Bon unfern Feinden.

Antrcm drr vollständigen Rationierung der europäischen Neutralen im englischen Unterhaus.

(WTB.) Amsterdam. 27. März. DemAllge Meen Handelsblad" zufolge wird im Unterhaus morgen eine neue Blockadepolitik vorgeschlagen wer­den, die auf den Handel Hollands und anderer neu- traltzr Länder eine sehr starke Rückwirkung haben kann. Der Unionist Bellairs hat einen Antrag ein­gebracht. ln dem gesagt wird, daß Deutschland sich selbst in die Stellung einesOutlaw" (außerhalb des Gesetzes) unter den Völkern versetzt habe, und daß jetzt die Zeit gekommen sei, um eine neue euro­päische Lehre aufzustellen und durchzuführen, näm­lich die, daß keine überseeischen Vorräte das Gebiet Deutschlands und seiner Bundesgenossen verlassen oder dorthin gelangen dürfen. In dem Antrag wird verlangt, daß die Vorräte für die neutralen Länder in Europa so rationiert werden müssen, daß der Handel mit Deutschland und seinen Verbündeten nach allen in den Kgl. Verordnungen genannten Artikeln vollständig unmöglich gemacht wird. Derselbe Gegenstand wird morgen auch im Ober­haus zur Sprache kommen, dort wird beantragt wer­den. daß eine Kommission zur Untersuchung des dä­nischen und des niederländischen Handels eingesetzt werde.

Di« Frag« eines Nlkoholmonopol» in England.

(WTB.) Berlin. 28. März. DemBerliner Lokalanz." zufolge berichtete dieTimes", daß die englische Regierung noch keinen Entschluß gefaßt habe über die Monopolisierung des Handels mit Spirituosen. Sie prüft augenblicklich die finanzielle Seite der Lage. Es seien Alloholmengen im Werte von etwa ISO Millionen Pfund Sterling in den Lagern, die der Staat übernehmen müßte. Außerdem hätte er 250380 Millionen Psnnd Sterling Entschädigung an die Industrie zu zahlen.

Aushebung der Jahresklasse 1918 in Frankreich.

(WTB.) Paris. 28. März. Die Kammer nahm gestern den vom Senat zurückgekehrten Gesetzent­wurf an. der die Regierung ermächtigt, ehemaligen Untertanen feindlicher Länder die Nationalisalion zu entziehen. Sodann wurde mit 432 gegen 39 Stim­men der Forderung des Kriegsministers ent­sprechend beschlossen, zwischen dem 12. und dem 15. April d. I. die Jahresklasse 1918 auszuheben.

Vermischte Nachrichten.

Prinz Friedrich Karl von Preußen

Haag. 27. März.Daily Erpreß" hört, daß Prinz Friedrich Karl von Preußen, der in einem Luftgefecht über den englischen Linien verwnndet wurde, seinen Wunden erlegen ist.

Abreise des deutschen Gesandten aus Peking.

(WTB.) Peking. 27. März. Reuter meldet: Der deutsche Gesandte ist mit dem Personal der Gesandt­

schaft nach Shanghai abgereist,, wo er sich auf dem holländischen DampferRembrandt" nach San Franzisko einschiffen wird. Von dort wird er durch die Vereinigten Staaten wahrscheinlich nach Hol­land Weiterreisen.

Ein« Sympathiekundgebung für den schwedischen Ministerpräsidenten.

(WTB.) Stockholm, 27. März. Wie die Stockholmer Abendblätter berichten, wurde heute von einer Abordnung dem Staatsminister Hammerskjöld eine Huldigungsadresse überreicht, die von über K80V8V Männern und Frauen an» dem ganze« Land« unterzeichnet ist. Außerdem sind im gan­zen Telegramme und Sympathiekundgebungen von über 150 000 Personen eingegangen.Allehanda" nennt diesen Anschluß an dir Politik des schwedische» Ministerpräsidenten eine Meinungsäußerung ohnegleichen in Schweden und wohl auch im Ausland.

Bekanntlich hat Hammerskjöld dem König seinen Rück­tritt angeboten, weil der schwedische Reichstag mit geringer Mehrheit (187 gegen 172 Stimmen) nur 10 Millionen Kro­nen anstatt der angeforderten 80 Millionen zur Aufrechter­haltung der Neutralität Schwedens bewillig hatte. Die Mehrheit besteht aus Liberalen und Sozialdemokraten, dir ententefreundlich sind von wegen den englischen und französi­schen Idealen vonFreiheit und Recht". Sie wollten das Kabinett stürzen, weil es nach beiden Seiten strikte Neutrali­tät hielt, und namenlich die Munitionsdurchfuhr nach Ruß­land nicht gestattete. Wenn diese politischen Ideologen heute noch nicht sehen, wie es mit den Freiheitsidealen Englands und Frankreichs anderen Völkern gegenüber bestellt ist, dann müssen sie einem leid tun. Man hat in diesen Kreisen an­scheinend ein schlechtes Gedächtnis, sonst müßte man sich der von England betriebenen Lostrennung Norwegens von Schweden zum alleinigen Zwecke der Schwächung Skandina­viens erinnern, und die Befestigung der Alandsinseln durch Rußland im Gegensatz zu den darüber abgeschlossenen Ver­trägen zeigt, was Schweden im Falle einer Niederlage der Zentralmächte zu erwarten hätte, wenn die Entente ihre heuchlerische Maske vonFreihei und Recht" der kleinen Völker fallen lasten könnte. Die Schristl.

