A i»Mche vekannImachunLe«.
Wegen Mangels an genügenden Mengen Weizen- auszugsinehl darf bis auf Weiteres ab 1. Juli ds. Js. gegen Punktmarken
kein Weihmehl
mehr, sondern nur noch Vrotmehl oder Brot abgegeben werden. — Weihmehl ist daher nur gegen die schwarz umränderten Marken von 15V Gramm erhältlich. Calw, den 29. Juni 1917.
K. Oberamt: Binder.
Die den Schultheitzenämtern zugegangenen Vordrucke zur Abrechnung über den
Mehl- und Brotmarkenverkehr im Monat Juni sind wie bisher auszufüllen und spätestens bis 1V. Juli ds. Js. mit dem gemäß Erlaß der W. Landesgetreidestelle vom 12. Mai 1918, Nr. 1506, über die Abgabe von Mehl und Brot an Militärurlauber zuführenden Verzeichnis dem OLeramt vorznlegen. Dieses Verzeichnis ist pünktlich auszufüllen und abzu- schliehen.
Der Vorlagetermin ist genau einzuhalten. Eventuell noch benötigte Vordrucke sind alsbald beim Oberamt zu bestellen.
Länge längs des 53. Breitegrades nach einem Punkte geht, der drei Meilen von der niederländischen Territorialgewässer nach Norden und Osten verläuft. Da infolge dieser Maßregel die sichere Fahrrinne in die gefährliche Zone fällt, und damit die Schiffahrt um die Nordküste von England ganz unmöglich wird, hat die niederländische Regierung die britische auf die höchst bedenklichen Folgen dieser Mahregel aufmerksam gemacht und die Erwartung ausgesprochen, daß sie abgeändert werde.
England läht die Maske fallen.
(WTB.) Berlin. 2. Juli. Die erneute Ausdehnung der Eefahrzone in der Nordsee durch England, die die ganze holländische Küste und den größten Teil der Westküste Jütlands sperrt, nimmt den Holländern fortan jeden ungefährdeten Zugang ins freie Meer, sowohl für ihre eigenen Schiffe wie für die der belgischen Hilfsmission. Ebenso ist den holländischen Fischern durch diese rücksichtslose Mahregel Englands der Weg in das für ihren Erwerb vom deutschen Admiralstab freige- gebene Stück Meer verlegt. Es ist die Frage, ob der Protest der holländischen Regierung Erfolg haben wird. England läßt anscheinend die letzte Maske fallen und scheut vor keinem auch noch so illoyalen und inhumanen Mittel gegen die Neutralen mehr zurück.
Untergang des französischen Kreuzers „Kleber."
(WTB.) Paris, 30. Juni. (Agence Havas.) Der Kreuzer „Kleber", der auf der Fahrt von Dakar nach Brest begriffen war, um außer Dienst gesetzt zu werden, ist am 27. Juni vormittags aus der Höhe von Saint Mathieu auf eine Mine gelaufen und untergegangen. 38 Mann werden vermißt, darunter 3 Offiziere. (Der Kreuzer hatte eine Wasserverdrängung von 7700 Tonnen und 504 Mann Besatzung.)
Neue U-Bootserfolge.
(WTB.) Berlin. 30. Juni. 1. Im Atlantischen Ozean wurden durch eines unserer U-Boote neuerdings 36VVV Bruttoregistertonnen versenkt. Unter den versenkten Schiffen befinden sich die bewaffneten englischen Dampfer „Westanly" (3795 Tonnen) mit Kriegsmaterial, „Ortolan" (2145 Tonnen) mit Stückgut, „Camito" (6611 Tonnen), „Thistlechu" (4026 Tonnen), ferner zwei große bewaffnete Dampfer, einer von ihnen voll beladen mit Munition, und ein unbekannter Dampfer von etwa 4500 Tonnen. Zwei der versenkten Segler hatten Oel und Tabak geladen.
2. Eines unserer Unterseeboote hat am 11. Juni im Mittelmeer einen unbekannten englischen kleinen Kreuzer älteren Typs torpediert. Aufgefundene zertrümmerte Boote trugen am Bug den Buchstaben „E.".
