schnell verbraucht werden müsse», und schon sind auch wieder frische Eier eingelalkt worden. Die Bauern hätten dagegen kein einziges eingekalkt. Auch werde in Calw mehr Butter­brot gegessen als auf dem Lande. Man sollte doch mehr Eier in die Großstadt schicken. Als jemand (?) in Eechingen Obst kaufen wollte, habe man ihm in wenigstens in zehn Häusern gesagt, man habe alles dem Hausfraucnvcrcin nach Ealw gegeben. Und doch sagten einige Calwer Frauen, sie hätten noch keine Aepfel davon gesehen. Dann erzählt der Bricfschreiber einige fürchterliche Fälle, die seine Behaup­tung rechtsertigen sollen. Zwei Calwer Frauen, die nach Stuttgart gefahren seien, hätten schon in Schafhauscn Butter­brot mit Schinkenwurst gegessen, und eine hätte sogar dem Feldpudel" sehr stark zugesprochcn, und vorigen Herbst seien zwei Herren aus Calw in einer Gechinger Wirtschast ge­wesen, die hättenzwei Wärst auf einen Sitz" gegessen. Das errege Acrgernis. Stammheimer Kinder seien in einem Haus in Calw gewesen, dort hätten sie gesehen, wie jedes nach dem Essen noch zwei Eier bekommen habe. Alles das könnte man sich nicht auf den. Laude leiste». Zur Aufklärung der Landbevölkerung gab der Vorsitzende nun folgende Er­klärung ab: Bezüglich desHumsterns" könne doch der Stadt­verwaltung kein Vorwurf gemacht werden. Ein grosser Teil der Schuld treffe die Landbevölkerung, die eben die höheren Preise locke. Wenn auch in letzter Zeit genügend Butter vor­handen gewesen sei, sodass die Vuttermarkcn voll beliefert werden konnten, so könne man 300 Gramm pro Kops und

Monat nicht als kkeberskusi bezeichnen. Die Selbstversorger und Nichtselbstvcrsorger auf dem Lande seien doch besser da­ran. Ausserdem Hütte» die Selbstversorger auf dem Lande von den Hausschlachtungen Fett, während wir in der Stadt kaum einmal in der Woche ein wenig Fett bis ^ Pfd. auf die Familie) erhalten. Was die Eierversorgung anbe­langt, so sei die Stadt letztes Jahr sehr schlecht aus dem Be­zirk versorgt worden. Die Eierhamster konnten nur durch den wilden Handel soviel Eier bekommen, wobei die Land­wirte eben mehr alsdie gesetzlichen Preise erhalten hätten. Die Etadtgcmeinde als Vezirkseierhändlerin konnte nur einige Mal 1 bis 2 Stück auf den Kopf abgeben, von Mitte September 1916 bis Ende Januar 1917 auf den Kopf 1 frisches Ei und 1 Auslandskistenei! Dank der Tätigkeit des Hausfrauenvercins ist cs dieses Jahr etwas besser. Aber nach der neuen Verbrauchsregelung dürfen für das ganze Jahr auf den Kopf der Versorgungsberechtigten 26 Eier ab­gegeben werden; das macht für rund 5000 Einwohner (»ach Abzug der Hühnerhalter und ihrer Angehörige») 136 009 Eier, und diese Zahl ist noch nicht erreicht.- Alle im Bezirk verbreiteten Gerüchte über unerlaubte übermässige Eierver­sorgung sind daher Lügen. Die angelieferten Eier müssen der Landesversorgungssielle angemcldct werden, und auf ihre Anweisung wurden bereits 10 000 Stück nach Göppingen und 13 000 Stück nach Stuttgart geliefert. Aber zunächst darf doch auch die Calwer Bevölkerung versorgt werden, die Kur­gäste und mit ihnen der Schmuggel im Grossen werden bald

genug wieder kommen. Auch sei der Preis von 26 Pfennig doch hoch genug. Die Landbewohner, auch wenn sie nicht Geflügelhalter seien, werden im Nachsommer und Herbst noch lange Eier erhalten können, wenn dies den Städtern nicht mehr möglich sei. Mit Recht stellte der Vorsitzende fest, dass die in dem Brief geschilderten Fälle also nur Ausnahmen sein können. Gegenüber den Ernährnngsverhältnissen in der Stadt seien doch sicherlich die Landbewohner, Selbstversorger oder Versorgungsberechtigte, viel besser daran, auf den ver­schiedenen Gebieten der Hauptnahrungsmittel, Deshalb sollte die Landbevölkerung solchen Geschichten kein Gehör schenken, die nur zur Verschärfung der Beziehungen Zwischen Stadl und Land beitragen. Die Landbevölkerung könne aber dem Hamstern am besten selbst entgegentreten, wenn sie nicht wegen der höheren Preise oder aus Verwandtschafts- und andern Rücksichten Lebensmittel hergebe, und sie so dem ord nungsmässigen Verkehr entziehe, anstatt sie den Orts- und Bezirkssammelstellen zuzuführcn, die sie dann schon an die richtigen Orte bringen werden. Der Vorsitze s betonte, dass seine Ausführungen lediglich darauf berechnet feien die falsche Anschauung in der Landbevölkerung zu bekämpf n, als wenn man in der Stadt besser leben'-de als auf dem Lande. Das ist aber mit ganz geringen Ausnahmen nicht der Fall, davon könnte sich jeder überzeugen, der sich i' der Stadt einmal umsieht

Für die Schriftl. verantrvortl, Otto Seltmann, Calw Druck u, Verlag der A Oelschläger'lchen Buchdruckerei, Calw

Stadtgemeinde Calw.