Alls Stadt M Land.

Caln». den 28. März 1917.

Vom landwirtschaftlichen Haussrauenverei«.

Die Gründung des landwirtschaftlichen Hausfrauenver­eins, die Organisation und Tätigkeit desselben und die Ein­richtung einer Verkaufsstelle der gesammelten Lebensmittel hat sich als ein glücklicher und praktischer Gedanke erwiesen. Ein Hauptoerdienst des Vereins ist es, daß er es erreicht hat, daß die Lebensmittel auf dem Lande von den Bauersfrauen an die Sammelstcllen viel williger abgegeben werden a ls im Vorjahr. Die landwirtschaftliche Bevölkerung hat die Ab­gabe der Lebensmittel an Zwischenhändler nur ungern ge­sehen und lieber auf die Abgabe verzichtet. Durch die Reg­samkeit und Aufklärung des Hausfrauenvereins vollzieht sich die Versorgung der städtischen Bevölkerung leichter und aus­reichender. Besondere Anerkennung verdient die Beschaffung!

von Eiern, Butter, Hlllsenfriichten und Kohlgewächsen, die in jetziger Zeit hochwillkommen sind und eine genügende Er­nährung ermöglichen. Es ist zu hoffen, daß es dem Haus­frauenverein bei seiner energischen und zielbewußten Leitung und bei der mannigfaltigen Unterstützung, die er durch seine Ausschußmttglieder erfahren darf, auch in Zukunft gelingen wird, eine ausgiebige Zufuhr von Lebensmitteln für die Stadt zu ermöglichen. Die Verkaufsstelle wird eifrig benützt, da eine außerordentlich große Nachfrage »ach Lebensmitteln herrscht. Die Abgabe der Lebensmittel in kleinen Quanti täte» wird man im allgemeinen gutheißen können, denn die zugebrachten Lebensmittel sollen vielen zugut kommen und gleichmäßig verteilt werden, jedoch dürste eine Berücksich­tigung der Zahl der Hanshaltungsmitglieder angebracht sein Es ist nicht richtig, wenn eine Haushaltung von zwei Per- sonen etwa das gleiche Quantum von Hülsenfrüchten oder Habermehl erhält, wie eine Haushaltung von vier und no» mehr Köpfen. In der Abgabe des einzelnen Quantums dürft« also ein gewisser Unterschied oder Ausgleich zu machen seln. Im übrigen verdient die Tätigkeit des Hausfrauenvereins uneingeschränkte» Lob und allseitige Anerkennung.

Geflügelzucht.

Der Landesverband der Geflügelzucht- und Vogelschutz­vereine Württembergs hielt die 88. Mitgliederversammlung im Charlottenhof in Stuttgart ab. Nach Begrüßungsworten des Ehrenvorsitzenden Eerichtsnotar Stellrecht erstattete der Vorsitzende Kaiser-Feuerbach den Geschäfts- und Kassen­bericht, aus dem hervorgeht, daß dem Verband 161 Vereine mit über 11600 Mitgliedern angehören. Allgemeine Zucht­stattonen unterstützt der Verband 123, (wovon 06 auf Hühner, 16 auf Enten, 8 auf Gänse und 3 auf Truthühner fallen. Die Zahl der Leistungszuchtstationen ist auf 10 zusammcnge- schmolzen. Im vergangene» Jahr wurde sehr viel Geflügel gezüchtet; nichtsdestoweniger hat man am 1. Dezember 18l6 immer noch 370 000 Hennen, 83 000 Gänse und 3500 Enten weniger gezählt als am 2. Dezember 1912. Die Besprechung gab Gelegenheit zu Klagen über Mangel an Körnerfuttcr und Anlaß, eine Entschließung zu fasten, worin die Negie­rung um Milderung der Eier Beifügung vom 27. Februar gebeten wird. Den Schluß bildete die Annahme eines An­trags auf Gewährung von Staatsbeiträgen an solche Ver­eine, die sich erfolgreich mit künstlicher Brut befassen.