(WTB.) Berlin, 2. Juli. (Amtlich.) Durch die Tätigkeit unserer Unterseeboote wurden im nördlichen Eismeer und den Sperrgebieten um England wiederum 24 200 Bruttoregistertonnen versenkt. Unter den versenkten Schiffen befinden sich die bewaffneten englischen Dampfer „Mafrieneth" (3W> Tonnen), mit Kohlen nach Rußland, „Perla" (6355 Tonnen, mit einer großen Anzahl Automobile und Kohlen nach Rußland, der bewaffnete russische Dampfer „Algol" (2223 Tonnen) mit Kohle nund großen Maschinen nach Rußland und ein unbekannter tiefbeladener, bewaffneter Dampfer. Zwei weitere Dampfer wurden zusammen aus einem Eeleitzug herausgeschossen. Zwei der versenkten Segler hatte» Holz geladen. Ein Geschütz wurde erbeutet
Der Ehef des Admiralstabs der Marine.
England und der U-Bootkrieg.
(WTB.) Amsterdam. 1. Juli. In der „Daily Mail" vom 25. Juni sagt Lovat Fraser: Die schweren Folgen der Unfähigkeit der Admiralität, ein wirksames Mittel gegen, den Unterseebootkrieg zu finden, werden all-
Es wird unbedsngk erwartet, dah der Abrechnung über den Mehl- und Brotkarteuverkehr mehr Sorgfalt geschenkt wird als dies bisher von einem großen Teil de, Herren Ortsvsrsteher geschehen ist.
Calw, den 25. Juni 1917.
K. Oberamt: Binder.
Waldgras, Laubheu und Futtrrlaub.
(Staatsanzeiger Nr. 146.)
Die K. Forstdirektion hat in Bezug aui die '.Nutzung des Waldes für Futterzwecke nachstehende Weisungen an die K. Forstämter erlassen:
„Die Grasgewinnung im Walde ist nach Tunlichkeit zu gestatten, wobei für Eraszettel eine Gebühr von 1 d« für das Stück anzusetzen ist. Weiter können die Forstämter auf Grund jeweils einzuholender Ermächtigung der Forstdirektion den Eintrieb von Rindvieh und Schweinen in den Wald gestatten. Schafhaltern soll durch pachtweise Ueber- lassung geeigneter Flächen (Waldwege, holzlose Stellen, Bestände ohne Nachwuchs) seitens der Forstämter entgegengekommen werden. ,
Für den Fall, daß die Nutzung von Futterlaub oder die Gewinnung von Laubhcu gewünscht wird, können die Forstämter Erlaubnisscheine an zuverlässige Personen für genau zu bezeichnende Bestände gegen eine Gebühr von 1 .tt bei
gemein noch nicht verstanden. Die Regierung täte gut, etwas mehr von der Wahrheit herauszulassen. Man muß ohne weiteres zugeben, daß die meisten unserer gegenwärtigen Schwierigkeiten an dem Mangel an Schiffsraum leiden, besten Hauptursache der Unterseebootkrieg ist. Weil es uns an Schiffsraum fehlt, beginnt es uns schnell an allem zu fehlen, aber am meisten an Brot. Die Baumwollindustrie in Lancashire ist hauptsächlich dadurch bedroht, daß nicht genug Schiffe vorhanden sind, um die Rohbaumwolle einzuführen und die fertigen Baumwollwaren auszuführen. Lovat Fraser schreibt die Schuld der Admiarlität zu. Die neuerliche Reform in der Admiralität sei sehr oberflächlicher Natur gewesen. Namentlich seien in den oberen Stellen die alten, müden Leute geblieben. Wenn die Schiffsverluste den bisherigen wöchtlichen Durchschnitt beibehilten, so werde es nicht lange dauern, bis England eine Lage erreicht habe, von der es sich nicht mehr erholen könne.
Die militärische Lage. — Die neuen Verhältnisse in Griechenland.
