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Von der ödere« Nagold.
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Hlr. 129.
Menstaig, Dienstag dm 1. Movemer.
1881.
ns -as Klatt „Aus den Tamm"
für die Monate
November L Dezember
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Amtliches.
Ernannt: Johann Gottlieb Zeiger von Liedenzell Oberamts Calw, derzeit Verwaltungsaktuar u. Revisions- Asfistent beim' K. Oberamt in Heidenheim, zum Schultheißen der Gemeinde Illingen Oberamts Maulbronn.
Ergebniß der Reichstagswahlen in Württemberg.
I. Wahlkreis (Stuttgart Stadt und Amt): Sigmund Schott 7838, vr. Göz «314, vr. Du l k 4132, vr. Windthorst 143, somit Stichwahl zwischen Schott (Fortschr.) und Göz (nationallib.).
v. Wahlkreis (Ludwigsburg, Cannstatt, Marbach, Waiblingen): Retter bis jetzt 3685, Frhr. v. Varnbüler 2691; Retters Sieg sicher.
III. Wahlkreis (Heilbronn, Besigheim, Brackenheim, Neckarsulm): Gemeinderath Härle gegen Freiherr v. Fechenbach gewählt.
IV. Wahlkreis (Vaihingen, Böblingen, Leonberg, Maulbronn): Freiherr v. Neurath gegen Postmeister Stotz gewählt.
V. Wahlkreis (Eßlingen, Kirchheim, Nürtingen, Urach): Fabrikant Reiniger gewählt.
VI. Wahlkreis (Reutlingen, Tübingen, Rottenburg): Rechtsanwalt Payer gewählt gegen Eduard Elben, Redacteur.
VII. Wahlkreis (Calw, Herrenberg, Nagold, Neuenbürg): Fabrikant Stälin gewählt.
VIII. Wahlkreis (Oberndorf, Freuden- Padt, Horb, Sulz): Frhr. Hans v. Ow d. I. gewählt.
IX. Wahlkreis (Balingen, Rottweil, Spaichingen, Tuttlingen): Schönfärber Louis Schwarz gewählt gegen Frhr. v. Enzberg.
X. Wahlkreis (Gmünd, Göppingen, Schorndorf, Welzheim): Frhr. v. Wöllwarth gewählt gegen Rechtsanwalt Stockmayer.
XI. Wahlkreis (Hall, Backnang, Oehrin- gen, Weinsberg): Hofrath v. Bühier gewählt gegen Gutsbesitzer Strodtbeck.
XII. Wahlkreis (Künzelsau, Crailsheim, Gerabronn, Mergentheim): Carl Mayer gewählt gegen Fürst v. Hohenlohe-Langenburg.
XIII. Wahlkreis (Ellwangen, Aalen, Gaildorf, Neresheim): Graf v. Adelmann gewählt.
XIV. Wahlkreis (Ulm, Geislingen, Heidenheim): Reg.Rath Rieckert gewählt gegen Fabrikant Hans Hähnle.
XV. Wahlkreis (Ehingen, Blaubeuren, Laupheim, Münsingen): Schulinspektor Pfarrer Atz gewählt gegen Stadtschultheiß Müller.
XVI. Wahlkreis (Biberach, Leutkirch, Waldsee, Wangen): Erbgraf v. Neipperg gewählt.
XVII. Wahlkreis (Saulgau, Ravensburg, Riedlingen, Lettnang): v. Waldburg- Zeil gewählt.
Außerhalb Württembergs.