(STB.) Dornha« OA. Sulz, 27. März. Gestern früh brach in dem Schopf des Schuhmachers Andr. Eruber Feuer aus und dehnte sich in kurzer Zeit auf das Wohn- und Oeko- nomiegebiiudr der Barbara Weiß, sowie auf das Wohn- und Oekonomiegebiiud« der Witwe Barbara Widmann aus. Das Vieh wurde gerettet, während die Mobilien und die Gerät­schaften der Witwe Widmann und ihrer Tochter verbrannt sind. Auch Bargeld ist verloren gegangen. In wenigen Stun­den sind drei Häuser ein Raub -er Flammen geworden, wo­durch eine Familie doppelt schwer von dem Unglück heimge­sucht wurde, da erst vor vier Jahren ihr Anwesen abbrannte. Wie das Feuer entstanden ist, ist bi» jetzt unbekannt. Der Schaden ist sehr groß.

Für die Schristl. verantwort!. Otto Seltmann, Calw. Druck u. Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei, Ealrv.

Stadtgemeinde Calw.

Brot-, Reisch- usw. KmenaWe,

am Samstag, den 31. Mär^ 1917, vormittags 89 Vs Uhr AF, 9 Vs12 Uhr GL, nachmittags 23 Vs Uhr MR, 3 Vs 8 Uhr S3.

Diese Abholezeiten sind unbedingt einzuhalten. Um Verwechs­lungen zu vermeiden, ist neben Buchstaben und Nummer auch der Name des Haushaltungsvorstandes und die Zahl der Haushalt­ungsmitglieder anzugeben.

Die Karlen sind beim Empfang nachzuzählen. Für angeblich zu wenig oder unrichtig erhaltene Karten wird nachträglich kein Ersatz mehr geleistet.

Auf dem Titelblatt der neuen städtischen Lebensmittelbiicher, welche diesmal zur Ausgabe gelangen, und aus den Ausweisabschnitten der Fleischkarten ist der volle Name des Haushaltungsvorstnnds und, so­weit nicht bereits von der Ausgabestelle eingesetzt, auch die Nummer und Zahl der Hanshaltungsmitglieder mit Tinte oder Tintenstift ein­zutragen. Auf Karlen, welche diese Angaben nicht enthalten, wird künftig keine Ware mehr abgegeben. Sämtliche Lebensmittel-, Flelschkartenausweisabschnitte sind sorgfältig aufzubewahren.

Ich bitte polizeiliche An» und Abmeldungen an diesem Tage zu rniterlassen und keine Hunde mitzubringen.

Ich mache noch ausdrücklich darauf aufmerksam, daß die Mehl- bezw. Brotmenge herabgesetzt wird und ermahne die Haushaltungsvor- stände von Anfang des Monats an entsprechend einzuteilen, da nach­träglich bei zu frühem Verbrauch keine weiteren Karten abgegeben werden können.

Kartoffel- «ad Kohtrabea-Berkaaf

am nächsten Montag, den 2. April 1917, nachmittag von 24 Uhr auf dem Rathaus, Zimmer Nr. 8.

Ealw, den 28. März 1917.

Stadtschnttheitzenamt: A. V. Dreiß.

K. Forstamt Hofstett.

Post Teinach.

Verknus von Stangen und Ruhbelghotz

im schriftlichen Aufstreich. Am Donnerstag, den 12. April, vormittags 10',', Uhr im Rathaus Neuweiler aus I. Frohnwald. II. Bergwald

Nadelholz- (meist Fichten) -tlSO Baustangen I.. II., 2190 Hagstg. I.III.. 1650 Hopsenstg. I.. II. Klaffe, ferner aus I. Frohnwald Rm; Roller I. 269 forchone, Rugel 22 tann. und 499 forch.

Die forchenen Rugel. meist 2 Meter lang, eignen sich auch zu Kistenholz. Losverzeichniffe versendet unentgeltlich die Geschäftsstelle für Holzverkanf, Kgl. Forstdirektion, Stuttgart.

Empfehle großfrüchtige, starke

Stachel- nnd Zohannisbeerpsianze«

sowie großfrüchtige

Prestling- nnd HiMbeerpsinnzen.

Georg Mayer jun., Handels­partner, Stuttgarterstraße 420. j

Forstbezirk HoMett,

Post Teinach.

Eichenstnmm- nnd Veig-Holz-Verhaus.

Am Samstag, den 14. Avril, vormittags 10V» Uhr im Hirsch in Neuweiler aus Staatswald I Frohnwald (Hut Agenbach):

Rm: birken 1 Prügel, birken und eichen gemischt 16 Anbruch: buchen 344 Scheiter» und Prügel-Aus» schuß; sowie 6 Elchen mit Fm: 3,32 V. Klaffe.

Losverzeichnisse über Eichen vom Forstamt, über Beigholz von der Geschäftsstelle für Holzverkauf, K. Forstdirektion, Stuttgart, «nentgelt» sich zu beziehen

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