Freiwilliger Sanitätsdienst und Zivilpslicht.

'' Wie uns von zuständiger Seite mitqeleilt wurde, unterstehen die aktiven Mitglieder einer Sa- nitätskolonne, soweit sie nicht mehr wehrpflichtig sind, den Bestimmungen des Gesetzes über die Zivil­dienstpflicht nicht, da der Dienst bei der freiwilligen Krankenpflege zum Zivildienft zu rechnen ist.

6. Deutsche Kriegsanleihe!

Uns liegt der — auch im Inseratenteil der heu­tigen Nummer angekündigte — neue ausführliche Kurszettel der Bank für Handel und Industrie, Fi­liale Stuttgart, Königin Olgabau vor. Er umfasst eine große Anzahl festverzinslicher ausländischer Wertpapiere — auch ausländische Aktien — sowie zahlreiche deutsche speziell württembergische Stüdte- anleihsn und deutsche, insbesondere auch wiirttem- bergische Industrie-Obligationen. Der Kurszettel enthält bei Auslandswerten dreierlei Rubriken: in der ersten bezeichnet die Bank die Kurse, zu denen sie die betreffend«! ausländischen Werte voraussicht­lich kauft, in der zweiten Spalte ist der sich bei einem Umtausch der Auslandspapiere in 6. deutsche Kriegs­anleihe ergebende Prozentsatz zu Gunsten und in der letzten Spalte der betr. Prozentsatz zu Lasten des umtauscheirden Besitzers angegeben. Für die deut­schen Werte sind ebenfalls in übersichtlicher Weise die Prozentsätze verzeichnet, die sich bei einem Um­tausch in die 0. deutsche Kriegsanleihe entweder zu Gunsten oder zu Lasten des umtanschcnden Besitzers ergeben.

Herabsetzung der Niehl- und Brotrationen.

Erhöhung der Kartoffel- und Flcijchratione».

Aus Berlin wird amtlich mitgctcilt: Wie bereits in der Presse bekanntgegeben, muh mit Rücksicht auf das Ergebnis der am 1b. Februar ausgeführten Eetreidebcstandsaufnahme, die erheblich niedriger als erwartet wurde, ausgefallen ist, bis die Zahlen der angeordneten Nachprüfung endgültig fest­stehen, zu einer Einschränkung des Brotgetreideverbrauchcs geschritten werden. Demgemäß hat das Kuratorium der Reichsgetreidestelle in seiner Sitzung am 2b. Mürz mit Zu­stimmung des Direktoriums mit Wirkung vom 15. April die­ses Jahres beschlossen: 1. Herabsetzung der täglichen Mehl­rationen von 206 Gramm aus 17V Gramm. 2. Herabsetzung der von Selbstversorgern zu verbrauchenden Getreidemenge von 9 Kilogramm auf 6j<> Kilogramm monatlich. 2. Kür­

zung der den Kommunaluerbänd'en für Schwer- und Schmers! arbeiterzulagen zugewiesencn Mehimengcn uni 2b Prozent. 1. Streichung der Jugcndlichenzulage». Es ist Borsorge ge troffen, das; wenn diese Einschränkungen Platz greifen, die Kartosfelzusuhr wieder völlig den Borschristeu entsprechend geregelt ist, nach denen auf den Köpf pro Tag Pfund, und für die von der Reichskartoffelsielle festgesetzte Zahl von Schwerarbeitern weitere Pfund den Gemeinden zur Ver­teilung überwiesen werden. Soweit wider Erwarten in ein­zelnen Fälle» sich gleichwohl noch Stockungen zeigen sollten, werden zum Ausgleich siir fehlende Kartosseln wie bisher besoirdcre Mehlzuweisungen stattfinden. Im übrigen wird wiederholt daraus hingewiesen, daß, wenn die Verringerung der Brotzutcilung in Kraft tritt, ^4Pfund Fleisch pro Kopf und Woche mehr gewahrt werden wird, und zwar infolge des zu erwartende» Reichszuschusses zu einem Preise, das; auch die minderbemittelte Bevölkerung der erhöhten Flcjsöz-üvei- sung teilhastig werden kann

! '

