Front östlich von Epeny Gelände und erreichte» den Tain! Quentin-Kanal in der Nachbarschaft von Pendhuile. Weiter nördlich nahmen wir die Dörfer Villers-Plouich und Bcau- camp nebst Gefangenen.
( WTB.) London, 25. April. Zweiter englischer Bericht von gestern: Der Kampf war heute weniger heftig, aber immer noch beträchtlich. Wir machte» weiter Fortschritte zwi schon dem Sensee-Fluß und Monchy. lleber 2000 Gefangene wurden bereits hinter die Front geschickt; andere wurden eingebracht.
Englische Vermutungen.
(WTB.) Rotterdam, 25. April. Nach dem „Nieuwe Rot- terdamschen Courant" schreibt der „Manchester Guardian", in Marinekreisen werde allgemein angenommen, daß die deutschen Torpedoboote, die den Angriff im Kanal unternahmen, das Schiff zu erreichen versuchten, mit dem Premier- niin-st-: George nach England zuriickkehrte.
Beerdigung der deutschen Seeleute in Dover.
(WTB.) Dover, 25. April. Die deutschen Seeleute, t-e bei dem Gefecht im Aermelkanal gefallen sind, wurden heute mit militärischen Ehren bestattet. Der einzige Kranz stammte vom Vizeadmiral der Schiffspatrouillen von Dover und trug die Aufschrift: „Ehre den tapferen Feinden".
Beschießung deutscher Schisse im norwegischen Hoheitsgebiet.
(WTB.) Christiania, 25. April. (Norm. Tel.-Bur.) Nach einer Meldung an die norwegischen Marinebehörden wurde der deutsche Dampfer Vesta am 22. April in Vaasnoringen iin norwegischen Hoheitsgebiet von einem bewaffneten englischen Fischdampser beschossen. Am selben Tage wurde der deutsche Dampfer „Klara Blumenefld" bis zum Baasfjord von zwei englischen bewaffneten Fischdampfern verfolgt. Die norwegische Regierung hat telegraphisch der Gesandtschaft in London Auftrag gegeben, gegen diese Verletzung der norwegischen Hoheitsgewässer bestimmtesten Einspruch zu erheben.
Tic milMWe La§e. - Der Ceelr'eg.
Die Engländer setzen mit bisher unerhörtem Einsatz an Menschen und Material ihre wütenden Angriffe im Raum von Arras fort, bis heute ohne' jeden beachtenswerten Erfolg. Der Angriff geht in strahlenförmiger Richtung von Aras aus, und wird in dem Sektor Frcsnoy (12 Kilometer nordöstlich von Arras)— Arras—QrrSant (18 Kilometer südöstlich von Arras) ausgekämpft. Auf der Peripherie dieses Sektors liegen die heiß umkämpften Orte Cavrelle (10 Kilometer nordöstlich von Arras, an der Straße Arras—Douai), Roeux (g Kilometer östlich Arras, an der Scarpe), Monchy. dicht südlich Roeux, Cherisy (12 Kilometer südöstlich Arras), und südlich von diesem Ort die Dörfer Croisilles und Bullecourt. Unsere Truppen verrichten auf dem Kampfgelände von Arras Wunder von Tapferkeit und wir in der Heimat können unfern braven Feldgrauen nicht genug dafür danken, daß sie uns mit ihrem Leib und Leben die wütenden Feinde vom Land abhalten. Wir erfüllen diesen Heldentaten gegenüber nur unsere einfachste Pflicht, wenn wir alles tun. was in unfern Kräften steht, um unserm Volk die nötige Nahrung, unfern Truppen das nötige Kriegsmaterial beschaffen zu können. Der Erfolg bei Arras ist mit dem Umstand zu verdanken, daß der Artillerie gewaltige Munitions- mengen zur Verfügung standen. Der Feind erlitt dadurch große Verluste, die eigenen Trippen wurden unterstützt und entlastet, die eigenen Verluste verringert, Gegenstöße wirksam vorbereitet. Deshalb darf keiuArm ruhen, der hinter der Front zum Sieg unserer Heere beitragen kann, wenn er nicht die schwere Schuld des Verrats am Vaterlande auf sich nehmen will. Daß unsere Feinde an der Westfront heute schon die Aussichtslosigkeit ihrer Pläne einsehen, das geht aus den Hilferufen an die andern Allierten hervor. Aber die russische Negierung hat offiziell mitgeteilt, daß die russischen Heere infolge der Nachwirkung der Revolution nicht in der Lage feien, jetzt einzugreifen und sämtliche italienischen Zeitungen weisen als Antwort auf die französische Aufforderung zum Losschlagen auf die schwierigen Verhältnisse der italienischen Front hin, die heute noch keine Offensive gestatten. Vorerst werden sich die Franzosen und Engländer also noch selbst abmühen müssen, wenn sie sich nicht selbst bald darüber Rechenschaft oblegen, ob die „Erfolge" auch den Einsatz wert sind.
