.), mit Kohlen nach Gibraltar, undBristol Citv" (2511 To.) mit Stückgut, hauptsächlich Chemikalien, die nach New Park bestimmt waren und nach, Angabe der Be­satzung einen Wert von etwa 40 Millionen ./L hatten. Der Regler war ein Vollscb'ff von annähernd 2009 To. Größe

Der Chef d:S NdmiralstabS der Mar«ne.

(WTB) Berlin, 8. Jan. Die Versenkung des Damp­fersBernard" lenkt die Aufmerksamkeit auf den durch unseren U-Bootkr!eg gründlich zerrütteten englischen Kohlenhandel.Die Kohle." saqte Lloyd Georg: !9l5 in seiner klassischen Rede an d'e Walliser Bergleute, .ist dar Lebcusblut der Nation". Mit der KohlcnauSfubr bezahlte England einst einen großen Teil seiner Einfuhr- schuld. Jetzt erstickt e» im Kohlenüberfluß, well ihm

Sllyiff« fehle« MM TcsnSpork über Ser. Selbst lm «land können die Eisenbahnen die durch Einschränkung der Küstenschiffahrt gewaltig angeschwollenen Verkehrsbedürfnisse i-cht mehr stillen. Die schwarzen Schätze häufen sich auf den Gruben, drücken dort auf den Preis, zwingen zur Ein- '«kung der Produktion und zur Arbeitslosigkeit, ent- werten den Betrieb. Erst kürzlich muhten 2000 Ar­beiter auf einer einzigen Grube entlassen werden. Andererseits steigt die Kohlennot in der Welt. In Frank- reich werden die Theater nicht mehr geheizt. In New Bork herrscht abends auf den Straßen Dunkelheit wie in einem Torf. In Italien mußten die Eisenbahnen und soqar wichtige Kriegsbetriebe sich einschränken bis umer die Grenz« des Zulässigen. Dieselben Koblen, die in England 30 die Tonne kosten, schnellten dort in den letzten Tagen Im Schleichhandel aus 500 bis 600 im Preise emvor. Die Kohlennot ist eine der Klippen, an der das Ententeschiss zerschellen wird.

Die amerikanische Hilfe und die Erweiterung der Sperrzone.

Berlin, 9. Jan. Die neue Erweiterung der Sperr­zone kommt, wie diePost" meint, gerade recht in dem Augenblick, wo die Bereinigten Staaten die größten Vorbereitungen treffen, um Mannschaften und Ma­terial auf den europäischen Kriegsschauplatz zu entsen­den. Gerade die Union hatte gehofft, die Inselgruppe der Azoren und der Cap Neidischen Inseln, sowie Ma­deira zu einem mächtigen Flottenstützpunkt ausz«b--u n. Leichte Seestreitkräfte hätten hier genügt, um unser Sperrgebiet zu bedrohen. Die Gefahren eines Seetrans­ports großen Stils über den Atlantischen Ozean sind jetzt über Nacht ins Riesenhafte gewachsen.

Plin iinsfsn ^finden.

Eine weitere halbe Million Engländer für dir Westfront.

Berlin. 9. Jan. Wie demB. Lok.-Anz." auS Baiel berichtet wird, meldet die ententefreundlicheN Korreiv" aus London: Laut einer englischen Blättermetdunq m-rd es auf Grund einer zwischen Llovd George und den Delegierten der Gewerkschaften am Schluß der Konferenz vom Samstag zustande gekommenen Perständiguna möglich sein, ungefähr 580 000 neue Soldaten an die Front zu entsenden.

Der neue englische Botschafter für Petersburg.

(WTB) Berlin. 9. Jan. LautB. Tgbl." meldet der Londoner Korrespondent des KovenhagenerEkstrabladet", ^> die Ernennung Hendersons zum englische» Botschafter^ in Petersburg unmittelbar bevorstehe.

Henderson ist bekanntlich der Führer der (national- gesinnten) englischen Arbeiterschaft. Er ist zwar aus dem englischen Kabinett, in das er im Verlauf des Kriegs ein­getreten war. wieder ausgetreten, weil die Arbeiterschaft, die Lloyd Georgesche KriegSvolitik offiziell nicht mehr mit­machen wollte. Daß Henderson aber keinerlei sozialistische, sondern rein englisch-nationale Anschauungen bat, das geht ans seiner Antwort auf die letzte Rede von Llovd Georoe ^ervor, in der er wohl ein paar abgedroschene Redensarten "her das SelbstbestimmungSrecht der Völker machte und mit Patbos feststellte, daß die englischen Arbeiter keinen Wirt­schaftskrieg nach dem Krieg wollen, sonst aber keineswegs den maßlosen Forderungen von Lloyd George entgegentrat. Man siebt aber: die englische Regierung weiß den ver­änderten Verhältnissen in Petersburg Rechnung zu trag-n

Die Schriftleitung.

Von den Neuralen.

Ein pikanter Zwischenfall zwischen einem englischen und einem holländische« Kriegsschiff.

(WTB.) Amsterdam. 9. Jan.Delftsche Euorant" meldet: Bei der Heimreise des neulich in Holland ange­kommenen KriegsschiffesTromp" ereignete sich im At­lantischen Ozean folgender Zwischenfall: Der Komman­dant eines englischen Kriegsschiffes gab demTromp" den Befehl, sofort zu stoppen,Tromp" fuhr weiter. Darauf löste der Engländer einen Warnungsschutz und wiederholte sein Signal.Tromp" setzte dessen ungeach­tet die Fahrt fort und signalisierte zurück, ob der Eng­länder denn nicht wisse, daß er es mit einem holländi­sch»« K''"»»schiff zu tun Hab«. D»r Engländer antwor­tete, er wisse las wohl, aber .Tromp" müsse trotzdem stoppen, da er Passagiere an Bord habe. Darauf gab Tromp" eine Antwort, die dem alten Admiral Tromp Ehre gemacht haben würde. Er signalisierte kurz und bündigKlar zum Gefecht!" Starr vor Erstaunen über die so unerwartete Kühnheit, wußte der Engländer of­fenbar nicht, was er antworten sollte. Der Zwischen­fall wurde in einer geheimen Sitzung der Zweiten Kam­mer, die bald nach Ankunft desTromp" abgehalten wurde, zur Sprache gebracht. Das ist die einzige Ant­wort, die den Engländern imponiert.

Wiederbeginn des Biigerkriegs i» Mexiko.

(WTB.) Amsterdam, 8. Jan. Nach einem hiesigen Blatt erfährt di«Times" aus Washington: Das Kriegsministerium erhielt eine Nachricht, daß seit Sonn-