inöglichkeit machen würde. Aber unsre Soldaten wissen das auch ganz gut und sind bescheiden in ihren Wünschen. Ein hübscher Blumenstrauß genügt auch, ihnen den Dank auszu­drücken für das, was sie für uns getan und gelitten haben. Unsere Räume sind oft so leer an Blumen und es bedarf ge­wiß nur dieses kleinen Hinweises, um die Herzen willig zu machen.

Wohltütigkeitskonzert.

* Wir möchten nochmals auf das heute abend stattfin­dende Konzert des Mitglieds des Wendlingquartetts, Hans Michaelis (Violine) und des bekannten Klavierkünstlers Willi Bergmann Hinweisen. Die Namen der Künstler bürgen für einen seltenen künstlerischen Genuß. Der Besuch des Kon­zerts ist deshalb allen Musikfreunden aufs wärmste zu em­pfehlen.

Die Kohlen- und Brennholzfrage.

Die nationalliberalen Abgeordneten Wieland und Vau- mann haben an die Negierung wegen der Versorgung des Landes mit Kohlen, Brennholz und Tors zu annehmbaren Preisen eine Anfrage gerichtet. Daraufhin ist vom Ministe­rium des Innern die Antwort eingelaufen, daß die württem- Lergische Regierung mit dem Reichskommissar und der Mann­heimer Kohlenausgleichstelle in ständiger Fühlung steht und mit allen Mitteln eine ausgiebige Versorgung des Landes mit Kohlen zu erreichen sucht. Zu diesem Zwecke ist inner­halb des Landes die Kohlenausgleichstelle in Stuttgart bei der Kriegsbedarf- und Rohstofsstelle des Kriegsministeriums geschaffen worden. Das Ministerium des Innern hat bereits eine Verfügung über den Verkehr mit Kohlen fertig gestellt. Die Verordnung mußte aber zuriickgehalten werden, da eine Regelung durch das Reich unmittelbar bevorsteht. Zu der Heranziehung von Brennholz und Torf zur Milderung der Kohlenknappheit hat sich das Finanzministerium geäußert. Am Jahre 1917 wird der Brennholzanfall mit 951000 Fm. aus den Staats-, Körperschafts- und Privatwaldungen um 69 000 Fm. höher sein als derjenige vom Jahre zuvor. Wenn der Nachfrage nach Brennholz jedoch nicht genügt werden kann, so sind die Gründe dafür in einer gewissen Angst der Brennholzverbraucher, die ihren Bedarf möglichst schnell und vollständig eindccken wollen, zu suchen, auf der anderen Seite .aber auch in dem Vorhandensein erheblicher flüssiger Mittel und, wie gesagt, in der Kohlenknappheit. Mit den Holz­hauern, deren Zahl gegenwärtig hinter derjenigen der Frie­denszeit um die Hälfte zurllckbleibt, und den Kriegsgefange­nen werden in ausgedehntem Maße die Fällungen in Som- Mier- und Winterhieben fortgesetzt. Der Anfall von Ma­schinenbrenntorf hat im Jahre 1916 9000 Kubikmeter und der an Torfstreu und Dbrfmull 49 000 Zentner betragen. Das Ergebnis im Jahre 1917 ist noch nicht bekannt, wird aber er­heblich Zurückbleiben, weil nur wenige Arbeitskräfte vorhan­den sind. Den Mitteilungen des Finanzministeriums fügte das Ministerium des Innern an, daß den ärmeren Volks- klassen ermöglicht wird, das nötige Brennholz zu erschwing­lichen Preisen zu beschaffen. Zurzeit wird eine eingehende Regelung, die Bevölkerung mit Brennholz zu versorgen, vor­

bereitet, damit die im letzten Winter und Frühjahr hervor­getretenen Mißstände bei den Brennholzverkäufen sich nicht wiederholen. Auch werden die Landwirte in den Gebieten, wo Torf gewonnen werden kann, auf die möglichste Aus­nützung hingewiesen werden.

Heer und Kriegsanleihe.