Zur See sind unsere Streitkräfte jetzt ganz zur Offensive übergegangen. Unsere U-Boote bewachen sämtliche Küsten Europas, und schlagen in den feindlichen Schiffsverkehr und den neutralen Bannwarenverkehr schwere Lücken, unsere Seestreitkräfte aber machen einen Vorstoß um den andern, und nirgends finden sie die „seebeherrschende" englische Flotte. Die Beschießung von Dover. Calais und jetzt Dünkirchen, der Hauptseeplätze unserer Feinde im Kriege, bedeutet die größte Blamage, die der englischen Flotte zugesügt werden konnte. Und nun kreist auch noch ein deutscher „Seeadler" im atlantischen Ozean, der ähnlich der „Möve"
dem feindlichen Schiffsverkehr stark Abbruch tut. Ob die englische Flotte künftig auch ihre „defensive" Taktik beibehilten wird? Vorerst beschäftigt sich die englische Admiralität noch sehr ausgiebig mit der „moralischen Bekämpfung" der deutschen Flotte, deren Schandtaten nicht genug gebrandmarkt werden können. In letzter Zeit sind wieder zwei englische Lazarettschiffe torpediert worden, auf denen neben englischen auch deutsche Verwundete waren. Wenn man aber hört, wie diese Torpedierungen zustande gekommen sind, dann zeigt sich die englische Heuchelei und der moralische Tiefstand der englischen Militärbehörden in grellstem Lichte, Die Admiralität teilt nämlich mit: „Wegen der Gepflogenheit der Deutschen, Lazarettschiffe ohne Warnung zu torpedieren, und im Hinblick auf den Umstand, daß Un- tcrs.leidungsmerkmale und Beleuchtung derartiger Schiffe sie zu einem allzuauffnllenden Ziel für die deutschen U-Boote machen würden, war es nicht länger angängig, unsere Lazarettschiffe in der bisherigen Weise kenntlich zu machen. Obwohl also diese Schiffe Verwundete beförderten, waren sie äußerlich in keiner Meise als Lazarettschiffe zu erkennen. Beide Schiffe wurden durch Kriegsschiffe begleitet." Und dann wird die deutsche Handlungsweise, daß man auch Lazarettschiffe mit der Flagge, des Roten Kreuzes torpediere als Giosel- punkt der Rohheit bezeichnet, die weder durch Verdrehung des Rechts noch durch entschiedenste Betonung der Krieasnotweu^igkeit gerechtfertigt werden könne.
