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Attenkaig, Donnerstag dm 29. September.

1881.

Hlr. 115.

rns das MattAus den Namen"

können hier bei der Expedition, auswärts Lei allen Postämtern und Postboten gemacht werden.

Tagesuerrigkeiten.

Unsere Bienenzüchter dürfte folgende Notiz interesfiren: Von der Insel Cypern sind am 8 . d. M. 15000 Stück Bienen in London ongekommen, die für Canada bestimmt sind. Zn London gestattete man den Bienen einen Leinen Ausflug, dann wurden sie aufs Neue Nerpackt und auf dem DampferSardinian" nach Ontario eingeschifft. Die Thiere sind in Leinen Kistchen untergebracht, welche zum Theil mit Metall ausgckleidet sind und einen genügen­den Vorrath von Honig und Wasser enthalten. Eine ähnliche Sendung langte im vorigen Jahre wohlbehalten in Canada an, und die kleinen Auswanderer hoben sich binnen Kurzem accli- «atistrt.

^ Aus dem 8 . Retchstagswahlkreis

! <Freudenstadt-Sulz 2 c.) 25. Sept. Ueber unsere ! Reichstagswahl ist !cs bis jetzt noch ganz still,

! was wohl daher rühren dürfte, daß es dir

Mehrzahl der Wähler auf den bisher. Abg. Hans v. Ow in Wachendorf abgesehen hat. Mit dessen Haltung man zufrieden ist, und der eine Wiederwahl annchmen wird.

In Freudenstadt hat sich,. der Amts- jgerichtsschreiber'P. mit'Hmterlässung von Kossen- defekten flüchtig gemacht, nachdem derselbe Allem nach zuvor versucht hatte, im Gerichtszimmer Brand zu legen. P. soll schon seit längerer Zeit Selbstmordgedanken geäußert haben. Unlängst entdeckte man, daß in der Canzlci des Amtsgerichts zu FreuLensiadt versucht wurde, Nachts einen Brand herbetzuführcn und Hane rs den Anschein, als ob die Amtskasse des G>'- rrchtsschreibers mittelst eines Drahtes labe ge­öffnet weiden wollen. Nachdem die Casse visi- tirt worden, ergab sich sodann weiter, daß in derselben 200 M. Abmangel waren. Nachdem Man den mit der Führung dieser Kasse betrauten Gerichtsschreiber hatte herbeiholen wollen, er­klärte dessen Frau, ihr Mann, mir dem sie kaum 1 Jahr verheirarhet ist, habe sich ohne Geld und nur im Besitze eines Revolvers von Haus entfernt. Verschiedene Indizien wiesen darauf hin, daß er nicht nur den genannten Abmangel in der Casse verschuldet, sondeen auch durch Herbeiführung eines Brandes denselben zu ver­decken gesucht, hat, zu welchem Behufe er in die Canzlei einstieg. Z. B. den Draht, welcher in drm^Schlosse der Casse stack, hatte er Tags zu- twWch vom Serichtsdiener geben lassen u, s. w.

Weichest Nutzen rationelle Schweine-Zucht abwirft, "zeigt folgendes Faktum. Ein Bäcker in Hirsau bei Calw besitzt ein jetzt 2jähriges Mutterschwein, welches bis jetzt 58 Junge warf. Am ersten Wurf kamen 9 Junge zur Welt, welche per Paar im Durchschnitt 31 Mark, «Iso zusammen 139 M. 50 Pfg. galten, das zweitemal warf das Schwein 12 Stück, welche zu 28 M. Per Paar verkauft wurden, also einen Erlös von 168 Mark erzielten, das dritte Mal gebar es 16 Junge, welche zu 28 M. per Paar '224 M. einbrachten, so daß der Besitzer für diese 3 Würfe zusammen 531 M. 50 Pfg. er­hielt. Vor einigen Tagen kam der 4. Wurf, Bestehend aus 21 Jungen, zur Welt, von denen L verendeten, während die übrigen 19 vollstän- Ag gesund und recht groß sind.