Die Engländer setzen ihre Bemühungen im Bereich der flandrischen und Arrasfront fort, ohne irgend welche bemerkenswerten Erfolge zu erzielen. Den Franzosen haben unsere Truppen in den legten Tagen wieder neue Schlappen zugefügt, was schließlich die feindliche Presse nervös gemacht hat, sodaß das amtliche Beschwichtigungsbureau, die Agence Havas, zu der Erklärung ermächtigt wurde, es handle sich bezüglich der deutschen Fortschritte an der Westfront vermutlich darum, der französischen Heeresleitung eine einschneidende Veränderung ihres Sommefeldzugsplanes abzunötigen. Was nun den Sommerfeldzugsplan anbelangt, so scheint er wieder große Absichten der Alliierten verwirklichen zu sollen. Es wird in der gesamten Ententepresse darauf hingewiesen, daß eine neue große Offensive der Alliierte« bevorstehe. Die „Vorläufer" dazu sind schon in den geheimen Sitzungen der französischen und italienischen Parlamente zu suchen, bei denen man sich darüber unterhalten hat, ob und inwieweit neue schwere Opfer der betreffenden Staaten gerechtfertigt sind. Bekanntlich wurde in der französischen Kammer verlangt, daß die Engländer noch größere Frontabschnitte übernehmen, denn das französische Volk könne keinen großen Aderlaß mehr vertragen, wenn es sich nicht ganz aufgcben wolle. Und auch im Heer scheint eine solche Stimmung zu herrschen: allgemein bricht sich die Erkenntnis Bahn, daß die Franzosen eigentlich nur für England kämpfen. Deshalb wird der Armeebefehl des französischen Oberbefehlshabers, in dem dieser behauptet, Deutschland wolle den Lebensnerv Frankreichs durchschneiden, kaum geeignet sein, die Friedensstimmung in Volk und Heer wieder zu verwischen. Gegenüber der Behauptung Petains, daß das deutsche Friedensangebot nicht ehrlich gewesen sei, stellt das Organ der deutschen Regierung, die „Nordd. Allg. Zeitg." fest, dah Frankreich jederzeit mit Deutschland Frieden schließen könne, und zwar einen Frieden, der es in keiner Weise zum Sklaven Deutschlands stemple, sondern ein friedliches Nebeneinander der beiden Völker ermögliche. Aber die französischen Machthaber fürchten die Stunde der Rache seitens des ins Unglück gestürzten Volkes, darum vereiteln sie den Frieden. Allerdings stellt die „Nordd. Allg. Zeitg." im Hinblick auf die Bemerkung des früheren haitianischen Geschäftsträgers in Berlin, einflußreiche deutsche Finanzleute und Industrielle seien der Ansicht, daß man das französische Lothringen an Frankreich abtreten solle, auch fest, daß für Deutschland keine elsaß-lothringische Frage existiere. Darüber müssen sich die Franzosen endlich klar werden, daß wir das zu 96 A deutsche Elsaß- Lothringen unter allen Umständen bis zum letzten Blutstropfen verteidigen'werden. Mit Recht fragt denn auch das holländische Blatt der „Nieuwe Rotterdamsche Courant", wie die Franzosen und mit ihnen die Alliierten samt dem Phra-
einmonatiger Giltigkeit ausstellen. Ueber die Art diese, Nutzung hat die Forstdirektion noch folgendes ausgeführt) Das geeignetste Viehfutter liefern Esche, Linde. x-'.
Ahorn, Aspe, Birke: verwendbar ist jedoch » .^
Baumlaub, insbesondere auch das der Rotbuche. Ausnahmen sind Traubenkirsche, Faulbaum und Goldregen, vor denen gewarnt wird. Für Ziegen und Schafe können namentlich die Stockausschläge in den vorjährigen Eichenschül- hieben und das in den heurigen Hieben anfallende Reisig in Betracht kommen. Die abgeschnittenen dünnen Zweige oder die^abgestreiften Blätter sind — soweit sie nicht als Grünfutter benutzt werden — möglichst rasch, unter Schutz vor voller Sonnenbestrahlung und gegen Regen zu trocknen und unter Dach aufzubewahren. Ueber Ende Juli ist die Gewinnung nicht auszudehnen, weil der Nahrungswert alsdann im Verhältnis zum Schaden für den Wald nur gering ist."
Es kann unter den heutigen Zeitverhältnissen erwartet werden, daß auch die Eigentümer von Gemeinde- und Privatwaldungen in ähnlicher Weise wie die Staatsforstoev- waltung die Nutzung ihrer Waldbestände für Fntterzwecke, namentlich zur Gewinnung von Futterlaub, in möglichst weitgehendem Umfang gestatten.
Calw, den 25. Juni 1917.
K. Oberamt: Btnoer.
senhelden Wilson dazu kommen, die Abtretung Elsaß-Lothringens an Frankreich zu verlangen, wenn sie doch die Lösung der Nationalitätenfrage auf ihre Fahne geschrieben haben.- Und mit Recht fragt es weiter, was eigentlich die Amerikaner in Europa zu schaffen haben, die doch auch die Freiheit für sich beanspruchen, Herr im eigenen Hause zu sein.