Die dent'chr Negierung hat nun auf die englische Darstellung der Sache eine Erklärung abgegeben, in der erstens festgestellt wird, daß der Entschluß vom 29. Januar 1917, wonach Lazarettschiffe im Gebiet des englischen Kanals (nl>o zwischen Calais und Dover) in Zukunft nicht zugelasken werden, widerstrebend erst getagt wurde, als k'in Zweitel mehr möglich war. daß England seine Lazarettschiffe zu Truppen-, Munitionsund anderen Transporten mißbrauchte. Was die formelle Seite der Fraae anbelangt, so weist die deutsche Regierung auf die Wegnahme des de»tschen Lazarettschiffs „Ophelia" durch die Engländer schon zu Anfang des Krieoes hin. wodurch sie die Rettung deutscher Schiffbrüchiger unmöglich machten. Sckwn damals haben sie sich außerhalb des Völkerrechts gestellt. Zu der Versenkung aber des einen der beiden Lazarettschiffe., des „Lanfranc", wird festgestellt, daß der deutschen Regierung schon am 15. Avril mitgeteilt worden sei, daß dieses Schiff mit 5 andern aus der Litte der Lazarettschiffe gestrichen worden sei. Trckdem baben die Engländer aber an den Nettvnasbooten die Rote Kreuz-Abzeichen gelassen, die nur Lazarettschiffe traaen dürfen, und so das Lazarettschiffabkommen auis gröblichste mißbraucht. Dazu kommt als schändlichstes Vergeben der englischen Regierung, daß sie die soa. Verumndetentransporte über das gefäbrdete »nd gemerrts Gebiet des Kanals vernimmt, wäbrend sie die Möglichkeit bat, ibre Transporte auf den sag. La?arett'chiffswegen ahne jede Gefahr gusz"führen. Dieses Verfahren ilt umso ruchloser, als die Transporte in Form von Geleitzimen, die vorzugsweise die Angriffs von Il-Boaten auf sich ziehen, geschehen. Daß diese Transvorten deutsche Verwundete und Kranke anvertraut werden, setzt der verbrecham- schsn englischen Handlnnasweise die Krone ouf. Das englis^e Kehadren stellt sich würdig an die Seite der Hanzösischsn Mordtaten, die von sog. ..Nettoyeurs" (Reinigern) an den deutschen Vernmn.deten in den Schützengräben begangen werden. Und solche Völker wolle der Welt ihre Kultur aufzwingen. O. 8.
Die Lage in Rußland.
Die Schließung eines sofortigen Friedens.
(WTB ) Berlin, 26. April. Das Organ des rnssijche» Arbeiter- und Soldatenrates fordert die Bevölkerung zu Massenversammlungen auf, um Kundgebungen für die Schließung eines sofortigen Friedens zu veranstalten. Die Sebensmittelfrage nimmt in weiten Teilen des russische» Reiches täglich einen drohenderen Charakter an.
Der Zustand des russischen Heeres.
(WTB.) Berlin, 26. April. Wie dem „Berliner Tageblatt" aus Lugano gemeldet wird, sei der-Zustand des ruffischen Heeres im höchsten Maße problematisch. Die Soldaten desertierten in Massen, sodaß der Kriegsminister Manifeste erlaffen muß, um sie zur Rückkehr zu bewegen. Die Soldaten der Ukrainer, Polen und Muselmanen verlangen die Bil düng getrennter Korps.
i Kuropatkiu gefangen gefetzt.
(WTB.) Berlin, 26. April. Das „Berliner Tageblatt" meldet aus Haag: General Kuropatkiu als Generalgonver- neur von Turkestan, sei mit seinein Stabe gefangen gesetzt worden. Er habe dein Ministerpräsidenten und dem Kri-.-s- minister ein Gesuch um Verwendung an der Front eingercicht.
An die Bauern im Heere.
(WTB.) Petersburg, 25. April. Nach einer Meldung der Pet. Tel.-Ag. hat der Ausschuß des Bauernbundes an die im Heere stehenden Bauern einen Aufruf gerichtet, sie möchten ihre Pslicht tun ohne Furcht,
daß Ländereien ohne ihre Beteiligung verteilt werden könnten, da eine Verteilung in den Dörfern nur Unruhe erwecken könnte, die dem Feinde nützen würde. Diese Frage würde durch eine Vertrcterversammlnng in der Hauptstadt geregelt werden können.
Agitation unter den L >ern.
(WTB.) Au sterV. m, 25. April. „Times" melden aus P:':rsburg: Nach Berichten aus Saratow c '-T:n beurlaubte Soldaten unter den Bauern eine große Agitation. Sic suchen die Bauern zu veranlassen, die Landgüter zu konfiszieren und ihre Besitzer zu vertreiben. Zum ( ist dies bereits geschehen. Die Bestellung des Landes ist wegen Mangels an Saatgctreide unmöglich.
Aine ika.
Wilsens Kricgszülc.
(TdA ) Berlin, 23. April. Den „Times" zufolge gib! die „World" in einem Bericht aus Washington sorgen-e Darstellung der Wilsonf.hen Kriegsziele: Der Präsident wir! eine Verwendung amerikanischer Screitträste in Europa zur Zwecke von Gebietserweiterungen irgend einer Nation »iE gutheißen. Amerikas Hauptziele sind Wiede'-r f "King de' Weltfriedens, Erzwingung von Achtung für die Rechte der Vereinigten Staaten, Unterstützung bei dc-r V .acchtung de' deutschen Militiirregimeiits und ei» Zwar gsobkommen »' ! der künftigen deutscher, Regierung zur Einschränkung der Rüsiungen für reine Tceritorialzwecke.