Das Ergebnis der 6. Kriegsanleihe-Zeichnung im Feld- und Heimatheere ist außerordentlich erfreulich. Es über- trisst dasjenige der vorhergehenden fünf Kriegsanleihen um ein vielfaches und betrügt nach den bisherigen militürischcrseits erfolgten Feststellungen rund 1,3 Milliarden Mark. Hier­von entfallen, soweit eine statistische Gliederung sich ermög­lichen ließ, rund 0,5 Milliarden auf reine Feldzeichnungen und rund 0,8 Milliarden auf Heimatszeichnnngen von Heeres­angehörigen. Ein beträchtlicher Teil dieser Summe ist bereits in dem Ergebnis enthalten, das der Staatssekretär des Neichs- schatzamts am 26. April im Hauptausschusse des Reichstages auf 12,98 Milliarden Mark bezifferte. Das endgültige Er­gebnis steht noch nicht fest, weil noch täglich bei der Ncichs- bank Zeichnungen von Heercsangehörigen einlaufen. Mit den Zeichnungen im Heere ist als Gesamtergebnis der 6. Kriegsanleihe die gewaltige Summe von 13 Milliarden Mark erheblich überschritte». Das Heer hat somit die Hoffnung erfüllt, die der Neichsschatzsekrctär im Hauptaus­schuß des Reichstages mit Worten des Dankes an Heer und Marine am 26. April zum Ausdruck brachte, daß die Summe von 13 Milliarden erreicht werden würde. Auch die Kopf­zahl der Beteiligung an der. Kriegsanleihezeichnung war im Heere sehr hoch. Bei einer Division z. B. 90 v. H., bei einer Militär-Eisenbahn-Dircktion sogar 99 v. H., ein Beweis dafür, wie tief das Verständnis für die finanziellen Bedürf­nisse des Reiches für die Kriegführung im Heere wurzelt, und wie groß die Hingabe ist, mit der unser Heer auch mit der Waffe des Geldes zu Kämpfen weiß.

Ebenso günstig hat sich die im Heere ueugeschnffenc Einrichtung der Kriegssparkarten und Kriegssparmarken entwickelt. Bekanntlich haben sich die Sparkassen verpflichtet, die durch Sparkarten und Spannarken geschaffenen Sparein­lagen der Kriegsteilnehmer in deutscher Kriegsanleihe anzu- lcgen, so daß jeder Mann in der Lage war, auch mit kleinsten Beträgen (von I Mark an) zur Förderung der Kricgsan- leihe beizntragen. Bis zum 9. Fun! wurden im Heere 5,7 Millionen Sparkarten mit Spannarken im Gesaintbetrage von 65 255044 Mark abgesetzt. Neuerdings sind außer den Sparmarken im Betrage von 1,2 rmd 5 Mark auch solche von 10 Mark einacsührt worden.

Vom Landtag.

Stuttgart, 27. Juni. Mit der Frage der Vereinfachung der Bcrwaltu»gsgrganisation beschäftigte sich die Zweite Kammer in ihrer heutigen Sitzung. Abgeordneter Dr. Linde­mann betonte die Notwendigkeit der Schaffung größerer Be­zirke, etwa von 100 000 Einwohnern, bei deren Abgrenzung auch die Verkehrsbeziehungen berücksichtigt werden müßten. Er empfahl hierauf die Abschaffung des Bürgerausschusies und die Einführung des Einkollegialsystems in den Ge­meinden. Abg. Hartenstein (Vp.) sprach sich für eine Ncu- einteilung der Oberämtcr aus, deren bisherige Einteilung sich besonders während des Krieges als denkbar ungünstig er­wiesen habe: gleichzeitig muffe aber eine Verminderung ihrer