Aber es ist ein Charakteristikum der Entente, daß sie zwecks Verschleierung ihrer ausschweifenden Raubgelüste die offen liegenden Tatsachen gerade ins Gegenteil verdreht. So behauptet jetzt wieder der Geschäftsführer der Alliierten in Griechenland, Venizelos, er müsse die Beziehungen zu den Vierbundmächten ablehnen, weil sie den Krieg auf das griechische Gebiet getragen hätten. Nun weiß aber selbst der verschlafenste Neutrale, daß gerade die Entente es war, die die Neutralität Griechenlands zuerst verletzte, indem sie einmal die griechischen Inseln im Mittelmeer besetzte, und schließlich auf Einladung durch Venizelos, der das ohne den König zu fragen, von sich aus tat, zur Besetzung von Saloniki und des griechisch-mazedonischen Gebiets schritt. Der griechische Gesandte in Berlin, Theotoky, der anläßlich des letzten Schrittes der venizelistischen Regierung von seinem Posten zuriick- getreten ist, deckt denn auch das ganze eigenmächtige Handeln des Kreters auf, der seine Haltung mit der griechischserbischen Militärkonvention von 1913 begründete, wonach Serbien im Falle daß Griechen!«^» mit einem Dritten in Konflikt käme, 150 660 Mann an bestimmten Stellen des Wardartales aufzustellen habe. Entsprechende Verpflichtungen wird natürlich Griechenland auch eingegangen sein. Aber bei der Kriegserklärung Bulgariens an Serbien war der Fall doch anders, da Griechenland dann in den europäischen Krieg gezogen worden wäre, während der Vertrag sich nach Auffassung des Königs und anderer führenden Persönlichkeiten nur aus den Balkan bezogen hatte. Venizelos, der aber England und Frankreich schon lange ergeben war, handelte eigenmächtig. Der Gesandte meint, es wäre wohl das beste gewesen, man hätte damals Venizelos nach seinem verräterischen Schritt verhaftet, dann wäre vielleicht die weitere Entwickln^, vermieden worden. Jetzt hält er es nicht für unwahrscheinlich, daß wenn es Venizelos gelingt, sich längere Zeit in der Regierung zu halten, er durch Gewaltmaßregeln seine Macht recht fest begründen kann. Mit Hilfe der Entente wird es ihm wohl auch gelingen, das griechische Heer vollends ganz für seine Zwecke zu gewinnen. Die Vierbundmächte werden sich also mit dem Gedanken beschäftigen müssen, daß bald auch größere griechische Truppenkontingente gegen sie stehen werden. Wie sich Venizelos mit dem italienischen „Bundesgenossen" auseinandersetzt, das wird eine andere Frage sein.
Daß wir in absehbarer Zeit mit einer allgemeinen Offensive der Alliierten auf allen Fronten zu rechnen haben, das kann man auch aus dem Beginn der russischen Offensive schließen, die als erfolgversprechend doch nur gedacht werden kann, wenn auf allen Fronten gleichzeitig angegriffen wird. Die Angriffsfront beschränkt sich vorläufig auf Ostgalizien, es hat aber den Anschein, als wollen die Angriffe sowohl nach Norden als nach Süden ausgedehnt werben. Mit Recht fragt man sich, wie die Russen dazukommen, gerade aus österreich-ungarischem Gebiet anzugreifen, was ' eutlich beweist, daß sie entgegen der Erklärung der russischen Regierung ihre Eroberungspläne doch fortsetzen wollen. In allen Städten Rußlands aber haben gestern Kundgebungen stattgesunden, die die Wünsche der Arbeiter und Bauern nach einem allgemeinen Frieden zum Ausdruck bringen. Auch die Petersburger Garnison hat sich an diesen Kundgebungen beteiligt. Es fragt sich nun, was das Volk tut, wenn auch diese nutzlosen Opfer der neuen russischen Offensive umsonst gebracht werden. O- 8-
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Rücktritt des griechischen Vertreters in Berlin.
(WTB.) Berlin. 30. Juni. Wie wir erfahren, har der hiesige griechische Gesandte, Theotoky, bei der neuen Regierung in Athen telegraphisch seinen Abschied ein«