Herrenberg, 25. Sept. Der um 5 Uhr 18 Minuten hier abgehende Güterzug hat laut »N. T." gestern Abend zwischen Nufringen und

Gärtringen ein Fuhrwerk überfahren, wobei das Pferd getödtet, der Wagen vollständig zer­trümmert wurde. Der Fuhrmann, der neben dem Wagen herging, kam mit dem Schrecken davon.

Stuttgart, 26. Sept. Von kompeten­tester Seite wird derW L.-Ztg." als bis­heriger Ueberschuß des Ausstellungsunternehmens die Summe von 350000 M. bis jetzt ange­geben; bis zum Schluß glaubt man mit 400000 M. Ueberschuß abzuschließen.

Stuttgart, 27. Sept. Am gestrigen Tage traten 4500 zahlende Personen in die Ausstellung, darunter 50 Lateinschüler von Kornthal, geführt von 5 Lehrern, und 14 Acker­bauschüler von Ochsenhausen mit einem Lehrer ein. Um V 2 IO Uhr kamen 2 Eisenbahnzüge von Heidenheim und Crailsheim von über 500 Personen die Ausstellung zu besuchen.

Stuttgart, 27. Sept. Die Stadt hat zum Empfang Seiner Majestät des deutschen Kaisers Flaggenschmuck angelegt. Gegen IlVrUhr nahmen die verschiedenen Vereine, welche Spa­lier bildeten, namentlich die schmucke Schützen­gilde, die Feuerwehr, die Kriegervereine Auf­stellung vom Bahnhof bis zum Residerzschloß. Punkt 11^/4 Uhr fuhren Seine Majestät der König mit HöchstJhrem Generaladjutanten Frei­herrn v. Spitzemberg, von begeisterten Hochrufen empfangen, zum Bahnhof. Kopf an Kops ge­drängt, stand die Menge hinter den Spalier bildenden Vereinen. Punkt 12 gaben , die Ka­nonen Kunde voittder Einfahrt des"kaiserlichen Zugs und stieg die Kaiserflagge über dem Schlosse empor. Als der kaiserliche Extrazug, empfangen von den Klängen der Nationalhymne, in den Bahnhof eingefahren war, verließ Kaiser Wil­helm den Wagen, an welchen König Karl heran­getreten war, eine herzliche Begrüßung und Um­armung fand zwischen dem kais. Gaste und dem König statt, worauf S. M. der Kaiser Wilhelm auch die im Kreis versammelten höchsten und hohen Persönlichkeiten begrüßte, während Se. Maj. der König sich mit den Herren im Gefolge des Kaisers unterhielt. Des Kaisers frisches, auf Wohlbefinden deutendes Aussehen wurde mit Freuden bemerkt. Der Kaiser Wilhelm ttug Oberstuniform Seines württ. Regiments mit dem Großkreuz des württ. Militärverdienst­ordens und dem Stern des Kronordens; Se. Majestät der König trug die Oberstenunisorm Seines preuß. Regiments und den Stern des hohen Ordens vom Schwarzen Adler. Nach der Begrüßung der anwesenden Herren, bei welcher seitens Se. Majestät.des Kaisers die Herren Ministerpräsident v. Mjktnächt, Gras v. Taubenheim, General v. Schächtmeyer aus­gezeichnet wurden, verließen der Kaiser und der König dm Bahnhof, von der aüß'en stthenden Volksmenge mit begeisterten Hoch.rüfen begrüßt. Die beiden Monarchen bestiegen denHofwagen, und fuhren unter fortdauernden Hochrufen des Publikums und Tücherschwcnken der Damen, in das Residenzschloß. Die beiden allerhöchsten Herrschaften dankten freundlich für die Ihnen dargebrachten Huldigungen. Mil fast jugend­licher Raschheit stieg dcr Kaiser aus dem Wa­gen und trat, die Hochrufe des Volks durch freundliches Grüßen nochmals erwidernd, von Sr. Majestät dem, König geführt, in das Schloß ein.