Zahl eintreten. Gegen das Einkollcgialsystem äußerte er Be­denken. Die Brandversicherungsentschädigungen bezeichnete er, wie auch der Abg. Stiefel (kons.), als unzureichend, wo­rauf der Minister des Innern zusagte, die Eebäude-Brand- Versicherungsanstalt zu einer entsprechenden Erhöhung der Brandversicherung zu veranlaßen. Abg. Rübling (kons.) er­klärte die Zustimmung des größten Teiles seiner Partei zu dem Lindemannschen Vorschlag der Vergrößerung de: Bezirke, ebenso einer Zusammenlegung kleinerer Gemeinden zu grö­ßeren Verbänden. Der Minister des Innern Dr. v. Fleisch­hauer verkannte nicht die Reformbedürftigkeit der Eemeinde- und Bezirksordnnng. Während des Krieges sei es aber un­möglich, die bessernde Hand anzulegcn, und auch nach dem Kriege müsse die Frage sorgsam geprüft werden. Die Erle­digung der Wegeordnung sei schon mit Rücksicht auf die finan­zielle Lage des Staates zur Zeit unmöglich, ebenso die Ver­abschiedung des Gebäudebrandversicherungsgesetzes. Mit einer Vergrößerung der Bezirke erklärte sich der Minister einver­standen .nicht aber mit so großen Bezirken, wie Dr. Lindc- mann sie verlangte. Beim Titel Landjägerkorps wurde wie­der eine Reihe von Klagen vorgebracht, insbesondere über das Fehlen des Beschwerderechtes. Ein Antrag Westmcycr (Soz.), das Landjägcrlorps möglichst bald seines militäri­schen Charakter zu entkleiden, wurde abgelehnt.

(ECB.) Stuttgart. 28. Juni. Bei der heutigen Bera­tung des Staatshaushalts wurden der Regierung aus dem Hause verschiedene Anregungen vorgebracht, so über eine bessere Gestaltng der Lebcnsverhältnisse der ' Jrrcnmärter und Eestiitswartc, über die Notwendigkeit einer Verbesserung und Förderung der Schafzucht, über eine gleichmäßigere Taxa­tion der Kriegspferde bei den Pserdemnstcrungen seitens der Militärbehörde. Der Minister des Innern sagte möglichste Berücksichtigung der Wünsche zu. Der sozialdemokratische Ab­geordnete Feuerstein wünschte eine Zusammenlegung der acht Handelskammern und der vier Handwerkskammern zu einer einzigen Organisation, die den Namen Wirtschastskammer führen soll. Abgeordneter Andre (Z.) vertrat die gegenteilige Ansicht und brachte einen Antrag ein, wonach die Negierung nach dem Vorgang des Oberkommandos in den Marken den Sparzwang für Jugendliche in Württemberg einführen soll. Die nächste Sitzung ist morgen nachmittag ^4 Uhr.

Evangelische Gottesdienste,

4. Sonntag nach Trinit.. 1. Juli. Vom Turm: 293, Pre­digtlied : 318, Was von außen re. s Uhr: Vormitt.-Vredigt, Stadtpfarrer Schmid. Kirchcnkollekte für den Kirchenbau in Kaltental. 1 Uhr: Christenlehre mit den Söhnen der jüng­eren Abteilung. Abcndgottesdienst 8 Uhr, Dekan Zeller. Donnerstag, 5. Juli. 8 Uhr abends: KriegLbetsiunde, De« kan Zelter. '(Sonntag, 8. Juli, Abendmahl).

Gottesdienste in der Methodistenkapslle.

Sonntag vormittags 9 Uhr und abends 8 Uhr: Predigt. Prediger Firl. Bormittags 11 Uhr: Sonntagsschule. Mitt­woch'abends 8b', Uhr: Kriegsbetstunde.

Aür die Schrift!, verantwort!. Otto Seit mann, Calw. S'ruck u. Verlag der A. Oelschläger'schen Vuchdruckerei, Calw.

des

EM. GenKawiNMiiwsXill. (K.W.)AmeeköM

Am 27. Fnni 19l7 ist eine neue Bekamttmachung Nr.Bst. 600 6. 17 K.N.A. bctr. Bestandscrhcbuiig von Holzspäncn aller Art in Kraft geirrten, durch welche eine Meldepflicht für Sägespäne tSägmehl). Hobel­späne und andere Holzspäne (Drchspäne, Maschincnspäne usm.) ange- ordnct ist. Die Meldungen sind für die am 1. Juli, 1. September und 1. Dezember ds. Jahres vorhandenen Bestände bis zmn 16. Tage des betreffenden Monats auf amtlichen Meldescheinen gn die Beschasstings- stclle für Holzspäne und Streumittel bei der K. Ziilendaniiir der militärischen Institute in Berlin zu erstatten. Uebcr die meldepflichtigcn Gegenstände ist ein Lagerbuch zu führen.