8. Erujtmiihl, 21. März. Als gestern in den ersten Morgenstunden die Kunde von dem Hinscheiden unseres alt ehrwürdigen Schultheißen Chi. Weber von Haus zu Haus ging, da war wohl niemand in unserem Ort, der diesen Ver­lust nicht aufrichtig betrauert hätte. Besonders schwer trifft uns dieser Verlust in gegenwärtiger Zeit. Es war wirtlich staunenswert, wie er sich in dem hohen Alter, das er er­reichte — 81 Jahre, 2 Monate — noch so wacker in die vielen Kriegsgesetze und Verordnungen cingearbeitet hat! Heute sind es genau 18 Jahre, daß er im öffentlichen Ge­meindedienst steht. Am 23. März 1868 wurde ihm das Amt eines Eemeindcpslegcrs übertragen. Die Wertschätzung und das Vertraue», das er sich in dieser Stellung erworben, kam am deutlichsten darin zum Ausdruck, daß er im Oktober 1886 zum Schultheißen gewählt wurde, welchen; Aint er bis in die allerletzten Tage in seltener Rüstigkeit mit unermüdlichem Fleiße und tiefen; Pflichtbewußtscii; Vorstand. Welche Arbeit hat er in den 49 Jahren und insbesondere in den 26Jah­ren seiner Schulthcißenzeit geleistet! In seine Amtszeit siel die Erstellung der neuen Brücke und die Eröffnung der Eisenbahnhaltestclle. Ein besonderer Freudentag war sein 2bjähriges Amtsjublläum 196b. Wenn es ihm auch nicht mehr vergönnt war, das Ende des Krieges zu erleben, wie er es gewünscht, so hat sein arbeitsreiches Leben doch einen schönen Abschluß gesunden mit der Errichtung des Schulhauses, wo­durch einer je länger je mehr brennend gewordenen Ge- meindcfrage in so vorbildlicher Weise abgeholfen wurde. Für

alle bkese km Dienst der Grinelube getane Arbeit sei ihn; herz­licher Dan! gejagt Aber auch als Mensch betrauern wir ihn. Da war noch etwas, das nicht von gestern war, 'andern da spürte man ein erfahrungsreiches Leben, da hörte inan das abgeklärte Urteil eines Alte», der mit offenen Augen durch diese Welt gegangen war. Diese Eigenschaften schätzen wir alle an ihm. Seine mächtige Hünengestalt mit dem runden Käppi auf dein Kopfe uud^der unzertrennlichen Tabakspfeise, wird auch den vielen Kurgästen, die Ernstmühl besuchten, und die ihn ob seiner Freundlichkeit alle schützten, in Erinnerung bleiben. Wir aber werden in Dankbarkeit seiner gedenken siir das, was er in den 19 Jahren Ernstmiihler Geschichte getan hat.

(2LB.) Haiterbach (OA Nagold). 22. März. Zu der sechste» Kriegsanleihe hat unsere kleine Stadtgeineinde den Betrag von 35 000 -tt gezeichnet, nachdem sie vor kurzem die Gemeindesteuern von 7,5 Prozent auf 2,5 Prozent herabgesetzt hatte.

Für die Schristl. verantwortl. Otto Seit manu. Calw Druck n. Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei, Calw

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kankm, Handel „nii Industrie

Filiale Ztutt^art

Königin Olga-Lau

- . . — .— —»

MmtmüMg des Königlich Württemberg. KriegmWerims.

Da die von de» Ortsbehiirden aus Veranlassung des Kriegs- tuiiiisteriuins bekannlgegebeiren namentlichen Listen einzelner kriegswich­tiger Betriebe, deren hilssdienstpflichtiges Personal vo» der Meldepflicht gemäß 8 5 Ziffer 11 der Bundesratsverordnuiig vom l. März 1917 ausgenommen ist, zu Mißdeutungen geführt haben, werden die veröffent­lichten Listen hiermit allgemein zurückgezogen.

An ihrer Stelle ergeht durch das Krieginiiiisterium Eittzelbenach- richtigling aller derjenige» kriegswichtigen Betriebe, deren Personal aus Grund von § 5 Ziffer 11 der Verordnung von der Meldepflicht a»s- genommen werden.