(Zur Gedächtnißfeier für den ver­ewigten König Wilhelm) geht derT. Ehr." bon hochgeschätzter Seite folgende Ein­sendung zu: Am 27. Sept., dem hundertsten Jahrestag der Geburt unseres nun in Gott ruhenden Königs Wilhelm, ist es vielleicht gut, manche an die Worte zu erinnern, mit welchem

er aus dem Leben geschieden ist. In seinem Testamente sagt der König:Ich. sterbe als wahrer Christ, verzeihe allen meinen Feinden, danke meiner Familie für ihre innige Liebe, meinen Dienern vom Civil wie vom Militär für ihre treue Anhänglichkeit und Eifer in Er­füllung ihrer Pflichten, allen meinen Untertha- nen für ihre Treue und Gehorsam gegen die Gesetze. Ich habe für die Einigkeit, Selbst­ständigkeit, Ruhe von Deutschland , gelebt, mein Württemberg über alles geliebt; Heil meinem Väterland für alle Zukunft!"

Der landwirthschaftliche Septem- b e r-P reis für 1881 im Betrage von 450 M. erhielt der Guts- und Mühle-Besitzer Peter PaulJehlein Urlau (Leutkirch), ebenso hat einen Theilpreis von 150 M. der Guts­und Ziegelei-Besitzer Johannes Scheuffele in Ulm erhalten.

Stuttgart, 26. Sept. Heute früh gingen lautW. L.-Ztg." von hier und Um­gebung mehrere^ Familien nach Palästina ab, um in der dortigen deutschen Kolonie eine neue Heimath sich zu gründen.

Als der schauerlichen That vonHeilberg (Verbrennung der Frau Heffelmaier) verdächtig, ist dcr Ehemann des barbarischen Opfers ge­fänglich eingezogen. Außer anderen Umständen spricht gegen denselben, daß er seine Frau häufig mißhandelte, auch in mißlichen Vermögensver­hältnissen sich befindet.

Balingen. 21 . Sept. Wie .früher die Gemeinde Leonbeig,' so"häi auch die hies. Ge­meinde die Einrichtung getroffen, daß die um das Stadtgeschenk nachsuchenden Reisenden unter Umständen zum Holzmachen angehalten werden können. Die Zahl der Bettler, die in den Monaten Februar und März 1881 noch 1139 betrug, hat sich dadurch bis auf ca. 7 (vom Januar bis August) reduzirt.

Marbach, 23. Septbr. Nachdem Seine Kaiserliche Hoheit der deutsche Kronprinz, mit Extrazug um V »8 Uhr von Bietigheim kommend, hier cingctroffen und begrüßt worden war, galt sein erster Ritt vom Bahnhof aus dem Schiller- Haus. Auf's. Genaueste wurden die von dem großen Dichter und Denker stammenden, sowie die an denselben erinnernden Gegenstände und Schriftstücke in Augenschein genommen. Schließ­lich zeichnete Sc. Kai'. Hoheit den Namen in das für die Besucher aufgeregte Buch. Nun erst gmg's mit dem Stab, der an diesem, den hohen Herrn ehrenden, dem Andenken unseres großen Landsmanns geweihten Besuche Theil genommen, den kriegerischen Tagesarbeilen zu.

Heilbronn, 26. Sept. Heute Nacht sank die Temperarur bis auf den Gefrierpunkt, ohne jedoch an den M der Reife schon ziemlich vorgeschrittenen Ttaüörn nennenswerihen Scha­den zu verursachen. '

Ravensbur.g, 24e'Scpt. Der Konkurs des vor einigen. HSpchNl von hier nach Neu- Ulm weggezogenen" Bankiers^ Theilheimer hat noch ein Nachspiel bekommen, sofern Ttzeil- heimer wegen Veräußerung anvertrauter Werrh- paviere in Untersuchung'gezogen und dem Ver­nehmen nach gestern verhaftet worden ist. Seine Gläubiger werden wohl kaum mehr als die Hälfte ihrer Forderungen retten.

(Lrandfälle.) Aus Tettnang wird unterm 26. geschrieben: Gestern Abend brannte im Weiler Untcrbaumgarten, Gemde. Eriskirch, das Anwesen des Oekonomen Schiele total nieder, sämmiliche Frucht- und Futtervorräthe, ebenso der ganze Vichstand gingen zu Grunde, nur zwei Pferde wurden gerettet. Man ver- muthet Brandstiftung. Am Samstag lfrüh zwischen 6 und 7 Uhr brannte in Hüttlin-