Befreit von der Meldepflicht sind alle Personen, in deren Gesamt- betrieb der monailiche Anfall nicht mehr als l Tonne oder deren gesamter Vorrat nicht mehr als 5 Tonnen beträgt.

Der Wortlaut der Bekanntmachung ist >m Slaatsanzeiger vom 27. Juni 1917 veröffentlicht und dor! cinzusehcn.

Stuttgart, den 27. Juni 1917.

MthengstetL.

ClWW-MkMs.

ML

Am Samstag, den 30. Juni 1917, 9 Uhr, werden im Unteren Wald im Aufstrcich verkauft:

Baustangen:

5 Stück 1. Klasse. 100 Stück III. Klasse. Hagstangen:

15 Stück II. Kl.. 155 Slnck III Kl..

Hopfenstangen:

120 Stück I. Kl,. 905 L! >.!: II. Kl., Reisstangen:

2500 Stück.

Stellv. GenerMiniMdo MI. (K. W.) Anneekorvs. VK-MNiMoRhrMg SettesW MMmg Zer LeistMM deMer Mfferßrches- We SWchrts- M WWBetMe.

Auf Grund des 8 9k des Gesetzes über den Belagerungs­zustand vom 4. Juni 1851 in Verbindung mit dem Rcichsgesetz vom 11. Dezember 1915 (Reichs-Eejetzbl. S. 813) wird auf Er­suchen des K. Kriegsministeriums hicmit folgendes angcordnct:

Zur unbehinderten Abwicklung des Verkehrs muß eine nwg- lichst volle Ausnützung aller Verkehrsmittel und dementsprechend eine richtige Verteilung der Güter auf Eisenbahn und Wasser­straßen nach ihrer jeweiligen Leistungsfähigkeit angestrebt und erreicht werden. Dazu ist erforderlich, daß über die tatsächlichen und möglichen Leistungen der Wasserstraßen und der Schiffahrts­und Ilmschlagbetriebe, sowie über die Voraussetzung für diese Leistungen fortlaufend und schnell einwandfrei Angaben beige­bracht werden.

Der Echiffahrtsabteilung beim Chef des Feldeisenbahn­wesens, der die Durchführung dieser Aufgaben obliegt, sind daher auf Anforderung durch die Hafenverwaltung, wirtschaftlichen Verbände, Verkrufsvercinigungen. durch die Inhaber von Schiff- fahrts- und Umschlagbetriebe sowie durch alle mit dem Wasser­verkehr in Verbindring stehenden Personen und Firmen und die hicfür erforderlichen Angaben in der von der Schisfahrtsabteilung festgesetzten Zeit und Form unmittelbar zu machen.

Nichtbefolgung werden auf Grund des 89b des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4, Juni 1851 in Verbindung mit dem Rcichsgesetz vom 11. Dezember 1915 (Rcichs-Eesetzbl. 2. 813) mit Gefängnis bis zu 1 Jahr, beim Vorliegen mildernder Umstände mit-Hast oder mit Geldstrafe bis zu 1500 -1t bestraft.

Stnttgart, den 16. Juni 1917.

Der stcllv. kommandierende General: v. Schäfer.

i Obsrkollbach.

EiMM.MerliiM

hat sich zwischen Hirsau und Talw

verlaufen.

Auskunft erbittet

! Johann Georg Knsterer.

BerNllf.

Nächsten Montag, den 2. Fuli vormittags 8 Uhr verbaust 5 Wochen

U^MW^r^alle, an's Fressen ge- wöhn. Milchschweine

Gottl. Fuchs, Simmozheim.

Ein 2 Jahre altes, starkes

Stuiechhle»,

sowie ein 2 Jahre altes

« .

setzt auf Samstag vorm. 9 Uhr

dem Verkauf aus.

GottliebDürr.Nlthengstett.

Zu verkaufen gut erhaltenen

Zusammenkunft am Möuchwasenwcg.

(moderner Korbwagen).

Alte Postgasse 134.