Ohne Weiteres und ohne besondere Benachrichtigung der Betriebe von der Meldepflicht befreit sind diejenigen Hilssdienstpflichtigeii, die in einer nach ß 5 Ziffer k—10 der Berordnng bezeichneten Weise be­schäftigt sind.

Die Orlsdehördc» werden vom Kriegsmlnisterium unterrichtet, welche Betriebe Einzelbenachrlchtigiing nach 8 5 Ziffer 11 der Verordnung erhallen haben.

Gegenwärtige Bekanntmachung ist in den Orlen, i» denen die setzt außer Kraft gesetzten Listen durch Anschlag bekannt gegeben worden sind, in der gleichen Weise zu veröffentlichen.

Stuttgart, den 23. März 1917.

Kgl. Württt. Kriegsministenum

von Marchtaler.

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BrW.-Spez. L. BoMch Witwe Stuttgart UW

Gesucht nach Stuttgart aus 1. April

tüchtig. Mchen

für die Küche eines Kaffee- und Speisehauses. »

2. Straubinger.

Hauptstälterstratze 19.

Braves fleißigs

Mädchen,

bas schon gedient hat und etwas servieren kann, wird

gesucht.

Case Wüst. Hirsau

Stadtschultheißenamt Calw.

Die rortfiihniWtaMtt der Vezirltr- gemelerr

findet am Donnerstag, den 5. April 1917 auf dem Rathaus, Zimmer 18 19 statt.

Ai» »üchsten Montag, den 26. März kan» in sämtlichen einschlägigen Geschäfte»

Mkhenzesmgverein.

Montag. 26. März Probe für Baß u. Tenor Freitag, 3V. März Probe für Alt und Sopran.

LehrliuMsuch.

Zuppengmie

das Pfund zu 30 Pfennig gekauft werde».

Abgegeben dürfen werden an Familien

bks 2 Haushaltnngsmitglieder 1 Pfund

» »» 2 „

^8 ». ,. 3 ^ nstN.

Dabei dürfen auch die etwa noch vorhandenen Vorräte au Suppen- gerste, jedoch keine andere Lebensmittel, mitverkaust werden.

Calw, den 23. März 1917.

Stadtschultheißenamt: A. V. Dreiß.

Ein tüchtiges, fleißiges

Fleißiges, durchaus zuverlässiges

Einen kräftigen Jungen »iiumi bis 1. Mai in die Lehre

«. Buch Bäcker.

WiMesA

Ein ordentlicher

Zunge

wird in die Lehre aiigenonimen bei

Jakob Druzel, Kammfabrik, Neue Altburger Straße.

Mädchen,

für Haushalt inid Gartenarbeit per sofort gesucht. Dasselbe sollte auch einige Ziegen versorgen können. Hoher Lohn tind gute Behandlung.

Fra» Frida Element»

Klein-Wildbad.

Ibjähriges, kräftiges

Mädchen,

welches gute Keiintniffe im Nähe» besitzt, sucht Stelle i» gutem Hanse. Näheres in der Geschästsst. ds. Bl.

Für einige Stunden im Tag wird eine zuverlässige

NM gesucht.

Von wem. sagt die Geschäfts, ds. Bl.

McinlnWen

in kleinen ruhigen Haushalt per 15. April oder 1. Mai nach Nied bei Frankfurt a. M. gesucht. Kochen nicht verlangt. Angebote in. Zeugnisabschriften u. Altersanqabe an Frau Ingenieur Künker. Ried bei Frankfurt a. M. ob. Näheres bei Frau Schuster, Hirsau.

Ein fleißiges, ehrliches

Mädchen

sür Küche und Haushalt gesucht von

Pension Schlag, Liedenzell.

Guterhaltene

wird zu kaufe» gesucht. Von wem. sagt die Tesckäftsft. ds. Dl, i

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- nicht unter iS Zähren -

finden in unserem hiesige» Werk Beschäftigung.

Qnittnugskarten. bezw. Arbeitsbücher sind mit- ,«bringen.

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Karl Nnzertr, Grnstmiiht