(WTB.) Berlin, 26. April. Verschiedene Blätter bringen Einzelheiten von Wilsons Kricgshoffimngen und Zi.^cn, die er der amerikanischen Ententekonfercnz unterb' iien will. Unter anderem heißt es, Wilson werde sich bereit erklären, mit den Alliierten zusammenzuwirken, um von De -.t'-hland cine Kriegserrtfchiidigung zn erhalten, die fir de» Wiederaufbau Belgiens verwendet werden solle.
Die finanzielle Hilfe für die Alliierten.
(WTB.) Washington, 25. April, (Reuter.) Die Regie- rung wird wahrscheinlich noch heute beschließen, Großbritannien 200 Millionen Dollars zu leihen, ohne die Ankunft der britischen Obligationen, die als Sicherstellung dafür dienen sollen, abzuwarten. Dieser Beirag ist nur ein Teil des vollen . Anteils Großbritanniens an den 3 Milliarden, die den Alliierten zugedacht sind. Er soll zur Deckung dringender Erfordernisse dienen. Eine ähnliche Anleihe dürfte demnächst Italien gewährt werden. — 1 Dollar ist 4,15 -tt wert.
„Das größte Kriegsschiff der Welt."
(WTB.) Bern, 25. April. Lyoner Blätter melden aus Washington den Stapellauf des größte» Kriegsschiffes der Welt, des Ueberdreadiwughts „New-Mexiko" von 32 000 Tonnen Wasserverdrängung. — Warum das Kriegsschiff gerade „Neu Mexiko" heißt, ist doch merkwürdig. Soll das ,ir Zeichen für künftige Tage sein! Ucbrigens ist es ganz bezeichnend für Amerika, daß es das „größte" Kriegsschiff der Welt baut. In Amerika gibt es die größten Häuser, die größten Brücken, die größten Industrien, die reichsten Leut: u. a. m., aber auch die größten Schurken der Welt, das hat uns Herr Wilson deutlich vor Augen geführt. Die Schristl.
Um die deutschen Schisse in An "ika.
(WTB.) Washington, 25, April Das Ncutcrsche -r.ru meldet: Im Kongreß wurde eine Gesetze:--rlage c''rca.r. die den Präsidenten ermächtigt, die internierten Schiffe der Länder, mit denen die Vereinigten Staaten von Amerika Krieg führen, zu übernehmen. Nach den Bestimmungen der Gesetzesvorlage wird das Schifsahrtsamt die deutschen und österreichisch-ungarischen Schiffe vermieten, oder selbst in Fahrt bringen können. Die Eigentumsrechte werden nach dem Kriege festgestellt.
Von unsern Feinden.
Das Mindsstprogramm der Entente.
Berlin. 25. April. „Perfeverenza" erklärt als das Mindestprogramm des Verbandes: Neutralisierung der Dardanellen, vollständige Wiederherstellung Belgiens. Polens, Rumäniens und Serbiens unter Angliederung der polnischen, rumänischen und serbischen Landesteiie Oesterreichs. Auslieferung der italienischen Provinzen Oesterreichs an Italien und Rückgabe Elsaß-Lothringens an Frankreich. Auf diesem Mindestprogramm müsse der Verband bestehen, und Rußland müsse für das eigene Heil, wie für das der Menschheit weiter- kämpsen, bis das Programm den Mittelmächten aufgezwungen sei. Das neue Rußland würde seine Pslicht tun, da seine Zukunft von dem Siege des Verbandes über die feindlichen Autokratien abhänge.
Die „Lösung" der irischen Frage.
(MTV.) Rotterdam, 25. April. Nach englischen Vlätter- berichten wird die Regierungsvorlage dem Landesteil Ulster das Zugeständnis machen, daß die 6 Grafschaften von Homerule ausgeschlossen werden, während Homerule im übrigen Irland sofort cingeführt wird. Den ausgeschlossenen Graf, schäften wird freigestellt, sich dem Homerulcgebiet anzu- schließen. Eine Zweidrittelmehrheit ist für den Beschluß nötig, wenn eine der sechs Grafschaften in das Homerul«-