VM. MW- 8 s«. KariemWe

am Montag, den. April 1917, vormitt, von 89Vs Uhr AF, 9' 212 Uhr GL, nachmitt, von 2 3V- Uhr MN, 3' 26 Uhr SZ.

Diese Abholezeiien sind unbedingt einzuhallen. Um Verwechslungen zu vermeiden, ist neben Buchstabe' und Nummer auch der Name des Hanshaltiingsvorsiaiids und die Zahl der Haushaltiingsmitglieder an- zngeben.

Die Karten sind beim Empsang nachzuzählen. Für angeblich zu wenig oder unrichtig erhaltene Karten wird nachträglich kein Ersatz mehr geleistet.

Sänili. Fleischkarlenalisiveisabschnitte sind sorgfältig aufznbemahren. Erdölmarken werden bis September nicht mehr ausgegeben, Spiri insmarken sind sofort nach Angabe des Namens und der Abgabe- mimmer zu verlangen.

Die Brotzulagen für Jugendliche sind weggesallen, für Schwer- arbeiter um ein Viertel ermäßigt worden.

Beim Abholeu der Fleischzulagekarlen bitte ich anzugcben. ob solche mit oder ohne Geldzuschuss gewünscht-werden.

Ich bitte, polizeiliche An- und Abmeldungen an diesem Tage zu tiiil. r'.isseu und keine Hunde mitzubringen.

Calw, den 28. April 1917.

Stadtschultheitzenaml: A N. Dreist.

Stadtschultheitzenamt Calw.

Bei Dreist und Kemps ist

Bollmilchpnlver,

der Beutel zu 35 Psg., solange Vorrat z» habe».

Calw, den 28. April 1917.

StadLsshultheisteuaint: A B. Dreist.

In der SMWWM Allhengstett

werden

miWe AMMsie

für dauernde Beschäftigung gesucht. _

Hilfsarbeiter,

jilllge Burschen und Wchen,

MM" werden zum Granatendrehen eingelernt "MF

s ' Klein-MiM.

Arbeiter

und Arbeiterinnen

gesucht. TWsK

Teinac! er Miner lq gellen.

Emil Bobhardt.

Meiner werlen Kundschaft zur gefl. Kenntnisnahme, dass ich meine

Mmi Mer eröffne! Wr.

Wurster, Bäcker.

Stork SM- mb GeNlisrWNge, sowie IrnlmMmjr»

empfiehlt

Georg Mayer, Handelsgärt­ner. Stuttgarterstraste 420.

Auf 1. Mai wird ein

Fräulein

an Buffet

nach Wildbad gesucht.

Lohn monatlich 40 Mk. Näh. bei

Adolf Ziegler jun.

Zur Beihilfe im Haushalt

WM. "" .

gesucht.

Etwas Kenntnisse i. Nähe» erwünscht. Eintritt 15. 2>mi oder früher.

Z» erfragen bei der Geschäfts­stelle des Blattes.

Gesucht für sofort oder I. Mai

Weres »chen

für Küche und Haushalt bei gutem Lohn. Zweites Mädchen vorhanden bei

Ludwig Schlesinger» Pforzheim Erünstrastc 5 II.

^WWn^

auf 1. Mai gesucht.

Frau Gehring» Bischoffstr.

Mädchen-Gesuch

Per sofort oder später Mädchen für Küche und Haushalt bei gutem Lohn gesucht.

Frau Fabrikant Woernle, Feuerbach, Secstr. 36. Tel. 113.

MMWliW

Gesuch.

Einen kräftigen Jungen nimmt in die Lehre

D. Kugele. Metzgermeister.

Ulm-Calw, den 28. April 1917.

BrilLtzung.

Um den Wunsch meiner am 17. März heim- gemngenen Frau

Me SersteilM

geb. Kraushaar,

^ zu erfüllen, in ihrer Heimatstadt Calw ihre letzte Ruhestätle zu finden, ist die

Beisetzung auf Sonntag, den 29. April» nachmittags 4 Uhr, vom Bahnhof aus abgehend festgesetzt worden.

Verwandten und Freunden zeigt dies in tiefer Trauer an:

der Gatte:

Merl Gersten!««, Kmi«»«. mi Kinder».

Am Mittwoch, den 2. Mai, nachmittags 2 Uhr

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(auch kleinere Mengen zur Saal)»

Rathaus Zimmer Nr. 8,

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