In Berlin wurden gewählt die Fortschrittsmänner Loewe, Virchow, Saucken rmd Eugen Richter; im vierten Wahlkreise B eine Stichwahl zwischen Träger und Be- vrl, im sechsten eine Stichwahl zwischen Klotz
und Hasenclever nothwendig. In Breslau. Dresden, München (erster Wahlbezirk), Magdeburg, Leipzig, Chemnitz, Nürnberg, Frankfurt a. M., Hannover, Erfurt werden Stichwahlen erforderlich; Cöln Bamberg, München, (zweiter Wahlbezirk), Aachen, Creseid, Münster wählten Cen- trums-Candidaten. In Danzig u. Stettin siegten dieSezessionisten, inKönigsberg und Lübeck die Fortschrittler. JnBre- men und Saarbrücken siegten die Nationalliberalen; in Straßbnrg siegte der Protestler Kable. Zwischen S o n n e- mann (dem.)u. Döll (socialdem.) in F r a n k- furt ist auch eine Stichwahl nöthig. In Potsdam, Nordhausen.Hagen ».Hamburg (I. Bez.) siegten die fortschrittlichen, in Annaberg und Gießen die nat.-Iiberalen Candidaten. Weitere Stichwahlen sind Erforderlich in Iserlohn, Bochum und Darmstadt. (Eugen Richter wurde in Berlin und Hagen gewählt.)
Eine nicht unerwartete, aber nicht gerade erfreuliche Erscheinung bei den diesmaligen Wahlen ist die große Anzahl von Stichwahlen, namentlich in den großen Städten. Eine traurige Signatur erhalten diese Stichwahlen dadurch, daß in den meisten derselben Sozialdemokraten mit anstehen. Dies trifft zu in Berlin zweimal (Bebel contra Träger, F., Hasenclever contra Klotz, F.); in Hamburg zweimal (ebenfalls gegen 2 Fortsch.); in Breslau beidemal (Hasevclever und Kräcker), in Dresden beidemal, in Frankfurt a. M., in Magdeburg, in Hann oder, in Elberfeld, in Nürnberg, Leipzig,Chemnitz, Zschopau und Mittweida; also, soweit bis jetzt bekannt, allein 17 Stichwahlen mit Sozialdemokraten!
Berlin, 29. Okt. Bisher bekannte Wahlen 326, davon Conservative 28, Frei- Conservative 14, Centrum 78, Nationalliberale 25, Sceessionisten 28, Fortschrittler 30, Volkspartei 6, Polen 11, Protestpartei und Partikularsten 17, Stichwahlen 89.
Der 27. Oktober 1881 wird in der Geschichte Deutschlands eine Rolle spielen. Wie auch der Ausfall ist, eine denkwürdigere Wahl hat nie stattgefunden. In Wahrheit ist das Ergebniß des Tages ein klärendes Ereigniß, und die politische Arbeit, welche durch die lebhafte Wahlagitation verrichtet wurde, hat Deutschland auf alle Fälle um ein gut' Theil politischer Bildung und Erkevntniß bereichert. Die Entscheidung ist gefallen, mit ihr muffen alle Parteien sich abfinden, und auf der Tagesordnung steht in Zukunft nur noch der eine Wunsch, daß alle Kämpfe und auch das Resultat derselben heilbringend sein mögen für die Gestaltung der Verhältnisse in unserem lieben Vaterlandes
Tagesnenigkeiten.
Altenstaig, 30. Okt. (Zur Reichstagswahl.) In hiesiger Stadt haben von 256 Wahlberechtigten nur 100 Wähler abgestimmt, von denen fämmtliche Stimmen auf Herrn Kommer- zienrath Julius Stälin in Calw fielen. Näheres ist aus den Berichten von Calw ersichtlich.
Altenstaig, 31. Oktbr. Am gestrigen Sonntag fand die alljährl. Musterung der hiesigen Feuerwehr durch den Bezirksfeuerwehr- Jnspektor Schuster in Nagold statt. Um 11 Uhr Vormittags wurde ausgerückt und begann alsbald ein Schein-Angriff auf den Stei
gerthurm. Diesem folgten Schulübungen der einzelnen Compagnien und ein Gesammtangriff der Feuerlösch-Corps ebenfalls auf den Steigerthurm. Am Schluß der Uebungen marschirte die gesummte Feuerwehr unter den erhebenden Klängen der Feuerwehrmuflk an Herrn Schuster vorüber. Die einzelnen Uebungen, wie auch der Gesammtangriff wurden zur besten Befriedigung des Herrn Feuerwehr-Inspektors ausgeführt. Derselbe reiste um 1 Uhr wieder ab, um noch am Nachmittage die Feuerwehr in Ebhausen zu mustern.
Calw. Liebenzell. Wahlberechtigte 176. 62, alle für Stälin. — Neuenbürg. Abgestimmt 237, Stälin 227. — Herrenal b. Stälin 98. — Herreuberg. Von 478 Wählern 241 abgestimmt, sämmtlich auf Stälin. -Calw (Stadt). Stälin 334. -Wildbad. Stälin 339. — Nagold (Stadt). 148 gewählt, hievon 146 Stimmen I. Stälin.
Calw, 28. Oktbr., Abds. 6 Uhr. Von 139 Wahlbezirken 44 bekannt, davon Stälin 3529, Windthorst 84, zersplitttert 22. Stä- l in's Wahl ist sicher. (Schw. M.)
Stadt Oberndorf, v. Ow 235, Oester- len 36, Windthorst 7. Schramberg. Ow 213, Oesterlen 57, Windthorst 130. —Horb. Hans v. Ow zr. 24 St., Windthorst 172, Oesterlen 3. Von 379 Berechtigten haben 202 abgestimmt. — Sulz. v. Ow 84 Stimmen, Oesterlen 34, Windthorst 4. Durrweiler, Herzogsweiler, Cresbach Ow 112. — Freudenstadt. Ow 249, Oesterlen 19. Pfalzgrafenweiler-. Hans v. Ow. 93.
O.A. Freudenstadt, v. Ow2421, zersplittert 61. O.A.Oberndorf, v.Ow1149, Oesterlen 139, Windhorst 590. O.A. Sulz, v. Ow 1304, Oesterlen 45, Windthorst 86. O.A. Horb. v. Ow 560, Windthorst 1883. v. Ow gewählt.
Stuttgart, 29. Okt. Wegen Ablebens Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs Friedrich Wilhelm Alexander von Württemberg ist Hoftrauer von heute an auf zwei Wochen, die erste nach der dritten, die zweite nach der vierten Abstufung der Hoftrauer-Ordnung, angeordnet worden.
— Der 3. Gewinn der Badener Lotterie mit 10000 M. ist dem Fabrikanten Karl Neidhart in Bodelshausen zugefallen. Eine angenehme UeLerraschung für Jemand, der ein Loos an Zahlungsstatt annehmen muß.
— Ein Fall eigener Art, der vielleicht einzig dastehen dürfte, ereignete sich vor einigen Tagen, indem von dem seinen Kontrolgang machenden Bahnwärter oberhalb der Erlau bei Aalen ein Prachtexemplar von Fischotter auf dem Schienengeleise gefunden wurde, welcher von der Lokomotive der Kopf vollständig vom Rumpfe getrennt war.
Eßlingen, 27. Okt. Bei einer Submission auf eine Anzahl Lokomotiven, welche die spanische EisenbahmGesellschaft de Asturia, Galicia und Leon kürzlich in Paris veranstaltete, erhielt laut „Fr. Ztg." die Maschinenfabrik Eßlingen die Lieferung zugesprochen.
(Unglücksfälle und Verbrechen.) In Ebingen wurden am Vormittag des 27. die Bewohner des grünen Grabens durch einen furchtbaren Knall erschreckt. In der Werkstätte des Herrn Messerschmied Kemmler war ein in vollem ^Lauf befindlicher großer Schleifstein zersprungen. Ein Stück desselben flog dem mit Schleifen beschäftigten Arbeiter an den Kopf und verletzte ihn derart, daß augenblicklich noch nicht vorauszusehen ist, welche Folge der Unfall für ihn haben wird.